Wie gerundete Formen aus dicker Massivholz-Platte schneiden?

Merlin

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Hallo!

Eine kurze Frage... Ich habe mir aus Eiche ein Brett erstellt weil ich dabei bin mir Stühle passend zu meinem Tisch zu bauen. Da der Tisch auch komplett aus Stäbchen ist möchte ich auch die Stühle in Stäbchenoptik haben.

Die Platte aus denen ich die Lehnenteile herausschneiden möchte ist fertig. Wie auf den Fotos zu sehen auch angezeichet. Ich habe +3mm als Spiel eingerechnet für das Schneiden.

Hat jemand eine Idee womit ich nun am besten die Teile ausschneiden kann? Stichsäge funktioniert auf jeden Fall nicht (das dachte ich mir schon vorher), da wenn ich nun eine Kurve schneide zwar die Stichsäge oben im Strich läuft, das Blatt sich aber unten dann schräg stellt und der Schnitt keinen rechten Winkel mehr hat. Oberfräse und Frässchablone fällt wohl auch raus, da es wohl keinen so dünnen Fräskopf gibt von 2-3 mm der dazu noch > 4 cm lang ist (würde ja auch sofort abbrechen).

Was bleibt mir? Eine Bandsäge? Kann man damit halbwegs Rundungen schneiden (sind ja recht lang gezogene Rundungen) ? Die Platte ist relativ schwer... Bekommt man die auf einer Bandsäge sauber geschoben um im angezeichneten Struch zu bleiben?

Hat jemand noch eine andere Idee ob es eine passende Maschine für mein Problem gibt? Eine Stichsäge ist ja eigentlich super, nur biegt sich halt das Sägeblatt weg :/
 

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raftinthomas

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hallo merlin,
ich kann dir nur sagen, wie's üblicherweise vom tischler gemacht wird:
auf der bandsäge (evtl auch stichsäge) grob vorsägen, dh schnell und mit genauigkeit von ca 1cm. dann das ganze auf eine schablone gespannt und an der tischfräse in form gebracht. das hat folgende vorteile:
-schneller
-einfacher
-viel genauer, jedes stück ist nach dem fräsen wie das andere
-viel bessere oberfläche
-wenig nachbearbeitung

aber das hilft dir wohl nicht wirklich weiter. es sei denn, du hast eine oberfräse, die gross und stark genug ist, um eine solche aufgabe zu bewältigen.
 

derdad

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Hi Merlin?
Schliess mich raftinthomas an. So wirds professionell gemacht.

Zu deinem problem des schrägen schnittes.
Wahrscheinlich ist
die stichsäge ohne gute sägeblattführung
oder das falsche sägeblatt (wahrscheinlich zu fein)
oder das sägeblatt stumpf
oder kein pendelhub
oder zu schneller vorschub
oder alles zusammen.
Wenn all die oben genannten komponenten aufeinander abgestimmt sind, müsste der schnitt gerade sein.

viel glück beim sägen
gerhard
 

Merlin

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Hallo!

Danke schon einmal für die Antworten.

Also die Stichsäge ist eine Protool EPL 60 E5. Taugt die nicht? Bisher hatte ich kein Problem damit, aber hab auch noch keine Rundungen bei 4cm Platten geschnitten.

Ok, das mit dem Sägeblatt müsste ich mal schauen. Ist eigentlich recht grob... Aber ich kann mir ja mal ein neues holen...

Oberfräse habe ich eine sehr gute. Ich hatte mich eigentlich für diese Art entschieden, um möglichst wenig Verschnitt zu produzieren :emoji_wink: Ich dachte mir, 1mm Sägeblatt, dann halt noch +-2 mm also hab ich 3mm mehr angezeichnet als ich brauche. Ich wollte die einzelnen Leisten dann aussägen und dann mehrere zusammenzwingen und entsprechend schleifen bis alles soweit angeglichen ist das es passt :emoji_slight_smile:

hmhm... naja mal sehen... sonst muss ichs doch mit der Oberfräse machen. Eine Frässchablone habe ich eh da für die Teile, damit habe ich die Striche auch angezeichnet. Ich kann auch direkt an der Schablone die Oberfräse mit einem Kopierring entlang führen, dann brauche ich die Teile nicht einmal grob Vorschneiden sondern einfach pro Schritt einen cm oder so reinfräsen, dann Höhe umstellen und den nächsten cm etc... Ich weiss allerdings gar nicht ob mein 6mm Fräser lang genug ist für 4cm... Der Nachteil ist halt das ich da natürlich 6mm Material wegnehme pro Schnitt... Naja dann muss ich wohl noch eine Platte nachfertigen... Ich hoffe der Fräser bricht nicht ab bei 4cm Dicke ^^
 

derdad

Moderator
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Hi nochmal Merlin!
Also wenn ich es machen müsste. 5mm RUNDHERUM ist das mindeste das ich an verschnitt zugeben würde. Ich würde zwischen den auszuschneidenden teilen ca 15mm platz lassen.
Ein 6mm fräser wird wahrscheinlich zu dünn sein für diese dicke.
Vorschlag: Füsse nochmals mit genug verschnitt rundherum neu anzeichnen. Für fehlende füsse noch ein stück platte anfertigen.

In der sesselfertigung, wo der holzverschnitt und die maschinen optimiert sind, wird mit mindestens 300% verschnitt gerechnet. (Vom pfosten zum sessel, und ohne plattenverleimung).

Eine protool kenne ich nicht. Dürfte aber in die kategorie "heimwerker" fallen. Wirklich gute stichsägen sind Festo, die blauen Bosch, und die gehobene klasse von makita.
Ich schätze auch dass du bei dieser menge von schnitten einige sägeblätter verbrauchen wirst. Bei dauerndem schneiden, speziell in hartholz, werden die blätter heiss und verlieren schnell an schärfe. (erkennbar an "blauen stellen")
 

Jungschiss

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Stichsäge

Hallo!

Soviel ich weiss ist die Protool keine schlechte Säge.Sie ähnelt doch sehr der Festo.
Sie hat glaub ich sogar Original Festo Bauteile.(http://www.protoolshop-endelunddietze.de/artikel/artikel_weiterleiten.cfm?id=187)
Aber ob sie auch diese Sägeblattführung hat, weiss ich nicht.

Mit einer neueren Festo geht das auf jeden Fall ohne das das Sägeblatt verläuft.
Habe damit schon 40 mm Multiplex gesägt-haargenau im Winkel.
Wenn Du genau auf Riss sägst in einer gleichmässigen Linie, dürfte sich auch die Nachbearbeitung in Grenzen halten. (Schwingschleifer o ä)

Privat besitze ich die blaue Bosch mit der Sägeblattarretierung-damit geht es auch.
Ist ein wenig günstiger als die Festo.Aber die Festo soll laut Test besser sein.

Es gibt ein Extrasägeblatt von Bosch für solche Schnitte.Es ist sehr dick und dadurch biegt es sich nicht so leicht.
Damit kannst Du es ja mal mit deiner Protoolsäge versuchen.

Vielleicht hast Du Glück!

Alles Gute Jan
 

Quickly

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"Nur ein Vorschlag" Wenn man die technischen Möglichkeiten hätte. Wäre es das beste keine gerade Blatte herzustellen sondern eine Formverleimte. Von dieser Könnte man problemlos mit einer Kreissäge die Stäbe heraussägen. Das Problem hierbei ist die benötigte Technologie. Eine Vakuumpresse oder wenigstens ein Vakuum Sack wären hierbei angebracht. Ebenfalls wäre es möglich aber zeitaufwendiger das ganze mit Zwingen und einer Schablone zu Pressen. Bei beiden Techniken arbeitet man mit starken absperr Furnieren.
Wie gesagt nur ein quer gedachter Vorschlag.
Habe bereits mit diesen Techniken ähnliche Sachen gebaut.
 

Merlin

ww-kirsche
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Quickly schrieb:
"Nur ein Vorschlag" Wenn man die technischen Möglichkeiten hätte. Wäre es das beste keine gerade Blatte herzustellen sondern eine Formverleimte. Von dieser Könnte man problemlos mit einer Kreissäge die Stäbe heraussägen. Das Problem hierbei ist die benötigte Technologie. Eine Vakuumpresse oder wenigstens ein Vakuum Sack wären hierbei angebracht. Ebenfalls wäre es möglich aber zeitaufwendiger das ganze mit Zwingen und einer Schablone zu Pressen. Bei beiden Techniken arbeitet man mit starken absperr Furnieren.
Wie gesagt nur ein quer gedachter Vorschlag.
Habe bereits mit diesen Techniken ähnliche Sachen gebaut.

Hi. Ja, sowas habe ich auch schon gemacht. Zum Beispiel Echtholz-Massiv komplett Runde Boxen. Und auch eine Rundpresse um HDF platten direkt rund zu verleimen etc.

Aber für die Stühle wird das nix. und zwar weil das optisch nicht passen wird. Denn wenn ich die Platte Formverleime sind die Stäbchen der Lehne ja vertikal im Grunde genommen. Ausserdem kann ich mir kaum vorstellen das das halten soll? Im Grunde genommen hat man ja jeweils alle paar cm nur eine Leimfläche von den 4x3 cm der Querschnittes...

Im Anhang noch Bilder von den Boxen. So in der Art meintest du das mit der Formverleimung?
 

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raftinthomas

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nee, ich denke quickly meinte ein formverleimung aus schichtholz (furniere). aber ich sag mal so: wer schwierigkeiten hat, das ganze aus dem vollen zu fräsen und zu sägen (auch oder sogar nur weil die maschinen fehlen), wird an sowas schier verzweifeln. ausserdem find ichs optisch bescheiden, wenn der rest massiv bzw plattenware ist und dann ein teil der beine formverleimt.
ausserdem wäre da ja a) nur quer zu faser oder b) mit kopfholzverleimung zu machen, und somit beides kontruktiver unfug.
oder hab ICH da jetz was falsch verstanden?
 

derdad

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Nein, thomas. Ich glaube nicht dass du da was falsch siehst.
Formverleimt (laminiert) wäre zwar sicher dass stabilste, aber merlin will es ja optisch zum tisch haben, und da passts nicht.
Ausserdem ist formverleimen bei sesselfüssen wirklich schon "höhere mathematik", und ausschneiden derselben aus einer verleimten platte ist ja immerhin grundlagentechnik in der holzverarbeitung.
lg
gerhard
 

Merlin

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Also zu den Stühlen... es geht mir halt eigentlich darum das Sie zu dem Tisch passen den Ich gebaut hatte (siehe Anhang). Und dazu sollen die Stühle halt nun passen. Deswegen ist eigentlich nicht so entscheident wie man die Rundungen besser machen könnte, sondern das es zueinander passt. Deswegen die Stäbchenoptik und nur deswegen habe ich bei der erstellten Platte auch 2 Platten übereinander geleimt, damit ich bei den ausgeschnittenen Rücklehnen auch von vorne und hinten die Stäbchenoptik habe. Die Ausgeschnittenen Rücklehnen aus der Platte werden so wie die Platte aufgebaut ist von allen Seiten Stäbchen haben. Deswegen habe ich es so gemacht. Ob das mit der Stichsäge nun klappt werde ich sehen wenn ich mir neue Sägeblätter geholt habe. Wenn es nicht klappt zeichne ich nochmal neu auf und muss dann wohl doch erst grob vorschneiden und dann mit der Oberfräse arbeiten...

@raftinthomas: hm... also bisher ist noch nichts gerissen... Wie würde man so etwas denn konstruktiv einwandfrei machen? Also ich kenn mich da eigentlich gar nicht gross aus mit Holz ^^ Bin eigentlich Programmierer, bastle aber für mich halt hier und da mal Möbel oder andere Sachen. Habe mich also nicht gross informiert wie man was macht sondern einfach drauflosgebastelt. Würd mich aber nun doch mal brennend interessieren wie man normalerweise so eine Art Box aufbauen würde :emoji_slight_smile:
 

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derdad

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Hi. Bin zwar nicht thomas, geb dir aber auch eine antwort.
Das problem bei den boxen ist, dass du längs- und querholz (seiten-deckel) verleimt hast, ohne irgend eine konstruktion, die das arbeiten des holzes erlaubt. Wenn teile nicht allzu gross sind ist es möglich. Andernfalls gibts probleme. (beispiel: fasseiten/dauben und fassboden. Da ist der boden eingenutet, damit er arbeiten kann.)
 

Merlin

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Ah alles klar... ist bei Boxen natürlich schwierig, da diese 100% druckdicht sein müssen ^^ da darf ja nirgends irgendwie Luft durchkommen können...

Aber danke für den Tip
 

derdad

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Merlin schrieb:
Ah alles klar... ist bei Boxen natürlich schwierig, da diese 100% druckdicht sein müssen ^^ da darf ja nirgends irgendwie Luft durchkommen können...

Bei einem fass läuft auch kein wasser aus!!!!! :emoji_wink:

Wenn du längs und quer so ohne weiters verleimst kann irgendwann mal die leimfuge reissen, und dann kommt luft durch.

Tip: Solltest dir mal ein gutes buch über holzverarbeitung besorgen. Besonders über das arbeiten des holzes und holzverbindungen.

Trotzdem viel spass beim werken
gerhard
 

raftinthomas

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weiter ot:
Bei einem fass läuft auch kein wasser aus!!!!!

was letzlich daran liegt, dass die konstuktion sich beim quellen selber dichtet.

zu den massiven boxen: du kannst meines wissens nach keine massiven boxen kaufen. das liegt schlicht an der tatsache, dass sich sowas nicht herstellen lässt, ohen dass es ia im gewährleistungszeitraum probleme geben wird.
alles boxen, die ich kenne, sind aus plattenwerkstoffen, und da im speziellen aus MDF, da die wohl die günstigsten eigenschaften besitzt (schwer, dämfpt, gut zu bearneiten und lackieren). auch die furnierten werden aus mdf hergestellt.
 
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