Schneekönig

ww-ahorn
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Hallo liebe Woodworker,
das Thema der Werkstatteinrichtung ist ja immer interessant.
Nun haben wir eine kleine, bescheidene Tischlerei auf 120m² (zzgl. Lager und Personalräume). Da wir hier etwas ungünstig über mehrere Ebenen arbeiten müssen, schauen wir uns immer wieder nach anderen Immobilien um. Nun haben wir einen alten Güterschuppen der Deutschen Bahn gefunden. 250m² Halle mit 50m² Nebenräumen, ideal gelegen, mit Rampe und Platz für weitere Anbauten.

Hat sich von Euch schon mal jemand mit solchen Objekten beschäftigt, die sind in Deutschland ja weit verbreitet. Lohnt es sich in solche Objekte zu investieren oder lohnt sich ein Neubau da eher?
Welche Auflagen müssen erfüllt werden bzgl Brandschutz, Lärmschutz etc.

Die Halle ist in einem guten Zustand, wurde bis vor 10 Jahren auch noch als BHG genutzt.

Ich freue mich über jede Meinung, Ideen für Alternativen und mehr.

Johannes.
 

Mitglied 59145

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Hallo,

ganz entscheidend ist erstmal ob du mit Angestellten da arbeiten willst oder alle auf eigene Rechnung arbeiten. Sind alle Selbstständig könnt ihr mehr oder weniger machen was ihr wollt...

Als erste Lektüre empfehle ich dir mal ein Buch:

ISBN 3-92263-90-0 Planung und Einrichtung von Tischlereibetrieben

Ist zwar für etwas grössere Betriebe, lohnt sich aber trotzdem zu lesen!


Wenn du Mitglied in der BG/HWK bist, solltest mit denen Kontakt aufnehmen. Die können auch ruhig mal was tun für ihre Beiträge:emoji_wink:.

ICh hatte auch erst überlegt eine recht massive Scheune umzubauen, bin dann bei einer neuen Halle gelandet. Ist halt immer die Frage wie man sowas rechnet. Da ich mehr als voll augelastet bin hätte ich jede Stunde die ich da arbeite auch voll rechnen müssen. Wenn man das dann tatsächlich so rechnet fällt die Entscheidung doch leicht:emoji_grin:.

Soll das richtig zum beheizen werden?

Gruss
Ben
 

Schneekönig

ww-ahorn
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Hallo Ben,
Ich will noch keine Pferde scheu machen, wenn ich noch keinen richtigen Plan habe, noch "träume" ich nur. Die Halle soll auch beheizt werden, wobei ich da nicht so das Problem sehe. Ist ein massiv gemauertes Gebäude. Es müsste das Dach etwas aufgepeppt werden, tropft etwas, der Fussboden muss neu und die Rolltore überarbeitet. Quasie ähnlich wie eine leere Fertighalle.

Nach dem Buch werde ich mal schauen, Danke.
 

yoghurt

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Hallo,
ich kenne natürlich die Güterhallen der Bahn nicht... Aber wir sind 2013 umgezogen in eine neue alte Halle (Baujahr ca. 1900) umgezogen. Folgende Maßnahmen haben unsere Arbeitsbedingungen entscheidend verbessert (und lassen erahnen was zuvor eher ungeschickt gelöst war...)

- Wir konnten Maschinen- und Bankraum erstmals sinnvoll trennen.
- Wir haben den unebenen Betonboden im Bankraum ausgeglichen und mit 25er OSB-Platten ausgelegt. (Um dasselbe im Maschinenraum durchzuführen fehlten leider die Ressourcen)
- Wir haben das Dach von innen gedämmt.
- Unser Vermieter hat uns eine Gasheizung spendiert.
- Über fast jedem Bankarbeitsplatz haben wir Oberlichter im Hallendach. Die Dinger sind zwar als Wärmebrücken etwas suspekt, gleichzeitig ist das Tageslicht großartig zum Arbeiten.

Wir hatten zuvor eine im Prinzip gleichgroße Halle und jeder der dieses Faktum nicht kennt gratuliert uns zu unserer neuen viel größeren Halle... Ach ja: Die Heizkosten sind überschaubar geblieben und es ist in der neuen Halle auch im Winter vernünftig warm!
 

predatorklein

ww-robinie
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Hallo

Würde mit der Stadt/Gemeinde erst mal abklären welches Gewerbe überhaupt in der Halle betrieben werden darf.
Und welche Auflagen zu erfüllen sind .

Bei uns im Gewerbegebiet darf man zum Beispiel seine Halle nicht an jedes andere Gewerk vermieten.
Es bedarf einer Genehmigung der Gemeinde.

Halten sich die Auflagen im Rahmen ist die BG eine große Hilfe was die Umsetzung der Vorschriften angeht.
Die wissen auch sehr gut wo die zuständigen Ämter ein Auge zudrücken ( und wo nicht ) :emoji_wink:
Was eine Menge Geld sparen kann.

Ich habe beim Bau unserer Halle die Erfahrung gemacht,daß man mit den meisten Leuten am besten schon im Vorfeld spricht.
Und es dann auch am wenigsten Probs gibt :emoji_slight_smile:

Gruß
 

Copic

ww-eiche
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Zwischen Kaiserslautern und Saarbrücken
Mir hat der Zuständige MA der Gewerbeaufsicht angeboten die in Frage kommenden Gebäude vorab unbürokratisch schon mal anzuschauen und Hinweis zu geben ob hier eine Genehmigung erteilt werden wird.
Das hat gut geklappt und nix gekostet.
Rechtsicherheit gibt es nat. erst mit Bauantrag auf Nutzungsänderung.

2. sehr großer Faktor ist der zuständige Brandschutzbeauftragte - dessen "Verbesserungsvorschläge" für ein Bestandsgebäude können ganz schön ins Geld gehen.
 

Schneekönig

ww-ahorn
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Danke schon mal für die Tipps. Werde erstmal bei der Gewerbeaufsicht anrufen, mal sehen was die sagen, will das Gebäude ja von der Gemeinde kaufen, vielleicht sind die da etwas nachsichtiger.
 

Schneekönig

ww-ahorn
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Moin,
wir hatten nun endlich mal jemanden von der HWK da, der uns aber keine Aussage geben konnte.
Ihm wurde der Aufgabenbereich der "Betriebseinrichtung" mit "angehängt", aber wirklich in diesem Thema gearbeitet hat er noch nicht, dafür besteht wohl viel zu wenig Bedarf.

Dafür hatte ich einen befreundeten Zimmermann vor Ort, der mir ein wenig die Augen geöffnet hat. Er hat mir mehrere versteckte Stellen gezeigt, die ruhig vor sich hin gammeln, die bereits geflickt wurden oder die bald anfangen zu gammeln. Er kennt die alten Buden und weiß wo es da hakt. Seine Empfehlung war; alles Holzgebälk raus, nur Mauern stehen lassen und neue Nagelplattenbinder reinstellen, Dach neu usw.

Da ich mich mit dem vorhandenen Raum noch nicht ganz zufriedengeben will und noch ein paar m² für Lager usw. bräuchte, hat er mir gleich zu einen Neubau geraten.
Als Summe der Kosten zwar höher, doch auf Dauer in Anbetracht von Energiekosten und folgenden (garantiert in 10 Jahren anfallenden) Reparaturkosten lohnenswerter.

Nun bin ich gänzlich verwirrt und weiß gar nicht mehr was ich machen soll.
Euch ein schönes Wochenende
 

andama

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Die Bahn hat eine eigene Immobilien Abteilung, die froh ist dieObjekte loszuwerden. Die Preise sind meines Wissens überaus human, da sie um den Zustand wissen. Wenn du Mängel gefunden hast, das drückt den Preis.
 

predatorklein

ww-robinie
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Hallo

Dafür hatte ich einen befreundeten Zimmermann vor Ort, der mir ein wenig die Augen geöffnet hat.

Unser " befreundeter " Gas/Wasser Spezi hat beim Neubau unserer Schreinerei 14000 € + Mädchensteuer veranschlagt.

Gekostet hat es uns beim " normalen " Gas/Wasser Betrieb 7500 € + Mwst.

Hol dir einen Sachverständigen von der HWK , der macht dir für ca 1000 - 1500 € eine Auflistung was alles bei euch zu machen wäre.
Und steht dafür auch " gerade " :emoji_wink:

Und hol vorab von jedem der zuständigen Ämter jemanden mit ins Boot , du wirst Bauklötze staunen was mit denen machbar ist wenn man´s vorab abklärt.

Gruß
 
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