Wie erkenne ich den Hobel?

milustar

ww-kastanie
Registriert
30. November 2016
Beiträge
31
Hallo zusammen,

ich bin seit einiger Zeit mit dem Holzfieber infiziert. Nun möchte ich mir eine solide Hobelflotte zulegen. Im Grunde möchte ich grob bis fein hobeln können.
Ich habe mich auch ein bisschen eingelesen und möchte mir gerne gebrauchte Hobel von Ebay kaufen. Wegen Nachwuchs ist mir die Anschaffung in neu ein bisschen zu teuer. Zumindest nicht alle.

Was brauche ich für Hobel? Raubank, Schlicht und Putz?

Wie soll ich vorgehen?

Ich möchte gesägte Flächen Hobeln können aber auch bis zum feinen Endprodukt alles.

Bei Ebay sehe ich schon einige Hobel. Sogar einen ECE ziemlich günstig. Nur weiß ich ehrlich gesagt nicht was das für Hobel sind. Oft steht nichts dabei.

Ich würde auch gerne dann das Messerschleifen lernen, deswegen ist gebraucht auch ok denke ich. Oder?

Bitte um Hilfe


Danke schonmal

Gruß
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.471
Hallo,
Putzhobel brauchst du auf jeden Fall. Für die allermeisten genügt der schon.
Zweite Anschaffung wäre die Raubank. Damit kannst du auch sägerauhes Holz abrichten. Aber stell dir das nicht zu einfach vor. Nach dem Abrichten, was schon nicht so ganz einfach ist, mußt du das Holz ja auch auf Dicke hobeln. Es braucht schon viel Übung um ein ebenes und gleichmäßig dickes Brett händisch selbst herzurichten.

Putzhobel haben so gut wie immer einen Spanbrecher (=doppeltes Eisen oder eine Klappe), und das Hobelmaul ist verstellbar. Das Eisen steht oft steiler als 45°. Es sind auch die kürzesten Hobel.
Ersten Hinweis au die Qualität eines Hobels gibt die Sohle.
Keine separat aufgeleimte Sohle deutet auf einen sehr billigen und wahrscheinlich minderwertigen Hobel.
Sohle aus Hainbuche ist schon besser.
Neuere hochwertige Hobel haben allermeist Sohle aus Pockholz.

Alte Metallhobel sind auch sehr interessant. Hier wird das Hobelmaul verändert, indem man das Eisen auf einem Schlitten vor und zurück bewegt.
Gebrauchte Hobel sind grundsätzlich ein guter Kauf. Man kriegt sehr gute Qualität für wenig Geld.
Ob Holz oder Metall: Die Sohle sollte man einmal abrichten, mit Schleifpapier auf ganz ebenen Maschinentisch gespannt.
Eisen mußt du sowieso dauernd nachschärfen.

Wenn du einen entdeckt hast bei ebay, dann stell ihn doch einfach mal hier ein, dann können wir vielleicht was dazu sagen.

Zum Schärfen: Das hier ist die beste Anleitung die ich kenne: Stecheisen, Hobeleisen und Ziehklingen schärfen — von Hand
 

Alex67

ww-pappel
Registriert
22. Oktober 2016
Beiträge
14
Ort
Kassel
...Heiko Rech hat hierzu sehr gute Videos gemacht z.B.
https://www.youtube.com/watch?v=KLyQuPUr1U0 (Den ersten Handhobel auswählen):emoji_slight_smile:
Dort gibt es auch Viedeos zum schärfen der Hobeleisen.
Ich habe auch mit dem Putzhobel angefangen, vor kurzem zog ein Nuthobel bei mir ein.
Vieles mache ich auch mit dem "Einhandhobel".
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
3.694
Ort
Ruhrgebiet
Hallo

Hol Dir zu Anfang einige Hölzerne Hobel. Schlichthobel, Doppelhobel, Putzhobel. Mehr als 15 Euro pro Stück musst Du nicht ausgeben. Dann kannst Du mit diesen Hobeln "spielen" und die Materie kennenlernen. Nicht vergessen: schärfen musst Du sie können. Deswegen brauchst Du erst mal keine anderen.
Nach einer Eingewöhnungszeit wirst Du in der Lage sein zu erkennen, welcher Hobel eventuell was taugt. Leider gibt es bei den meisten Angeboten keine brauchbaren Fotos der Hobeleisen, deswegen sollte man nicht zu viel ausgeben. Auf jeden Fall sollte das Eisen noch lang genug sein. Die meist angeleimte Hobelsohle sollte nicht zur Hälfte weggeschliffen sein. Es sollte keine Risse geben, die sieht man öfter z.B. bei den Ulmias wo das Widerlager durch den Hobelkörper durchgesteckt ist.
Und Hände weg von Hobeln, die der Besitzer schon mal "restauriert" hat, also die komplette Oberfläche abgeschliffen und irgendetwas neues aufgetragen hat.
Einen Reformputzhobel, also einen Hobel mit verstellbarem Hobelmaul braucht es auch lange nicht. Die normalen Putzhobel haben kein einstellbares Maul.
Wenn sich eine Rauhbank oder ein Schrupphobel preiswert finden lässt, dann kannst Du den kaufen, aber dafür ist eigentlich immer noch Zeit.
Und noch was: mit keinem gebrauchten Hobel wirst Du richtig hobeln können, dafür sind die Eisen immer zu stumpf.
Hier einige Beispiele für Hobel, die ich kaufen würde. Und für keinen sollte man mehr als 15 Euro bieten:
hobel | eBay
Qualitätshobel Handhobel Holzhobel Hobel aus Holz | eBay
gebrauchte Raubank Ulmia Ott Hobel Tischler Schreiner Länge 480mm | eBay
Ulmia Putzhobel, guter Zustand, Schlichthobel, Werkzeug, Tischler, Schreiner | eBay
Schrupphobel 33mm der Firma Ulmia Ott sehr guter Zustand!!!! | eBay
Nr.14 Ulmia Hobel | eBay
Konvolut Handhobel | eBay
2 x Hobel Belzer und Ulmia | eBay
Schlichthobel, Original Steiner 1859 | eBay
Doppelhobel, Original Steiner 1859 | eBay
Putzhobel, Original Steiner 1859 | eBay
 

milustar

ww-kastanie
Registriert
30. November 2016
Beiträge
31
Also ich freu mich sehr über euere Ratschläge und die super Links zu eBay. Ich werde da mal bieten und euch auf dem laufenden halten

Der erste und zweite link sind putzhobel oder

Ist der ulmia14 ein putzhobel?

Ich Schleife schon viele Jahre Autos also denke ich dass mir das hobeln eventuell gut gelingen könnte.

Ich mache das jetzt mal so wie ihr es geschrieben habt und kaufe mir die holzhobel.

Achja, welchen Bankstein soll ich mir zum schärfen kaufen?

Danke euch

Taugt der Hobel was? https://www.ebay.de/itm/172423789249
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
3.694
Ort
Ruhrgebiet
Ich sehe den Hobel aus deinem Link als tauglich an.
Zwei Steine sind immer besser als einer. Wenn es ein Kombistein sein sollte, dann schlage ich einen mit Korn 1000/6000 vor. Der Sprung von 1000 auf 6000 ist zwar eigentlich zu groß, bei der Fase eines Hobeleisens hält sich die längere Bearbeitungszeit auf dem 6000 Korn in Grenzen. Außerdem, und das ist vielleicht sogar der bessere Weg, kann man an die mit dem 1000 Korn vorbereitete Fase schnell eine mikrofase mit dem 6000 anbringen, was sehr schnell geht.
Bei Feinewerkzeuge.de z.B. bekommst Du passende Steine.

Rafikus

p.s. Könntest Du bitte die überflüssigen Leerzeilen in deinem Text vermeiden?
 

milustar

ww-kastanie
Registriert
30. November 2016
Beiträge
31
Ok dann suche ich mir dort mal einen 1000er und einen 6000er aus.
Ich mach die leerzeilen automatisch, achte aber jetzt drauf dies zu vermeiden. Hatte das wegen der Übersichtlichkeit gemacht
Ist das ein putzhobel in meinem link?
Und der zweite link von dir?
Bevor ich dort nem Stein kaufe werde ich mich nochmal melden. Oder gibt es da keine schlechten?

Gruß
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.471
Ok dann suche ich mir dort mal einen 1000er und einen 6000er aus.
Kombistein, Tiger oder King, 1000 und 6000 oben und unten.
Und dann noch was zum Abrichten des Steines besorgen oder überlegen.
Putzhobel erkennt man nicht ohne weiteres auf den Fotos.
Wie gesagt steht bei Putzhobeln das Eisen steiler als 45°. (48-52, glaub ich).

Überleg dir aber noch, obs nicht besser ein REFORM-Putzhobel https://www.contorion.de/handwerkzeug/reformputzhobel-b-48mm-l-225mm-ece-210419414?gclid=CI247amv0dACFQaeGwod_fALyQ&aid=74496531388&ef_id=WD89TgAABSPcXgLp:20161130205750:s&vct=b2csein soll. Bei denen stellt man das Eisen ganz präzise und einfach mithilfe von Hebeln und Schrauben ein.
Bekommt man bestimmt auch gebraucht für biliges Geld.

Bei den übrigen stellt man durch Klopfen ein. Ist etwas gewöhnungsbedürftig. Geht aber natürlich auch.
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
3.694
Ort
Ruhrgebiet
Was die Steine angeht, so ist das auch eine Frage des Geldes, welches Du dafür ausgeben möchtest.
Ein King 800 oder ein Naniva 1000 geht sehr schnell zur Sache, ein 2000er kann schon sehr gut die Spuren des 800ers beseitigen. Ich habe einen 4000er King, der bei vielen Stählen schon eine spiegelglatte Oberfläche hinterlässt. Einen 6000 und 8000 habe ich auch und die werden auch benutzt.
Wichtig zu wissen ist, dass die King Steine recht weich sind und man von Anfang an eine Möglichkeit braucht sie abzurichten. Ich mache das auf einem Stück Fensterbank und wasserfestem Schleifpapier.
Mit einem Kombistein 1000/6000 machst Du sicher nichts falsch. Benutze mal die Suchfunktion des Forums, es wurde schon öfter über die verschiedenen Steine Berichtet.

Der Hobel aus dem Link scheint ein Putzhobel zu sein, so würde ich es zumindest aufgrund des Eisenwinkels und der Länge einschätzen.

Die Primus-Mechanik der E.C.E Hobel ist schon was feines, kann einen aber auch zur Weißglut bringen. Ich würde einen solchen Hobel keinem empfehlen, der noch keine Erfahrung mit diesen Werkzeugen hat. Und bevor man die nicht gerade kleine Summe dafür ausgibt, sollte man sich schon sehr sicher sein was man denn so braucht.
Was die Einstellung per Hammer angeht, das ist eine Sache der Übung, wie bei fast allen manuellen Tätigkeiten und sicher keine Hexerei.

Rafikus
 
Oben Unten