Xerocks

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Hallo miteinander!

Bin neu im Forum und hätte gleich mal eine Frage.
Welches Holz eignet sich am besten für die Deckung eines Badestegs. Der Steg hat längs zwei Eisenträger mit ca. 1m Abstand und die Deckung aus 5cm dicken Brettern ist bereits nach 5 Jahren morsch.
Ein befreundeter Tischler riet mir zu Druckkessel-imprägnierter Lärche (oder so ähnlich) allerdings gibt es das angeblich nicht in der entsprechenden Dicke.
Die Hohlkammerprofile in Holzoptik würden angeblich nicht auf 1m Spannweite eine Person tragen ohne merklich durch zu biegen.

Welche Holzart soll ich hierfür nehmen?
Das ergrauen ist kein Problem, aber es sollte nicht kaputt werden, nicht harzen wenn man barfuß drüberläuft und auch nach Jahren nicht splittern wegen der Verletzungsgefahr.

Teak wäre in dieser Menge unbezahlbar schätze ich.
 

sven.achstetter

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Badesteg

Hi,

lies Dich mal in Accoya ein.
Dadurch wird Holz extrem witterungsresistent.
Mit dieszem Verfahren werden anscheinend in Skandinavien auch Ponton-Brücken-Konstruktionen errichtet...

Über die max. Dicke kann ich jedoch nichts sagen.

Beste Grüße,

Sven

PS: Wie groß soll den der Steg werden? Denn wenn schon Teak unbezahlbar ist - Accoya ist auch nicht gerade günstig...
 

herrlich1

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Hi,

besteht nicht die Möglichkeit, noch einen dritten Eisenträger zwischen den zwei vorhandenen einzubauen?
Damit hättest du die Spannweite (mehr als) halbiert und könntest deutlich dünneres Holz nehmen...

Gruß
herrlich1
 

AhornBay

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Schönen guten Morgen Xerocks,

also die Stege an den Seen hier bei uns in der Nähe von München sind meist aus recht massiver Eiche oder Lärche. Verlegt mit recht großen Abständen zwischen den einzelnen Brettern.

Nur muss man sich bewusst sein, dass es bei Holz - immer - eine mehr oder weniger ausgeprägte Splitterneigung geben wird. Will man das nicht, muss man auf Holzersatzstoffe ausweichen. Das muss man aber auch mögen.

Herzliche Grüße

Tom
 

Xerocks

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Wow das geht aber flott hier mit hilfreichen Antworten!!

@sven:
Kann Accoya ein x-beliebiger Tischler in Österreich beziehen?

@herrlich:
Das sind 20cm hohe I-Träger die in die Uferbebauung einbetoniert sind und frei über dem Wasser schweben. Man könnte quer Pfosten legen und dann die Bretter längs verlegen, aber ob das unterm Strich dann weniger Aufwand und Material bedeutet möchte ich bezweifeln.

Ich hab mir auch überlegt jeweils 2 Bretter mit angedicktem Epoxy zu verleimen und von unten zusammen zu schrauben, sofern es Standardware nicht in der erforderlichen Stärke gibt, aber lieber wäre es mir natürlich mir die Arbeit zu sparen.
 

sven.achstetter

ww-birnbaum
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Hallo Xerocks,

in Deutschland hat es nicht jeder Großhändler - entsprechend auch nicht jede Schreinerei. Vermute mal, dass es in Österreich ähnlich sein wird.

Aber nach etwas Suchen hatten wir zwei Fensterbauer-Angebote zur Auswahl. (Bei uns ging es um Fenster - hatte mich damals allerdings in das Thema Accoya eingelesen, und bin dabei auf die Pontons gestoßen)

Gruß,

Sven
 

nof

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Robinie ist bei uns im Reitverein am See verwendet worden. Nach 15 Jahre ist das Holz auch noch immer in Ordnung, obwohl da teilweise Pferde drüber laufen.
Außerdem war es günstiger als Eiche.
 

dascello

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Mal unter uns Pastorentöchtern: An einem See, also in der Natur, kämen mir nichts als Naturmaterial in den Sinn. Kein Epoxy, kein schwermetallhaltiges druckimprägniertes Gammelholz, auch kein Hightech A-irgendwas.

Das Wasser läuft doch ganz prima ab, oder? Das wird immer wieder ordentlich trocken.

Nimm Lärche guter Qualität (gibt es auch in 40 mm, müsste reichen) und fertig.
Das Befestigungssystem (am besten von unten geschraubt) muss den Wasserablauf aber gewährleisten.

Wer weiß, was in 20 Jahren ist. So lange hält das aber gewiss. Guck Dir Almhütten an, die stehn da schon seit Anno Tobak.


Es grüßt

Michael


Michael
 

Sägenbremser

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Den Einkaufswert des Holzes muss man auch gegen die
Länge der Nutzungsdauer rechnen.

Ideale Holzarten wie Bongossi, Merbau und Teakholz scheiden
aber doch aus, zu gering sind von ersteren die Restvorkommen,
der Raubbau kann nicht unterschätz werden.

Bliebe noch Iroko/Kambala. Davon gibt es zum Glück genügend
und für einen sachrecht aufgebauten Steg halte ich deutlich über
30 Jahre für ein Minimum an Haltbarkeit. Habe daraus vor über 25
Jahren eine kleine Brücke in einer Reitanlage gebaut und da ist bis
heute noch kein Vergang zu erkennen. Die wird so um die 50x Tag
von schweren, behuften Vierbeinern überschritten, ein Bootssteg ist
da bestimmt etwas weniger belastet.

Gruss Harald
 

Dietrich

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Hallo,

40mm sind zu wenig, Sicherheit geht vor!
Man stelle sich vor 20 betrunkene Jugendliche hüpfen im Takt auf dem Steg.
Nicht die Mindestanforderung ist hier gefragt, sondern maximale Stabilität.
60mm starke Eiche oder Robinie wäre hier die Wahl, Bongossi ginge natürlich auch,
nur brauchts am Ende zum Ablängen mit Führungsschiene eine Drehstrom-Mafell:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich
 

Friederich

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Anstelle eines dritten Trägers könnte man auch noch ein Kantholz drunterschrauben. Dann wird die Belastung von den nächsten 4-6 Nachbarbrettern mitgetragen.

Rotzeder wär noch eine Option
 

Sägenbremser

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Da es bei drehstromgetriebenen Mafellsägen eher nicht
zum Einsatz von Führungsschienen kommt, reicht für
2" Bongossi auch ein Doppelschnitt an der Dachlatte mit
einer kleinen HK85 meistens aus.

Ob man das Holz hier wirklich noch ohne eigene Skrupel
verwenden möchte, wird jeder für sich selber beantworten
müssen. Ein wenig bei Karl Linsemair und seinem Botaniker
Stefan Porembski nachschlagen könnte durchaus die eigene
Wahrnehmung für den Einsatz dieses vortrefflichen Holzes
einschränken. Ich habe das als junger Geselle noch täglich
zu Schwellen von Schiebetüren verarbeitet, würde es heute
aber nur noch für technisch anspruchsvollere Aufgaben in die
engere Auswahl ziehen wollen. Ein simpler Steg gehört dazu
bestimmt nicht, daher der Hinweis auf Iroko/Kambala.

20cm hohe I -Träger sind schon eine Ansage, glaube kaum das
zwei Dutzend betrunkene Teenager da einen 2" Belag ernst-
haft in Gefahr bringen könnten, eher wird sich der Kragarm in
der Schwingungsfrequenz aus dem Beton lösen wollen und in
der Amplitüde recht hübsch die Schraubverbindungen lösen.
Aber mehr als ins Wasser fallen können die Kinder dabei nicht.

Gruss Harald
 

Snekker

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HalloXerocks!
Die einzigen heimischen Hölzer, die ich kenne, die von Natur aus für Wasserbau geeignet sind, sind Pappel und Lärche. Tropische Hölzer, die gut für den Wasserbau geeignet sind, sind Afzelia und Bongossi.
Die Verwendung von kesseldruckimprägniertem Holz in der Nähe von Wasser, das zum Baden und eventuell als Trinkwasser Verwendung findet, ist nicht überall gestattet. Vorher nähere Erkundigungen bei der zuständigen Behörde über Umweltverträglichkeit einholen.
 

pedder

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Hallo,

40mm sind zu wenig, Sicherheit geht vor!
Man stelle sich vor 20 betrunkene Jugendliche hüpfen im Takt auf dem Steg.
Nicht die Mindestanforderung ist hier gefragt, sondern maximale Stabilität.
60mm starke Eiche oder Robinie wäre hier die Wahl, Bongossi ginge natürlich auch,
nur brauchts am Ende zum Ablängen mit Führungsschiene eine Drehstrom-Mafell:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich

Moin Dietrich,

habe ich die Spannweite überlesen?

Edith sagt, dass ich das wirklich habe. 1 m.


Liebe Grüße
Pedder
 

tirogast_2018

Gäste
HalloXerocks!
Die einzigen heimischen Hölzer, die ich kenne, die von Natur aus für Wasserbau geeignet sind, sind Pappel und Lärche.
Grüß Dich,
Du wirst dich wohl vertan haben mit der Pappel. Die ist so ganz und gar nicht Witterungsbeständig:emoji_wink:
Beste Grüße,
Hannes
 

AhornBay

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Hallo Hannes,

da bin ich völlig bei Dir. Snekker darf man ja nicht "zu ernst" nehmen - um nicht allzu / noch deutlich(er) zu werden.

Ich suche jetzt nicht - wieder - alles raus; daher nur zu "Pappel und geeignet für den Wasserbau"

Wikipedia - Stichwort: "Pappel / Verwendung"
"unter direkten Witterungseinflüssen ist es nur beschränkt haltbar"

Das entspricht auch meinem Kenntnisstand.

Und um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen: Von "zum Wasserbau geeignet" war in diesem Tread noch nie die Rede. Es geht nur um Holz, dass es aushält, "Draussen" zu liegen. Die eigentliche Stegkonstruktion ist nämlich schon da und aus Metall / Beton. Direkter, dauerhafter Wasserkontakt besteht daher nicht.

Herzliche Grüße

Tom
 

kgb007

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Ich würde 50er Kiefernbohlen nehmen. Nicht entharzte Kiefer natürlich. Bis das durch ist kann dann wieder ne neue Lage drauf.
 

dieweltistrund

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Guten Abend Xerocks,

wenn der Badesee, in der Nähe Deines Standortes wie im Profil " Wiener Neustadt" ja ein Binnensee ist, dann würde ich zu einheimischer, dicker, sauberer (meint fast astfrei) Robinie raten. Daraus kann man aus der Mitte 40-50mm starke Bohlen mit 80-100mm Breite hobeln. Die dann je nach Geschmack mit 5-10mm gerundet und wenn irgend möglich von unten mit 10-15mm Abstand verschraubt.

Das sollte unbehandelt eine Halbwertszeit von gut 15 Jahren haben. Meint, es bekommt eine schöne graue Patina, die Rissbildung beginnt vom Hirnholz der Köpfe und die Edelstahlschrauben werden langsam locker. Daher besser mit 6er Schrauben bauen und später dann mit 7er oder 8er reparieren. Wir haben dafür früher Kelterbödenschrauben verwendet, so wie die hier, nur noch dicker und die hatten eine sehr breiten Senkkopf. Senkholzschrauben mit Schlitz - Edelstahl A4 DIN 97 Edelstahlschrauben Holzschrauben aus edelstahl niro aisi www.normschrauben.de - normschrauben.de

Gruß
Jörg
 

Xerocks

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Vielen, vielen lieben Dank für die zahlreichen Antworten!

Ein Bild sagt bekanntlich mehr als 1000 Worte, also nun noch ein paar Bilder:

Ich hab mir mal erlaubt die Bilder in klein anzuhängen - Gruß yoghurt

Die Spannweite beträgt gemessene 85cm. Das Holz war 30mm Lärche (?).
Ich schätze das Hauptproblem ist der fehlende Konstruktive Holzschutz.
Ich überlege ob ich nun "nur" die Deckung abschrauben, die Längslaufenden Bretter tauschen (auf Gummiplatten auflegen zur Hinterlüftung) und die Bretter mit Kunststoff-Abstandshaltern wieder anschrauben soll. Oder ob ich auch die Decklage tauschen soll.
Was meint ihr?

Ps: Sorry für die riesen Bilder, aber ich hab nirgends eine Möglichkeit gefunden diese zu resizen. (Bin für Tipps dankbar!)
 

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