Werkstattplanung, Schallschutz

dieweltistrund

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Guten Tag in die Runde,

nach der Genehmigungsplanung, befinde ich mich momentan in der Ausführungsplanung für meine kleine Werkstatt. Der Bauantrag läuft und ich beschäftige mich z.Z. mit dem Thema Schallschutz. Für die Fenster und Tore werde ich 3fach Verglasung verwenden, aber bei der Trennwand zur Einliegerwhg. bzw. zum Haus bin ich unschlüssig und würde gerne Euch nach Eurer Erfahrung fragen.

Die lautesten Maschinen sind meine 45er AD von Hombak bzw. die F6 Tischfräse von Hombak (Bj. 59) von denen ich aber keine db Werte habe, so das ich meine KF7F mit 85,8 dB (A) angesetzt habe. Die alten Wände sind unverputzte 55cm bzw. 48cm dicke Bruchsteinwände. Den Boden möchte ich zweilagig, aus Eichendielen ca. 25mm kreuzweise verlegt machen. Ich habe keine abgehängte Decke, sondern lasse den Raum bis zum Sparrendach offen. Möchte aber die Decke über dem Z-Raum als Ergänzung nutzen und daher der Balkon mit der Schwingtreppe in der Decke. Im Anhang habe ich die Grundrisse, Ansichten und Details angehängt.

Über Anregungen und Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.

Gruß

Jörg
 

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Komihaxu

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Auf den Internetseiten der Gipskarton-Firmen Knauf und Rigips findest Informationsmaterial zum Thema Schallschutz.

Bei so dicken Wänden wirst du aber kein Problem mit Luftschall, sondern übertragenem Körperschall bekommen, schätze ich mal mit meinem gefährlichen Halbwissen.
Da dürfte der Untergrund interessant werden, auf dem die Maschinen stehen.
 

Micha83

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Hallo Jörg

Ich habe eine ähnliche Konstellation, allerdings bewohne ich den Bereich neben der Werkstatt selbst.
Unten 50 er Bruchsteinwand, als Fußboden neu gegossene und entkoppelte 18 cm Betonplatte.
Die Fräse und Hobelmaschine stehen auf dicken Gummimatten.
Die Decke ist eine Ziegelgewölbe, darüber befindet sich mein Büro mit Zugang zur Wohnung.
Die Trennwand oben ist eine 160 er Holzständerkonstruktion, aus OSB und zweimal Gips auf der einen
und zweimal Gips auf der anderen Seite, dazwischen Miwo.
Denke das ist in etwa deinem Dachaufbau gleich zusetzen.
Die Tür zur Wohnung, ist eine Massive Buchentür mit zweifach Dichtung.
Meine Fenster in der Werkstatt sind komplett 28 er Zweichfachverglasung.
In der Wohnung und draußen bleibt alles ruhig.
Sonntag Mittag, wenn die Kinder und Nachbarn schlafen, kann ich problemlos werkeln.

Worauf willst du den Eichenfußboden befestigen?
Das sehe ich am Kritischsten.
Aus welchem Grund möchtest du Dreifachverglasung?
Wegen Schallschutz oder Wärmeschutz?
Das zusätzliche Gewicht finde ich speziell bei großen Türen nachteilig, weil die ganze Kostruktion großzügiger werden muss.
Ist die Skizze ganz rechts die Dachdämmung?
Die Folie würde ich gegen etwas Dampfdurchlässiges ersetzen.
HFDP kann doch gut mit Feutigkeit umgehen.
Ansonsten sieht das doch gut aus.

mfg Micha
 

Legolas

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Meinen "Senf" dazugeben

Hallo Jörg,
zuerst mal Gratulation zu deinem Haus und zu deinem Projekt da wird man richtig neidisch ich versuche schon seit Jahren so etwas zu verwirklichen aber in unserer Region Landkreis Augsburg ist das fast unmöglich hier gibt es kaum Häuser die sich dafür eignen, d.h. zum einen keine Chance zur Genehmigung zum anderen weiter auf dem Land ( bezahlbar und evtl. genehmigungsfähig) mit Familie und Kinder kaum durchführbar.
Ich würde an deiner Stelle wenn möglich ein Ingenieurbüro suchen das auf Schallschutz spezialisiert ist vorher aber Aufwand und Kosten abklären.
Grüße und viel Spaß

Christian

p.s falls im Raum Augsburg ähnlich Ambitionen hat bitte mal melden ich stehe in den Startlöchern mit Maschinenpark.
 

falco

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Die Folie würde ich gegen etwas Dampfdurchlässiges ersetzen.
HFDP kann doch gut mit Feutigkeit umgehen.
Ansonsten sieht das doch gut aus.

Das würde ich tunlichst unterlassen. Aber warum nimmst du dort ein Folienumspanntes Eichebrett? Ich hätte gleich zugelassenes OSB genommen (Agepan z.B.) und die Stöße mit entsprechendem Klebeband versiegelt. Unterdachplatte muss natürlich diffusionsoffen sein, aber das sollte klar sein denke ich.

Ansonsten: Wenn die Wohnung vermietet wird und das Ganze ja nicht grade billig ist, hol dir einen Fachmann ins Haus der dich dazu berät! Hier gehts ja nicht mehr um einen "Schuppen".
 

Micha83

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Früher hat man überall Dampfsperren benutzt.
Man ist aber dahinter gekommen, das 100% dicht auch nicht das gelbe vom Ei ist.
Ich habe das mit diversen Leuten vor meinem Büroumbau durchgekaut.
Nun sitzt eine Dampfbremse von Isover in der Decke, die erlaubt in gewissen Maße ein Atmen.
Nichts anderes meinte ich mit Dampfdurchlässig.

mfg Micha
 

WoodenCarpenter

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Ich würde die Trennwand zwischen Werkstatt und Wohnraum wie eine Wohnungstrennwand ausführen, also zwei 17,5er Kalksandstein Wände und dazwischen 2 oder 3 cm MiWo oder Steinwolle...

Für den Werkstattboden würde ich eine Bodenplatte wählen, die von den Außenwänden der Werkstatt entkoppelt ist (Estrichstreifen oder Styropor beim gießen einlegen) und dann darauf erst einen Bodenaufbau machen, die Maschinenfundamente könnten auch bis OK FFB gegossen werden, darunter eine Bautenschutzmatte zurEntkoppelung. Nachteil: die Maschinen sind an die Fundamente gebunden.
 

Micha83

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Ist das ganze ein Neubau, oder steht das Haus schon?
Ich ging bisher davon aus, das es schon da ist, da du ja auch von Trennwänden aus Bruchstein schreibst.
Bei meinem Vorredner Hans klingt es aber wie Neubau.

mfg Micha
 

WoodenCarpenter

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Guten Morgen,

ich ging schon vom Bauen im Bestand aus.

Nach den Plänen wird die Zwischenwand neu erstellt... Ein Problem bleibt noch der Schall, der durch die Außenwand dann an der Zwischenwand vorbei geleitet werden kann. Für den Fall einer entkoppelten Bodenplatte ist hier jedoch nur noch Luftschall zu berücksichtigen, denn es wird ja nicht ständig etwas drangelehnt oder dran rumgebohrt, somit wäre m. E. der Körperschall zu vernachlässigen.

Wie schon geschrieben ist hier eine Entkoppelung des Bodens - wie auch immer aufgebaut, sei es als Bodenplatte mit Aufbau oder reiner Holzboden - von der Wand das A und O.
 

dieweltistrund

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weitere Skizzen, Antworten und Ergebnisse

Guten Morgen in die Runde,

vielen Dank für eure Anregungen und Erfahrungen. Ich habe mich am Sonntag intensiver mit dem Thema Schallschutz beschäftigt und die beiden Skizzen angehängt. Wenn ich etwas weiter bin zeichne ich das ganze wieder weiter in Revit, mit dem ich auch die Planung für den Abbund mache


@micha

<Worauf willst du den Eichenfußboden befestigen?
<Das sehe ich am Kritischsten.

Ja das stimmt das ist eine knifflige Sache. Ich möchte weitesgehend auf Beton in der Fläche verzichten und habe in der Tiefe Platz. Daher habe ich geplant eine verdichte Glasschotterschicht zumachen, darauf eine Lage Ziegelsteine (ich habe die aus der Scheune geborgen) mit Kanthölzern 10/14 aus Eiche (die Absaugung liegt teilweise im Boden), dazwischen Lehm auf Dämmung mit der Fußbodenheizung, darauf kreuzweise die Eichendielen mit Nut und Feder. Die Fußbodenheizung ist dadurch sehr träge, aber gibt eine stetetige Grundwärme in den ersten 2m Höhe ab und der Rest macht dann der EWI-Therm Ofen. Alle raten mir zur klassischen Betondecke mit Dämmung und Estrich usw. aber ich plane/suche nach Alternativen

>Aus welchem Grund möchtest du Dreifachverglasung?
>Wegen Schallschutz oder Wärmeschutz?
>Das zusätzliche Gewicht finde ich speziell bei großen Türen nachteilig, weil die >ganze Kostruktion großzügiger werden muss.

Das Haus ist als KfW-Denkmal geplant und somit ist der Wärmeschutz ein Thema, zum anderen brauche ich einen vernüftigen Schallschutz und das verglasste Tor hat eine Glasfläche von ca. 7m². Vielleicht mache ich nur das Tor und die Festverglasung der Schlitzfenster in dreifach und die Fenster in IV68/IV73 mit zweifach Verglasung.



>Ist die Skizze ganz rechts die Dachdämmung?
>Die Folie würde ich gegen etwas Dampfdurchlässiges ersetzen.
>HFDP kann doch gut mit Feutigkeit umgehen.
Ja die Skizze zeigt die Dachdämmung und Folie ist natürlich falsch und ich meinte eine Membran aber hatte das richtige Wort nicht parat.



>Ansonsten sieht das doch gut aus.

Viele merci.

@Christian

Es war auch in der Vulkaneifel nicht einfach ein passendes, unverbasteltes Haus mit Denkmalschutz zufinden und es gehört auch immer etwas Glück dazu - ich wünsche Dir viel Glück beim weiter suchen, Kohle sammeln und dann mutig zupacken wenn die Gelegenheit sich ergibt. Diese Art von Projekten ist ideal für Schreiner weil 50-60% Holzgewerke drin stecken.

@falco

Das Haus wurde um 1804 gebaut und die heimischen Baustoffe waren Bruchstein, Sandstein, Basalt, Lehm, Eiche, etwas Rüster und im Stall später Ziegel. Daher versuchen wir möglichst mit diesen natürlichen Baustoffen die Sanierung zu machen und verzichten auf OSB, Spanplatte, Rigips o.ä.

@Hans
Genau das ist die Lösung und ich habe mich auch mit diesem Schallschutzrechner Downloads & Infocenter beschäftigt der die verschiedenen Aspekte gut visualisiert und auch nach den entsprechenden Normen dann auch berechnet. Ich denke es läuft auf ein zweischaliges Mauerwerk 24/5/24 hinaus mit entkoppelten Fundamenten und Bodenplatten. Die Ränder zum Bruchstein müssen dicht sein und dann sollte das klappen. Wenn ich die Berechung weiter habe stelle ich das ein.

Für die ganzen Leitungen und Rohre muß ich ja aus dem Z-Raum raus in die Werkstatt und in die Wohnung. Daher wollte ich mehre Kanäle unter dem Fundament machen dazu Revisionen damit man da auch nochmal dran kommt. Das gleiche für die Absaugung im Boden. Wie ist da Eure Erfahrung? Absaugung im Boden ohne Unterkellerung?


Gruß

Jörg
 

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