Welcher Fugenfüller bei Dielenboden?

madmecki

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Hallo zusammen!
Ich möchte einen Fichte Dielenboden im Dachspitz aufarbeiten, kein Nut und Feder, einfach Bretter nebeneinander genagelt.Die Fugen sind zwischen 0 und 8mm breit....
Ich würde diese gerne mit Fugenfüller aus füllen und den Boden danach abschleifen und lackieren oder ölen.
Zur Auswahl habe ich bis jetzt drei verschieden Fugenfüller :
Sikaflex 521 UV in schwarz
Ponal Parkett Fugenfüller
Ferax Parkett Fugenmasse

Hat jemand mit einem dieser Produkte bei solch einem Projekt schon gute Erfahrungen gemacht, oder kann mir jemand ein anderes Produkt empfehlen?
Vielen Dank und viele Grüße,
Mecki
 

ölfisch

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Hallo,

zu mir, der ein oder andere kennt mich im Forum ja bereits. Ich mache seit einigen Jahren Parkettarbeiten und natürlich auch Dielen.

Meine Empfehlung: Lass es! Das ist nur etwas für Leute die zuviel Geld haben.

Eine Fichten Dielung ist kein Schiffsdeck.
Zum einen: die meisten dieser Tuben-grützen werden nach 1-2 Jahren hart und bröseln dann aus den Fugen. Zum anderen: Wenn die Dielung schon liegt sind die Flanken nicht "sauber" d. h. die Tubenpampe hält schlecht. Und zu Letzt: durch das begehen der Dielen wird z.B. eine Diele belastet die daneben liegende nicht. Hierbei kann es schon mal vorkommen das eine Diele sich einen Millimeter nach unten durchbiegt und die Nachbar diele bleibt wo sie ist - Folge: der Schlecht an den Flanken haltende, evt. spröde Dielen-fügengrütz verabschiedet sich aus seiner vorgesehen Position.

Gruß M.
 

Sägenbremser

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Ja Mecki so siehst du schon einmal den
Unterschied zwischen einer angehängten
Frage und deiner eigenen Anforderung.

Wie jetzt von dir beschrieben hast du einen
Blindboden mit wechselnder Fugenbreite.
Was willst du in dem Spitzboden den machen,
ist das wirklich Wohnraum, oder Lagerfläche?

Gruss Harald
 

madmecki

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Danke für Eure Antworten!
Der Dachspitz wird das Schlafzimmer.
Bis jetzt lag12mm Spanplatte mit Teppichboden obendrauf....
Die Dielen sind alle zwischen 150 bis 200 mm breit und sehen sehr gut aus. Als Füllung unten drunter wurde irgendwas mit Lehm und orfanischem Material verwendet - keine Schlacke.
Das bedeutet aber, wenn ich die Fugen offen lasse, drückt es bei jedem Schritt Staub raus....
Fugen auf 8x8 mm ausfräsen und dunkles Holz einleimen, und jeden vollen Meter eine Dehnfuge lasse, die ich dann mit normalem Silikon fülle...
Dann komme ich mit der Oberfräse aber nicht an den Rand und muss irgenswie nacharbeiten. ..
Deshalb die Idee mit Fugenfüller...
 

andama

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Schmeiss die alten Dielen raus und mache neue mit Nut und Feder rein, schleifen Ölen fertig. Alles andere halte ich für Unsinn. Ich bezweifele, dass du die alten dielen unbeschadet rausbekommst, Nut und Feder fehlen. Das füllen der Spalten mit was auch immer ist nicht von Dauer. Ausfräsen und Einleimen von Leisten rechtfertigt meiner Meinung nach den Aufwand nicht, deshalb neu.
Gerade wenn es ein Schlafzimmer wird, ist doch der Anspruch hoch, oder hast du gern kleine Tierchen die durch die Spalten ins Schlafzimmer krabbeln.
 

WinfriedM

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Ich sehe es auch so, Fugenfüllen ist äußerst zweifelhaft und führt oft genug nicht langfristig zu Erfolg. Hab aber auch schon Objekte gesehen, wo es längerfristig funktionierte.

Wenn überhaupt, dann mit flexiblen Dichtmassen, wie man das auch im Bootsbereich macht. Da würde ich auch mal im Bootsbereich schauen oder eben die üblichen Verdächtigen: MS-Polymer wie dein erwähntes Sikaflex 521 oder flexible PU-Dichtstoffe. Wobei mir MS-Polymer besser gefällt, weil weniger gefährliche Inhaltsstoffe. Etwas günstiger wäre Soudal Fix-All (ab etwa 3 Euro pro Kartusche).

Kritisch dabei sehe ich:
* gute Vorbereitung, damit der Klebstoff gut hält
* die Dielen können danach nicht mehr wirklich viel arbeiten. Bei größeren Klimaschwankungen kann es zu Abrissen der Dichtmasse kommen.
* Abrisse durch dynamische Lastwechsel
* Stärkere Spannungen im Gesamtgefüge, wodurch z.B. irgendwo Dielen hochkommen
* evtl. Probleme beim nachträglichen schleifen.
* Einiges an Dichtstoffverbrauch, müsste man mal durchrechnen, wie sehr das ins Geld geht.
 

Holz-Fritze

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IKlimaschwankungen kann es zu Abrissen der Dichtmasse kommen.
* Abrisse durch dynamische Lastwechsel.

Bei einem MS Polymer würde ich eher erwarten dass das Holz abreißt als die Dichtmasse, ist aber vom Resultat das gleiche.

Auf jeden Fall sind solche Fugenfüller viel zu teuer, da kann man das doch lieber wie schon erwähnt mit Nut und Feder neu machen, oder dünnen Parkett drauf machen. Z.B. Furnierparkett.
 

madmecki

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Etwas oben drauf zu verlegen, kommt nicht in Frage, da der Boden komplett uneben ist.
Deshalb möchte ich ja die Fugen füllen, sonst kann ich gleich den Boden rausreissen und komplett neu aufbauen mit was auch immer ich dann möchte.
Das ist aber auf jeden Fall mehr Aufwand und Dreck als alles andere.....
Meine favorisierte Lösung bis jetzt ist die mit eingefrästen Leisten und jeden Meter eine (vorhandene Dehn-) Fuge lassen.
Das Material aus dem Schiffsbau ist zu teuer, Zeit zum fräsen hätte ich eher- ich muss ja keinen Handwerker bezahlen, sonder mache es selbst.
Und mit einer Schablone für den Kopierring der Oberfräse sollte es teilweise recht gut gehen mit dem fräsen....
 

WinfriedM

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Wie sollen sich denn mehrere Dielen nebeneinander verschieben können, wenn sie festgenagelt sind? Nur so würde ja eine Dehnfuge pro Meter funktionieren können.
 

Sägenbremser

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Hallo Mecki

wenn ich das richtig verstehe möchtest du die
Dielen schon so als Rohholzboden haben. Hatte
ich im Schlafzimmer auch eine Zeit, war Lärchen-
dielung mit ausgespritzten Fugen und nur mit
Holzlauge behandelt. Optisch mochten wir das
sehr gerne, war aber etwas schwierig in der Pflege
und ich hatte auch zuweilen einen Holzspreizel im
Strumpf/Schuh. Da liegen jetzt auch Eichendielen
mit geschliffener Oberfläche.

Um das halbwegs ordentlich zu machen wirst du
schon an den Fugen eine Nute fräsen müssen. Ich
hatte das mit einer Elu Schattenfugenfräse gemacht.
Aber eine Oberfräse mit 8mm Fräser geht da auch.
Brauchst halt eine lange, gerade Latte als Führung,
etwas Konzentration und Schmalz in den Armen. Die
letzen Zentimeter zur Wand gehen mit Stecheisen in
dem Umfang auch.

Wie schon in dem anderen Beitrag gesagt, würde ich
für die Fugen den Sika 521 UV nehmen. Der hält schon
sehr gut an den Kanten, ist nicht so kostspielig und er
läßt sich wirklich gut schleifen. Wichtig dabei ist das du
keine 3-seitenhaftung in der Fuge hast. Also ein Teflon-
band auf den Nutgrund einlegen. Die Bänder gibt es im
technischen Bootsausrüstungshandel zu kaufen.

Als Tipp, es schaut schon recht gut aus wenn du den
Boden mit einem scharfen Schrupphobel abarbeitest.
Früher wurden Dielenböden ja vom Bodenleger mit
einer breiten, steifen Ziehklinge abgezogen. Die war
auch leicht konvex und hat so ihre Spuren hinterlassen.

Gruss Harald
 

madmecki

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Danke schon mal für eure Tipps!
@Harald: Ich sollte also auf jeden Fall eine Nut Fräsen, egal, ob ich jetzt alles mit Fugenfüller ausspritze oder Leisten einleime?
@WinfriedM:Wenn ich jeden Meter eine Dehnfuge habe, macht das meiner Meineung nach schon was aus-so habe ich ,im schlimmsten Fall kleine 1 Meter Trampoline anstatt eines großen 7 Meter Trampolins. Holz hat enorme Kraft wenns dumm läuft....
 

Sägenbremser

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Hallo Mecki

natürlich solltest du eine gleichbreite Fuge haben,
ausser du möchtest das der Boden sehr rustikal
daher kommt. Das Thema Dehnungsfuge hätte
sich danach auch erledigt, du hast danach viele
kleine Dehnungsräume. Holzleisten würde ich
bei einer 7mtr.- Abwicklung nicht mehr nehmen,
das wird sich bei hoher Luftfeuchte hochstülpen.

Das ganze lohnt sich aber wirklich nur wenn du
ganz bewußt diese Rohholzanmutung haben willst.
Ist einiges an Arbeit bei geschätzten 40-50qm.
Das werden so um die 200lfm. Fuge sein. Respekt
wenn du das ganz alleine stemmen möchtest.

Gruss Harald
 

ChristophW

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sonst kann ich gleich den Boden rausreissen und komplett neu aufbauen mit was auch immer ich dann möchte. Das ist aber auf jeden Fall mehr Aufwand und Dreck als alles andere.
Also ich weiß nicht ob das Ausfräsen wirklich weniger Aufwand/Dreck bedeutet :confused: auch mit Absaugung geht ja immer was daneben und eventuell zieht man sich noch den Dreck von unten dann durch die Absaugung hoch und du steht in einer riesigen Staubwolke...
 

uglyripper

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Bretter ohne Nut/Feder und Fugen/Spalten bis 8mm Breite - da tut sich bei mir die Frage auf, wohin wohl die recht weiche und fließfähige Fugenvergussmasse verschwinden wird, die man in eine solche Fuge einbringt..

Gruß, ugly
 

madmecki

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Da bin ich wieder am Anfang meines Beitrags....
Werde versuchen, die Fugen etwas sauber zu kratzen -wie auch immer, und dann schauen, wie fliessfähig der Sikaflex 521 uv ist.
Wenn zu flüssig, werde ich eine Schaumstoffschnur einlegen.
So ist jetzt mal der Plan...
 

WinfriedM

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Ich lese jetzt erst "Ohne Nut und Feder". Dann brauchts natürlich kein Teflonband, weil es keine 3 Kanten-Verklebung geben kann. Dann brauchst du, wie du schreibst, eine Schaumstoffschnur zum Unterfüttern. Die meisten Kartuschendichtstoffe sind pastös, also nicht fließfähig. Ohne "Grund", gegen den du den Dichtstoff drücken kannst, bekommst du aber keine ordentliche Fuge eingebracht, die seitlich gut mit dem Holz verbunden ist. Außerdem sparst du natürlich einiges an Dichtstoff.
 

uglyripper

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Moin!

Deshalb gibt es für diesen Zweck auch spezielle Produkte - bei Sika das 290i DC / Pro oder bei Pantera Marine Deck MD3000 etc. Diese sind fließfähig.

Gruß, ugly
 

madmecki

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Hier noch ein Feedback meinerseits!
Zuerst nochmal vielen Dank für Eure zahlreichen Tipps und Hilfestellungen!
Ich habe bei diesem Projekt sehr viel Lehrgeld gezahlt und viele Erfahrungen gesammelt.....
Ein Bodenleger hat mir den Tipp gegeben, den Boden mit Ardex Standfest so gut es geht eben zu ziehen, dann ein 5 mm Vlies drauf, darauf dann OSB platten und dann Stabparkett....
Den Gedanken mit den Fugen hatte ich da schon aufgegeben....
Also "Standfest" draufgemacht und eben gezogen, das hat eigentlich ganz gut geklappt, 100 % ig eben habe ich es aber nicht hinbekommen. Das Teppichvlies mit 5 mm drauf um die kleinen Unebenheiten auszugleichen, 22 mm OSB drauf, in den Fugen verklebt, also "schwimmend".
Also schon zwei Probleme: Nicht hundertprozentig eben und im Nachhinein bein Fachhändler hiess es: Bei Stabparkett mindestens 25 mm OSB....
Ok 22 mm geht zur Not auch....
Dann habe ich über Ebay Kleinanzeigen Buch Stabparkett 500x50x22 mm gekauft, trocken gelagert, gute Qualität. War um die Hälfte billiger als Ware vom Händler. Ein paar Teile beim Kauf probeweise zusammengesteckt, sah gut aus...
Beim Verlegen habe ich mich sowas von geärgert:
Teilweise waren die Teile leicht verzogen, so konnte ich nach ca jeder 5ten Bahn nachfräsen und musste viel spachteln...
Das Verlegen hat mich extrem viel Zeit und Nerven gekostet.
Das Ergebnis sieht aber gut aus.
Wenn ihr das jetzt lest werdet ihr wahrscheinlich denken: " War doch klar, so ein Idi..."
Das alles zuhause und mit Zeitdruck und irgendwann auch mal Geldmangel begünstigt sowas leider und lässt einen manchmal nicht mehr klar denken.
Im Nachhinein hätte ich den Boden rausreissen sollen und neu aufbauen-wäre schneller gegangen und wäre die sauberste Lösung gewesen...
Den Kauf bei Ebay Kleinanzeigen hätte ich auch nicht tätigen sollen "Ware gekauft wie gesehen, keine Rückgabe"....
Danke nochmal und viele Grüße,
Mecki
 

Bastelheiko

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Hallo,

zu mir, der ein oder andere kennt mich im Forum ja bereits. Ich mache seit einigen Jahren Parkettarbeiten und natürlich auch Dielen.

Meine Empfehlung: Lass es! Das ist nur etwas für Leute die zuviel Geld haben.

Eine Fichten Dielung ist kein Schiffsdeck.
Zum einen: die meisten dieser Tuben-grützen werden nach 1-2 Jahren hart und bröseln dann aus den Fugen. Zum anderen: Wenn die Dielung schon liegt sind die Flanken nicht "sauber" d. h. die Tubenpampe hält schlecht. Und zu Letzt: durch das begehen der Dielen wird z.B. eine Diele belastet die daneben liegende nicht. Hierbei kann es schon mal vorkommen das eine Diele sich einen Millimeter nach unten durchbiegt und die Nachbar diele bleibt wo sie ist - Folge: der Schlecht an den Flanken haltende, evt. spröde Dielen-fügengrütz verabschiedet sich aus seiner vorgesehen Position.

Gruß M.
 

Bastelheiko

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Hast du schon jemals einen rissigen Holzboden gesehen bei dem die Fugen mittels Holzleim und Schleifstaub wieder verfüllt und geschliffen wurden? Und das nach Jahren immer noch ohne Risse blieb? Mangels Erfahrung für so etwas und nach etlichen ernüchternen Besichtigungen von Böden bei denen das nie lange gehalten hat, lehne ich weiterhin solche Arbeiten ab.

Würde mich wirklich sehr interessieren ob so was auch klappen kann.
Alles elastische ist eben nichts aus Holz und auch einfacher zu händeln.

Gruß
 
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