Welche Auflage für Unterkonstruktion einer Holz-Dachterrasse auf Bitumenbahnen?

Finn76

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Hallo!

Durch eine bekannte Internet-Suchmaschine bin ich hier in den woodworker-Foren gelandet und habe bei der Recherche für die geplante Dachterrasse zu meiner Freude hier einiges an Kompetenz vorfinden dürfen! :emoji_slight_smile:

Jetzt habe ich aber doch noch eine konkrete Frage zu meiner geplanten Dachterrasse.

Die besagte Dachterrasse entsteht auf einem komplett neu gebauten Flachdach von etwas unter 59qm (ca. 7 x 8,40m). Das Flachdach war ehemals sanierungsbedürftig und ich habe es gleich komplett abreissen und neu machen lassen. natürlich mit dickeren Balken, engerem Abstand und so weiter um die erwartete "Nutzlast" auch bewältigen zu können. Im Moment ist der Stand so, dass das Dach fast fertig ist und auch die 3 Bitumenbahnen bereits wieder darauf verschweisst sind. Die eigentliche Holzkonstruktion kann ich jetzt in Angriff nehmen.

Als Holz habe ich Ipé Lapacho, auch Eisenholz genannt, bestellt. Das Holz ist, glaube ich, das härteste und dauerhafteste zur Zeit erhältliche. Die Dielen selber sind 145 x 25mm und haben eine Länge von jeweils 4,20m.

Die Unterkonstruktionshölzer sind aus Bongossi in 45 x 70mm, welches in der Haltbarkeit dem Ipè angeblich nicht nachstehen soll. Geplant sind alle 60cm ein Balken als Unterkonstruktion, mittig als Dielenkopfauflage 2 Balken.

Geplant ist die Unterkonstruktion (logischerweise) quer zu den tragenden Balken des Daches auf die Dachbahnen aus Bitumen aufzusetzen. Da allerdings Bitumenbahnen gerade bei Hitze ja recht weich werden stellt sich mir jetzt die Frage nach einem sinnvollen Weg die Balken aufzulegen. Ich habe mir überlegt die Unterkonstruktionsbalken auf Sandsäcke (je nach Höhenbedarf mehr oder weniger gefüllt) als Unterleger aufzusetzen.

- Sind Sandsäcke als Druckverteiler und Auflage der Unterkonstruktion auf Bitumendachbahnen geeignet?
- Soll ich die Sandsäcke mit Sand oder, wie man auch hört, besser mit Beton binden der dann langsam "in Form" abbindet?
- Wo bekomme ich Sandsäcke?

ich freue mich auf Antworten und sende beste Grüße aus Hamburg
 

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Da macht man gewöhnlich Bautenschutzmatten drauf . Die bestehen aus Gummi und sind bis zu 12 mm dick . Gibt es im Baustoffgroßhandel bzw. Dachdeckerbedarf .

z. B: Regupol Regupol Bautenschutz von BSW
 

nobs

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Hallo!

Durch eine bekannte Internet-Suchmaschine bin ich hier in den woodworker-Foren gelandet und habe bei der Recherche für die geplante Dachterrasse zu meiner Freude hier einiges an Kompetenz vorfinden dürfen! :emoji_slight_smile:

Jetzt habe ich aber doch noch eine konkrete Frage zu meiner geplanten Dachterrasse.

Die besagte Dachterrasse entsteht auf einem komplett neu gebauten Flachdach von etwas unter 59qm (ca. 7 x 8,40m). Das Flachdach war ehemals sanierungsbedürftig und ich habe es gleich komplett abreissen und neu machen lassen. natürlich mit dickeren Balken, engerem Abstand und so weiter um die erwartete "Nutzlast" auch bewältigen zu können. Im Moment ist der Stand so, dass das Dach fast fertig ist und auch die 3 Bitumenbahnen bereits wieder darauf verschweisst sind. Die eigentliche Holzkonstruktion kann ich jetzt in Angriff nehmen.

Als Holz habe ich Ipé Lapacho, auch Eisenholz genannt, bestellt. Das Holz ist, glaube ich, das härteste und dauerhafteste zur Zeit erhältliche. Die Dielen selber sind 145 x 25mm und haben eine Länge von jeweils 4,20m.

Die Unterkonstruktionshölzer sind aus Bongossi in 45 x 70mm, welches in der Haltbarkeit dem Ipè angeblich nicht nachstehen soll. Geplant sind alle 60cm ein Balken als Unterkonstruktion, mittig als Dielenkopfauflage 2 Balken.

Geplant ist die Unterkonstruktion (logischerweise) quer zu den tragenden Balken des Daches auf die Dachbahnen aus Bitumen aufzusetzen. Da allerdings Bitumenbahnen gerade bei Hitze ja recht weich werden stellt sich mir jetzt die Frage nach einem sinnvollen Weg die Balken aufzulegen. Ich habe mir überlegt die Unterkonstruktionsbalken auf Sandsäcke (je nach Höhenbedarf mehr oder weniger gefüllt) als Unterleger aufzusetzen.

- Sind Sandsäcke als Druckverteiler und Auflage der Unterkonstruktion auf Bitumendachbahnen geeignet?
- Soll ich die Sandsäcke mit Sand oder, wie man auch hört, besser mit Beton binden der dann langsam "in Form" abbindet?
- Wo bekomme ich Sandsäcke?

ich freue mich auf Antworten und sende beste Grüße aus Hamburg
Hallo,
ich habe mit großem Interesse Deine Anfrage gelesen, weil ich nun genau vor dem gleichen Projekt stehe. Ist Deine Terrasse in der Zwischenzeit fertig?
Hat alles geklappt??

Grüße,
Nobs
 

Finn76

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Hallo,
ich habe mit großem Interesse Deine Anfrage gelesen, weil ich nun genau vor dem gleichen Projekt stehe. Ist Deine Terrasse in der Zwischenzeit fertig?
Hat alles geklappt??

Grüße,
Nobs

Hallo allerseits!

Mein Projekt ist mittlerweile nahezu vollendet.

Wir haben die Konstruktion der Balkenauflage nun so gelöst, dass wir die Balken auf Sandsäcke aus Plastik, gefüllt mit 80% Sand und 20% Beton, und das ganze nochmal auf zugeschnittene Bautenschutzmatten (sehen aus wie die Rüttel-Schutzmatten für Waschmaschinen) auf die Bitumenbahnen aufgesetzt haben.

Die Sandsäcke haben die Form der aufliegenden Balken angenommen und sind nun im laufe der Wochen gut durchgehärtet. Die Balken haben jetzt also absolut individuell angepasste Auflageflächen.

Das verwendete Holz (Ipé) hat sich als sehr schön herausgestellt. Die Oberfläche ist absolut glatt, so gut wie keine rauhen Stellen, keine Löcher, nichts! :emoji_slight_smile: Die verwendeten Deckbretter sind fast alle 100% gerade gewesen, den Abstand zwischen den einzelnen Brettern habe ich sicherheitshalber dennoch mit 8-10mm angesetzt.
2x geölt ist die Oberfläche feurig und lebhaft, schaut am besten einfach mal die Bilder an.

Die Konstruktionshölzer aus Bongossi sind leider nicht so perfekt. Das Bongossi neigt anscheinend doch sehr zum verdrehen und verziehen, was ein gerades ausrichten der Unterkonstruktion nicht gerade erleichtert und am Ende auch zu möglicherweise schiefen Schraubenreihen führt. Bei mir sind die Reihen zum Glück recht gerade da ich kurze Stücke des Unterkonstruktionsholzes (2m) gewählt habe und somit eventuellen Verzug am nächsten Stück wieder ausgleichen konnte. Die maximal Abweichung von der Gerade beträgt bei einer Reihe auf 7m Länge ca. 4 cm, der Rest ist noch gerader.

Die verwendeten Schrauben sind aus V4A mit Rusert-Beschichtung. Die von mir gekauften Schrauben (Bezugsquellen Holz, etc.... folgen am Ende) kann ich nicht so uneingeschränkt empfehlen da die Ruspert-Beschichtung lediglich auflackiert ist. Dieses führt zum Abrieb der Beschichtung beim Einschrauben, wenn eine Schraube wider Erwarten doch mal wieder raus muss ist danach eine neue fällig.

Viel Spaß beim Bilder schauen!

Beste Grüße

Finn

PS: Die "Treppe" zeigt welche Farbe Ipé ungeölt hat!

Meine Bezugsquellen:

Holz Ipé, Konstruktionsholz Bongossi und V4A Schrauben:
-> Fa. EKKI Hartholz in Worpswede - Holzhandel, Holzimport, Holzsägewerk, Bongossi, Bankirai, Robinie, Eiche, Bilinga, FSC (EKKI Hartholz, Herr Garner, sehr nett und kompetent)

Bessere Schrauben:
-> SPM-HOLZIMPORT.DE - SPM GmbH & Co. KG - Service Projektierung Management - Lieferant für Exklusive Holzprodukte, Schrauben und Zubehör (Auch sehr nett, hatten damals leider keine glatten Ipé-Balken lieferbar)

Öl: 8l Sieverts Products, Holz-Pflegeöl für exotische Hölzer, naturgetönt
-> je Anstrich 4l, gekauft über ebay bei dem Verkäufer "Limal"
 

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nobs

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Hallo,
vielen Dank für die Bilder. Die Terrasse sieht ja absolut klasse aus!!
Was gab eingentlich den Ausschlag für exotische Hölzer (statt Lärche)?
Ich habe ja noch immer Bedenken wegen der Isolierung. Bei mir liegt (ganz neu) folgendes unter der geplanten Terrasse:

1. Dampfsperre
2. 160mm PU in Heißbitumen
3. Abdichtung WSX Wurzel
4. Vedaflex G4E
5. 5cm Kies

Ich konnte leider niemand finden, der mit Dachterrassen auf Flachdächern Langzeiterfahrung hat. Habe nur immer wieder gehört, dass Bitumen diese Belastung auf Dauer nicht aushalten wird.

Wieviel Sandsäcke leigen unter der Konstuktion? Wie sieht es mit der Wetterfestigkeit der Sandsäcke aus, villeicht wäre es doch besser das Ganze auf große Metallfüße zu stellen??
Das Geländer finde ich sehr, sehr schick. Wo kommt das her? War bestinmmt nicht billig, oder?
Was hat der Statiker bezüglich der Sturmanfälligkeit gemeint?

Ich weiß. ganz schön viele Fragen!!

Vielen Dank schon mal im voraus!

Herzliche Grüße,
Norbert
 

Finn76

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Hallo Norbert!

Danke für das Lob, wir sind auch noch ganz begeistert! Leider lässt der Hamburger Sommer ja gerade keinen längerdauernden Aufenthalt im Freien zu, aber das nächste Frühjahr/Sommer kommt bestimmt!

Wir haben uns für exotische Hölzer aus den einfachen Gründen der Haltbarkeit und Optik entschieden. Das von uns gewählte Holz "Ipé" ist das härteste vorkommende Holz und mit Dauerhaftigkeitsklasse 1 nahezu unverrottbar. Dazu kommt dass exotische Hölzer kaum anfällig für heimische Insekten sind da dieses Holz nun mal einfach nicht zu deren natürlicher Nahrung zählt. Und natürlich hat die sehr schöne lebhafte Optik einen entscheidenden Kaufanreiz gegeben! Ursprünglich wollten wir Massaranduba kaufen, sind jedoch wegen der weniger guten Verzieh-/Verdreheigenschaften und der nicht ganz so schönen Optik wieder davon abgekommen. Aber letzteres ist Geschmackssache... :emoji_slight_smile:

Bezüglich der genauen Eignung Deiner Konstruktion kann ich so nichts sagen, bin dort kein Experte. Aber die Kiesschicht ist auf jeden fall schon mal ein guter "Verteiler" für den durch die Dachterrasse auftretenden Druck der Balken. Hast Du einen Statiker? Nicht zu vergessen ist nämlich, dass die Dachterrasse zusätzlich zu dem enormen Gewicht der Kiesschicht durch das Balkenwerk getragen werden muss. Und nicht nur das, auch eine Schneelast und Nutzung muss mit berücksichtigt werden. Bei uns ist das Dach auf eine Belastung von 500kg/qm ausgelegt, gesetzlich erforderlich sind glaube ich mindestens 300 kg/qm bei großen Dachflächen. Das musst Du dringend klären, nicht dass Du am Ende durch die Decke stürzt! :emoji_wink:

Unsere Unterkonstruktion ruht auf knapp 100 Sandsäcken, die wiederum auf Bautenschutzmatten von 10mm Stärke, die dann auf der Dachoberfläche liegen.
Ich hatte auch Befürchtungen dass Bitumen da auf Dauer nicht mitspielt, jedoch übt die Konstruktion gleichmäßigen weichen Druck auf die darunter liegenden Tragbalken aus. Dort ist quasi kaum Spiel als dass sich das Bitumen irgendwie durch den Druck zerquetschen/verziehen könnte. Von Metallfüßen bin ich weg weil ich dort wegen der Kanten eher ein Eindrücken in die Bitumenbahn befürchte. und zu allem Überfluß sind die auch deutlich teurer und in der Justage schwieriger als Sandsäcke.

Die Sandsäcke sind übrigens aus gewobenem PP (Polypropylen), UV-stabilsiert und de facto nicht kleinzukriegen! Also dem selben Material wie die guten Tragetaschen von IKEA! Und wie haltbar DIE sind wissen wir wohl alle! :emoji_wink:

Das Geländer haben wir uns von einem Edelstahlbauer anfertigen lassen. Das gesamte Geländer ist aus V4A, quasi einmal für die Ewigkeit. Insgesamt haben wir 23 lfm Geländerlänge. Inklusive 2 x 4mm ESG (Einscheibensicherheitsglas) mit dazwischen befindlicher Mattfolie (für den Milcheffekt und leichte Reinigung weil die Aussenseiten der Scheiben glatt bleiben) kommt man auf ca. €250,- je lfm inkl. Aufmaß und Montage.

Die Sturmanfälligkeit haben wir mit dem Statiker auch besprochen. Da die Dachkonstruktion sich in Form eines geschlossenen "U"s quasi in die Senke zwischen den beiden Aussenkanten des eigentlichen Daches einschmiegt, relativ winddurchlässig konstruiert ist und der Abstand von Glas zum Boden 20 cm beträgt gibt es auch hier keine Probleme.

Aufkommende Druck-/Zugbelastung durch Wind oder anlehnende Personen geht über je 3 je 8mm starke V4A Schrauben in den massiven 125mm Fußtellern der Pfeiler auf das an dieser Stelle verstärkte Holz über. Die Schrauben sind durchgängig und von unten gegenverschraubt. Bei den Zug-/Druckbelastungswerten welche das Holz aushält hält der Statiker und der Edelstahlbauer das für sicher genug ausgelegt.

Ach ja, der Edelstahlbauer war: www.grolms-edelstahl.de (Herr Grolms)

Habe ich was vergessen? :emoji_wink:

Beste Grüße

Finn
 

nobs

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Unterkonstruktion

Hallo Finn,

vielen Dank für deinen kompetenten Beitrag!
Einen Statiker haben wir befragt. Der hat das Projekt abgesegnet, zumal die Decke aus Beton besteht.
Zur Unterkonstruktion habe ich noch zwei Fragen:
Auf Deinem Konstruktionsplan hast Du einen Querstabilisator ( Querbalken am Anfang) erwähnt. Wieviele der Querstabilisatoren sind bei Dir (mit welchem Abstand) angebracht? Haben die auch die Stärke der Längs-Uk-Balken (45x70)?

Wo hast Du die Sandsäcke her? Wie lange habe ich denn Zeit um die Holzkonstruktion auszurichten, bevor der Sandsack ausgehärtet ist? War das nicht etwas kompliziert mit der richtigen Ausrichtung der Konstruktion?

Vielen Dank für deine Hilfe!

Mit freundlichen Grüßen,
Norbert
 

Finn76

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Hallo Norbert!

Du hast eine Betondecke? Na dann ist doch alles prima! :emoji_slight_smile:

Den Querstabilisator (auch 45x70mm) kannst Du eigentlich vergessen. Das gute daran ist nur, dass er die erste Reihe der ausgelegten UK-Balken in Position und Winkel hält und somit eine gute Ausrichtung bei den folgenden Balken (bei mir sind die UK-Balken jeweils 2m lang, es waren insgesamt also 3,5 Balken aneinadergelegt) ermöglicht. Wenn Du längere UK-Balken hast brauchst Du so einen Querstabilisator nicht. Aber Achtung, die UK-Balken neigen je nach Holzart doch kräftig zum verziehen, daher habe ich die auch lieber kurz gewählt um den Verzug eines Balkens mit dem Folge-Balken wieder etwas ausgleichen zu können. Die einzelnen UK-Balken sind am Kopf mittels 2 Stahlbändern (1 je Seite) und 4 Stück V4A Schrauben (2 je Seite) mit einander verschraubt. Weitere Stabilisatoren habe ich keine, das ganze wird ja auch durch die aufliegenden Deckbretter entsprechend stabilisiert.

Die Sandsäcke bekommst Du z.B. günstig bei Online-Shop für Sandsäcke aus PP-Bändchengewebe - Home, die haben verschiedene Arten und Staffelungen was die Menge angeht.

Die Unterkonstruktion waagerecht auszurichten ist gar nicht so schwer. Zuerst habe ich gesachaut wie viele UK-Balken in Längsrichtung ich habe. Bei mir waren es 15 wenn ich mich recht erinnere. Bei 7m Länge und einem Auflageabstand von 70 cm ergeben sich somit 15 * (7m/0,7m) = 15 * 10 = 150 Auflagepunkte bzw. Sandsäcke.

Nun habe ich in den Zement-Sand-Mix angemischt und zuerst 15 Säcke mit ganz wenig der Mischung befüllt. Die nächsten 15 mit etwas mehr und so weiter bis ich die letzten 15 zu 3/4 gefüllt habe. Die Sprünge in der Füllmenge variieren natürlich entsprechend der Dachneigung. Je stärker geneigt desto größer der Füllmengenunterschied von Reihe 1 zu Reihe 2 usw. Bei mir ist das Dach ca 2% geneigt, ich musste als die Sandsäcke so füllen dass die letzten ungefähr 14 cm mehr an Höhe erreichen als die ersten. Alle dazwischen stufen sich entsprechend ab.

Das klingt jetzt erst mal gefährlich kompliziert, ist es aber nicht. Selbst wenn man mal zu viel in einem der Säcke hat, dann kann man es durch verschieben innerhalb des Sandsackes (an den Rand drücken) korriegieren oder noch besser, man verschiebt die Position des Sandsackes unter dem Balken eben etwas und der Abstand von einem Sack zum nächsten ist dann z.B. bei 75 cm statt der geplanten gleichmäßigen 70 cm. Wenn der Sack zu gering gefüllt ist verschiebt sich der Sack eben etwas in Richtung des vorherigen, also z.B. auf 65cm. Durch dieses verschieben der Sandsäcke kannst Du die Konstruktion super in die waagerechte bringen bzw. halten, keine Angst!

Die Sandsäcke härten je nach Menge des zugegebene Zementes entsprechend schneller oder langsamer. Ein normaler Zement und normaler Spielkastensand aus dem 40kg Beutel waren bei mir auch nach einem halben Tag noch nicht hart.
Ich habe aber auch nur ca. 1/4 - 1/5 gemischt, also 1kg Zement auf 4-5 kg Sand, und der verwendete Sand war nicht allzu feucht. Heute, einige Wochen später, sind die Sandsäcke so bretthart, da bewegt sich nichts mehr! :emoji_slight_smile: Also, je mehr Zement und feuchter der Sand (nicht nass!) desto schneller härter der Sandsack aus.

Tip: Bedenke dass Du die Sandsäcke durch die Spalten der Bretter sehen wirst! Am besten holst Dur die gleich noch schwarze UV-stabile Folie aus dem Teichbau, schneidest die in Stücke die etwas größer sind als die Sandsäcke, und legst die Stücke oben auf jeden Sandsack bevor Du den UK-Balken auflegst.

Mir fiel das leider erst nach den ersten 14 Reihen auf, da hatte ich aber keine Lust mehr alles wieder hochzunehmen. So habe ich die Sandsäcke dann alternativ mit schwarzem Bitumenspray "veredelt"! Das hat nebenbei noch den Vorteil das man die Kontaktpunkte der UK-Balken mit dem Sandsack schön vor Feuchtigkeit schützen kann indem man die UK-Balken auch kurz mit ansprüht. Bitumenspray bekommst Du ganz simpel und ohne langes suchen als Unterbodenschutzspray für ca. 6 EUR je Dose in der KFZ-Abteilung im Baumarkt! :emoji_slight_smile:

Gruß

Finn
 

nobs

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Flüssigkunststoff

Hallo Finn,

super, vielen Dank! Die Sandsäcke scheinen ja wirklich stabil zu sein!
Wie sehen denn die Stahlbänder aus? Kenne ich nur aus der Verpackungsindustrie.
Hattest Du dich im Vorfeld auch mal mit Flüssigkunststoffen beschäftigt? Gestern hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit DIME (www.dime-fluessigkunststoffe.de). Anbei siehst Du den Vorschlag für die Unterkonstruktion. Der Geschäftsführer hat mir erklärt, dass ich bei einer bituminösen Beschichtung ab 30 Grad immer mit einer Verformung rechnen muss. Durch den Flüssigkunststoff wird diese Verformung nicht weniger, aber zu 100 % wasserdicht. Ich denke, ich werde den Flüssigkunsstoff als zusätzliche Absicherung aufbringen.
Ob ich die Konstruktion seines Planes übernehme, weiß ich noch nicht. Villeicht lege ich die "laminierten" UK-Balken mit Gewebeflies direkt auf die Dämmung, oder ich mache die "Sandsack-Konstruktion".

Viele Grüße,
Norbert
 

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Blueloop

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Hallo,

wenn ich mir deine angehängte Zeichnung so ansehe, kann ich dir davon
nur abraten.

- Die OSB Platten werden immer etwas Wasser durchlassen, wie kommt das dann wieder raus?

- Zwischenräume mit Bauschaum füllen???? Entweder liegen dananch einzelne Haufen Bauschaum rum oder es drückt dir die ganze Konstruktion nach oben. Nach ein paar Jahren zerbröselt der Schaum weil er der Belastung der durchbiegenden OSB Platte nicht standhält.

Die Konstruktion muss so gestaltet werden das Wasser unten wieder abfließen kann und die Tragbalken nicht dauerhaft in einer Pfütze liegen.

Ob dieser Flüssigkunstoff jahrelang UV verträgt?
 

nobs

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Estrich unter Holzkonstruktion?

Von dem Hersteller für Flüssigkunststoffe habe ich jetzt den Vorschlag bekommen, auf die Dämmung einen Estrich verlegen zu lassen.
Von Seiten der Statik scheint das kein Problem zu sein, denn erstens haben wir eine Betondecke und zweitens fällt der darauf befindliche Kies (5cm) weg.
Der Estrich müsste nicht sehr dick aufgetragn werden und hätte nur die Funktion eine glatte Fläche zu schaffen, die das Gewicht der Holzterasse gleichmäßig verteilt. Da der Estrich anschließend mit Flüssigkunststoff behandelt wird muss er nicht hochverdichtet sein.

Norbert
 

nobs

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Wasserpfützen

Hallo Finn,

wie hast Du die Holzbalken vor den evtl. auftretenden Pfützen auf den Sandsäcken geschützt?

Grüß,
Norbert
 
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