Wie hölzerne Fahrrad-Griffe behandeln?

johanneshk

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Hallo,

ich habe mich am Wochenende mal an hölzernen Fahrradgriffen (irgendein Tropenholz, war mal eine Bank, Bankirai!?) versucht, es hat soweit auch ganz gut funktioniert (bisher nur Links). Jetzt frage ich mich aber, womit ich die am besten konserviere? Ich habe einfach Öl aus dem Baumarkt (Obi Teaköl) genommen, hatte ich noch da, aber ich habe das Gefühl, dass ich den Geruch (vom Lösemittel?) jetzt an den Fingern habe. Griffe sind nicht mehr feucht.

Was nimmt man idealerweise für diesen Anwendungsfall?

Johannes
 

dascello

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Ich hab meinen Chef gefragt, der so was seit Jahren benutzt: Ölen, immer wieder ölen! Einmal und fertig geht nicht,

sagt mein Chef.

Gruß

Michael

P.S. Das beste Holz dafürmüsste übrigens Ilex (engl. Holly) sein. Angeblich macht das keine Schwielen.
 

AhornBay

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Hallo Johannes,

mach einen Gummihandgriff drüber; das hält sicher. Wenn Du dir was Gutes tun willst, nimmst du einen von den ergonomisch geformten. Die Hände werden es dir danken.

Ironie Modus aus:
Ich würd's so lassen, wie es ist. Öl ist ja schön und gut. Aber da - immer wieder und ständig - drüber zu müssen. Mich würde das nerven. Dann lieber so lassen, vom Handschweiß ehrenvoll altern lassen - und nach ein paar Jahren schlicht neue machen.

Herzliche Grüße

Tom
 

gleiter

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Grüße Dich!

Ich habe an zwei Fahrrädern selbst gebaute Griffe aus Mahagoni (Leisten aus einem Modellbaukasten, in mehreren Lagen verleimt) und an einem Rad sogar noch originale Griffe (Rad ist Bj. um 1910) - nicht erkennbar welches Holz das sein mag.

Das Rad mit den Originalgriffen steht jahrüber im Freien, wird entsprechend bewittert, die beiden anderen Räder unter Dach, Griffe werden dennoch ab und zu ordentlich naß.

Hab' keinen der Griffe je irgend wie behandelt, Handschweiß und Hautfett sind ganz offen sichtlich eine ausreichende Imprägnierung... :emoji_wink:

Gruß aus dem Wein/4, André.

P.S.: Schwielen an den Händen bekommt mensch auch nur wenn die Griffe krampfhaft fest gehalten werden, locker gegriffen tut sich da nix. Muß mensch auch - sehr komfortabel sind Holzgriffe tatsächlich nicht.
 

WinfriedM

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Mein Lieblingsöl für alles, was ich oft in der Hand habe (nicht zweideutig verstehen :emoji_wink:), ist Steinert Drechsleröl.

Das Obi-Teaköl ist ja zumindest für Gartenmöbel gedacht. Wenn die ihrer Verantwortung nachkommen, sollten da keine kritischen Stoffe drin sein. Was du bei Ölen riechst, ist meist natürlichen Ursprungs: Leinöl und Tungöl riechen etwas streng.

Hier kannst du dir auch die Datenblätter zum Obi-Teaköl runterladen:
http://www.obi.de/decom/product/OBI_Teak-Oel_Transparent_750_ml/7833056

Das trotzdem in Produkten böse Sachen drin sind, die nicht drin sein sollten, liest man allerdings regelmäßig in Ökotest.
 

dermike

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Hallo,
Fahrradgriffe aus Holz sind was für Individualisten. Besser sind lederbezogene Griffe.
Wer aber viel fährt wird nur mit ergonomischen Handgriffen aus Gummi mit Hörnchen zufrieden sein. Die sind aber auch nicht ganz billig.
Und wer unbedingt Holz will muss halt ölen und alle paar Jahre wechseln.


dermike
 

johanneshk

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Super, vielen Dank für eure Antworten. Unbehandelt will ich die Griffe nicht lassen, da sie mit Öl einfach viel besser aussehen.
 

schloeri

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Bei Fahrradgriffen sollte es nicht um das Aussehen gehen, sondern um Sicherheit. Glatte Griffe sind da ein echtes Verkehrs- und Gesundheitsrisiko. Wer schon mal von billigen Kunststoffgriffen abgerutscht ist und ein Lenkerende im Bauch hatte, der freut sich über griffige Griffe.
 

WinfriedM

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Lustig wirds, wenn man die Griffe in der Hand hält, die vorher am Lenker waren. Ist mir auch schon bei billigen Griffen passiert. Bei Holzgriffen musst du die ja auf spezielle Weise befestigen. Sonst ändert sich das Wetter und sie fallen dir runter. Wie hast du sie denn befestigt?
 

dermike

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Lustig wirds, wenn man die Griffe in der Hand hält, die vorher am Lenker waren. Ist mir auch schon bei billigen Griffen passiert. Bei Holzgriffen musst du die ja auf spezielle Weise befestigen. Sonst ändert sich das Wetter und sie fallen dir runter. Wie hast du sie denn befestigt?



Ja, auf diese Antwort bin ich gespannt.


dermike
 

helgef

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Und vor allem: wie macht man diese. Feilen, feilen ind nochmals feilen und vorher noch ein Loch für den Lenker? Finde eine sehr spannende Idee - mir war sie neu. Helge

Gesendet von meinem Lenovo S860 mit Tapatalk
 

johanneshk

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Hallo,

also die Griffe sind natürlich glatter als die Gummigriffe, wie viel größer das Sicherheitsrisiko dadurch wird kann ich nicht einschätzen. Bisher hatte ich aber kein schlechtes Gefühl dabei.
Kann man irgendwie eine rauere (geölte/geschützte) Oberfläche erzeugen?

Hergestellt habe ich die hauptsächlich mit einer Sägeraspel (ging erstaunlich gut), Und die Feinheiten mit diesen japanischen Raspeln (sieht man auf dem zweiten Bild im Hintergrund).
Außerdem habe ich die Befestigung von den vorherigen Griffen übernommen, diese funktioniert über einen Alu-Ring. Die Griffe haben so ein wenig rotatorisches Spiel, allerdings nicht mehr als die Gummi-Griffe. Wenn man beherzt an den Griffen drehen würde, würde das Holz splittern. Vielleicht hat ja jemand eine Idee für eine besser (spielfreie) Befestigung die über die gesamte Länge des Griffes geht, sodass nicht die gesamte Kraft durch die Außenseite muss?

Achja, ein Loch vorher Bohren mach definitiv Sinn, und am besten auch direkt auf den Lenker anpassen (ich musste das Loch noch ein wenig weiten), sobald man Material weg nimmt, wird das ganze natürlich brüchiger.

Wie gesagt ist das Holz aus alten Bankbohlen, weiß jemand was das für ein Holz ist? Ich vermutete Bankirai?

Ich werde die jetzt erstmal testen. Verschlusskappen brauche ich auch noch (habe leider kein Bild im eingebauten Zustand), da habe ich vorerst die von den Gummi-Griffen genommen.


Johannes
 

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dascello

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Zur Sache kommt von mir jetzt nix.
Nur das: Deine werbungschwangeren Bild-Posts sind eine Frechheit!

Du kannst hier direkt hochladen, dann müssen wir uns diese Ballerspiel-Werbung nicht ansehen.

Meint

Michael
 

AhornBay

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Hallo,

gegen Verdrehen hilft (zumindest bei Gummigriffen) Haarspray recht gut. Wenn das nichts helfen sollte (weil z. B. das Spiel zu groß ist, könnte man etwas dazwischen klemmen; z. B. einen Rest von einem Schlauch).

Herzliche Grüße

Tom
 

johanneshk

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Habe die Fotos neu hier im Forum hochgeladen.

Haarspray könnte man mal probieren. Wobei ich tippen würde das die Klebewirkung zwischen Holz/Stahl nicht so gut ist wie zwischen Gummi/Stahl, aber Versuch macht klug.

Man könnte auch versuchen die mit 'richtigem' Kleber zu verkleben, allerdings wird dann das austauschen schwierig... Wie gesagt, ich werds erstmal testen und dann wenn nötig verbessern.
 

dermike

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Also die Griffe sind den Bildern zufolge ganz gut gelungen. Zur Befestigung würde ich beidseitig je Griff einen Aluring verwenden der mit dem Griff verklebt ist. Dann mit Madenschrauben mit dem Lenker verklemmen.
Dazu ist aber eine Drehbank notwendig.
Zur Oberflächenbehandlung: entweder gar nichts, oder leicht einölen.

gute Fahrt


dermike
 

schloeri

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Eine Bohrung durch Griff und Lenker in der finalen Position könnte auch eine Lösung sein, die dann mit einem Rundholz durchsteckt und verleimt wird. So könntest du dir die Schelle und die aufwendige Aussparung dafür sparen. Bei Verschleiß dann einfach aufbohren und einen neuen Griff dran.

Von der Farbe des Holzes her würde ich nicht auf Bankirai tippen.

Wenn es Teak, Eiche oder so ist, könnte man es unbehandelt lassen. Ich würde entweder den Weg rauh und geölt oder glatt und unbehandelt gehen, je nachdem, was dir wichtiger ist, geölt oder glatt.

P.S. Auch Griffe, bei denen man zunächst kein schlechtes Gefühl hatte, können sich bei einem beherzten Zulangen in einer Notsituation durchaus ohne Lenker in der geballten Hand wiederfinden
 

Time_to_wonder

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Eine Bohrung durch Griff und Lenker in der finalen Position könnte auch eine Lösung sein...

Puh, das sind ja wiedermal Tipps hier. Hast Du schonmal einen zeitgenössischen Lenker aus der Nähe angeguckt? Die Dinger sind heute aus Aluminium und so dünnwandig, dass es für das Festziehen des Vorbaus ein maximales Drehmoment gibt, damit man dieses filgrane Etwas nicht zerdrückt! Über Carbon reden wir mal nicht. Nie und nimmer darf man da ein Loch reinbohren.

Bin zwei Jahre im CsK*-Team gefahren.






CsK bedeutet: Carbon statt Kondition :emoji_grin:
 

gleiter

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Grüßung!

Originale Griffe - zumindest in Ösiland - waren immer gedrechselt, hatten einen Blechring am inneren Übergang und wurden mit dem Lenker vernietet. Hält ausreichend fest, selbst mit gerissenem Griff. War so eine Schwachstelle, die Griffe sehr dünn gedrechselt, meistens recht stramm passend. Wasser, Hitze und das unterschiedliche Dehnverhalten von Holz und Metall - bingo, Riss.

Selber Einer habe ich Sandwiches gebaut. Je eine Lage schmale Mahagonileisten im Umfang passend auf Klebeband und dann mit Patex im Nassklebeverfahren appliziert. Und das so lange bis mir Stärke und Griffigkeit zugesagt haben, restliche Arbeiten dann direkt am Lenker. Ist jetzt auch schon so um die 35 Jahre her, die Griffe haben ordentliche Gebrauchsspuren, runter gegangen ist noch Keiner.

Schöne Teile hast Du da gebaut, Johannes, viel Spaß damit.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

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schloeri

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@Time_to_wonder
eine Bohrung am Ende des Lenkers wird nicht schaden. Ein cm vom Ende entfernt treten kaum noch Biegemomente auf.

Außerdem wurde nichts von Carbon und flugtauglichen Lenkern erwähnt. Ich war davon ausgegangen, dass jemand, der Holzgriffe am Rad haben möchte nichts mit Gewichtsoptimierung am Hut hat.
 

johanneshk

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Das Fahrrad ist ein ganz normales Stahl-Trekking-Rad, insofern ist mir das Gewicht ziemlich egal.

Eine Bohrung durch den Lenker hatte ich auch angedacht, allerdings hätte ich da tatsächlich Bauchschmerzen. Ich denke zwar auch das eine Bohrung am Ende des Lenkers nicht die Stabilität beeinträchtigt (nicht zu großes Loch, Alu/Stahllenker), aber testen will ichs nicht.

Was ich noch überlegt habe: Man könnte in den Lenker selber so eine Art Dübel (wie diese Stahl-Anker-Dübel die sich aufspreizen) stecken, der sich durch eine Schraube aufspreizt. Somit hätte man eine (mehr oder weniger) fixe 'Grundlage' auf die man aufbauen könnte. Es wäre sicherlich eine Herausforderung das vernünftig hinzubekommen, der Innendurchmesser meines Lenkers liegt bei ~20mm...
 
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