Welches Holz für große Holzkiste außen?

Stomper

ww-pappel
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Hallo,

erstmal kurz zum Hintergrund meines Projekts, betrachtet dazu bitte die Fotos:
Ich habe eine Hydro-Chili Anlage für Außen gebaut. Die Anlage besteht aus zwei Teilen: Der untere Teil, der Elektronik und Wassertank sowie einen Stauraum beinhaltet und den oberen Teil, in dem die Pflanzen stehen.

Der untere Teil ist einwandfrei, der obere Teil hingegen hat quasi nicht mal ein halbes Jahr gehalten... nun ich hab so was befürchtet - dank billigsten Leimholzplatten (Birke glaube ich) aus dem Baumarkt.

So ist der obere Teil aufgebaut: Die Holzbox ist an 5 Seiten geschlossen und nach oben offen. In der Öffnung STEHT auf Füßen eine Holzplatte, in die die Löcher für die Hydro-Töpfchen gebohrt/gesägt wurden.

Innen habe ich die Box mit Epoxyd-Harz gestrichen, um sie Wasserfest zu machen, von außen mit einer hochwertigen Holzlasur.

Ich habe der Abdeckplatte aus zwei Gründen Füße verpasst: Zum einen weil ich Angst hatte, dass die Pflanzen, wenn sie schwerer werden die Holzplatte mit der Zeit verformen und zum zweiten, weil ich diesen Teil gerne abnehmbar hätte, sodass ich die Holzkiste reinigen kann. Also die Holzabdeckung mit den Bohrlöchtern für die Töpfe steht auf 8 kurzen Füßchen in der Kiste und ist somit herausnehmbar.

Nun treten zwei Probleme auf, weshalb ich den oberen Teil neu machen möchte. Die auf Gärung gesägten kanten spreizen sich (vermutlich durch Feuchtigkeit) auf. Außerdem schüsselt die Abdeckplatte mit den Füßen, das sieht einerseits nicht schön aus, andererseits hängen jetzt die Füße teilweise in der Luft, was die Angelegenheit sehr kipplich macht.

Die Anforderungen an die Kiste sind nicht schwer zu formulieren, nur schwer umzusetzten: 60x200 cm Außenmaße, von innen absolut Wasserdicht (es steht da regelmäßig Wasser drin!), muss auf dauer Wasserdicht bleiben, Abdeckung soll plan auf Box aufliegen, sodass kein Licht eindringen kann und darf nicht schüsseln, sprich es soll maßhaltig bleiben. Dennoch muss der obere Teil in dem die Töpfe stehen abnehmbar sein, sodass man den Innenraum reinigen kann.

Ich habe zwischenzeitlich schon mal daran gedacht, die Box aus Kunststoff zu fertigen (fertigen zu lassen), da mir die Anforderungen an Holz echt hart vorkommen. Aber irgendwie hätte ich halt gerne lieber Holz weil es einfach natürlicher wirkt und hübscher ausschaut.

Daher jetzt noch mal die frage hier: Wie würdet ihr so was konstruieren und vor allem mit welchem Holz und Lackiert oder Lasiert usw..? Oder hat es keinen Wert so was in Holz zu machen?

Gruß
Stomper
 

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WinfriedM

ww-robinie
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Wenn überhaupt, dann würde ich alles Holz rundum mit Epoxidharz beschichten, damit es möglichst kaum noch quilt und schwindet. Außen Lasur und innen Epoxy halte ich für kritisch, dass muss sich sozusagen verziehen.

Problem ist aber, wenn das Epoxy auch nur irgendwo beschädigt ist, zieht dir das Wasser recht schnell da rein. Muss dann regelmäßig gecheckt werden, ob alles ok und ggf. ausgebessert.

Über Epoxy dann noch einen Lack oder eine Lasur, weil Epoxy nicht UV-Stabil ist. Bei kritischen Stellen, z.B. Ecken innen würde ich zusätzlich Glasfaserlaminat einbringen.

Alle waagerechten Flächen würde ich im Außenbereich vermeiden, immer eine kleine Neigung von mindestens 2% vorsehen, damit das Wasser ablaufen kann.
 

Stomper

ww-pappel
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Danke für die Antwort schon mal.

Ich würde ja gerne Multiplex nehmen, aber da gefällt mir die Optik von außen einfach nicht - ich hätte schon gerne diese Holz-Optik.

ABER... ich hab beim suchen und googlen jetzt doch noch n Werkstoff gefunden, der gut geeignet sein könnte: HPL ?

Ich habe jetzt mal Responal und Trespa als Hersteller gefunden.
Kann man in diesen Werkstoff Holzschrauben eindrehen und halten diese dann?
 

carsten

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Hallo

HPL selbst ist in der Regel 0,8 mm stark und braucht eine Trägerplatte und da sind wir wieder beim Problem Holz und Feuchtigkeit.
trespa ist ein Markenname für eine Compaktplatte. Diese haben mit Holz nichts mehr zu tun das ist voll Kunststoff, auch Vollkernplatte genannt. Stärke ca 10 mm. Eine Spax hält darin nicht. Das Material ist zu hart und spröde und würde brechen bzw reißen. was bedingt geht ist ein metrisches Gewinde reinschneiden wie bei Metallen. Sind aber keinr besonders stabilen Verbindungen.
zudem gibt es diese Kompaktplatten für die Verwendung im Innenbereich als auch für Außenbereich. Für Innen bei vielen Holzhändlern in weiß als Lagerware vorhanden, Für Außen und dann noch in einer Holzoptik eher selten anzutreffen. Zudem ist dieser Werkstoff nicht gerade preiswert.
 

meilermann

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Würde mal überlegen den Kasten innen mit Teichfolie wasserdicht aus zu kleiden, oder den Kasten gleich in GFK zu erstellen, bzw. zu laminieren und dann mit Holz nur verkleiden. Ständig Wasser in einer dunklen Holzkiste, das kann nicht lange gut gehen.
Nur mal so als Anregung.
Ernst
 

Stomper

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Ich weiß, dass das Kunststoff ist, hatte ja im ersten Beitrag geschrieben, dass ich überlege es einfach aus Kunsstoff zu bauen. Wollte halt gern die Holzoptik behalten, daher wäre das mit den HPL Platten schon gut. Ich glaub ich werde mal den Schreiner um die Ecke befragen, ob er da dran kommt.

Zum schrauben hab ich aber jetzt gegenteiliges gelesen:

Quelle:http://www.pro-kunststoff.de/wp-con...30621-verarbeitung-von-hpl-kompaktplatten.pdf
Zitat1: "Im Übrigen können bei HPL-Kompaktplatten ohne Schwierigkeiten auch Gewinde eingeschnitten
werden; auch selbstschneidende Schrauben sind einsetzbar. "

Zitat2: "Für HPL-Kompaktplatten können bekannte
Befestigungs- und Verbindungsmethoden (z.B. übergreifende oder verdeckte Profile, Nut und Feder,
schrauben, Nägel) angewendet werden*."

Zitat3: "Schrauben mit geringer Steigung ergeben die besseren Schraubenauszugsfestigkeitswerte. Es
muss in jedem Fall vorgebohrt werden. Dabei ist der Lochdurchmesser jeweils um eine Gewindetiefe
kleiner als der Schrauben-Außendurchmesser zu wählen. "

Es klingt also ganz so, als könnte man das wie normale PVC oder andere Kunststoffplatten verarbeiten.

Also Dank an alle Infos!

Gruß
Stomper
 

dragendorf

ww-eiche
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Hallo,
Wie wären denn Wediplatten oder Styrupor, Läßt sich verkleben ist ausreichend stabil, und außen herrum eine Verkleidung.
Vorteil wäre das man für die kalte Jahrezeit auch eine Isolierung hat.
Zumindest auf Wediplatten könntest du auch das Mosaik direckt kleben.

gruß
 

Rondine

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Hallo ,

so eine Kiste läßt sich durchaus aus Holz bauen.

Sperrholz in Marine Qualität mit einer Epoxid Beschichtung innen ist dauerhaft wasserdicht.
Die Wasser- und Dieseltanks in meinem Boot funktionieren seit vielen Jahren so problemlos.

In meiner Bootsvorstellung im Segeln Forum
https://www.segeln-forum.de/board20...-boote/47213-vorstellung-rondine/#post1269746

habe ich auch die neue Holzkiste für die Heckplattform vorgestellt. Diese besteht aus Marine Sperrholz und
ist lediglich lackiert, da nicht dauernd Wasser drin steht. Der Deckel ist permanent der Witterung ausgesetzt
und besteht nur aus Teak. Der Rahmen des Deckels, der auch die Traufrinnen unten enthält, besteht aus über Kreuz
verklebten Teak-Leisten. Kleber ist immer West System Epoxi. Das Teak muß vor dem Kleben gut entfettet werden,
z.B. mit Aceton. Die Kiste ist inzwischen auf meinem Boot und funktioniert bestens.
Ich könnte mir vorstellen, dass diese Bauweise für die Chili Box eine dauerhafte Lösung wäre.
Das Teak wird natürlich grau und sollte auch nicht behandelt werden, alleine schon wegen des Schadstoffeintrags
in die Pflanzen.
Holz gibt es in der erforderlichen Qualität unter anderm bei Sommerfeld und Thiele.

es grüßt
der Ernst
 

Stomper

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Hallo und erst mal vielen vielen Dank für die zahlreichen Ideen und Vorschläge.

Von HPL bzw. HPL-Platten bin ich selbst jetzt schon wieder weg gekommen. Vor allem wegen dem Gewicht und dem Preis.

Ich bin noch hin und her gerissen entweder wirklich sehr hochwertiges Sperrholz zu nehmen, das mit Epoxid behandelt wurde (Siebdruck Platten?), so wie es Rondine vorschlägt, oder eben auf einen ganz modernen Schaum Kunststoff, wie z.B. Wedi Platten.

Ich muss zugeben an so was hatte ich vorher gar nicht gedacht, aber ich tendiere immer mehr zu so einer Art Wedi-Bauplatten. Das System finde ich super.

Gibt es das so oder so ähnlich auch von anderen Herstellern, bzw. bekomm ich das Zeug auch in Baumärkten? Wie ist der allgemeine Name dieses Werkstoffs?

Dank und Gruß
Stomper
 

Rondine

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Mit der Epoxi-Beschichtung meinte ich, dass man erst die Kiste aus Sperrholz baut, dabei an jede Platte in Form einer Massivholzleiste einen Kantenschutz mit Epoxi anklebt, dann die fertige Kiste innen und außen mit epoxi mehrfach streicht und dann außen einen UV Schutz aufbringt in Form eines guten Lacks, zum Beispiel 1k von Epifanes. Das ist dann eine dauerhafte, dichte, aber auch eine teure Lösung.

Die Idee mit der Teichfolie ist aber auch nicht schlecht. Oben drauf könnte man den Deckel und Rahmen immer noch aus Teak oder Robinie setzen.
 

Stomper

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Also epoxid habe ich ja zumindest innen jetzt schon, aber das ist so gut wie gar nicht elastisch und bekommt risse, wenn das holz arbeitet. Den rest kennt ihr, Fugen quellen auf usw.

Teichfolie wäre echt auch ne Möglichkeit.... das geht gut mit dem Holz mit. Wird aber schwer in den Ecken denk ich mir.

Mich würde immernoch der allgemeine name des wedi werkstoffes interessieren und ob man das dann evtl funieren kann.

Gruß
Stomper
 

WinfriedM

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Genau das Problem hatte ich oben ja schon angesprochen: Du kannst nicht nur innen Epoxi nehmen und außen diffusionsoffen lassen. Wenn, dann muss das ganze Holz von innen und außen gegen Feuchtigkeit abgeschirmt werden, damit es eben nicht mehr quilt und schwindet. Dann bekommst du auch keine Risse innen.
 

Stomper

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Hallo WinfriedM,

du hast natürlich recht, WENN dann muss es innen und außen versiegelt werden, wie es sich verhält, wenn man nur innen Epoxy nimmt, weiß ich ja jetzt :rolleyes:

Ich bin mir halt nicht sicher, ob es nicht genau so Risse bekommt, wenn ich es komplett laminiere - immerhin dehnt und bewetgt sich das Holz ja auch einfach nur so (Tag/Nacht) durch Wärme.

Ich versuchs jetzt mal mit so Wedi-Platten.

Dank und Gruß
Stomper
 

elchimore

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Hallo WinfriedM,

du hast natürlich recht, WENN dann muss es innen und außen versiegelt werden, wie es sich verhält, wenn man nur innen Epoxy nimmt, weiß ich ja jetzt :rolleyes:

Ich bin mir halt nicht sicher, ob es nicht genau so Risse bekommt, wenn ich es komplett laminiere - immerhin dehnt und bewetgt sich das Holz ja auch einfach nur so (Tag/Nacht) durch Wärme.

Ich versuchs jetzt mal mit so Wedi-Platten.

Dank und Gruß
Stomper

Hallo Stomper,
die Wärmeausdehnung von Holz kannst du vernachlässigen, der entscheidende Faktor ist die Feuchtigkeit, und die sperrst du ja mit dem Epoxy aus...
Grüssle
Micha
 

Stomper

ww-pappel
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Danke elchimore, dann weiß ich für zukünftige Projekte bescheid.

Hier bei diesem Projekt setz ich jetzt trotzdem auf Bauplatten.
Vorteil für mich ist, dass sie so schön leicht sind.

Für alle die Alternativen Suchen bzw. wie die Dinger allgemein genannt werden:
Es handelt sich dabei um Polystyrol-Hartschaum mit einer Deckschicht aus Spezialmörtel und Glasfasergewebe.

Alternative Marken sind bei folgenden Märkten unter dem angegebenen Namen verfügbar:
Obi - Qboard Bauplatte
Hornbach - Jackoboard "Plano" Bauplatte
Bauhaus - Do It Bauplatte
Toom - zumindest online nichts gefunden.

Gruß
Stomper
 
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