Welche Handkreissäge?

cologner

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Hallo zusammen,
Ich bin jetzt soweit und steige in den Möbelbau ein :emoji_slight_smile:
Mein Plan ist aus 15mm Multiplex (mit Resopal-Schicht) schicke Möbel zu bauen.
Ich habe zwar eine Tischkreissäge, aber das Billigteil macht mir eher Angst:emoji_wink: und arbeitet nicht sauber nimmt aber dafür viel Platz weg.

Nun die Frage an Euch: Welche Handkreissäge wäre für eine Nase wie mich gut geeignet?

Ich habe bei Bosch (blau) die GKS 55 + Führungsschiene FSN 140 gesehen und würde leihenhaft behaupten, die wird mir 1A Gehrungsschnitte bescheren...
Interessant bei der Maschiene ist der Preis: mit Führungschiene 189 € bei ebay

Das wäre auch der finanzielle Rahmen zu dem ich bereit wäre, zumal da noch eine Flachdübelfräse und ggf. eine Oberfräse in der Pipeline stehen.

Alternativ fällt mir noch eine Makita ein. Aber da scheint mir das Führungssystem nur bei der Tauchsäge SP 6000 ausgereift zu sein.

Jetzt sind mir bei dem Studium dieser technischen Wunderwerke Begriffe aufgefallen, die mir nicht bekannt sind und ich demnach nicht beurteilen kann ob das Datenblatt meiner zukünftigen Handkreissäge diese beinhalten muss.

1. Konstantelektronik = konstante Drehzahl bei unterschiedlicher Belastung?
2. Sanftanlauf = ?
3. Überlastschutz = Sicherheit? Geht die aus wenn sie nicht mehr kann?
4. Handkreissäge vs. Tauchsäge: Ist hier der einzige Unterschied, dass ich auch mitten in einem Brett schneiden kann?
5. Durchmesser der Sägeblätter: Je größer desto ...?
6. Kann ich wirklich davon ausgehen, dass mit einer Führungschiene (einem Parallelanschlag traue ich nicht) mir ein sauberer Gehrungsschnitt gelingt (gut, vielleicht nicht beim ersten mal...). Will sagen, ich habe einen ziemlich hohen Präzisionsanspruch.
7. Ist es richtig, dass je mehr Zähne eine Sägeblatt hat, desto feiner/sauberer der Schnitt? Welche Nachteile (ausser Preis) haben die Blätter mit mehr Zähnen?

Ich hoffe, jemand erhellt mich.

Mit extrem motivierten Grüßen

David
 

gleiter

ww-robinie
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1. Konstantelektronik = konstante Drehzahl bei unterschiedlicher Belastung?
Theoretisch ja.
2. Sanftanlauf = ?
Selbsterklärend.
3. Überlastschutz = Sicherheit? Geht die aus wenn sie nicht mehr kann?
Richtig.
4. Handkreissäge vs. Tauchsäge: Ist hier der einzige Unterschied, dass ich auch mitten in einem Brett schneiden kann?
Zum Bleistift. Ein weiterer Vorteil - soferne keine Schnellbremse eingebaut ist - Du kannst eine Tauchsäge auch mit laufendem Blatt sicher abstellen, einer starren Säge bin ich schon mal nachgelaufen weil ungewohnt.
5. Durchmesser der Sägeblätter: Je größer desto ...?
... tieferer Schnitt möglich. Begrenzt natürlich auch durch die Motorleistung.
6. Kann ich wirklich davon ausgehen, dass mit einer Führungschiene (einem Parallelanschlag traue ich nicht) mir ein sauberer Gehrungsschnitt gelingt (gut, vielleicht nicht beim ersten mal...). Will sagen, ich habe einen ziemlich hohen Präzisionsanspruch.
Wieder theoretisch ja. Wobei es hier empfehlenswert ist eine Führungsschiene zu haben welche mit speziellen Zwingen befestigt werden kann. Sowie über eine HKS zu verfügen wo der Winkel auch noch fein nachjustiert werden kann.
7. Ist es richtig, dass je mehr Zähne eine Sägeblatt hat, desto feiner/sauberer der Schnitt? Welche Nachteile (ausser Preis) haben die Blätter mit mehr Zähnen?
Richtig. Nachteil bei Längsschnitten in stärkeren Brettern.

Die von Dir ausgesuchte HKS kenne ich nicht, also kann ich auch nichts im Besonderen dazu sagen.

Gruß, André.
 

Georg L.

ww-robinie
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Egal für welche Handkreissäge du dich entscheidest. Großen Anteil an der Schnittqualität haben die Sägeblätter. Besonders beschichtete/furniertePlatten sind da oftmals etwas heikel, wenn man nicht das passende Sägeblatt verwendet. Neben der Anzahl der Zähne sind auch noch die Zahnform und der Spanwinkel für die Schnittqualität verantwortlich.
Das bei den meisten Sägen mitgelieferte Universalsägeblatt liefert eine gute Schnittqualität meistens nur bei Längsschnitten in Massivholz. Für beschichtete Platten ist eher ein Feinzahnblatt mit mindestens 48 Zähnen zu empfehlen. Auch etwas was du noch im Hinterkopf behalten solltest. Ein relativ grob bezahntes Blatt für Längsschnitte und ein Feinzahnblatt für Querschnitte und beschichtete Platten sollten als Minimalausstattung schon vorhanden sein. Gute Blätter gibt es neben den Sägeherstellern, von Guhdo, Eddesöe, Leitz, Hawera und etlichen anderen. Billig sind die allerdings nicht, aber im Interesse einer guten Schnittqualität sollte man diese Investition tätigen.
 

JJ75

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jumibrei

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Hi,
wenn Du wirklich schicke Möbel bauen willst, dann darfst Du, meiner Meinung nach, nicht am falschen Eck sparen. Schau Dir mal die Mafell MT 55 cc an. Die kann super Gehrungsschnitte sägen, weil bei der Änderung der Gradzahl der Anschlag sich automatisch mit ändert. Dadurch siehst Du genau wo der Schnitt verläuft. Lass sie Dir mal beim nächsten Händler einfach mal vorführen.
Auch bei beschichteten Platten musst Du aufpassen, dass die Beschichtung ausreisst. Die Mafell hat einen Vorritzer, der verhindert das ausreissen.
Schau sie dir einfach mal an und entscheide dann...

Gruss
jumibrei
 

2403

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Die von dir ausgesuchte Bosch gibt es mit Elektronik und Schiene auch schon für ~215.- im Handel. Sanftanlauf, Konstantregelelektronik sorgen schon für ein entspannteres Arbeiten finde ich persönlich.
Ansonsten gibt es wenig Alternativen in der Preisklasse. Es gibt eine kleine Protool Kreissäge mit Adapter für die Protool-Führungsschiene, wie es bei Dewalt und Makita in der Preisklasse aussieht weiß ich niccht.

Wenn du hauptsächlich Multiplex bearbeiten willst dann brauchst du ein neues Sägeblatt. Von dem Sägeblatt hängt sehr viel ab, also nimm gleich ein ordentliches (Ghudo, Leitz,...). Schreib den einfach mal eine Mail und frag welches Sägeblatt für deine Zwecke das richtige ist. Oder schau mal bei Onlineshops nach (z.B. Saegeblatt-shop.de).
Die BoschSäge benutzt die "Standard" Größe : 160x20 (160mm Außendurchmesser/ 20mm Durchmesser der Bohrung).
 

cologner

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Hmmm, ist ja doch nicht so einfach...
Wofür ist ein Spaltkeil gut? Das mit dem Vorritzer klingt gut, wenn auch ich mir wenig drunter vorstellen kann.

Dann vielleicht anders gefragt. Da ich viel gelesen haben, dass es für jeden Zweck eine richtige Handkreissäge gibt. Ich habe nicht vor mir der Säge auf der Baustelle zu sägen, auch nicht Brennholz oder ähnliches. Täglich wird sie auch nicht im einsatz sein, eher zum entspannen:emoji_slight_smile:

Ich möchte Multiplex 90° und 45° sägen und das präzise. Und dass ich ggf. ein anderes Sägeblatt brauche habe ich zwischenzeitlich begriffen. Der Beitrag "Sägt meine Säge schief" hat mich in der Tat etwas beunruhigt. Und die Tatsache, dass die Führungschiene nicht stabil sein soll klingt auch nicht gerade verlockend - auf der anderen Seite, wenn man diese richtig fixiert... naja.

Die Länge der Bretter wird wohl kaum 1,5 m übersteigen.

Wäre interessant zu lesen ob jemand mir einer 200€ einen sauberen Schnitt hinbekommen hat. Denn mein Talent für den Möbelbau will erstmal bewiesen werden bevor ich zu einem 500€ Gerät greife..
 

2403

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Die Tauchsäge MT55cc vorzuschlagen ist schon etwas fies die liegt im Preis bei über 610.- (incl. Schiene und 2.Sägeblatt).
Die Vorritzfunktion (die MT55cc hat keinen echten Vorritzer) ist eine Einstellung bei der die Sägeblatttiefe auf 2mm eingestellt wird und das Sägeblatt leicht versetzt zum normalen Sägeschnitt läuft. Du sägst also einmal mit der Vorritzfunktion und ein zweites mal ganz normal. Dadurch das beim Vorritzen die oberste Schicht deiner Platte neben deinem eigentlichen Schnitt angeritzt wurde reißt die Oberfläche nicht weiter ein. Festool/Dewalt/Makita Tauchsägen haben auf der Schiene eine Gummilippe die beim ersten mal schneiden mit der Tauchsäge angeschnitten wird - Vorteil: du hast eine Schnittkante nach der du richten kannst und die Lippe verhindert auch weitestgehend das aufreißen.

Spaltkeil: ist hinter dem Sägeblatt (bei Tauchsägen inzwischen flexibel in der Höhe) und verhindert das verklemmen des Sägeblatts und den dadurch resultierenden "Rückschlag" der Säge wenn der Sägeschnitt durch Spannung/ etc. zusammengedrückt wird.


Für deine Zwecke glaube ich ist die Makita Tauchsäge schon fast das Minimum, die hat zwar kein Spaltkeil aber schon Elektronik, die Führungsschiene mit Gummilippe und ein Kippschutz damit dir die Säge nicht runterfällt wenn du Winkel sägst. Kostet aber schon 290.-
Für die Schienen der Tauchsägen gibt es aber auch reichlich sinnvolles Zubehör wie z.B. Schraubzwingen, Winkelanschläge/ Kombischmiege, etc.
 

derdau

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<snip>
Wäre interessant zu lesen ob jemand mir einer 200€ einen sauberen Schnitt hinbekommen hat. Denn mein Talent für den Möbelbau will erstmal bewiesen werden bevor ich zu einem 500€ Gerät greife..

Hallo,

Mal ein anderer (Denk-)Ansatz:
Was, wenn Dein Talent bewiesen ist, und Du zu dem Schluss kommst, dass Du ein 500€ Gerät willst? Die 200€ Säge wirst Du höchstens verschleudern können (ich persönlich würde mir lieber eine neue kaufen - wer weiss was der Vorbesitzer damit gemacht hat).
Der andere Fall wäre, du kaufst ein 500€ Gerät und stellst fest, dass von Talent keine Spur da ist. Dieses Gerät wirst Du ziemlich sicher ohne grosse Verluste verkaufen können.

Ich selbst bin ein blutiger Anfänger, habe aber vor kurzem den Multifunktionstisch und die ts55 von festool gekauft. ich finde es toll, das ergebnis passt (im Sinne von wiederholt exakt). Die Führungsschiene kann ich, wenn nötig, direkt an die holzplatte klemmen, die PVC-Lippe an der Schiene ist wirklich die Schnittkante der Säge, die Schnitte sind sauber, was will ich mehr.

Sägen anderer Hersteller können das sicher genauso, aber an die Festool Führungsschiene kann ich ja auch noch eine Oberfräse drandengeln. Mir gefällt der Systemgedanke.

Achso, vielleicht ist das Unsinn, aber ich finde eine Tauchsäge "sicherer" - schliesslich kann man mit dem rotierenden Sägeblatt nicht so leicht in Berührung kommen - ist ja schliesslich im Gehäuse, oder? ausserdem kann man sie abstellen und nicht nur irgendwie so halb hinlegen...

Viele Grüsse,
Martin
 

DasMiller

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Hi, ich habe mich auch länger mit dem Thema Kreissägen beschäftigt. ( und gestern eine TS 55 EBQ ersteigert fast neu. :emoji_grin: ) Ich war auch erst am überlegen mir eine Blaue von Bosch zu holen. Was mich nur abgeschreckt hat, die soll zum Gehrung sägen einen Adapter benötigen. Wodurch die Säge dan auch nicht mehr direkt an der Schiene sägt. Ich bin mir jetzt nicht 100% sicher, aber ich meine es war so. Und das fand ich nicht so Berauschend.
 

Hurricane2706

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Hallo zusammnen,
ich hatte auch mal die blaue Bosch ganz am Anfang und sie hat mir auch gute Dienste geleistet.
Der Knackpunkt ist aber die Schiene und der 45 Grad Adapter.
Dadurch das die Schiene nicht die Gummilippe hat ist das anzeichnen und genaue sägen ein wenig fummelig, allerdings kann man sich auch ein paar Meter Gummilippe bei Festool als Ersatz bestellen und rüstet damit seine Boschschiene aus.
Zum Glück hält der Festoolkleber auf der Boschschiene :emoji_grin:
Für den Anfang ist die Maschine ganz in Ordnung, später wirst du wahrscheinlich auch eher zu dem oberen Segement greifen.
Gruß
Martin
 

cologner

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Ach ja, es ist ja wie immer. Da hat man Blut geleckt und je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt desto mehr wird man ausgeben. Hätte ich diesen Beitrag nur nicht eröffnet :emoji_wink:

Bin jetzt innerlich bei der Makita SP6000 mit Systainer und Führungsschiene für 369€ hängen geblieben.
 

ccb

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Hi,
ich habe auch ewig gebraucht, bis ich mich für eine HKS entscheiden konnte, bin dann aber auch bei Festool gelandet.
Ich brauche ebenfalls die Säge nur zum "entspannen", habe es aber bis jetzt noch nicht ein bisschen bereut. Im Gegenteil ich bin so von der Präzision der Säge beeindruckt, daß ich mir auch noch die OF1010 mit der 80er FSII geholt habe.
Weiterer Vorteil, die Säge läuft auf der 80er Schiene und auf der 140er und mit dem FSII-Zubehörset (Schmiege, Zwingen, Kabelführung und Verbindungsstücke) kann man die Schienen auch FEST zusammenstecken.
Wenn du also im Möbelbau etwas machen willst, schau dir mal die TS 55 EBQ an.
MfG
CCB
 
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