Welches Gießharz besonders resistent gegen Kratzer?

Patme85

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Hallo,

Wie der Titel schon sagt, suche ich ein Gießharz, welches besonders resistent gegen Kratzer ist.
Benötigt wird es für eine versiegelung einer Tischplatte.

Jemand Empfehlungen?
 

Holzfummler

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Moin Patme85,

sry, ich kenne keins, auch nicht aus dem Jachtbau.

Epoxy-Flächen im Sichtbereich werden meistens poliert und müssen entsprechend regelmäßig, wenn beansprucht, auf Glanz gebracht werden.

Mechanisch werden Kratzer über z. b. scharfe Kanten wie Messer/Gabel oder Uhrenverschluss oder Metallkante eingebracht. Flächenmäßig über Dreck, Sand über Lappen.

Gruß
Thomas
 

Komihaxu

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Mit meinem gefährlichen Halbwissen würde ich schätzen, dass handelsübliches Gießharz problemlos über der Kratzfestigkeit des üblicherweise umgebenden Holzes liegt und es daher nicht so drauf ankommt. Denn wenn was verkratzt, dann zuerst das Holz. Ich kann mich aber täuschen.

Ansonsten kann man diesen Parameter auch (in Grenzen) durch das Mischungsverhältnis von Harz und Härter steuern, soweit ich weiß.
 

WinfriedM

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Epoxidharze sind eher schwach in Sachen UV-Beständigkeit. Oft wird deshalb überlackiert. Wenn du überlackierst, kannst du dir dann einen kratzfesten 2K-Lack aussuchen.
 

Patme85

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Das Epodixharz welches ich aktuell nutze, härtet zwar richtig gut, ist aber sehr kratzanfällig. Selbst wenn man nur mit einem Löffel leicht drüber geht, hat man direkt Kratzer drin.

@WinfriedM Danke, mache mich mal schlau über 2K-Lack.
 

WinfriedM

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...da kannst du durchaus auch in Richtung 2K Autoklarlack schauen. Ein Markenhersteller wäre Standox, zu beziehen z.B. über Ebay. Dünner Auftrag ist wichtig, sonst härten die nicht aus.
 

Patme85

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Suche lieber etwas zum streichen als zum sprühen.
Aber ist es denn normal, das Epoxidharz so anfällig für Kratzer ist? Ich gehe wirklich nur ganz leicht mit einem Löffel da drüber und es ist direkt ein Kratzer drin...
 

Fiamingu

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Ich habe für mein Waschbecken aus Holz Epoxy
aus dem Bootsbau genommen. Mit einem Scheuer-
schwamm sollte man nicht darüber gehen sonst wird
das matt. Auf einem Tisch würde ich, wenn ich schon
den Effekt von "liquid glass" haben möchte, ein Finish
mit einem 2K System aus dem Kfz-Bereich spritzen.
 

WinfriedM

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So empfindlich ist Epoxy nicht, wenn das bei dir der Fall ist, würde ich nochmal checken, ob da alles richtig gelaufen ist. Also Komponenten genau abgewogen und ausreichend gemischt? Mach auch mal eine weitere Probe, wo du sehr genau auf alles achtest und vergleiche mal. Und auch wichtig: Epoxy sollte fingernagelfest aushärten. Kannst du den Fingernagel noch irgendwie reindrücken, stimmt was nicht.

Eine Lackschicht oben drauf hat übrigens auch den Vorteil, dass du dich vor Bisphenolen schützt, die aus Epoxidharzen austreten können, wenn irgendwas bei der Mischung nicht 100% stimmte.
 

Holzfummler

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Hi Patme,

keine Ahnung, wie groß deine Flächen sind.
2 Wege bieten sich an: beim Parketthersteller mal freundlich anfragen, was die nehmen, um Löcher zu füllen oder mal bei den Fußbödenversiegler anfragen. Die nutzen Gießharze und die Böden sollen ja auch eine Weile glanzvoll aussehen.

Zur Not in 2 Schichten arbeiten:
1te Schicht "normales Epoxy" zum verkleben/füllen, dann die
2te (Deckschicht) rüber ziehen/verlaufen lassen, solange die 1te noch klebrig ist.

Gruß
Thomas
 

uli2003

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Um eine hohe Kratzfestigkeit zu erreichen muss die Oberfläche entweder deutlich härter sein als der kratzende Gegenstand - einige Gläser sind das.
Oder aber deutlich weicher und nachgiebig - so wie die meisten Parkettlacke.

Ein sehr hart werdendes Epoxy hat eine eher bescheidene Kratzfestigkeit.

Grüße
Uli
 

ilo

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Mit meinem gefährlichen Halbwissen .....

Ansonsten kann man diesen Parameter auch (in Grenzen) durch das Mischungsverhältnis von Harz und Härter steuern, soweit ich weiß.

Bitte vorsichtig mit diesem Ansatz: wenn das Mischungsverhältnis nicht exakt stimmt, härtet das Harz/Härter Gemisch nicht sauber aus und bleibt klebrig, dann hast Du gar nichts gekonnt.

i.
 

Fiamingu

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Bitte vorsichtig mit diesem Ansatz: wenn das Mischungsverhältnis nicht exakt stimmt, härtet das Harz/Härter Gemisch nicht sauber aus und bleibt klebrig, dann hast Du gar nichts gekonnt.

i.

Da bin ich bei dir. Deshalb empfehle ich immer
mit einer grammgenauen Küchenwage zu messen.
Sonst könnte man sich das Technische Datenblatt zum
Produkt auch mit Erdnussbutter bestreichen und
in die Haare schmieren.
 

WoodyMaus

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Wenn es nur um die Versiegelung geht und keine Fehlstellen / Untiefen / Schäden etc. ausnivelliert werden müssen, dann muss es doch nicht Gießharz sein? Oder?

Eine sehr gute Erfahrung bei der Oberflächenbehandlung bei beanspruchten Tischflächen habe ich in der Tat über mittlerweile knapp zwanzig Jahre mit Treppen-/Parkettversiegelungslack von Clou gemacht - in beiden Varianten EV (zunächst) und AQUA (später). Das gilt auch für einen tagtäglich genutzten Esstisch. Insbesondere die Variante in AQUA ist an handwerklicher Leichtigkeit und zeitlicher Schnelligkeit kaum noch zu überbieten; es gibt zudem keinen in der Nase beißenden Lackgeruch. Nach einer halben Stunde berührtrocken und nach zwei Stunden schleiffähig (240er Korn; EV habe ich auch mit 400er Korn verarbeitet)! Den Lack mit einer hochwertigen Rolle aufgebracht schafft man sogar an einem Tag relativ entspannt die mindestens drei zu empfehlenden Lackaufträge, wenn es unbedingt sein muss. Bei sehr starker Beanspruchung kann auch eine vierte Schicht hinzugenommen werden. In der Ausprägung seidenmatt gibt eine solche Lackierung dem Holz der Platte eine sehr schöne Geltung, wie ich finde.

Meinem gewonnenen Eindruck nach ist die Oberfläche sehr robust und steckt einiges weg bei Tischflächen. Wenn nicht gerade mit dem schärfsten Messer auf der Oberfläche geschnitten wird, entstehen auch nicht so schnell Kratzer. Rabiate Kratzkandidaten und die Benutzung an sich werden aber dennoch über einen (eher sehr) langen Zeitraum nicht ohne Visitenkarte bleiben.
Dann muss der Lack aber nicht unbedingt vollständig / restlos heruntergeschliffen werden, sondern es genügt im Prinzip, den Arbeitsgang für die letzte oder letzten beiden Lackschicht(en) einschließlich vorherigem Zwischenschliff zu widerholen - Voraussetzung natürlich: das Holz ist nicht derart beschädigt, dass mehr zu machen ist.

Im Falle der reinen Versiegelung würde ich mir daher die allem Anschein nach nicht triviale Verarbeitung von Epoxy oder dergleichen ernsthaft überlegen.

MfG Hans
 

WoodyMaus

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Ja, es ist hinsichtlich des Treppen-/Parkettversiegellacks kaum zu glauben: Den Tipp hatte mir damals eine kompetente Fachberaterin bei Hellweg auf die Nachfrage, was ich denn am besten für (zwei) Schreibtische nebst Rollcontainer nehmen könnte, sofort aus dem Ärmel geschüttelt. Sie hatte mir das auch mit nur zwei oder drei Lackschichten erläutert - heute mache ich bei nahezu durchgehend drei Lackschichten, weil durch die zwei Zwischenschliffe jede Holzfläche perfekt glatt wird. Und bei der AQUA-Variante verstärkt der hohe Wasseranteil die Faseraufrichtung zusätzlich , wodurch das "glatte" Ergebnis noch besser wird.

Rückschauend: wohl ein echter Geheimtipp und nicht unbedingt naheliegend.

MfG Hans

P.S. von AQUA CLOU gibt es auch den Holzlack, der sogar kinderspielzeugtauglich ist. Die Verarbeitung ist dieselbe, aber der Lack bleibt offenporig, was gegenüber dem Versiegelungslack die Holzstruktur sehr natürlich er-/behält. Beim aktuellen Projekt (höhenverstellbarer Schreibtisch für die Tochter) habe ich auch die Tischfläche mit dem Holzlack in drei Schichten behandelt und das gibt für die Hand beim Darübergleiten ein sehr schönes Gefühl. Ob sich der Holzlack genauso belastbar zeigen wird wie der Versiegelungslack, wird sich im Laufe der Zeit zeigen - ich bin sehr gespannt.
 
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