Welche Lappen nehmt Ihr zum Ölen

Mysterio

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Hallo,

ich bin Neuling und gerade dabei, mich in das Thema Ölen einzulesen, da ich in Kürze eine Küchen-Arbeitsplatte aus Kirschholz behandeln möchte. Ein Öl habe ich bereits herausgesucht- Natural Parkettöl - und mir einige theoretische Kenntnisse über das Vorgehen beim Ölen angelesen. Nun stehe ich vor der Frage, was nimmt man dann am Besten

1. beim ersten Arbeitsschritt zum Ölen für Pinsel oder Lappen
2. und abschließendem Überstände aufnehmen für Lappen?

Gruß

Mysti
 

harris

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Bin zwar kein Profi aber ich sags trotzdem:

Ich nehme Küchenpapier. Hat den Vorteil, dass man sich danach nicht um den Lappen/Pinsel kümmern muß. Außerdem ist es von Anfang an gewissermaßen ein EInmassieren, was meinem Gefühl nach vorteilhaft ist.
 

Neumayr Robert

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ja, ebenfalls altes Tshirt.
Und nach dem Benutzen aufhängen zum trocknen oder gleich im Werkstattofen entsorgen.
Nicht zusammengeknüllt in der Werkstatt liegen lassen. --> Selbstentzündungsgefahr!
Küchenrolle füsselt mir zu stark.
 

Mysterio

ww-pappel
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Na alte T-Shirts habe ich genug. Das mit dem Aufhängen des Lappens hatte ich schon gelesen, aber gut, dass noch mal jemand darauf hinweist.

Danke für die Tipps!

Gruß

Mysti
 

WinfriedM

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Beim ersten Auftrag Pinsel benutzen, um satt Öl aufbringen zu können.

Abreiben: Sauberer ist fusselfreier Lappen. Bei einer Arbeitsplatte kannst du mit einem Wasser-Abzieher für Duschkabinen (Lippe aus durchsichtigem Kunststoff, nicht die Abzieher für Fenster mit schwarzem Gummi) sehr schnell das Gröbste runterholen. Dann nur nochmal kurz mit Lappen nachreiben.
 

checkalot

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Habe bei meinen ersten Öl-Versuchen vor Kurzem erst Küchenrolle fürs Gröbste genommen, danach alte Baumwoll-Unterhemden. Hat gut funktioniert.
Viele Grüße
Georg
 

pedder

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Hallo,

Für meine Sägegriffe nehme ich gern Zahnbürsten.

Für kleine Flächen nehme ich halbe billige Küchenschwämme (10 Stück für 0,99€). Dann nehme ich die grüne Seite, um Überstände abzunehmen.

Bei großen Flächen mit dem Pinsel auftragen ( Pinsel kann man mit grüner Seife sehr gut auswaschen.)

Zum Polieren nehme ich Unterhemden.

Liebe Grüße
Pedder
 

Rei123

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Putzis / Küchenschwämme!

Weiche Seite zum Aufnehmen, harte zum "Einschleifen" (Mit Gefühl)
Sind billig und man kann sie nachher einfach wegschmeißen.

Grüße

Reiner
 

Philipp

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Pinsel zum Auftragen, alte Baumwolle oder Küchenpapier um den Überstand abzunehmen. Polieren (ich trage meist noch eine Mischung aus Carnauba- und Bienewachs auf) mit fusselfreiem Microfasertuch. Die alten Kleidungsstücke, die ch zuvor fürs Polieren verwendet hatte, fusselten mir immer deutlich zu stark, was man der Oberfläche leider auch immer angesehen hat.

Gruß, Philipp
 

Mysterio

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Na das sind ja schon mal zahlreiche gute Tipps. Ein altes Microfasertuch habe ich noch.

Die Methode mit der rauhen Küchenschwamm-Seite zum Einpolieren der nächsten Aufträge klingt interessant. Wahrscheinlich werde ich mir erst mal eine kleine Buchenholzplatte kaufen und mich daran versuchen. Eine Verwendung für das Brett habe ich auch schon.

Das mit der Selbstentzündungsgefahr bei Schwämmen macht mir allerdings noch arg Sorgen. Wenn man keinen Blecheimer hat, was kann man tun? Draußen irgendwo hinhängen? Luftdicht verpacken und in den Kühlschrank? Im Wasserbad im Eimer in einer Tüte versenken?:cool:

Vor allem, wann ungefähr ist die Selbstentzündungsgefahr vorrüber?
 

carsten

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Hallo

Wie es mit Microfasertüchern zum auftragen asusieht kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Für die regelmäßige "Wartung" sprich abwischen taugen sie nix.
Ihre "Struktur " ist insbesondere für Wachsoberflächen wie ein Schleifpapier. Wacvhs ist letztendlich nix anderes als winzig kleine Teilchen AUF der Fläche und genau solche werden von den Miocrofasertüchern aufgenommen.
 

Rei123

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Selbstentzündung der Küchenschwämme:

Vorab: Bei mir hat sich noch keiner entzündet. Aber das heißt ja nichts.
Ich schmeiße den Schwamm immer in die geflieste Ecke unter der Spüle. Da hat er mind. 30cm Abstand zu allem und liegt auf den kalten Fliesen.
Wenn er tatsächlich mal abrauchen sollte, dann kann er das da ohne Probleme machen.
Mehrere Versuche durch Anfassen haben ergeben: Er wird nicht mehr als Handwarm.

Es ist nicht so, daß dir der Schwamm in der Hand in Flammen aufgeht!
Da wird auch manchmal gern übertrieben.

Grüße

Reiner
 

Rei123

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Und nochmal genauer:
Der Schwamm entzündet sich, weil die Reaktion des Öls mit dem Sauerstoff Wärme freisetzt.

Zur Entzündung sind zwei Punkte wichtig:
1) Luftzufuhr: Es muss Sauerstoff rankommen
2.) Wärmestau: die entstehende Wärme darf nicht in die Luft oder anderswo verlohren gehen

Es reicht also, die Lappen/Schwämme auszubreiten oder aufzuhängen. Dann kann die Hitze abdampfen, an die Luft oder die Oberfläche der Auflage.
Oder eben in Wasser tauchen, dann kommt keine Luft/Sauerstoff mehr ans Öl.

Blechbüchse erfüllt sogar mehrere Zwecke: Hemmt den Sauerstoff, wenn der Deckel drauf ist, leitet die Hitze gut ab, da aus Blech, und wäre im Falle einer Entzündung sogar feuerfest.

Fertig bist du, wenn das Öl ausgehärtet ist und der Lappen/Schwamm steif ist.

Tip: Beim Discounter gibt es die Keksdose "Dänische Butterkekse" für wenig Geld. Den ursprünglichen Inhalt kann man sogar vorher essen!

Grüße

Reiner
 

Unregistriert

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Hallo,

ich will hier niemanden in falsche Sicherheit wiegen. Ich habe aber den Eindruck, dass die Branfgefahr kleiner ist, wenn man verdünntes Leinöl/Firniß nimmt. Wahrscheinlich kühlt der Verdünner beim Verdunsten das Leinöl. Schwämme wässere ich und lege sie dann in ein Gurkenglas.

Gruß
 

Holzkopf87

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Ein Baumwolltuch, wichtig bei den Lappen ist das sie nicht fusseln.

Es sollte kein Lappen aus künstlichem Material sein, denn dieses saugt nicht gut und trägt das öl dann nicht so gleichmäßig auf!
 

Mysterio

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Keksdose, natürlich habe ich eine leere! Man muss nur mal drauf gebracht werden :emoji_grin:

Diese werde ich dann im Keller auf die kalten Fliesen stellen.

Als Lappen werde ich mal ein altes Abtrockentuch aus Baumwolle/Leinen Mischung testen an einer kleinen Holzplatte und werde berichten.

Gruß

Mysti
 

Philipp

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Hallo

Wie es mit Microfasertüchern zum auftragen asusieht kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Für die regelmäßige "Wartung" sprich abwischen taugen sie nix.
Ihre "Struktur " ist insbesondere für Wachsoberflächen wie ein Schleifpapier. Wacvhs ist letztendlich nix anderes als winzig kleine Teilchen AUF der Fläche und genau solche werden von den Miocrofasertüchern aufgenommen.

Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. (Synthetische) Microfasertücher sind die einzigen fusselfreien Lappen, die mir bisher untergekommen sind.
Gerade für das Wachsen würde ich nie wieder etwas anderes nehmen wollen. Der hohe Anteil Carnaubawachses in meiner Mischung erfordert ein sehr intensives einreiben und v.a. Nachpolieren während das Lösungsmittel langsam verdunstet. Aus allen bisher verwendeten Tüchern und Lumpen hatten sich bei mir bei diesem Politurvorgang Fusseln gelöst, die dann in den Wachsfilm eingerieben wurden. Der Oberfläche hat das auch das ungeübte Auge angesehen.

Gruß, Philipp
 

WinfriedM

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Interessant zu hören, dass du Microfaser zum polieren von Wachsen erfolgreich einsetzt. Beim aufpolieren kann ich mir es noch gut vorstellen. Werd das demnächst mal ausprobieren. Ich nehme an, du benutzt die glatten, die man sonst für Fenster benutzt? Es gibt da ja auch diese Frottee-ähnlichen.

Bei der regelmäßigen Pflege von gewachsten und geölten Oberflächen hingegen warnen viele Öl/Wachshersteller vor der Benutzung von Microfasertüchern. Die sollen die hauchdünne Oberflächenschicht schneller abtragen, wie Carsten schon schrieb.

Fusseln: Geil sind schwarz gebeizte Flächen, die dann geölt und mit weißem Lappen abgerieben werden. Dann weiß man wirklich, wie stark jedes Baumwolltuch fusselt.
 

Philipp

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Hallo Winfried,

ich habe so 1-€-Microfasertücher aus dem kik genommen. Deren Struktur ist gewebt mit glatter Oberfläche, aber nicht frotteeartig und nicht verfilzt, wie diese saugfähigen Nylonhandtücher.

Wie erwähnt, kann ich damit das Wachs unter starkem Druck auf Hochglanz polieren, ohne Fusseln einzureiben. Vielleicht geht das aber auch nur gut, weil ich soviel Carnaubawachs verwende, das ja auch sehr hart ist und so einiges verträgt.

Viele Grüße
Philipp
 

frankundfrei

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Wir verwenden für das eigentliche Ölen Pinsel oder Schaumrolle.
Bei den Pflegeprodukten (Finishöl, Pflegewachsöl) verwenden wir einen Griffschwamm. Raue Seite für den gleichmäßigen Auftrag - Feine Seite bei Pflegewachsöl für die Abnahe von Überstand.

Tücher verwenden wir Reste aus der Bettwäscheproduktion: Halbleinen. Das ist sehr saugfähig, reißfest und gibt wenig Fuseln.

Der Griffschwamm lässt sich eigentlich leicht reinigen: Seifenspender ein paar mal drücken und Seife voll in den Schwamm einziehen lassen. Dann gründlich auswaschen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Rei123

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Wir verwenden für das eigentliche Ölen Pinsel oder Schaumrolle.
Bei den Pflegeprodukten (Finishöl, Pflegewachsöl) verwenden wir einen Griffschwamm. Raue Seite für den gleichmäßigen Auftrag - Feine Seite bei Pflegewachsöl für die Abnahe von Überstand.

Tücher verwenden wir Reste aus der Bettwäscheproduktion: Halbleinen. Das ist sehr saugfähig, reißfest und gibt wenig Fuseln.

Der Griffschwamm lässt sich eigentlich leicht reinigen: Seifenspender ein paar mal drücken und Seife voll in den Schwamm einziehen lassen. Dann gründlich auswaschen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de


Ich bin da zu faul, Auftragen geht auch mit der rauen Seite. Dann muss man keinen Pinsel reinigen. Zweite und dritte Runde sowieso nur mit dem Schwamm.
Und das Reinigen ist bei mir immer schiefgelaufen, der Schwamm ist immer ausgehärtet.
Wie lässt man nur die Seife voll in den Schwamm einsziehen??

Grüße

Reiner
 
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