Welches Terrassenholz vergraut am schönsten?

Tisens

ww-pappel
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Hallo,

wir planen die Anlage einer neuen eher kleinen (18 qm) Holzterrasse direkt am Haus (Südseite), die gerne vergrauen darf. Gibt es da bei den infrage kommenden Nicht-Tropen-Hölzern (Lärche, Douglasie, Robinie, Kastanie, Bambus, Thermo-xxx) Unterschiede, wie diese vergrauen? Gibt es Holzarten, die schöner (hell-silbrig) vergrauen als andere?

Vielen Dank
Tisens
 

akada

ww-pappel
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Western Red Cedar! Mein Nachbar hat seine Fassade aus dem Holz gemacht. Ich weiß nur nicht, ob das auch als Terrassendiele geeignet ist.
 

seschmi

ww-robinie
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Das hängt auch stark vom (Mikro-) Klima und der Umgebung ab. Wenn du z.B. Bäume nahe an der Terrasse hast, wird es eher dunkler werden (am schlimmsten: Walnussbäume). Im Schatten wird es auch dunkler als in der Sonne. Außerdem hängt es von der Neigung ab: Senkrechte Flächen werden heller als waagrechte (so meine Erfahrung).

Wenn Du dir z.B. Berghütten anschaust, stellst Du fest, dass die eher dunkel als grau werden.

Ansonsten habe ich kurz geschaut, was ich im Garten habe:

- Thermoholz (Ulme): Vergraut definitiv am schnellsten (in wenigen Wochen), wird recht hell. Könnte Deinen Geschmack treffen. Ist bei mir aber recht schattig verlegt.
- Douglasie: Auch recht hell, hat aber seinen Endzustand noch nicht erreicht (nach einem Jahr). Wird in voller Sonne aber wohl auch recht silbrig.
- (Deutsche) Lärche: Etwas dunkler als die Douglasie, das dürfte auch den Endzustand darstellen.
- Eiche: Hat bei mir eher so ein Mittelgrau bekommen, zwischen Douglasie und Lärche.

Was sehr schnell ein helles Grau annimmt ist Fichte, ist aber im Freien auch sehr schnell kaputt. Insgesamt erscheint es mir aber nicht sehr gut kalkulierbar.
 

Tisens

ww-pappel
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Danke für die bisherigen Antworten. Vor allem die von Seschmi brachte doch einige wertvolle Informationen.

Weitere Anregungen werden gern entgegengenommen. :emoji_slight_smile:
 

terrassenbauen

ww-eiche
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Hallo Tisens,
erst einmal Glückwunsch zur Entscheidung KEIN Tropenholz zu nehmen. Das heimische Holz kann sich durchaus auch sehen lassen und ist in unseren Gefilden durchaus haltbar.

Ein Tipp vorneweg: Die Standard-Dielen, die man im Handel üblicherweise bekommt, kann man schlicht gegen dickeres Holz aus dem Holzfachhandel tauschen (30er oder 40er oder gar 60er Balken), das ist meist immer noch billiger als das Tropenholz und hält dann ewig. Gleichzeitig kann man die Balken als Unterkonstruktion (braucht man dann übrigens auch weniger wegen der Dimension) und als Deckbelag nehmen ;o)

Ich habe meine private Terrasse genauso gebaut - schicke Dir gerne ein paar Bilder wenn Du willst ;o)

So, jetzt bin ich aber vom Thema abgekommen... sorry :emoji_open_mouth:

Wie seschmi bereits geschrieben hat vergraut Thermo-Holz am schnellsten, aber natürlich davon abhängig welches Thermo-Holz.
Da gibt es diese Esche, die etwas länger braucht und ziemlich dunkel vergraut (hat übrigens eine Resistenzklasse 1-2!)
Dann gibt es noch die Thermo-Buche, die ich aber nicht verbaue (hohes Saugverhalten meines Erachtens nicht für aussen geeignet), deshalb keine Erharung.
Die Thermo-Kiefer vergraut sehr schnell und schön hell.

Die anderen typischen Hölzer wie Douglasie und Lärche erhalten nach ein bis zwei Jahren auch eine schöne hell silbrige Patina, wenngleich die Lärche dunkler ausfällt.
Die Astfallen werden bei beiden Hölzern aber ziemlich dunkel (finde ich persönlich interessant.
Auch hier habe ich Dir gerne Bilder einer meiner Terrassen in Douglasie, die gerade mal acht Wochen alt ist.

Die sehr rötliche Holzsorten würde ich nicht nehmen, da die Farb- und Gerbstoffe gerne ausbluten und keine einheitliche Patina ergeben.

Gruß
terrassenbauen.com
 

Tisens

ww-pappel
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Herzlichen Dank auch dem Terrassenbauer für seinen wertvollen Beitrag. Wenn jetzt noch einer daherkäme, um etwas zum Vergrauungsverhalten von Robinie, Kastanie und Bambus zu sagen, tät ich mich unbändig freuen :emoji_grin: Aber auch andere weitere Wortmeldungen sind immer willkommen.

Danke
Tisens
 

seschmi

ww-robinie
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Das ist auch eine Preisfrage: Im Bereich Thermoholz gibt es sehr, sehr edle Angebote, praktische astfreies Holz mit erstklassiger Oberfläche, aber halt zu gesalzenen Preisen.

Ich habe ein kleines Holzdeck aus Thermo-Ulme, das sieht nach zwei Jahren immer noch sehr gut aus (grau halt). Kostet aber 3x so viel wie z.B. Douglasie.

Was ich allerdings nicht mehr machen würde, ist Thermoholz für die Unterkonstruktion zu verwenden. Damals hat der Lieferant "Thermo-Kiefer" (oder Fichte?) als UK geliefert, die war extrem weich und sehr wenig tragfähig. Da würde ich mich nächstes Mal nach was anderem umschauen, eventuell Eiche - bei den Thermoholz-Preisen kommt es auch kaum noch drauf an.
 
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