Wie Fase mit "Ausbuchtungen" herstellen

raziausdud

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Hallo zusammen,

ich möchte ein Vogelfutterhaus ein wenig von der "Nüchternheit eines Zweckbaus" befreien.

Dazu möchte ich an einigen Kanten eine 45°-Fase anbringen. Aber nicht eine glatte Fase, sondern eine mit regelmäßig (so alle 50mm) wiederkehrenden Ausbuchtungen (selbst so etwa 40mm lang und ca 10mm tief). Ich hoffe, Ihr ahnt was ich meine. Bestimmt gibt es dafür auch einen Fachausdruck.

Die vier "Eckpfeiler" könnte ich so in der Drechselbank bearbeiten. Dann werden natürlich alle Kanten gefast. Aber wie geht man vor, wenn nur eine Kante z.B. des "Bodenrahmens" so gestaltet werden soll?

Tischkreissäge, Oberfräse (ev. eingebaut in Frästisch), Bohrmaschine (ev. im Bohrständer), diverse Handwerkzeuge wie Meißel, Drechseleisen, Ziehmesser sind vorhanden.

Vielen Dank im voraus und freundliche Grüße
Rainer
 

yoghurt

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Hallo Rainer,
ich denke, ich habe verstanden. Klingt für mich nach einer Aufgabe für die OF. Was Du brauchst ist eine Art Schablone um in regelmäßigen Abständen ein- und auszusetzen beim Fräsen. Wenn Du das am Frästisch realisieren willst, kannst Du Dich vielleicht mal bei der BG im Downloadbereich über den Arbeitsgang "Einsetzfräsen" an der Tischfräse informieren. Dann brauchst Du nur noch ein zusätzliches System, um die Anschläge in regelmäßigen Abständen zu verstellen.

Oder Du baust die OF aus, machst ein paar Bleistiftstriche und versuchst das Ganze Freihand (mit Anlaufring natürlich)...

Gruß

Heiko
 

Wutworker

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Mit einem Frästisch sollte das doch kein Problem sein? Entweder die gewünschten Bereiche auf dem Werkstück anzeichen und Freihand am Anschlag entlangführen oder einen Stopper anbringen, der dir nur diese 40mm Spielraum erlaubt.
 

raziausdud

ww-robinie
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Hallo, ich, der Fragesteller, nochmal,

erst einmal Danke für die ersten Antworten.

Wenn es wirklich nur eine 40 mm lange gerade Ausfräsung sein würde, kann ich mir die Arbeit mit der Oberfräse, ja am besten im Tisch, gut vorstellen. Aber jedes "Ornament" soll quasi ein kleiner Kreisausschnitt werden. Ich meine, das schon häufiger gesehen zu haben, kann zugegeben aber per net-Suche kein Beispiel finden.

Professionell wird das sicher am einfachsten mit einem Fase-Fräser mit großem Durchmesser erreicht. Der taucht nur an der definierten Stelle ein und ergibt den gewünschten Kreisausschnitt

Ich habe aber nur die gängigen kleinen "Amateur"-Fräser. Ich müsste also jedes einzelne Ornament freihand mit viel Gefühl erstellen: die Fräse/den Fräser müsste ich selbst in einem kleinen Halbkreis führen. Da würde jedes Ornament wohl ein wenig vom anderen differieren. Und die recht kleinen Werkstücke freihand am Frästisch führen, da habe ich so meine Bedenken.

Am besten wird es für mich wohl mit einer Schablone funktionieren. Ich muss da nur noch überlegen, wie ich die Schablone auf dem kleinen Werkstücken fixiere - oder umgekehrt. Aber ich hab da schon die Idee mit einem Rahmen und einer Klemmschraube ...

Viele Grüße
Rainer
 

Stephan1122384

ww-kirsche
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Hi,

ich kann Dir zwar nicht helfen, aber neugierig bin ich geworden!
Leider kann ich mir noch nicht so ganz vorstellen, was Du meinst!
Kann mir hier mal jemand einen Tipp geben???

DANKE vorab!

Gruß

Stephan
 

Heiner

ww-birnbaum
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Hallo Raziausdud !
Leider kann man mit einem Vogelhaus keine hygienisch einwandfreie Fütterung durchführen, weil die Vögel am Futterplatz koten. Deine gut gemeinte Hilfe bewirkt leider das Gegenteil. Die Vögel werden krank. Am besten ist ein naturnaher Garten. Man braucht Vogelschutzgehölze und man soll das Laub liegen lassen. Füttern nur im Notfall bei großer Kälte und Schnee. Beim Landesbund für Vogelschutz findest du Futterröhren bei der die Verkotung sehr viel geringer ist. Aus pädagogischen Gründen kann man das Vogelfüttern rechtfertigen, weil Kinder einen Bezug zur Natur bekommen aber am Besten ist nicht füttern. Bei der Wohnungssuche soll man die Vögel unterstützen, weil es an Baumhöhlen mangelt. Auch hier gilt es die Hygiene zu beachten. Ist das Haus angenommen, so soll man es im Herbst putzen und mit heißem Wasser reinigen. Übrigens: Wer Rothkehlchen im Garten haben will muß Pfaffenhütchen pflanzen! Gruß Heiner
 

Wutworker

ww-ahorn
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Alles klar... ich hatte an eine gerade Ausbuchtung gedacht. Bei einem Kreisausschnitt könntest du die Zirkelfunktion des Parallelanschlags nutzen, soweit vorhanden.

Dann sparst du dir die Schablone, brauchst nichts auf dem Werkstück befestigen und kommst bei korrekter Ausrichtung und Abstand auch auf ein genaues Ergebnis.


Was die Hygiene betrifft, hat Heiner vollkommen recht. Man kann das etwas einschränken, indem man im Vogelhaus mit feinem Drahtgeflecht einen Käfig erstellt, aus der das Futter herausgepickt werden muss. Ist aber auch nicht ideal, und sollte auf jeden Fall täglich gereinigt werden.
 

MarcoW

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Hallo Leute

entweder denkt IHR viel zu kompliziert oder ICH stehe total auf der Leitung.
Kann man diese "Ausbuchtungen" denn nicht mit nem 30er Hohlbeitel machen?

Das wäre oder ist das erste was mir da so spontan einfällt.

VG
Marco
 

raziausdud

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Leider kann ich mir noch nicht so ganz vorstellen, was Du meinst!

Ich hab mal versucht, das zu zeichnen, s.u. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Das hätt ich gleich machen sollen ...

Danke für die Hinweise bez. Naturschutz und Hygiene. Ich werde sie so weit es geht berücksichtigen und meine ich habe da bereits Einiges berücksichtigt. Denn das oben Vogelhaus genannte Ding ist eigentlich ein großer Futterspeicher, aus dem die Vögel die Körner nur aus einem schmalen Spalt entnehmen können und in dem Sie es sich wohl nicht bequem machen können. Wenn Sie es dennoch tun sollten, werd ich den "Aufenthaltsraum" (eigentlich nur eine 200x20x20mm Leiste auf beiden Längsseiten, die das Herausfallen der Kerne verhindert) noch mehr verkleinern. Falls das auch andere interessieren sollte, hab ich es vorweg auch gleich mal im Querschnitt gezeichnet.

Und unser Garten ist sonst wirklich sehr naturnah ... also keine Sorge!:emoji_wink:

Rainer
 

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raziausdud

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mal ein wenig plaudern ...

Darf man hier auch mal ein bischen plaudern ... sich rechtfertigen:emoji_wink: und ein wenig angeben:emoji_stuck_out_tongue:, vielleicht auch Neid erwecken:emoji_open_mouth: und Sehnsucht nach dem Frühling:emoji_slight_smile:... ?

So sieht er aus, unser o.g. Garten. "Nur" gemietet, aber trotzdem: ein Traum !!!
 

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raftinthomas

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oh gott-

da muss man aber mal kräftig mit der kettensäge durch, dann mit motorsense und freischneider, rasenmäher, danach mit der schur ein paar gerade wände betonieren und alles ins lot und in den winkel bringen. rasen raspelkurz halten und drei geranien symetrisch verteilen :emoji_grin:
ach, frühling....
 

Stephan1122384

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Hallo!

Meinst Du vom Prinzip sowas???

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=O3z1yrDDlp4]YouTube - how to rout wood signs[/ame]


@raftinthomas:

romantische Garten-Phantasie :emoji_grin:

ich würd noch ausreichend Parkraum asphaltieren!!! :emoji_grin:
 

raziausdud

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Meinst Du vom Prinzip sowas???

Genau sowas. Vielen Dank, Stephan.

Aber: der hat wohl den entsprechend großen Fräskopf, wie ich schon oben beschrieben habe, denn er taucht immer nur kurz anhaltend ein (das macht er aber wahnsinnig schnell und perfekt ...).

Die Optik haben wir nun. Mal sehen, ob von Euch noch jemand ne Idee jenseits von Hohlbeitel, Schablone oder großem Fräsdurchmesser hat.

Viele Grüße
Rainer
 

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raziausdud

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Mir wird gerade bewusst, dass im Video "verkehrt herum" also entgegen der vorschriftsmäßigen Vorschubrichtung gefräst wird.

Vielleicht ist das hier u.a. der Trick der Freihand-Fräsung. Mit leichtem Druck schiebend eintauchen und durch das Drehmoment wird der Fräser wieder herausgedrückt (???).

Ich werd das einfach mal ausprobieren - und dann berichten.

Rainer
 

raziausdud

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Ich hab heut mal auf die Schnelle die angesprochenen Möglichkeiten durchprobiert:

1. Hohlbeitel: geht nicht. Vielleicht ist meiner nicht scharf genug, aber es ist mir nicht gelungen, mit dem Radius senkrecht zur Kante die gewünschten Ausschnitte herzustellen. Immer brachen auch Teile des angrenzenden (Fichten-)Holzes aus.

2. Mit einem Stechbeitel allerdings parallel zur Kante stemmend gings es recht gut: dabei musste ich die Ausschnitte wegen des Faserverlaufs von beiden Seiten nach und nach ausarbeiten. Das ist also zeitaufwendige Handarbeit und kommt dem Schnitzen schon recht nah.

3. Handgeführte Oberfräse mit Fasefräser und Anlauf-Kugellager: dies ergab zu meiner Überraschung recht ansehnliche Ausschnitte, dacht ich doch bisher, mein Fräser mit größtem Radius 12mm ergibt zu kleine, zu runde, zu tiefe Ausschnitte. Ich habe es dann nicht geschafft, per Hand-Bewegung - egal in welcher Fräsrichtung - gleichmäßige demnach etwas längere Ausbuchtungen hinzubekommen. Und auch gleichmäßige Abstände wie sie der Freak im Video hingezaubert hat, sind mir nicht gelungen. Ich müsste da sicher die Abstände anzeichnen.

Mein Fazit bis hier:

die handgeführte Oberfräse ist für diese Arbeit wohl das angesagte Gerät. Die Bögen werden durch Eintauchen ohne seitliche Bewegung erstelllt. Die Größe der Ausbuchtungen wird man mit Veränderung des Fräser-Durchmessers variieren können. Ich kann mir noch vorstellen, dass eine Schablone für einen ungeübten wie mich die Genauigkeit derArbeit erhöhne würde. Ebenso kann ich mir vorstellen, dass es einfacher ist, auf der Rückseite die Abstandsmarkierungen anzubringen und dann das zu bearbeitende Werkstück auf einem Frästisch (mit einem Stopper gegen Rückschläge; Danke für den Hinweis auf BG Einsetzfräsen) gegen den Fräskopf zu drücken.

Also: ich weiss jetzt, wie es geht und bin mit meinen ersten Ergebnissen zufrieden. Gern wüsst ich noch, wenns einen Namen für diese Verzierung gibt.

Vielen Dank für Eure Mithilfe (was nicht bedeuten soll, dass hier nicht weiter gepostet werden kann/soll/darf)

Rainer
 
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