Werkstatt im Luftschutzbunker

tobo

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Hallo zusammen,

ich wohne in einem Gebäude, welches ursprünglich mal Werkstatt / Atelier von einem Künstler war. Es gibt insgesamt 2 Kellerräume, die schwer nach Luftschutzbunker aussehen (Nicht ganz trivialer Zugang, Türspion etc.) – wir vermuten das Gebäude Aufgrund dieser Tatsache und dem Baustil auf die 30er Jahre.

Der Boden in meinem Keller ist ein, wie sollte es auch anders sein, Lehmstampfboden.

Diesen Keller nutze ich, um Gartenmöbel und Reifen zwischenzulagern. Mir ist im Laufe des letzten Jahres aufgefallen, dass dieser Keller erstaunlich trocken ist. Kein Schimmel, der Boden fühlt sich nicht feucht an, die Wände ebenso nicht, sogar Spinnweben sind da.

Also liegt es ja auf der Hand, dass ich den Raum für eine Werkstatt verwenden kann … oder bin ich auf dem Holzweg? Gestern habe ich mal ein Hygrometer reingestellt um zu sehen, wie es sich mit der Luftfeuchtigkeit tatsächlich verhält … Ist das bei diesen Temperaturen überhaupt repräsentativ? Welche Werte wären in meinem Fall realistisch und tolerierbar?

Ich frage mich auch, was ich mit dem Boden mache. Versaue ich mir das Raumklima, wenn ich den Boden etwas auflockere und dann die auf dem Gelände massenhaft rumliegenden Backsteine als Bodenbelag verwende? Arbeitet hier jemand in einer Werkstatt mit Lehmstampfboden?

Ich wohne hier nur zu Miete, also sind größere Aktionen keine Option. Kann ich in dem Raum eventuell mit einem Luftentfeuchter und einem Heizkörper besseres Klima schaffen, wenn die Zahlen gegen mich sind?

Viele Grüße
Tobo
 

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ww-ulme
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Hygrometer zeigen normalerweise die relative Feuchtigkeit an.
Das relativ heisst, dass es bereits in Verhältnis zur Temperatur gesetzt ist.
 

dermike

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Luftschutzkeller

So ein Luftschutzkeller ist doch nicht schlecht. Richte dort die Werkstatt ein und werkle was möglich ist. Einziger Nachteil: kein Fenster und somit kein Tageslicht.

Gruß
Michael
 

wolgos

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Hi
ein Hygrometer zeigt nur die derzeitige rel.Feuchte an. Wenn du kurz vorher gelüftet hast oder sich die Raumluft erhitzt hat bekommst du keine Aussage über die Eignung des Raumes.
Nimm eine große Plastikfolie und decke damit den Boden ab. Wenn sich unter dem Plastik Wassertropfen bilden, kommt Feuchtigkeit aus dem Boden. Inwieweit dann der Raum geeignet ist, musst du selbst entscheiden.
Kannst du den Raum Lüften und/oder heizen?
eigentlich kannst du auch eine Folie auf den Boden legen, mit Quarzsand Unebenheiten ausgleichen und einen Trockenestrich Verlegen. Dann hältst du die Bodenfeuchtigkeit fern.
Wolfgang
 

tiepel

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Hi,
Ganz repräsentativ ist die Messung aktuell nicht, denn man muss bedenken, dass es im Moment draußen kalt ist.
Warme Luft kann aber viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen.
Wenn ich die Beschreibung des Kellers richtig deute, ist der auch im Sommer recht kühl. Dann wird die Luftfeuchtigkeit darin deutlich höher sein. Und das fatale ist: Je mehr man lüftet, desto höher wird die Luftfeuchtigkeit.
Gruß Reimund
 

tobo

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Danke für die Antworten.

Mit Folie, Estrich etc. fange ich gar nicht erst an … gerade, weil ich mir dafür grünes Licht von der Vermieterin bräuchte … und irgendwohin muss die Feuchtigkeit ja dann auch.

Aber danke für den Tipp mit der Folie und der Feuchtigkeit darunter. Das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren!

Und ja, im Sommer ist der Keller kühler als draußen, aber nicht kalt. Da es sich (vermutlich) um einen Luftschutzbunker handelt, gibt es auch keine Fenster zum lüften.

Ich kann mir da selbstverständlich einen Elektroheizkörper reinstellen, auch ein Luftentfeuchter ist denkbar. Der Raum ist, grob geschätzt, so 20qm groß und nicht sonderlich hoch (Man kann aber stehen).

Mich würde einfach interessieren, ob es überhaupt denkbar ist, den Raum als Werkstatt zu nutzen, ohne das mir das (Elektro-)Werkzeug ruiniert wird.
 

flow

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Hallo,
Mich würde einfach interessieren, ob es überhaupt denkbar ist, den Raum als Werkstatt zu nutzen, ohne das mir das (Elektro-)Werkzeug ruiniert wird.
ich glaube nicht, dass das jemand einfach so beantworten kann. Mir dort eine komplette Werkstatt einfach einzurichten, wäre mir vermutlich auch zu riskant.

Ich würde es einfach ausprobieren und dabei klein anfangen. Z.B. nur eine provisorische Werkbank mit einigen Handwerkzeugen dort abstellen, ab und zu mal ein bisschen werkeln und gucken, ob Rost ein Problem ist. Wenn alles ok ist: Mehr Werkzeuge runterbringen, etwas mehr dort arbeiten. Insgesamt sollte das ein Jahr dauern, um alle Jahreszeiten abzudecken.

Vielleicht auch mal etwas Holz dort für kurze Zeit lagern, dann in die 'normale' Wohnung bringen und gucken, wie doll es sich durch die ggf. Feuchtigkeitsveränderung ausdehnt/zusammenzieht.

Für den Boden habe leider auch keine gute Idee. Backsteine sind vermutlich das unproblematischste, jedoch als Werkstattuntergrund (wenn sie nicht wirklich eben verlegt sind) nicht ganz so dolle.

Schönen Gruß,

Wolf
 

yoghurt

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Hallo,
unsolides Halbwissen: Es gibt Erdreich, dass aufgrund seines Tongehalts wasserundurchlässig ist. Nur daran rühren sollte man nicht. Von daher würde ich den Boden einfach lassen wie er ist und keine schlafenden Hunde wecken. Kauf' halt ein Hygrometer und beobachte was passiert.
 

magmog

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Guuden,

Ohne Messwerte ist jede Aussage Unsinn.
Sollte sich ein Stück Holz schon länger in dem Raum befinden, einfach dessen Feuchte messen.
Falls kein Holzfeuchtmessgerät verfügbar ist, eine Darrprobe vornehmen.
 
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