Wie heißt "planer snipe" auf deutsch? (Der Absatz beim Dicktenhobeln am Anfang + Ende

poly.de

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Hallo,

ich bräuchte 'mal bitte die Hilfe der Fachleute hier: Beim Dicktenhobeln kann bei falsch eingestellter Maschine oder bei falscher Bedienung am Anfang (manchmal außerdem auch am Ende) des Brettes ein Absatz von einigen zehntel Millimetern auftreten, der typischerweise so lang (in Hobelrichtung) ist, wie der Abstand der Förderwalzen von der Messerwalze.

Im Englischen heißt das "planer snipe". Ich habe trotz einiger Suche im Netz keinen deutschen Fachausdruck dafür gefunden. Da ich aber sicher bin, daß dieses Problem nicht nur bei den in den USA häufig anzutreffenden "Toaster-Planer" aus Fernost auftritt, sondern zumindest bei Einstell- oder Bedienfehlern auch hier, gehe ich davon aus, daß es dafür einen deutschen Fachausdruck gibt.

Der Hintergrund: Ich habe hier eine in Ehren ergraute (Baujahr ca. 1980) kombinierte Abrichte/Dickte von (damals) DeWalt mit einer Messerbreite von 250 mm. Seit einiger Zeit ist bei ihr dieser Absatz deutlich stärker als früher.

Da ich meine Art der Bedienung (wie ich annehme) nicht geändert habe, gehe ich davon aus, daß da entweder irgend etwas verschlissen ist, oder aber wieder richtig eingestellt werden muß.

Ich wollte Hinweise auf die richtige Einstellung im Netz suchen, ohne den korrekten Fachausdruck scheint das aber einigermaßen zwecklos zu sein.

Deshalb die Frage: Wie heißt das auf Deutsch?

Für Eure Hilfe - auch was die Lösung meines Problems angeht - bedanke ich mich schon 'mal im Voraus!

Einen schönen Abend noch!

poly
 

michaelhild

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Wollte ich eben auch schon schreiben, aber beim googlen kam eher das hier dazu raus:

Der Begriff Hobelschlag bezeichnet das Bild auf dem Holz das sich ergibt wenn eine Bearbeitung durch eine Hobelmaschine erfolgte. Hobelschlag ist zusammengesetzt durch Rauhtiefe und Hobelschritt. Wenn das Hobelmesser einer rotierenden Welle ( Hobelkopf) in ein Material eintaucht ( zerspant ) wird ja eigentlich ein kreisförmiger Ausschnitt in die Oberfläche gefräst. Dsa heißt - es ist eine Folge von Spitze - Tal - Spitze - Tal - Spitze usw. Der Abstand Spitze Tal heißt dann Rauhtiefe. Sie ist im Bereich von 1/100 mm - 1/1000 mm als gut zu bezeichnen. Der Abstand Spitze - Spitze ist der Hobelschritt ( Messerschritt,Messerschlagbogen,Schneidenvorschub ) - und ist im Bereich von 1 mm - 2 mm als gut zu bezeichnen. Setzt sich aus Vorschubgeschwindigkeit und Anzahl der Messer und Drehzahl zusammen. Kommt hier auf die Anwendung an - Sägerwerk / Zimmerei oder Möbel.

Von daher weiß ich jetzt auch nicht mehr, wie man die Macke am Ende nennt. :confused:

Poly, kontrollier mal die Einstellungen der Messer. Die werden zuweit über den Abnahmetisch stehen.
 

SteffenH

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kontrollier mal die Einstellungen der Messer. Die werden zuweit über den Abnahmetisch stehen.

Wenn ich die Frage richtig verstanden habe, geht es um den Dicktenhobel.
Hat das Teil Tischrollen? Kann man die einstellen? Wenn ja, so weit zurückdrehen, dass sie nur ganz wenig aus dem Tisch schauen.
Könnte auch sein, dass der ganze Tisch kippelt. Mal dran wackeln, und ggf. die Führungen nachstellen (falls möglich).
 

mbach

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So noch mal vom PC, Smartphone hat wieder versagt...

Weiß jemand wie man die "Treppenstufe" vermeidet? ich habe eine EB HC260 und ein Bild dazu gemalt:

Die Aufnahmeplatte und die Hobelwelle haben seltsamerweise fix die selbe Höhe.
Dh das Hobelmesser muss zwangsläufig irgenwie über die Aufnahmeplatte ragen, oder?

Das ist kein Problem in der Mitte des Bretts, denn da stützt der ungehobelte Teil des Bretts das ganze so ab, dass es gleichmässig wird. Erreiche ich aber das Ende des Bretts fällt diese Stützfunktion weg und die letzten 5 cm des Bretts fallen von oben auf die Messer bis auf das Niveau der Aufnahmeplatte.
So kommt es zu der Stufe...

In der Anleitung heisst es die Messer sollen von der Aufnahmeplatte aus gesehen nur 0.1 mm überstehen...

Beim Dickenhobel ist es wahrscheinlich genau so: Sobald nicht mehr alle Rollen greifen, wird das Brett vom Eigengewicht des "raushängenden" Teils auf das Niveau der Hobelwelle gedrückt und damit in die überstehenden Messer...


=> Muss das Messer wirklich fast in der welle verschwinden und ich dann mit den 0.1-0.2 mm leben?
Zumindest beim Abrichten könnte der blöde Aufnahmetisch ja einfach etwas höher liegen... der ist leider fix.

Mit Aufnahmetisch meine ich den Tisch auf dem das fertige Brett landet... Die Bezeichnungen sind leider reichlich uneindeutig;o)
 

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SteffenH

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=> Muss das Messer wirklich fast in der welle verschwinden und ich dann mit den 0.1-0.2 mm leben?
Zumindest beim Abrichten könnte der blöde Aufnahmetisch ja einfach etwas höher liegen... der ist leider fix.

Mit Aufnahmetisch meine ich den Tisch auf dem das fertige Brett landet... Die Bezeichnungen sind leider reichlich uneindeutig;o)

Die Tische einer Abrichte nennt man Aufgabe- und Abnahmetisch, dadurch wirds dann wieder etwas eindeutiger :emoji_wink:
Ich stelle meinen Abnahmetisch immer so ein: gerades Stück Holz auf den Abnahmetisch legen und die Welle von Hand drehen. Wenn das Messer das Stück Holz 3-4mm nach vorne (also Richtung Aufgabetisch) befördert, ist es ok. Ob das jetzt 0,1mm entspricht, weiss ich nicht, aber es gibt keinen Endschlag.
 

michaelhild

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Wenn der Abnahmetisch höher wie die Messer steht, wie soll dann was weggehobelt werden? Die laufen ja leer.
Idealer weiße ist der Messerflugkreis genau auf der Höhe des Abnahmetisches, eher leicht drüber.

Deine 0,1mm kommen mir komisch vor, der maximale Schneidenüberstand ist 1,1mm.

Leg mal eine gehobelte Leiste oder ein Stück eines Zollstocks auf den Abnahmetisch, so das sie über die Hobelwelle ragt, drehe die Welle per Hand und kontrolliere wie viele Millimeter, das Holz mitgenommen wird. Metabo gibt 4-6mm an, der Absatz am Ende wird besser, wenn Du den Wert eher bei 0-2mm ansiedelst.

Am vorderen Tisch GIBTS Du das Holz AUF um es beim hinteren Tisch wieder AB zuNEHMEN. Daher Aufgabe- unf Abnahmetisch.

Wenn ich die Frage richtig verstanden habe, geht es um den Dicktenhobel.
Hat das Teil Tischrollen? Kann man die einstellen? Wenn ja, so weit zurückdrehen, dass sie nur ganz wenig aus dem Tisch schauen.

Wenn die Messer zu weit aus der Welle stehen, gibt es auch beim Dickenhobeln das Problem.
 

uli2003

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Das hat mit dem Überstand der Messer aus der Welle nichts zu tun. Die von SteffenH erwähnte Möglichkeit der zu hoch stehenden Tischrollen ist die eine, die andere ein falsch eingestellter Druckbalken.
Der Hobelschlag passiert dann, wenn das Holz den hinteren Andruckbalken oder die hintere Walze erreicht, und dann - weil der vordere zu hoch stand und nicht vernünftig drückte, oder der Balken auf der Tischrolle schwimmt und dann heruntergekippt wird - gibt es diesen Absatz.

Grüße
Uli
 

mbach

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Mhh dabei hatte ich extra das bild gemalt.

Ich stimme doch zu: das messer darf natuerlich nicht niedriger sein als der zweite tisch. Es sollte im idealfall genau buendig sein.

Leider ist ja bei mir die hobelwelle schon exakt auf hoehe des zweiten tischs. Das heisst sie nimmt rin probebrett auch ohne messer mit.

Wenn jetzt das messer minimal aus der welle schaut ist es immer schon hoeher als dr zweite tisch.

Gefuehlt mueste der zweite tisch hoehr als die welle damit das aus der welle schauende messer exakt auf tischhoehe kommt.
Leider habe ich alles ausgeschoepft was an langloechern die tischhoehe beeinflusst. Hoeher als die welle geht nicht.
 

SteffenH

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Leider habe ich alles ausgeschoepft was an langloechern die tischhoehe beeinflusst. Hoeher als die welle geht nicht.

Tja, dann ist das wohl so...
Es gibt Tischlereien, die lassen dann einfach die Hölzer länger, und schneiden die Schläge vorne und hinten ab, weil die alten Gurken nicht mehr richtig einzustellen gehen, oder man zu faul ist.
 

magmog

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guude,

worum geht's jetzt, dickte oder abrichte?
schnäpper am ende beim abrichten: abnahmetisch zu tief, am anfang abnahmetisch zu hoch.

bei einer dickte: tisch wackelt- führungen nachstellen, tischblockierung benutzen.
oder nicht von unten nach oben eingestellt- tisch sackt nach.
oder gleitwalzen zu hoch.
oder zu viel spanabnahme bei zu dünnem material.
oder material schwer und beim aus- und einlauf nicht unterstüzt.
oder maschinenelemente verstellt,
dann mal hier durchwühlen:

https://www.woodworker.de/forum/dicktenhobelmaschine-einstellen-t15853.html
 

poly.de

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Hallo,

erst 'mal vielen Dank für die vielen Antworten.

Zunächst zur Maschine: Es ist eine Dewalt DW50 (ja, damals reichten noch 2-stellige Zahlen...). Bilder davon gibt es unter anderem hier:

Dewalt DW50 P/T Manual? : General Woodworking - UKworkshop.co.uk

(bitte ein bißchen runterscrollen)

und eine Bedienungsanleitung für eine baugleiche Maschine hier:

http://www.ktproductions.co.uk/woodworking/planerthicknesser/dw50/DW1150 Instruction Manual.pdf

Wie man in den Bildern vielleicht sehen kenn, hat der Dicktentisch keinerlei Rollen, sondern ist nur eine Platte aus Grauguß.


Zum Einstellen einer Abrichte, um planer snipe zu vermeiden (das Problem von mbach, der freundlicherweise diesen thread etwas "gekapert" hat :emoji_slight_smile:):

So weit ich weiß, kann man beim Elektra Beckum HC 260 weder den Aufgabe- noch den Abnahmetisch relativ zur Messerwelle oder zu dem jeweils anderen Tisch ausrichten. Zumindest steht darüber nichts in der Bedienungsanleitung (Betriebsanleitungen halbstationär/stationär: Holzbearbeitung - Download - Metabo Deutschland - Elektrowerkzeuge von Profis für Profis).

Es ginge aber evtl., indem man (fummel, fummel) zwischen den jeweiligen Tisch und die Stelle am Rahmen, an der der Tisch befestigt wird, entsprechend dicke Hasberg-Folie unterlegt.

Wie viel Folie jeweils gebraucht wird, und wie die Tische ausgerichtet sein sollten, kann man u.a. aus der ober verlinkten Anleitung zum DW50 erkennen.

Zum planer snipe bei meiner DW50: Daß der Tisch etwas kippelt, wie SteffenH vermutet hat, könnte gut sein. Ich werde das heute abend 'mal messen.

Zum deutschen Begriff für "paner snipe": "Hobelschlag" heißt das mit Sicherheit nicht. Die richtige Bedeutung des Begriffs "Hobelschlag" hat michaelhild um 07:51 schon eingestellt.

Aber wie heißt es??? Wir haben doch hier in Deutschland für alles einen Fachausdruck! Dachte ich jedenfalle bis jetzt.

Schönen Tag noch!

poly

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p.s.: Während ich schrieb, kam noch der Post von magmog. Vielen Dank dafür!!! Das ist jedenfalls eine gute Anleitung zur Fehlersuche.

Ist "Schnäpper" der entsprechende Fachausdruck?

Danke im Voraus!

poly
 

michaelhild

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Bei der HC 260 läßt sich der Abgabetisch einstellen. Neben die Blechwinkel haben Langlöcher.

@Uli: Was ist denn bei den ganz ganz einfachen Maschinen, bei denen man den Druckbalken etc. nicht einstellen kann. Besteht da zu dem Messerüberstand überhaupt kein Zusammenhang?

Damals meine einfache Chinahobel hatte auch ziemliche Absätze beim dickenhobeln, bis ich die Messer vernünftig eingestellt hatte, danach deutlich weniger.
 

mbach

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sry, fürs kapern ;o)

mh bei meiner hc260 bin ich am ende der langlöcher gerade auf dem niveau der welle...
ich glaube ich werde wohl oder übel diese löcher länger bohren müssen.

schon seltsam
 

michaelhild

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Bei meiner habe ich auch schon festgestellt, dass die HC260 nicht so präzise gefertig ist.
Den Dickentisch soll man ja justieren, indem man an den vier Ecken den Abstand zu den oberen runden Stangen mißt. Wenn ich das machen würde, hätte mein Brett einen Dickenunterschied von 0,3mm. :eek: Ich habe die Hobelwelle als Referenz genommen und bin bei < 5/100mm, weniger geht nicht, man kann ja immer nur in Sprüngen (Zahnrad) justieren.
 

uli2003

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@Michael

In dem Fall hast du natürlich Recht. Wenn man nicht mal den Druckbalken einstellen kann, bzw. der Tisch aufgrund der Konstruktion nicht hinreichend verwindungssteif ist, spreche ich nicht von Maschine sondern von Spielzeug. :emoji_wink:

(Und durch so ein Spielzeug soll dann an anderer Stelle ein 8 m langer Balken gequetscht werden..)

In dem Fall geht das sicher auch mit dem Schneidenüberstand einzustellen, oder notfalls mit entsprechendem Einsatz von Energie an nötigen Stellen.. :emoji_grin:

Grüße
Uli
 

TheWoodTinkerer

ww-eiche
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Da ich meine Art der Bedienung (wie ich annehme) nicht geändert habe, gehe ich davon aus, daß da entweder irgend etwas verschlissen ist, oder aber wieder richtig eingestellt werden muß

Hast du vielleicht ein größeres/schwereres Werkstück als sonst durchgeschoben? Justus hat es bereits in seiner Liste möglicher Fehlerquellen aufgezählt: Rollenböcke oder egal wie verlängerte Auflageflächen vor und hinter der Maschine können den "Snipe" vermindern.
 
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