Wie lackieren?

Analena

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Moin!

Bin neu hier im Forum und habe gleich eine etwas knifflige Frage zur Lackierung eines Tisches. Wir haben diesen Tisch letztens gebraucht gekauft:

18194909jd.jpg


Da wir ihn als Esstisch nutzen wollen, wollen wir da "ganz einfach" noch 1-2 harte Lackschichten drüberlegen. Es handelt sich um einen Tisch im Kolonialstil, das sind dann meist helle Hölzer die irgendwie dunkel gebeizt und lackiert sind...beim Lack hatten wir an Parkettlack (Acryl) gedacht, um die Oberlfläche besonders widerstandsfähig werden zu lassen.

Nun zu meiner Frage: Wie soll ich diesen Tisch vorbehandeln, damit der neue Anstrich hält..man soll ja immer anschleifen...wenn ich diesen Tisch aber anschleife, dann geht das sehr schnell, bzw, bei jeder kleinen Unebenheit schon in die Farbschicht rein und ich bekomme eine ganz gescheckte Oberfläche...kann man auch ganz auf das Anschleifen verzichten (der alte Lack ist absolut tadelos)? Für einen Rat wäre ich sehr dankbar...
 

Analena

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Keine Ahnung leider - habe vorhin mal auf ein paar Kolonialmöbelseiten herumgeschaut - da steht halt immer nur ganz pauschal lasiert + lackiert...weiß vermutlich kein Mensch, was da wer in Indien draufstreicht :emoji_slight_smile: Kann aber auf jeden Fall nicht sehr dick sein die Schicht, wenn man immer schnell Farbe abträgt...meine Überlegung war, dass ich tendentiell mit Acryllack auf Kunstharzlack weniger falsch mache als umgekehrt...aber groß auskennen tue ich mich da leider nicht. Werde auf jeden Fall einen Probeanstrich am Tischbein machen - wobei die Investition für den Lack dann natürlich schon getätigt ist. Noch einen Tipp zum Anschleifen?
 

WinfriedM

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Würde eher zu einem Kunstharzlack tendieren, z.B. Clou Holzsiegel. Wasserlacke haben Probleme mit der Haftung und sind oft nicht chemikalienbeständig. Werden also z.B. weich bei Fett oder Creme.

Leichter Anschliff ist auf jeden Fall nötig. Wenn du da sehr vorsichtig zu Werke gehen willst, nimm Korn 320 oder ein Schleifvlies.
 

Analena

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Ok - danke für die Hinweise! Habe heute im Baumarkt so Schleifschwämme von Bosch gesehen und alternative so Stahlwolle in 0 bzw 1...ist das mit Schleifvlies gemeint?
 

v8yunkie

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Lackieren

Wenn das Holz gebeizt ist, dann müßt Ihr sehr aufpassen: Wenn das Holz nicht ganz eben ist oder auch der vorhandene Lack recht dünn aufgetragen ist, dann seid ihr beim Schleifen ruckzuck im gebeizten Holz und bekommt helle Flecken. Ich würde da ganz vorsichtig ran gehen: 000er Stahlwolle unter ein ebenes Brettchen legen und damit die Wolle über den Tisch schieben, sodaß Ihr nur den Lack etwas anrauht.

Am Besten an einer unscheinbaren Stelle probieren. Und dann mit neuem Lack probieren, ob es haftet.

Ehrlich gesagt: Ich würde gar nix machen. Das Risiko ist gross, dass man die Oberfläche versaut. Und so unrobust sieht die Oberfläche gar nicht aus. Wenn was nasses draufkommt, schnell wegwischen und dann sollte da nix passieren.

Gruss,
Thomas
 

WinfriedM

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In Sachen Schleifvlies und wie das aussieht, hilft dir Tante Google.

Feine Stahlwolle geht aber auch. Schleifschwämme mag ich gar nicht und eine Umweltsünde sind sie überall, wo man sie nicht unbedingt braucht. In diesem Fall brauchst du sie nicht.
 

Holz-Fritze

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Würde eher zu einem Kunstharzlack tendieren, z.B. Clou Holzsiegel. Wasserlacke haben Probleme mit der Haftung und sind oft nicht chemikalienbeständig. Werden also z.B. weich bei Fett oder Creme. .

Na ja mitlerweile sind ja sogar die 2k Parkettlacke von Cloul wasserbasiert.
 

WinfriedM

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2K ist chemikalienbeständiger. Aber Parkett braucht ja auch nur wenig Beständigkeit gegenüber Handcremes und Fetten. Auch die Reiniger, die man dort einsetzt, sind ja eher mild.

Die haben die letzten Jahren viel an der Problematik gearbeitet, aber da gibt es immer noch Einschränkungen, die im Alltag auffallen. Dann wird nach Jahren z.B. an Türen der Lack dort weich wie Kaugummi, wo man öfters anfasst. Ein renomierter Lackhersteller sagte mir noch vor 2 Jahren, wenn ordentlich cremebeständig, dann bei Wasserlack auf jeden Fall 2K.
 

Analena

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So - ein Zwischenstand von mir: Hab mir aus den Tipps hier was zusammengemixt: Tisch jetzt mit Stahlwolle angeschliffen (00) - das hat soweit ich das beurteilen kann zumindest optisch gut funktioniert: Farbe ist erhalten, der Lack überall leicht matt geworden, also wohl irgendwie aufgerauht...ob das jetzt rauh genug für den neuen Lack ist, kann ich natürlich nicht sagen.
Morgen werden ich dann mal probieren mit feuchten Tüchern und/oder einem trockenen Mikrofasertuch den ganzen feinen Staub wieder abzubekommen und dann einen ersten Anstrich wagen - es ist der Clou Siegellack geworden :emoji_slight_smile:
Muß ich jetzt tatsächlich bei jeder Lackierung die Rückseite mitstreichen, damit da keine Spannungen auftreten? Ist eine wirklich recht dicke und schwere Platte...

Und dann hoffe ich, dass das ganze in 12 Tagen, wenn wir umziehen so halbwegs ausgehärtet ist, dass man die Platte ohne groß Spuren zu hinterlassen bewegen kann..
 

Analena

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Ach ja - zur Frage ob überhaupt Lack nötig ist: Wir haben zwei kleine dreijährige Ferkel..ich möchte den Tisch ganz entspannt benutzen können und da nicht jedem Geklecker immer gleich hinterherwischen müssen oder immer hinterherschimpfen...
 

Fiamingu

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Hallo Analena,
nein, die Rückseite brauchst du jetzt
nicht mehr mit lackieren. Wurde war-
scheinlich eh schon vom Hersteller
gemacht, wenn er vom Fach war. Bis
jetzt hat sich die Platte noch nicht ge-
worfen. Dann tut es auch keine Not mehr.
 

Analena

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DA bin ich erleichtert...wenig Lust dazu da unten rumzukriechen und mich mit Farbe bekleckern zu lassen :emoji_slight_smile: Die Rückseite ist zumindest lasiert, ansonsten recht grob, kann sein, dass da u.U auch gar kein Lack drauf ist.
 

WinfriedM

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Denk dran, Lack muss etwas verdünnt werden, so um die 10%. Sonst ist der zu dick. Rückseite muss nicht, wenn die jetzt schon Lack hat.

Würde aber auf jeden Fall irgendwo erstmal einen Verträglichkeitstest machen. Nicht das dir beim Streichen der ganze alte Lack irgendwie hochkommt. Nichts Genaues weiß man nicht...
 

ministry

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DA bin ich erleichtert...wenig Lust dazu da unten rumzukriechen und mich mit Farbe bekleckern zu lassen :emoji_slight_smile:

also ich hab mal gehört, dass man so einen Tisch auch umdrehen kann :emoji_grin: das verringert die Bekleckergefahr :emoji_grin:

Aber es ist ja zum Glück nicht notwendig.

Sry, aber der musste sein, hat mich zum lachen gebracht...:rolleyes::cool:
 

Analena

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Na - so banal ist das mit dem Umdrehen nicht - der Tisch wiegt SEHR viel und wenn ich ihn umdrehen würde müßte er ja auf der Oberseite schon gut ausgetrocknet sein..das würde die Prozedur ordentlich verlängern
 

bello

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Man könnte durch weitreichende Überlegungen und vielfältiges Abwägen auch zu dem Ergebnis gelangen, zuerst die Unterseite zu lackieren.:emoji_grin:
 

Analena

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Solche Sachen fallen mir meistens erst ein, wenn die ersten zwei Pinselstriche auf der Oberseite schon getan sind...
 

Analena

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Wieder einmal neues: Bin mittlerweile bei der dritten Lacksicht - eine weitere Frage hat sich ergeben: Irgendwie scheint der Lack zu schnell zu trocknen - dadurch ergeben sich bei der Tischplatte immer so leicht sichtbar bleibende Stoßkanten wo die eine auf die andere Bahn stößt - und dabei beile ich mich schon ordentlich - zwischen beiden Bahnen liegen keine 5 Minuten..kann man da noch was machen - evtl. den Lack weiter verdünnen (wobei das ja vermutlich eher das Gegenteil zu Folge hätte)?
 

bello

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Im Kreuzgang rollen, Walzen mit gerundeten Kanten verwenden, eventuell Verzögerer oder mehr Verdünnung zusetzen.
 

WinfriedM

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Ja, spann deinen Mann mit ein und pinselt gemeinsam. Auch der Hund darf mitmachen :emoji_wink:

Verdünnen könnte auch helfen. Oder eben Rolle verwenden.

Zwischenschliff zwischen den Schichten nicht vergessen. Ganz feines Papier (z.B. Korn 320) und nur streichelnd sanft arbeiten. Geht nur um Glättung. Danach gut absaugen (mit weichem Bürstenaufsatz) und abwischen.
 
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