Wie furnierte Spanplatten mit Stichsäge richtig bearbeiten?

Cloppy

ww-pappel
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Hallo Forum- und Handwerker-Profis!

Bin leider gezwungen mit einer Stichsäge "normal" furnierte Pressspanplatten von 16 und 19 mm zu kürzen.

1) Welches Sägeblatt nehme ich am besten? Fein oder grob?
Sämtliche Sägeblätter für Holz sind von oben gesehen "Zickzack-förmig",
also nicht plan wie die Metallsägen. Warum ist das so und kann ich für einen sauberen Holzschnitt nicht auch eine Metallsäge nehmen? (Kühlung beachtend)

2) Säge ich besser mit der sichtbaren, "guten" Seite nach unten?

Bitte um Tipps MIT fachlicher Begründung.
Man liest im WWW immer wieder widersprüchliches, ich möchte es jetzt einmal genau wissen.
Und nein, ich habe leider keine (Hand-)Kreissägen, die dafür natürlich besser geeignet sind.

Danke euch!
:emoji_slight_smile:
 

koala

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Hallo Cloppy,
ich denke es geht darum, möglichst ausrissfrei zu sägen, oder?
Also eine Möglichkeit ist: Da wo du sägen willst ein Klebeband auf die Platte kleben, ich nehm da immer Kreppband, das gut andrücken, anzeichnen und los! Das verhindert die schlimmsten Ausrisse.
Die gute Seite nach unten ist auch gut, oder wie viele Profis es machen: die gute Seite nach oben, anzeichnen und dann die Säge von unten führen...braucht man aber etwas Übung für.
Das Zick-zack in den Holzblättern ist für das freischneiden wichtig, Holz (vor allem massives) kann sich beim schneiden ganz schön wehren, was bei Metall normalerweise nicht der Fall ist.
Mit Metallblättern Holz sägen geht nur bedingt, meistens glühen solche Blätter dann schnell aus und klemmen im Sägeschnitt.
Vielleicht hat dir das ein bißchen geholfen.
Gruß Manfred
 

Cloppy

ww-pappel
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Hallo Koala, danke für die schnelle Antwort und den Tipp mit dem Klebeband!

Also sägt man von unten. Habe nur "Angst":rolleyes:, dass ich dann bei leichter Verkantung bei sehr dicken Brettern keinen exakt geraden Schnitt hinbekomme.
Bei 19 mm sollte es aber wohl klappen.

Ich nehme an, ich sollte ein möglichst feines Sägeblatt nehmen, damit die Ausreißgefahr -um die es mir tatsächlich ging- geringer ist?
 

koala

ww-robinie
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Hallo,
ja, je feiner das Blatt desto feiner dein Schnitt. Hat die Stichsäge Pendelhub? Wenn ja: Ausschalten, führt zu besserem Schnitt. Und nicht "auf Teufel komm raus" Vorschub machen, lieber etwas langsamer dafür sauberer!
Hast du vielleicht ein "Testbrett"?
Und übrigens: wie willst du bei Holz mit einem Metallsägeblatt für die nötige Kühlung sorgen?:emoji_grin:Wasser scheidet aus!
Gruß Manfred
 

fritz-rs

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Für saubere Schnitte habe ich Sägeblätter ohne Schränkung, die nur hinterschliffen sind.
Die Fa.
WILPU Sägeblätter
in Remscheid ist m.W Lieferant für viele namhafte Stichsägenhersteller .

Gruß Fritz
 

uli2003

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Metall-Sägeblätter gehen auch, schneiden sogar sehr sauber.

Bei größeren Dicken kommst du natürlich an die Grenzen.

Grüße
Uli
 

Cloppy

ww-pappel
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Danke euch!

Na ja, "Kühlung" wohl nur durch laaaange Pausen, stehe nicht unter Zeitdruck, da Hobbybastler.

Dank des Links bin ich nun schlauer, wußte nicht, dass es sowas gibt:
Verzahnung auf Stoss - und konisch geschliffen wäre wohl das Optimum?

Schränkung ist der Fachbegriff, der mir fehlte. Sie sollte wohl möglichst klein sein, damit ich (bei einem gleichzeitigem Ausschnitt aus 2 Platten übereinandergelegt) möglichst wenig Spanverschnitt habe. Ist anderes Thema, ich möchte einen Ausschnitt sägen, der mit andersfarbigem Holz gefüllt wird, also 2 möglichst exakt gleiche Schnitte. Hatte vor, 2 Platten mit Klemmen übereinander zu fixieren und beide in einem Schnitt zu sägen. Dann bliebe ein Spalt der Breite des Sägeblattes.
 

Grille

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Hi, um den Schnitt noch ausriss-freier zu machen, kannst du mit einem Lineal und einem Cutter-Messer vorritzen. Dann reisst die Beschichtung nur bis zur vorgeritzten Linie.

mfg
 

michaelhild

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Dann bliebe ein Spalt der Breite des Sägeblattes.

Aber auf jeder Seite, sprich eher ein Spalt der doppelten Sägeblattbreite.
Das Ganze aber nur vorrausgesetzt, das Sägeblatt verläuft überhaupt nicht, was ich aber bezweifel. Ich weiß nicht, ob Du mit dieser Sägetechnik bei einer "Einlegearbeit" zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommst und damit glücklich bist.
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Dann bliebe ein Spalt der Breite des Sägeblattes.

Deine Arbeit wird "Marketerie" genannt. Oft fälschlich als "Intarsie" bezeichnet.

Das Werkzeug der Wahl hierfür ist die Dekupiersäge oder Laubsäge.
Da kannst Du mit Blattgröße 2 fast nicht mehr erkennbare Fugen schaffen.

Googel mal nach den Stichworten.

Gruß Fritz
 

Cloppy

ww-pappel
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- Pendelhub hat sie nicht, aber stufenlosen Geschwindigkeitsregler.
Sägt man dann mit möglichst schnellem Blatt oder eher nach Gefühl mit mittlerer Geschwindigkeit? Oder so langsam wie es ohne Verklemmen des Blattes geht?

- Tipp mit Cuttermesser gefällt mir - dann wegen Sägebreite 2 Schnitte oder gleich vorfräsen.

- Marketerie, genial! Aber in meinem Fall ist es wohl doch eher eine "Grobmotoriker-Intarsie!" :emoji_wink:
 

heiko-rech

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Hallo,

das alte Thema, gerader, sauberer Schnitt mit der Stichsäge. Damit haben teure Profimaschinen noch ihre Probleme. Dann noch in 38mm Material? Das sieht nicht gut für dich aus. Wichtig ist auch, kein 75mm langes Blatt zu nehmen, sondern eines mit 105mm.

Ich vermute aber, dass das nicht so wird, wie du es dir vorstellst. Stichsägen neigen bei dieser Materialstärke gerne zum Verlaufen in der Materialstärke, weniger in der Richtung. Ich würde daher auf keinen Fall versuchen beide Bretter auf einmal zu schneiden.

Lass auch die Finger von den Sägeblättern, die auf Stoß arbeiten, Die werden sehr schnell sehr unruhig. Die taugen eigentlich nicht wirklich viel. Dann lieber schauen, ob es für deine Stichsäge einen Ausreißschutz gibt. Nach allem was du schreibst glaube ich das aber fast nicht. Welches Modell hast du denn?

Vielleicht beschreibst du auch mal näher, was du genau machen möchtest, vielleicht gibt es ja andere Lösungen für dein Problem. Schreib auch mal aus welcher Gegend du kommst. Vielleicht findet sich ja im Forum jemand, der dir ein wenig helfen kann.

Gruß

Heiko
 

raziausdud

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Hallo,

Ausrisse vermeiden
müsste doch auch gehen, in dem man eine billige dünne Hartfaserplatte oder ähnliches auf die "böse" Seite legt, dort anzeichnet und sägt.

Versuch macht kluch:emoji_wink:

Ansonsten hier mein Standard-Tipp gegen Verlaufen/Verbiegen des Sägeblatts: Die Stichsäge unter eine Platte klemmen und das Sägeblatt oben führen. Solch einen Sägetisch gibts fertig zu kaufen oder den kann auch recht einfach womöglich improvisiert selbst bauen, wie im Foto.

Viele Grüße
Rainer
 

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Friesenbengel

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Hallo,
ja, je feiner das Blatt desto feiner dein Schnitt. Hat die Stichsäge Pendelhub? Wenn ja: Ausschalten, führt zu besserem Schnitt. Und nicht "auf Teufel komm raus" Vorschub machen, lieber etwas langsamer dafür sauberer!
Hast du vielleicht ein "Testbrett"?
Und übrigens: wie willst du bei Holz mit einem Metallsägeblatt für die nötige Kühlung sorgen?:emoji_grin:Wasser scheidet aus!
Gruß Manfred

Mit Öl. Dann ist die Platte gleich angefeuert worden:emoji_grin:. Ich sag mal zwei Fliegen mit einer Klappe. Ne mal im ernst der Tip von Koala ist schon echt gut.

Der andere Tipp wäre... Penunzen raussammeln, zur nächsten tischlerei gehen.
Sich nen Gesellen suchen und dem Kaffegeld in die Hand drücken.
Schwups schon ist die Platte in dem gewünschtem Format
 

Cloppy

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Danke für eure Tipps.

@Friesenbengel: Klar, jeder Schreiner kann das besser. Ich wollte aber eigentlich erstmal die Theorie, und zwar die richtige :emoji_wink: - weil man widersprüchliche Infos liest.
Montag wird mein Schreiner beansprucht...ein Baumarkt wollte nicht mehr 2 Stunden vor Feierabend.

Dann mal zu meinem "Projekt", eine Schiebetür

@raziausdud: Kostengünstige und schöne Idee mit der feststehenden Stichsäge. Leider braucht das a) viel Platz und b) geht das in meinem Fall nicht, weil ich ein Türblatt auflegen müsste.

@Heiko: habe eine neue Bosch GST, aber ein Montagsmodell. Schon beim Testen eines 16 mm - Schnitts einen Verlauf von 5-10° in der Materialstärke! Auch in der Richtung, selbst mit Parallelanschlag. Gerät geht zurück. Meine uralte Kress macht das besser.
Es gibt einen Ausreißschutz, der scheint mir aber sehr grob/zu groß.
habe mit Cuttermesser vorgeschnitten. Das >Furnier ist so schlecht (dünn und splitterfreudig), dass selbst das Messer noch kleine Beschädigungen verursachte. (Wenn man extrem penibel ist)
Bin aus dem Raum Aachen/Köln und baue eine (u.a. sprach-) gesteuerte elektrische Schiebetür. Glas wollte ich nicht, nur ein kleines Fenster.
In meinem Entwurf zu sehen: Die schwarzen, aufliegenden Rahmen wollte ich aus fertigen Brettern aussägen. Den unteren nach Möglichkeit zusammen mit der roten Platte. ("Intarsie", wenn man so will)-Von der Idee bin ich aber abgekommen, das Rote liegt jetzt unter dem Rahmen, dessen Aussenschnitte ich von Hand gut hinbekommen habe, aber innen fällt es doch arg auf, dass es manuell gesägt wurde ohne Parallelanschlag, der mir nicht geholfen hat.
Das grüne Teil wird eine Scheibe.
 

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