Welche Rauhbank?

borisffm

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Hallo,

Ich will Schrupphobel und Rauhbank kaufen und natürlich schon viel darüber gelesen. Wegen Schrupphobel ist eigentlich alles klar.

Das Problem ist Rauhbank. Es ist viel gutes über Juuma No. 7 geschrieben, es sieht aber so aus, dass den nicht mehr zu kaufen gibt.
Ich dachte auch über Veritas Flach-winkel. Das ist natürlich ganz andere Preis, und ich bin mir gar nicht sicher, ob ich wirklich damit Mehrwert habe. Von Dick habe ich No. 5 und bin mit der Verarbeitung irgendwie nicht überzeugt.

Was ist die Empfehlung? Oder gibt es doch noch Juuma No. 7 irgendwo zu kaufen?

Mit beide Hobel plane ich "Leimholzherstellung" üben.

Danke im Voraus.

Boris
 

opiwan

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Abgesehen davon, dass ich die Blech oder Stahl-Dinger nicht mag
Wer braucht heute noch eine Rauhbank?
Das Ding hängt eigentlich nur noch aus Gründen der Nostalgie bei mir im Schrank
 

flow

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Mit beide Hobel plane ich "Leimholzherstellung" üben.

Meine Empfehlung: Besorge Dir eine günstige, gebrauchte Holz-Raubank und übe damit. Ich komme selber auch besser mit den Metall-Hobeln klar, aber für einen Einstieg habe ich das auch so gemacht.

Bei einem gebrauchten Hobel kann man auch schon mal selber einen Fügeanschlag o.ä. an den Hobelkörper ranschrauben und ausprobieren, ob einem das was bringt.

Wolf
 

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ww-ulme
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Bei Schrupphobel würde ich/habe ich zu einem hölzernen gegriffen. Lässt durch die geringere Reibung mit weniger Kraftaufwand höheren Abtrag zu. Und darum gehts ja meist beim Schruppen.

Bei der Raubank ist es aus meiner Sicht auch eine Frage des Budgets. Wenn Budget egal, in dieser Reihenfolge:

Erste Wahl aus meiner Sicht dieser:
https://www.dictum.com/de/werkzeuge...sen-flachwinkel-raubank?ftr=_11__98.5_1_12_12

Die Veritas Flachwinkel Raubank hat keine rechtwinklig zur Sohle liegenden Flanken, was sie zum bestoßen unbrauchbar macht. Die Möglichkeit die Raubank auch auf der Seite liegend zu verwenden ist für mich das A und O. Deshalb würde ich die Veritas nicht nehmen.
Wenn ich den Markt richtig im Kopf habe ist der oben genannte Lie Nielsen die einzige Flachwinkel Raubank am Markt die man auf der Seite liegend nutzen kann. Alt irre ich aber auch.

Zweite Wahl:
https://www.dictum.com/de/werkzeuge...ie-nielsen-raubank-nr-7?ftr=_17__98.5_2_12_12
Dieser wäre beinahe baugleich von z.b Juuma, Dick oder auch Quangsheng (workshopheaven.uk) erhältlich, ist aber ausser dem Dick überall ausverkauft.
Ich kenne hier die Dick und Quangsheng. Ich habe einen Quangsheng 5 1/2 und der ist meiner Meinung nach den Dick, die ich im Laden in der Hand hatte von der Verarbeitung her leicht überlegen.
Quangsheng, Juuma, Dick und auch z.b Woodriver (USA) Hobel kommen alle aus der selben Fabrik in China und werden nach den jeweiligen Händlerspezifikationen gefertigt. Soweit ich weiss lassen zumindest Woodriver und Quangsheng mit den geringstmöglichen Toleranzen fertigen, die diese Fabrik produzieren kann. Ich denke Juuma und Dick werden es ähnlich machen, weiss es aber nicht. Nochmal, gefühlt war mein Quangsheng etwas besser gefertigt als die Dick die ich in der Hand halten durfte.
Mir gefällt da auch das schwarz besser als das braun von Dick...geschmackssache.

Dritte Wahl:
Holzraubank. Wobei das je nach Geschmack auch erste Wahl sein kann, ich stehe einfach insgesamt auf die Eisenhobel.

Ganz anderer Gedanke:
Muss es sicher eine Raubank sein? So ein 5 1/2 oder eine Nr 6 ist schon auch ein ganz schöner Lackel.
https://www.workshopheaven.com/quangsheng-no-6-bedrock-pattern-fore-plane.html

Und noch dazu recht universell einsetzbar. Die oben genannten Raubänke haben mit um die 4kg ja auch schon ein ordentliches Gewicht, das erstmal bewegt werden will. Über einen längeren Zeitraum etwas anstrengend (Tip: Kerzenwachs auf die Sohle)

Cheers recharger
 

borisffm

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Danke recharger,

Schrupphobel nehme ich sehr wahrscheinlich aus holz.
Eigentlich möchte ich keinen Holzraubank und ich denke, dass ich bis 300 dafür ausgeben will. Ich bin mir, wie ich schon sagte, nicht sicher, dass extra 100€ mir mehr Wert bringen.
So wie ich sehe, einen guten Holz-Raubankhobel kostet auch über 150.

Boris
 

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ww-ulme
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Eine weitere Alternative wäre immer nach nem gebrauchten Stanley zu schauen.
Kannst ja auch mal bei feinewerkzeuge, Dictum und workshopheaven anrufen, wann die wieder Hobel reinkriegen.
Ansonsten für den Lie Nielsen sparen. Raubänke sind die einzigen Hobel bei denen ich Lie Nielsen im Vorteil gegenüber Veritas sehe. Bei allen anderen nehmen die beiden Firmen sich nichts und es kommt auf die Vorliebe an.

Ob die 100 extra wirklich ein spürbar besseres Ergebnis liefern... ich glaube nicht, dass jemals jemand erkennt ob eine Oberfläche mit einem Dick oder einem Lie Nielsen gehobelt wurde; vorausgesetzt beide Sohlen sind plan (sollten sie auch sein, sonst sofort zurück schicken) und die Eisen sind beide scharf und ordentlich eingestellt. Wichtiger wird hier wohl eben die Schärfe des Eisens sein und eventuell (falls nicht vorhanden) wären die Mehrkosten besser in gutes Schärfequipment investiert.

Wieviel einem das subjektiv bessere Handgefühl und Aussehen der Premiumhobel wert ist, richtet sich nach persönlicher Einstellung und Budget.
 

pedder

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Preislich ist die Veritas Flachwinkel mit 270 € näher an Quangsheng und Co. (175) als an Lie-Nielsen (470).

Die Veritas habe ich und zum Bestoßen einen anderen Hobel. (Wobei ich selten bestoße.)

Aber wenn man die Mühe nicht scheut, kann man auch einen Veritas bestoßreif bekommen: Veritas Raubank mit geraden Seiten *MIT BILD*
 

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Na das schaut doch mal richtig schick aus! Ja so sollte Veritas die gleich ausliefern. Dafür muss man sich aber seiner Sache doch recht sicher sein.

Die Flachwinkel Lie Nielsen kostet aber "nur" 391€.("nur" ist in dem Zusammenhang schon etwas strange) Die 470 beziehen sich wohl auf die normale nr 7
 

borisffm

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Veritas kaufen und danach den noch überarbeiten will ich sicher nicht. Auch wenn es bestimmt super spannende Aufgabe ist. Dann besser noch 100 dazu zahlen.

Ich kenne mich mit den Hobeln relativ schlecht. Ich habe einen No 5 und noch kleine Simshobel, die ich gerne beim, zum Beispiel, Anleimer-anpassen benutze.

Ich habe echt keine Ahnung, ob es ein Problem darstellt keine flache Seite haben.
So wie ich verstehe bietet Veritas für diese Aufgaben ein Anschlag. Damit kann man, denke ich , auch bestoßen. Stoßlade soll dann aber anderes aussehen. Es kann natürlich sein, dass ich total falsch liege.

Sorry, wenn meine Überlegungen ganz dumm sind.

Boris
 

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ww-ulme
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Das hängt jeweils davon ab, welches Einsatzgebiet man hat.

Mit dem Nr 5 hast du schon einen sehr guten Hobel für die Stoßlade.
Ich persönlich bevorzuge hier zwar Flachwinkel, da dabei auch viel Hirnholz bearbeitet wird, aber der Unterschied ist da nicht so extrem.
Allerdings hat eine Raubank bei großen Dingen immer einen Vorteil, da vor allem vor dem Hobeleisen bereits viel Auflage/Referenzfläche am Werkstück anliegt.

Hier noch 1 Video was ich mit Stoßlade meine und es zeigt auch einige Beispiele mit Hobel auf der Seite und wofür das gut ist:

https://www.youtube.com/watch?v=pwYJhfChDdM

Die Magnetische Stoßlade von Veritas habe ich auch bereits benutzt, und finde sie auch recht brauchbar. Grundsätzlich würde ich mich trotzdem zumindest der Option nicht berauben wollen, den Hobel auch auf die Seite legen zu können.

Alles Geschmacksache. Und ob ein Hobel in dieser Preisklasse wirklich nötig ist...wie gesagt, mit deinem Nr 5, etwas Übung und Geduld sollte sich bereits so gut wie alles machen lassen. Eine Raubank ist halt ein Spezialwerkzeug, das bei bestimmten Aufgaben einfach noch ein wenig besser ist.
 

borisffm

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... Und ob ein Hobel in dieser Preisklasse wirklich nötig ist...wie gesagt, mit deinem Nr 5, etwas Übung und Geduld sollte sich bereits so gut wie alles machen lassen. Eine Raubank ist halt ein Spezialwerkzeug, das bei bestimmten Aufgaben einfach noch ein wenig besser ist.

Danke für die Antwort.
Verstehe ich richtig? Um eine "kleine" Leimholzplatte zu herstellen wird mir die Länge / Breite von einem No 5 reichen. Wenn so ist, dann brauche ich zusätzlich momentan nur Schrupphobel.

Boris
 

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ww-ulme
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Es sollte mit einem Nr 5 alles gehen, auch große Leimholzplatten.
Wie groß sollen die denn sein?
 

pedder

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Am besten probiert man Hobel aus. Vielleicht hier und auf woodworking mal fragen, wer Dich in Deiner Nähe probehobeln lassen kann.
 

borisffm

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@pedder
Ich denke, probieren wird nicht viel bringen. ich kenne mich mit den Hobeln nicht so gut, dass ich nach paar Stunden sagen kann, dass diesen Hobel mit passt oder nicht.
Ich versuche hier mit der Erfahrung von andere Hobel-Benutzer anzufange.

@recharger
Ich will zuerst mal einfach probieren, wie weit ich ohne Hobel-Maschinen kommen kann und wie aufwändig das ist. Ich habe, so gesagt noch überhaupt kein Gefühl dafür.

In diesem Jahr will ich eine Hobelbank bauen und jetzt plane ich einfach eine Eichenbohle (oder anderes Hartholz) kaufen und ein Stück von Leimholzplatte herzustellen.
Die Abmessungen mir fast egal. Daraus baue ich später Uhrenbeweger für zwei Uhren oder etwas anderes, was klein ist.

Boris
 

Komihaxu

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@pedder
Ich denke, probieren wird nicht viel bringen. ich kenne mich mit den Hobeln nicht so gut, dass ich nach paar Stunden sagen kann, dass diesen Hobel mit passt oder nicht.
Wenn ein Erfahrender danebensteht, bringt das durchaus was. Ich hätte beide Hobelarten zur Hand, wohne aber zu zu weit weg.
 

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ww-ulme
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Wenn du mit einer Raubank mehrere Stunden in Eiche gehobelt hast, wird dir die Erfahrung wahrscheinlich schon reichen um etwas zu sagen. :emoji_grin:

Eine Hobelbank komplett von Hand auszuhobeln und alle Leimstellen zu machen dürfte schon recht ambitioniert sein. Aber sicher ein schönes Projekt bei dem man viel lernt.

Wenn das reine Arbeitsergebnis im Vordergrund steht ist vielleicht eine Maschine zunächst besser geeignet, wobei ich persönlich einen kleinen Handhobelfetisch habe und dir am Ende des Tages schon empfehlen würde eine Raubank zu kaufen.

zunächst würde ich aber erstmal einfach mit dem nr 5 probieren ob es dieser nicht auch tut.
 

babbe

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Hi Boris,

ich hab mir den hier zugelegt, um einen Tisch herzustellen, wo ich mit der sägerauhen Bohle angefangen habe. Dafür kannst du auch ein Schrupp-Eisen einsetzen, sowie andere Eisen mit unterschiedlichen Fasenwinkeln, abhängig von dem Holz bzw. Arbeitsschritt, den du gerade machst. Damit ist es ein Allrounder, der für den Anfang erst mal ausreichen dürfte. Es gibt auch einige YT Viedeos dazu, einfach mal durchkucken..

Das ganze Thema Hobeln von Hand ist am Anfang ziemlich unübersichtlich, aber man kommt langsam rein. Ich wollte ja ursprünglich auch ne Metabo Hobelmaschine kaufen, habe den Kauf aber jetzt verschoben, weil ich Hobeln von Hand klasse finde. Man hat nen anderen bezug zum Holz als wenn man es "nur" durch die Maschine schiebt.

Viel Spaß beim Hobeln,

Thomas
 

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Das von babbeln beschriebene ginge auch mit deinem nr 5 und einem entsprechend geschliffenen Eisen. Seiner ist mehr oder weniger die Flachwinkel Variante deiner Nr 5.
Evtl ein Ersatzeisen zur Nr 5 bestellen und den zum Schrupper umfunktionieren. Dann aber auf ein weit geöffnetes Hobelmaul achten, d.h. den Frosch weit zurück.
Hier ein video zum Umschleifen des Eisens:
https://www.youtube.com/watch?v=XN5QSTaVzRQ

Ich hatte mir auch überlegt meinem 5 1/2 ein zweites Eisen zu gönnen und ihn dann zum Schruppen zu nutzen, fand dann aber den Aufwand zu hoch, da man für wenig mehr Geld als für das zweite Eisen einen ECE Schrupphobel bekommt, wo man nicht mühevoll erstmal ein neues Eisen Umschleifen muss. Im übrigen hatte das ECE Eisen mit die Schärfste Schneide, die ich bisher bei einem Neukauf bekommen habe. (inkl aller Messer und Stemmeisen, etc...)
Wie vorher geschrieben, finde ich zum Schruppen einen Holzhobel etwas besser, da leichter und weniger Reibung bei hohem Materialabtrag.
Die Eiseneinstellung ist auch nach ein 2 Minuten erklärt und verinnerlicht.
 

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ww-ulme
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Nimm den ECE.
Günstiger und ich habe mehrfach gehört in der Verarbeitung besser.
Ulmia heute ist nicht mehr das Ulmia von früher seitdem die gekauft wurden.
 

Komihaxu

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Ich halte es für unsinnig, so einen Hobel neu zu kaufen.
Schau mal in die Kleinanzeigen. Ganze Konvolute an solchen Hobeln bekommst du nachgeworfen. Für 50 Euro bekommst du locker den Schrupphobel, oft mehrere 48mm Putzhobel und ne alte Rauhbank dazu.

Und gerade beim Schrupphobel ist es völlig wurscht, wie sein Zustand ist. Hauptsache, er fällt nicht auseinander.
 

ranx

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Moin,
ich habe fast alle Holz-Hobel gebraucht gekauft ... Konvulat mit Raubank, Schrupphobel, Simshobel und einigen Putz und Schlichthobeln für 30 Euro ... 2 Bänke von Ulmia für einmal 10€ in fast neuwertigem Zustand und die andere für 20 Euro. Die Reform-Putzhobel haben da schon etwas mehr gekostet, 30 und 40 Euro ...
Aber, was schnell vergessen wird, ohne scharfes Eisen taugt auch eine 300€ Raubank nur soviel wie eine 10€ die gebraucht ist. Ich würde wesentlich mehr Geld für das Schärf-schleifwerkzeug empfehlen als für die ersten Hobel.

LG uwe

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