Waschtisch aus Lärchenholz

[Silbercue]

Hallo,

ich möchte einmal die Profis unter Euch fragen, wie man so einen Waschtisch realisieren könnte. Den Entwurf und die Montage würde ich mir zutrauen, aber in Sachen Holzbehandlung stehe ich da vor einem Rätsel.
Das ist ein Japanischer Bademöbel Designer. Das Holz wird ja sicherlich irgendwie behandelt sein. Speziell japanisch? Oder ist das unter Hochdruck lackiert? Dann müsste man ja eigentlich nur den Teil so speziell behandeln, der mit Wasser in Berührung kommt.
Einen normalen Siffon kann man ja ohne weiteres anbringen.

Link: Minimalistische Badmöbel Serie designt von Studio Nendo für Bisazza

 

[Pendejo]

Wie das hier speziell gemacht wurde, weiss ich nicht. Ich habe aber schon welche gesehen, die mit Epoxy beschichtet wurden. Schau dir doch mal diesen Thread hier an: https://www.woodworker.de/forum/immer-keramik-t84300.html

 

[Silbercue]

Hallo Pendejo. ja, ich kenne den Beitrag. ich persönlich finde das Ergebnis aber nicht so schön. für mich wirkt es ein wenig Plastik mäßig und hat so gar nichts mehr mit Holz zu tun.

die Japaner verwenden seid Jahrhunderten Holz in Bädern. auch die Skandinavier. die Objekte, die ich gesehen habe sahen immer relativ unbehandelt aus. so auch dieser Waschtisch. welcher Techniken bedient man sich hier. wie schaffen die das... Hast es mit den Hölzern zu tun? scheinbar ja nicht. Lerchenholz ist ja durchaus verbreitet auch in unseren Gefilden und wegen seiner Wasser Beständigkeit geschätzt. also doch die Technik?

 

[ki1968]

Ich würde davon ausgehen, dass das Holz unbehandelt ist - es gibt etliche Gegenstände aus Holz in japanischen Haushalten, die regelmäßig mit Wasser in Kontakt kommen und unbehandelt sind.

 

[Silbercue]

Verstehe. Also ist ein Waschtisch im normalen Gebrauch innerhalb von ein paar Jahren kaputt und muss ersetzt werden? Kann ich mir kaum vorstellen bei den Preisen.

Oder anders gefragt, Wie könnte man die Lebensdauer entscheidend verlängern. Ölen?

 

[ki1968]

Nö, die Badewanne meiner Großmutter war Ewigkeiten im Einsatz

I.d.R. reichen die Wahl der richtigen Holzsorte und ggf. die üblichen konstruktiven Holzschutzmaßnahmen, damit einem das Objekt nicht weggammelt.

 

[Silbercue]

Tatsächlich?

Heißt also eine Lärche oder Eiche würde sich dafür eignen. Unbehandelt...
Welche Stärke. Sollte man dafür nehmen eher mittel 16er oder lieber ordentlich 30, 40?

Holzschutzmaßnahmen. Was meinst Du da jetzt genau?

 

[WinfriedM]

Aus Vollholz kann man das so nicht bauen, wie in den Bildern gezeigt. Man kann nicht Holz quer und längs so miteinander verbinden, weil das Holz hier völlig unterschiedlich arbeitet. Ich bezweifle also mal ganz stark, dass das Vollholz ist.

Du wirst auch mit solchen 90Grad Fugen arge Probleme bekommen, die laden ja förmlich dazu ein, dass sich in Nullkommanichts da schwarzer Schimmel ansetzt. Zudem sind sie schwer zu reinigen. Ich halte das alles für eine Designer-Spielerei jenseits sinnvoller Benutzbarkeit.

Es gibt Holzbadewannen, die z.B. mit Osmo Hartwachsöl behandelt sind. Es bleibt aber eine anfällige Sache. Weil Leute, die sich sowas ins Haus stellen, wollen ja in der Regel auch, dass es auch nach Jahren noch so geleckt aussieht, wie am ersten Tag.

 

[Gast aus Belgien]

Nö, die Badewanne meiner Großmutter war Ewigkeiten im Einsatz

I.d.R. reichen die Wahl der richtigen Holzsorte und ggf. die üblichen konstruktiven Holzschutzmaßnahmen, damit einem das Objekt nicht weggammelt.

Könntest Du uns über die üblichen konstruktiven Holzschutzmaßnahmen die Du vor Augen hast und hier hilfreich wären bitte aufklären?
Ich bin jetzt nämlich sehr neugierig

 

[Keilzink]

... das Teil wird als "Design-Objekt" beworben. Das heisst dann, unter anderem, dass die Funktionalität weit hinter die optische Wirkung gestellt wird, dass der "Designer" eventuell keine oder kaum Alltags-Nutzungen berücksichtigen und/oder handwerkliche Qualitäten in sein Werk einbringen will.

Gutes Design folgt, meiner Ansicht nach, der Regel "form follows function". Ungeeignete Materialen habe da nichts zu suchen, ungeeignete Formen eben auch nicht.

Anders gesagt: So ein Teil wie dieser Waschtisch wurde fürs Design-Museum gemacht, nicht für den täglichen Gebrauch.

Und noch eine ganz persönliche Erfahrung dazu: Wenn man mal in einer (nicht nagelneuen) Holz-Badewanne gesessen ist, weiss man Keramik, Glas und Acryl so richtig zu schätzen.

Andreas

 

[ki1968]

Könntest Du uns über die üblichen konstruktiven Holzschutzmaßnahmen die Du vor Augen hast und hier hilfreich wären bitte aufklären?
Ich bin jetzt nämlich sehr neugierig

Dem Wasser möglichst wenig Angriffsflächen bieten, sprich wenn möglich keine Innenecken, in denen sich Wasser sammeln kann, keine schmalen Nuten o.ä., aus denen das Wasser nicht wegen der Adhäsionskräfte entweichen kann, möglichst kein Kontakt von Stirnholz mit Wasser…

Ich würd' mir so ein Waschbecken oder eine Wanne auch nicht ins Badezimmer stellen, mir reicht schon das ständige Rumgerubbel bei normalen Keramiken, um der Kalkflecken Herr zu werden. Aber in Japan kennt man kein hartes Wasser, und in die Badewanne kommen auch nur heißes Wasser und saubere Menschen rein, so dass es meist mit Trockenwischen getan ist.

 

[Fiamingu]

Ich kann weiterhin nur Epoxy empfehlen. Nach jetzt
7 Monaten im Gebrauch, sieht mein Becken immer
noch aus wie am ersten Tag. Ich habe nur ein paar mal
mit Autopolitur poliert damit das Wasser noch besser
abperlt.