Waschtischplatte aus Holz

Ottmar P.

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Hallo liebe Holzfreunde,
für unser neues Bad, das bisher in der Planung recht "kühl"anmutet wünschen wir uns noch eine warme Komponente aus Holz: eine Waschtischplatte ca 240 x 42 x4 cm auf dem dann unser neues weißes Porzellenwaschbecken (ca. 90 x 42cm) stehen soll.

Ich habe in der Vergangenheit schon öfter mit geölten Buchenleimholzplatten in der Küche so mein Erfahrungen gemacht und habe da inzwischen wieder auf Kunstoff umgesattelt, weil man das mit dem ölen ja doch nicht so oft macht wie man es sollte, bzw weil es gerade an den eingelassenen Spühlbecken, doch irgendwie immer zu wassereinbrüchen kam, oder weil die Platten dann irgendwann Risse bekamen.

Meine Frage: welches Holz wäre dafür am besten geeignet und wie sollte das versiegelt werden, damit es möglichst lange das Wasser draußen lässt.

Der Farbton der Platte sollte nicht zu hell, aber auch nicht so dunkel wie Kastanie oder eukalyptus sein, also eher etwas braunes als weiß oder fast schwarz.

Ich hatte im Baumarkt neulich Arbeitsplatten aus Bambus gesehen, die mir auch gut gefielen, aber taugen diese Multiplexplatten für diese Anwendung?
 

spline

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Hallo,

ohne, dass ich dir nun direkt auf deine Frage eine Antwort geben kann, würde ich einfach mal Tante Google mit den Stichwörtern "Waschtisch" und "Massivholz" füttern.
Da kommt dann raus, was komerzielle Anbieter so für Holzsorten nehmen. Und da steht dann z.B. Esche geölt oder sowas.
Hier mal ein interessanter Link.

Holzbadewannen und Holzwaschbecken aus Holz in luxus Qualitt - grinERA

Gutes Gelingen


Jürgen
 

Ottmar P.

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Danke für die Antwort, aber gegoogelt hab ich schon vorher.:emoji_wink:

Das es solche Produkte gibt ist mir klar, aber das hilft mir nicht wirklich weiter.

Wenn möglich würde ich die Plattte gerne selber versiegeln. Bei geölten Flächen hab ich halt so meine Erfahrungen, aber wie gut halten diese Spezial-Lackierungen wirklich?:confused:

Deswegen hab ich ja hier gefragt, weil ich denke, dass es hier bestimmt Leute gibt, die mir genau die Frage beantworten können und mir hoffentlich die richtigen Tips geben wie ich das Projekt am besten angehe.
 

narrhallamarsch

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moin Ottmar,

wasser und lack sind dinge die nur dann zusammen gehen, wenn du es sicher stellen kannst, dass die oberfläche nicht beschädigt wird, ansonsten sieht das in relativ kurzer zeit sehr bescheiden aus, da die feuchtigkeit den lack unterwandert und dann sehr aufwändige reparaturen anstehen.

gerade massivholz hat die angewohnheit zu arbeiten, insbesondere in feuchten umgebungen und lacke sind meistens nicht unbedingt die flexibelsten.

ich würde auch eher in richtung öle gehen und mir da ein gutes arbeitsplattenöl aussuchen.

meine küchenarbeitsplatte aus eiche öle ich einmal im jahr und komme damit prima zurecht und das holz wird von mal zu mal schöner.

gruß

Frank
 

frankundfrei

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Buche als Arbeitsplatte für Küche - im Bad

Buche ist bei einer Anwendung mit absehbarer Feuchtebelastung eines der schwierigen Hölzer. Typischer Weise wird es ja auch nicht für Konstruktionen im Außenbereich verwendet. Deshalb würde ich Buche auch nicht als Arbeitsplatte in der Küche (gleich neben der Spüle) verwenden.

Hier nun im Bad als Waschtisch empfehlen sich Hölzer die wenig arbeiten und relativ wasserresistent sind: z.B. Eiche, Thermoesche.

Aber selbst dann ist die Platte unter dem Waschbecken doch sehr gefährdet. Als beste Versiegelung würde ich hier eine Glasplatte sehen. Lack ist verletzlich und wird mit den Jahren schnell unterminierende Wasserflecken bekommen. Eine Oberfläche mit Öl ist auf Dauer beständiger - regelmäßige Pflege vorausgesetzt.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Ottmar P.

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Danke für die Antworten.
Die Idee mit der Glasplatte kam mir auch schon und ich habe das bei einem Sideboard, dass ich mal gebaut habe auch schon gemacht, aber auch da stellt sich ja hier die Frage, wie man verhindert, dasss Wasser zwischen Glas und Holz gelangt, vor allem, da ja die Platte vorne und hinten an der Wand bündig mit dem Waschbecken abschließt. Silikon hält ja leider auch nicht immer zuverlässig.
 

uglyripper

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Meine ganz persönliche Meinung dazu ist, dass die - zweifellos schönen - Oberlächenveredelungen wie eben das Öl derzeit zwar sehr stark in Mode sind, aber nicht immer wirklich sinnvoll.
Demgegenüber ist die klassische Lackierung offensichtlich ziemlich aus der Mode gekommen.
Liegt wohl auch daran, dass eine 0815-Ölbehandlung bedeutend einfacher auch vom Laien herzustellen ist, als ein vernünftiger Lackaufbau.
Im Wassersport, gerade bei klassischen Yachten mit vielen verschiedenen Hölzern ist der Lack noch immer die wohl am häufigsten vertretene Oberflächenvergütung. Sowohl in Bezug auf die mechanische Beanspruchung, die Feuchtigkeit (Süß- und Salzwasser) als auch die UV-Belastung dürften dort wesentlich höhere Anforderungen herrschen als bei einem "schnöden" Waschtisch.
Kurz: Ich würde den Lack nicht so voreilig aus dem Rennen werfen.
 

uli2003

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Ich kann da einige Beispiele aus der Praxis beisteuern - da ich schon mehrere Möbel dieser Art angefertigt habe.

Öl und Wachs ging bisher immer schief. Egal was die Hersteller versprochen haben. Über kurz oder lang gibt es Flecken, und Nacharbeit wird nötig.
Es wird zwar (immer wieder) hier gesagt, dass dies 'mal eben' gemacht ist, aber dann fehlt die Zeit, das nötige Oberflächenmaterial usw.

So, zwei prägnante Beispiele:
Eine Buche-Leimholzplatte, als Arbeitsplatte in einem Sportstudio, wird den ganzen Tag genutzt. Nach mittlerweile 15 Jahren keine Beschädigung, keine Verfärbungen. Oberfläche Lignal 2K-Pur, DE454.

Waschtische wie oben beschrieben, Eiche Natur mit Naturholzeffektlack DE400 lackiert - nach 10 Jahren keine Probleme.

Grüße
Uli
 

Ottmar P.

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Ich hab den Lack auch gar nicht abgeschrieben. :emoji_slight_smile:
Ganz im Gegenteil.
Ich hab ja eben nicht so positive Erfahrungen mit dem Öl gemacht, aber das lag ja auch anscheinend am falschen Holz.

Öl hat halt den Vorteil, dass man nachölen kann. Nachlackieren ist dann nicht so einfach.....

Bootslack finde ich auch sehr interressant, aber wie lange hält so etwas, selbst wenn man es richtig macht. Boote müssen ja auch regelmässig nachlackiert werden- allerdings sind sie auch voll der Witterung ausgesetzt.
Am Waschtisch wird es ja schon mal kritisch, wenn das Waschbecken aus Porzellan auf die Platte montiert wird, was dann halt der Sanitär-Fachmann (Isser hoffentlich)macht. Wenn dabei aber schon Schäden im Lack entstehen, direkt neben oder am Becken war ja vielleicht alles schon für die Katz.

Bekommt man denn als Heimwerker ohne Lackierkammer so eine saubere mehrschichtige Lackierung selber hin?

Ich hab schon mehrere Möbelstücke gebaut und auch im mehrschicht verfahren grundiert, lackiert zwischengeschliffen etc. aber als Heimwerker ist es sehr schwierig da keinen Staub drauf zu haben nach der letzten Schicht.
 

uglyripper

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Mit dem Öl haben wir wohl ähnliche Erfahrungen. Meine Küchenplatten sind geölt, die für die Spüle auch. Hätt ich wahrscheinlich nicht gemacht, wenn sie nicht schon vorgeölt gewesen wären.
Ich finde das dauernde Nachölen, wozu ein leichter Vorschliff meist ebenfalls nötig ist wesentlich aufwändiger als alle paar Jahre mal eine dünne Schicht Lack aufzubringen.
Der Hauptgrund beim Boot eigentlich jedes Jahr eine frische Schicht Lack aufzubringen (1K) ist die UV-Strahlung. Um die gewollte Schichtdicke zu halten und das Holz vor dem Vergilben/Ausbleichen zu schützen muss da regelmäßig nachlackiert werden. Beschädigungen die bis ins Holz gehen sollten eigentlich gar nicht vorkommen, sind aber, wenn man schnell reagiert (Schadstelle mit Lack austupfen) auch kein Problem. Problematisch sind nur unentdeckte Schadstellen, wo das Wasser in Ruhe eindringen kann und das Holz schwarz wird.

Ich würde einen Waschtisch auch nicht hochglanzlackieren, sondern ein seidenmattes Produkt wählen. Das sieht (Geschmackssache) auf Dauer besser aus und ist in Bezug auf kleinste Kratzer deutlich pflegeleichter. Alle paar Jahre mal nachlackiert, sollte man lange Freude daran haben.
Für seidenmatte Lackierungen nehme ich Asuso99, ein Lack, der für meine Begriffe sehr gute Lackiereigenschaften hat und sehr dauerhaft ist. Das sollte auch für Laien keine allzu große Hürde darstellen.
 

frankundfrei

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seidenmatter Lack als Alternative

Mit dem Lack hast Du auch nichts anderes wie ein schichtbildendes Öl mit Alkydharzanteilen. Ein ähnliches Ergebnis kannst Du auch mit Naturölen erreichen. In dem Fall Sättigung der Holzfaser mit Möbel-Hartöl und dann als Schicht das Finish-Öl verwenden.

Die Nachbehandlung ist dann noch einfacher als bei dem Lack. Das Finishöl wird auch von Bootseignern recht gerne verwendet.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

WinfriedM

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@Frank: Da sind meine Erfahrungen gänzlich anders: Da liegen Welten zwischen einer gut aufgebauten Oberfläche mit einem 2K-Lack und dem Finishöl. So, wie Uli schrieb, mit einem guten 2K-Lack kann man durchaus 10-15 Jahre überbrücken, ohne irgendwas an Pflegeaufwand zu haben. Steht auf einer Fläche mit Finishöl immer mal wieder längere Zeit Wasser drauf, sieht die nach wenigen Monaten bedürftig aus. Wenn du dann noch färbende Flüssigkeiten im Bad hast, hat es sich mit Öl sowieso erledigt, das zieht dir ganz schnell ins Holz rein. Und alkoholbasierte Desinfektionsmittel ruinieren dir die geölte Oberfläche auch ganz schnell.

Regale im Bad würde ich noch ölen, hab ich auch so gemacht und bin zufrieden. Aber ein Waschtisch, wo die Nutzer sich nicht daran gewöhnen, sofort trocken zu reiben, da würde ich nicht mit Öl ran.

Glasscheibe finde ich persönlich ganz unschön: Da sieht man jeden Wasserspritzer und muss ständig putzen. Wer ein Putzfreak ist, ok, für mich wäre das nichts.
 

frankundfrei

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Bezug auf Öllack mit Alkydharzen

@Winfried
Mein letzter Beitrag bezog sich direkt auf den davor liegenden von uglyripper. Da geht es nicht um 2K- sondern um einen Öllack mit Alkydharzen, der auch als Bootslack bezeichnet wird.

In diesem Vergleich bin ich der Meinung, dass das Finish-Öl durchaus eine natürliche Alternative darstellt.

Deine Anmerkungen zu dem Waschtisch sehe ich auch so. Allerdings ist die Fleckbildung bei Glas und bei 2K-Lack-Oberläche auch nicht mehr so weit entfernt - die Reinigungsmöglichkeit bei Glas aber einfacher.

Grüße aus Frangn

Frank vonf Natural-Farben.de.
 

Ottmar P.

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Grundsätzlich sind mir natürliche oder biologische Stoffe sympathischer, aber nur, wenn sie
a) auch wirklich biologisch sind und da nicht auch ähnlich ungesunde Substanzen drinn sind

b) auch vergleichbar gute Resultate bringen.

Der Bootslack den ich mal auf nem Bruchstück eines verunglückten Holzbootes begutachten durfte hat mich schon beeindruckt. Wenn man die Lackschicht versucht hat abzuziehen hat man dabei ganze Holzfasern mit aus dem recht harten Holz gerissen. Der "Verbund" war sehr stark, und die Lackschicht bestimmt ca 1 mm dick.

Aber bekommt man sowas auch als Heimwerker hin, in dem man immer mehr Schichten mit zwischenschleifen aufträgt?
 

uglyripper

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Moin Frank,

Klar sind die Grenzen Öl/Lack fließend. Selbst im Bootsbereich grenzt die Diskussion Lack oder Öl teils an religiösen Eifer. Hier zu einem Ergebnis zu kommen ist schwer, zumal man kaum wirklich vergleichbare Situationen hat.
Meine bisherigen, nicht repräsentativen Eindrücke decken sich mit denen Winfrieds, nämlich dass eine mit Lack (auch 1K) geschützte Fläche einfach eine höhere Standzeit hat. Die geölte Fläche wird schneller unansehnlich.

@ottmar

So dick ist ein 1K Lack eigentlich nicht. Normalerweise trägst du da bei einem Neuaufbau bis zu 10 dünne Anstriche auf, die ersten verdünnt. Zwischenschliffe müssen nicht nach jeder Schicht erfolgen. Bei dem Asuso sind sogar nur 5 Schichten empfohlen - wenn ich mich recht erinnere.
 

HolzLackwurm

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Hallo
Wenn dann mit Asuso Boots Alhornlack und das wie oben beschrieben 5-7 Schichten. (hatten 2 Kunden von uns schon ausprobiert).
Gruss
 

Ottmar P.

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Ok, und gibt es dazu noch eine spezielle Grundierung oder verdünnt man nur den eigentlichen Lack?

Gibt es den Lack auch in Seidenmatt?

Ich hab jetzt nur den glänzenden gefunden.

Welches Holz würdet Ihr empfehlen?

Aus einem Stück gibt es so eine Platte ja nicht (240x42xca 4 cm).
 

uglyripper

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Der von mir oben verlinkte Lack ist seidenmatt. Verdünnt wird der eigentliche Lack. Empfohlene Anwendung findest du auf der Dose oder als Beiblatt im Netz. Davon kann man bei diesem Lack aber durchaus etwas abweichen.
 

Litti

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Aus einem Stück gibt es so eine Platte ja nicht (240x42xca 4 cm).

Es gibt so eine Platte nicht im Regal, aber man kann sie doch zuschneiden lassen. Das einizige was ich als problematisch ansehe sind die 4 cm Dicke. Ich kenne nur 38 mm dicke Platten. Ich weiß nicht ob Dir die 2mm so wichtig sind.

Gruß
Dirk
 

Ottmar P.

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Die 2 MM sind natürlich nicht so wichtig. 35 MM wäre auch noch ok.

Ist die Wahl des Holzes egal, wenn ich mich für die Lack-Variante entscheide? Oder gibt es auch da Hölzer die besser geeignet sind?
 

McBride

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...wirklich helfen kann ich nicht,
aber ich habe im Bad eine Arbeitsplatte Eiche 28mm mit eingelassenem Waschtisch,
ich wollte das auch riskieren, bin erst kürzlich fertig geworden.
Bis jetzt sieht alles gut aus, die Platte hat bisher kaum Wasser gesehen, da fehlt noch die Langzeiterfahrung.
Die Eiche ist behandelt mit Hartwachsöl......bin selbst mal gespannt.
 

blu_cosmo

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Hallo Zusammen,

ich habe vor circa fünf Jahren einen Waschtisch mit 2K-Auto-Klarlack aus dem Profibereich behandelt: Buche Leim-Holzplatte, keine Grundierung, direkt den Klarlack in zwei Schichten (gerollt), hält seitdem problemlos. Kann ich nur empfehlen.

Gruß Chris
 

miho

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Ich hole die Diskussion hier noch Mal hoch, will bei mir auch eine Waschtischplatte ansteht.
Wie habt ihr es schlussendlich gemacht und wir zufrieden seit ihr mit eurer Lösung?
 
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