Wandboard Kirschbaum - einige Fragen

glooblooz

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Hallo zusammen,

mein Vater fragte mich, ob ich für sein Wohnzimmer ein Wandboard bauen könnte. Es soll zu seiner Schrankwand passen und LED-Leisten eingelassen bekommen (Deko). Das Board soll ohne Konsolen befestigt werden.

Das Board soll ca. 1,20m breit, 20cm tief (+-5cm) und 5-6cm dick werden.

Zunächst geht's mir um das Grundkonzept. Ich dachte an einen Korpus aus MDF oder Multiplex, der mit Kirschbaumfurnier verkleidet wird. Den Korpus wollte ich dann mit Kanteln aus Vollholz umranden. Was meint ihr dazu?

Die für mich wichtigste Frage ist im Moment: wie bekomme ich die Vollholzumrandung mit dem Furnier bündig?

Hat jemand Rat für mich?

Grüße
Achim
 

glooblooz

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Hi,

ich hab zur Verdeutlichung mal meine Skizzen angehängt. Der Rand soll auf jeden Fall eine Abschrägung erhalten damit es zum Wohnzimmerschrank passt. In ein fertiges Board aus Pappe wird es ausserdem schwierig, LED-Leisten zu integrieren.

Das Ganze soll ja nicht zwingend billig sein. Wir wollen etwas wertiges schaffen :emoji_slight_smile:

Grüße
Achim
 

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Fiamingu

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Dann würde ich zu roher Spanplatte tendieren (Gewichtsersparnis gegenüber MDF) diese vor dem furnieren mit auf gehrung geschnittenen Massivholzumleimern versehen. Zur Aufhängung Tablarträger, LED- Streifen mit der OF einlassen.
 

rafikus

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Aus Spanplatte wird es um die 36kg wiegen, wenn es Vollmaterial sein soll. Je nach Sorte der Spanplatte keine "Gewichtsersparnis".
Wenn es leichter und aus Spanplatte werden soll, dann als Hohlkörper mit Verstrebungen innen. Das wird dann eine schöne Frickelei.
Die Lösung mit dem fertigen Brett ist doch nicht schlecht. Furnierte Ausführung nehmen, anschleifen, furnieren, Leisten anbringen, Lichtspielerei in der Leiste unterbringen.

Oder ein leichtes Holz nehmen, Leimholz daraus herstellen und dann Furnieren.

Rafikus
 

glooblooz

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@rafikus: niemals im Leben wiegt das 36kg. Eher 12-14 inkl. Umrandung.

Ich dachte schon eher an einen Hohlkörper, alleine schon wegen der Innereien für das LED-Zeugs.

Kann mir jemand beim Thema "wie bekomme ich Umleimer und Furnier bündig" weiterhelfen? Eine Möglichkeit wäre ja noch, das Teil in der gezeigten Form herstellen und dann komplett furnieren. Das Problem sind dann nur die Kanten. Es soll nicht scharfkantig sein. Die Kanten sollen 2-3mm Rundung erhalten. Mit einem Vollholzumleimer hätte ich da kein Problem.
 

rafikus

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Hoppala, das kommt davon, wenn man versucht den Bildschirmrechner mit der Maus zu bedienen. Und dann auch noch nicht mal kurz überprüft.

Es wäre mir trotzdem zu schwer.
 

v8yunkie

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Wandboard

Zunächst mal würde ich mir Gedanken zur Aufhängung machen - ich würde mir das bei IKEA abschauen - da gibt es ein massives Stahlflachband mit aufgeschweißten Rohren, die in das Board ca. 20cm eingesteckt werden. Das Stahlband hat ettliche Befestigungslöcher für die Wand - die braucht man auch, weil ein schweres bzw. beladenes Booard einen ziemlichen Hebel aufbringt und die Schrauben aus der Wand zieht. Je nachdem, was für Mauersteine Ihr habt, müßt ihr da noch mal extra drauf achten. In manchen Mauern halten Schrauben mit Dübeln nur ganz schwer auf Zug.

Die fertigen Boards sind nicht um sonst in leichter Papp-Sandwich-Bauweise gefertigt - um Gewicht zu sparen. Dasselbe würde ich Dir auch empfehlen.

Ich würde ein Ikea LACK-Regal (gibt es auch in anderen Längen) nehmen, oben und unten mit Kirschfurnier (fertiges mit Heißkleber) mit etwas Überstand furnieren, dann die Kanten sehr sauber hobeln oder mit einem Bündigfräser (Am besten auf einem Oberfräsentisch) bündig machen. Die Umleimer aus Kirsche massiv herstellen. Dabei darauf achten, daß die Anklebe-Fläche des Umleimers sehr gut gefügt (gehobelt) ist, damit man nach dem Anleimen keinen Spalt sieht. Der Umleimer muß auch etwas höher als das Board sein - das Übermaß wird später abgenommen. Du bekommst den Umleimer nicht ohne Verrutschen auf den Leim gesetzt - daher mußt Du ein wenig Übermaß haben.

Die Gehrung des Umleimers wird eine Herausforderung, da sie ja 5-6cm lang ist und zum einen 100% winklig sein muß, zum anderen muß die Länge ganz genau stimmen - hoffe Du hast eine gute Säge. Ich mache das mit einer Gehrungs-Hobellade.

Also Du hast Dir das schon was vorgenommen. Eine eigene Konstruktion ist meiner Meinung nach nicht zielführend: Die wird zu schwer und Du mußt auch irgendwie noch Beschläge zaubern, damit das in der Wand hält.

Gruß,
Thomas
 

glooblooz

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@Thomas: vielen Dank für Deine Ideen. Ja mir ist klar, dass das ein nicht zu einfacher Job wird. Aber man wächst mit seinen Herausforderungen :emoji_slight_smile:

Wegen dem Gewicht mache ich mir deshalb keine Sorgen, weil wir die nötigen Träger im Zweifel selbst herstellen können (mein Vater ist im Umgang mit seinem Schweißgerät sehr geübt *gg*) und die betreffende Wand auch in der Lage ist das aufzunehmen. Im Zweifel mit Schwerlastankern.

Trotzdem werde ich versuchen, Gewicht zu sparen und eine möglichst leichte Rahmenkonstruktion entwerfen. Der Umleimer bekommt zum Glück nur zwei Gehrungen - die Wandseite bleibt frei. Das heißt wirklich exakt passen muss vor allem die Länge - und natürlich der Gehrungswinkel.

Mein Gedanke war, den Umleimer als Kantholz anzubringen, oben und unten bündig zu hobeln (falls man da nicht Gefahr läuft, das Furnier zu beschädigen) und zum Schluss die Schräge mit der Säge anzubringen. Abschließend nochmal sauber hobeln. Das müsste doch gehen, oder?

An elektrischen Sägen steht mir eine Precisio CS70 und eine TS55 zur Verfügung.

Viele Grüße
Achim
 

glooblooz

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Oh, das ist gut, daran hatte ich nicht gedacht. Ich könnte das Vollholz bis zur Kante überfurnieren, dann ergäbe sich oben auch eine geschlossene Fläche. Das klingt gut!
 

OlliT

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Hallo Achim,
ich sehe da überhaupt keine Probleme. Erst das Wandboard herstellen und überfurnieren. Dann die Massivumleimer auf exakt diesselbe Stärke aushobeln und die Gehrungen anschneiden. Das sollte mit Deinen Werkzeugen auf 0,1mm und 90° genau kein Problem sein. Zum Verleimen eine plane Tischfläche als Referenz benutzen. Board aufspannen und Seitenteile trocken anzwingen. Dann zuerst das Vorderstück anleimen. Nicht zuviel Leim angeben. Dabei auch auf den Tisch spannen, damit es zur Fläche bündig wird. Seitlich wird es ja durch die Seitenteile in Position gehalten. Da verrutscht dann gar nix mehr. Dann die Seitenteile anleimen. Wenn Du willst, kannst Du die Seiten nach Hinten auch etwas überstehen lassen und später auf der Kreissäge bündig schneiden. Die Schrägen wie Du schreibst zuletzt anschneiden und die Schnittkanten mit dem Hobel verputzen.
Viel Erfolg
Olli
 

Fiamingu

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So wie ich das beschrieben habe wird das in der Möbelherstellung gemacht. Deine Anleimer kannst du leicht überstehen lassen und nachher bis auf deine Rahmenkonstruktion beiputzen/schleifen, dann furnieren.
 

Snekker

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Hallo Achim
Als erstes wirst du dir den Hohlkörper bauen müssen. Auf dem Leimst du dann die Anleimer. Die hobelst du mit einem fein eingestellten Putzhobel bündig. Achte darauf das du zu mindest auf der Oberseite nur 5mm vom Anleimer unter dem Furnier verschwinden lässt. Fräsen würde ich erst nach dem Furnieren.:emoji_slight_smile::emoji_slight_smile::emoji_slight_smile:
 

v8yunkie

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Furnieren

Ich denke auch, daß die von Mark beschriebene Methode besser funktionieren wird. Man kann die Umleimer auf Höhe hobeln ohne Angst um das Furnier haben zu müssen. Und noch ein Vorteil: Stimmen die Gehrungen nicht ganz (Drausicht), dann wird das vom Furnier abgedeckt.

Nur einen Nachteil sehe ich noch: Wenn Du selbst furnierst, wir das nicht 100% eben werden (und eben-schleifen geht ja nicht, dazu ist das Furnier zu dünn). Ich nehme an, Du willst das Kirschholz noch beizen, um den klassichen Ton zu bekommen. Wenn Du dann ein Lack-Finish auftragen willst, mußt Du beim Schleifen höllisch aufpassen, daß Du Dir keine hellen Flecken ins gebeizte Furnier schleifst. Ich habe das gerade hinter mir. Umgehen könntest Du, wenn Du nur ölst oder mit Hartwachs behandelst - ist halt die Frage, ob das zu den anderen Möbeln dann so paßt.

Das Problem hättest Du mit einer fertig-furnierten Platte nicht, die ist perfekt eben - dann kommen die Umleimer aber von außen dran, und nicht so wie von Mark beschrieben.

Gruß,
Thomas
 

Snekker

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Hallo v8yunkie
Wieso schleifst du erst nach dem Beizen??? Bei Furnieren ist es besser du benutzt die Ziehklinge. Da brauchst du überhaupt nicht schleifen. Nachdem das Furnier mit der Ziehklinge bearbeitet ist kannst du Beizen und danach ohne zu schleifen gleich Lackieren. Apfelsinenkisten Tischler benutzen natürlich einen Rutscher. Richtige Tischler wissen das das nicht notwendig ist eine Ziehklinge genügt.
 

Fiamingu

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Bei einer Plattenbreite von nur 25 cm würde ich mir das selber furnieren ohne weiteres zutrauen. Vorausgesetzt es sind genügend Zwingen vorhanden und ein Leim mit nicht zu geringer Offenzeit. Was soll schon schief gehen? Wenn es in die Hose geht, abschleifen und noch mal von vorn. Wenn du Alles zum verleimen gut vorbereitest geht das gut.
 

Snekker

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Hallo Mark!
Ich weiß das du ein guter Schreiner bist aber Kirschenfurnier von Hand zu Furnieren dürfte extrem Problematisch sein das Furnier ist nicht sehr dick kaum etwas stärker als en Blatt Papier. Mit einer Vakuum Presse geht es leichter. Ich würde mich nach einer Schreinerei umsehen die so etwas hat. Es wäre vielleicht möglich das mit Knochenleim zu Furnieren. Das setzt aber Erfahrung voraus.
 

glooblooz

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Hi Leute,

danke für Eure weiteren Anregungen. Um das Board richtig eben zu bekommen, könnte ich es doch auch nach dem Anbringen der Umleimer durch den Dickenhobel lassen. Mit MDF würde ich das jetzt nicht machen, aber dann nehme ich für den inneren Rahmen einfach Multiplex. Oder was meint ihr?

Grüße
Achim
 

v8yunkie

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Eben

Das Problem mit dem Eben-bekommen bezieht sich nicht auf den zu furrnierenden Grundkörper, sondern auf das Furnier zum Grundkörper. Du wirst meiner Meinung nach nicht ausschließen können, daß das Furnier an ein paar Stellen nicht 100% aufliegt, wenn Du keine richtige Furnierpresse hast. Da reichen ein paar Zehntel.

Aber probiers aus - nur, das mit dem Runterschleifen (wenn es nicht klappt) halte ich (sorry) für eine Schnappsidee. Wie eben soll denn das Substrat danach noch sein?

Auf jeden Fall würde ich mir die Oberfläche nach dem Furnieren gegen das Licht genau anschauen (Schatten = Unebenheit/Hügel). Wenn Du ein fertiges Furnier mit Heißkleber verwendest, kannst Du dann mit dem Bügeleisen nochmal nachbessern. Ich würde empfehlen mit Bügeleisen und Furnierhammer zu arbeiten

Gruß,
Thomas.
 

Snekker

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Hallo v8yunkie
Ich würde sagen das ist Mist was du da erzählst. Kirschen Furnier ist so dünn das du nicht mehr viel zum Schleifen hast. Die Ideallösung ist der Knochenleim. Schmelzkleber mit Bügeleisen ist Bockmist, das wird 100% nichts. Ich habe mal die Gebrauchsanleitung für Knochenleim von Dieter Schmidt kopiert. Da wird auch erklärt wie man damit Furniert.

Gebrauchsanleitung
Nehmen Sie ein ganz normales Wasserglas und schütten Sie die Leimperlen hinein. Maximal bis zur Hälfte des Glases! Anschließen gießen Sie Wasser dazu und zwar bis zur Höhe der Oberkante der eingefüllten Leimperlen. Über Nacht einweichen lassen!
Anschließend erhitzen Sie über einer Herdplatte einen Topf mit Wasser und stellen das Gefäß mit dem aufgeweichten Leim hinein und rühren gelegentlich mit einem Holzstab um. Bereits nach wenigen Minuten haben Sie einen gebrauchsfertigen Leim, der noch beliebig weiter mit Wasser verdünnt werden kann. Machen Sie einige Experimente und bald haben Sie die für Ihre Arbeiten geeignetste Leimkonsistenz. Der Leim soll nicht kochen. Wenn er kocht, kann er unbrauchbar werden, muß es aber nach meiner Erfahrung nicht unbedingt.
Zum Auftragen des Leimes können Sie einen Pinsel nehmen (die die Borsten zusammenhaltende Zwinge sollte nicht aus Eisen sein) oder - was sich bei kleinen Flächen auch sehr bewährt hat, kleine Furnierstücke (jedoch nicht aus Eiche, da deren Gerbsäure mit dem Leim reagiert - Eiche können Sie trotzdem mit diesem Leim verleimen). Die weitere Vorgehensweise hängt davon ab, was Sie verleimen.
Wenn Sie ein Stück Holz furnieren: Zum Furnieren sollte die Zulage erwärmt werden. Die Zulage ist ein Stück festes Material: Aluminiumplatten, verzinkte Eisenplatten, Holzklötze, die dazu dient, zwischen Blindholz (Holz, auf das das Furnier geleimt wird) und Zwinge dafür zu sorgen, daß das Furnier glatt und sauber angepreßt wird. Knochenleim geliert relativ schnell nach dem Auftragen. Das heißt, beim Erkalten bekommt er eine geleeartige Konsistenz und vernünftiges Pressen ist nicht mehr möglich, weil er zu zäh und dickflüssig geworden ist. Deshalb haben die Tischler in alten Zeiten beim Verleimen blitzartig schnell gearbeitet. Das müssen wir uns aber nicht antun. Die heiße Zulage sorgt dafür, daß der Leim wieder weich wird und wir können in aller Ruhe die Zwingen ansetzen. Beim Anziehen der Zwingen entsteht die sogenannte "Leimschnur" an den äußeren Rändern, ein sicheres Zeichen dafür, daß es gut leimt.
Wenn Sie Holz miteinander verleimen: Wenn z. B. bei einer Zapfenverbindung der Leim aufgetragen wird, darf zum Zusammenfügen und Festziehen der Zwingen nur sehr wenig Zeit vergehen. Die oben erwähnte Gelierung verhindert ein sauberes Zusammenfügen. Dem gehen Sie auf einfachste Weise aus dem Weg, indem Sie die zu verleimenden Stücke erwärmen, dann können Sie mit der nötigen Sorgfalt und so langsam, wie es Ihre Übung erlaubt vorgehen.
Abbindezeit: In der Regel können nach 10 bis 20 Minuten die Zwingen gelöst werden. Das Werkstück sollte danach jedoch noch einen Tag ruhen, bevor weitergearbeitet wird. Achten sie darauf, daß es in der Werkstatt nicht zu kalt ist. Zimmertemperatur ist gut, unter 15 ° würde ich die Arbeit lassen.
Umgang mit hervorgequollenem Leim: Man kann natürlich warten, bis alles durchgetrocknet ist und dann den überschüssigen Leim abnehmen. Die Gefahr dabei ist, daß sich der Leim so fest mit dem Holz verbunden hat, daß Sie schon ein sehr scharfes Werkzeug und einige Übung brauchen, den Leim ohne Beschädigng des Werkstücks zu entfernen. Trotz der Regel, daß man ein Werkstück nach dem Verleimen noch einen Tag ruhen lassen sollte, empfehle ich diese Arbeit sofort auszuführen. Solange der Leim noch weich ist, läßt er sich mit einem alten Stechbeitel (benutzen wie ein Kratzer) oder einer Ziehklinge sehr leicht entfernen. Im Einzelfalle die Oberfläche an der Stelle etwas nachwässern.
Aufbewahrung: Um nicht zuviel aufbewahren zu müssen, rühren Sie nicht viel mehr als den Tagesbedarf an. Der Bedarf für den nächsten Tag ist einfach hergestellt: in den Leimtopf mit dem Rest einige Körner und die dazugehörige Menge Wasser dazu und über Nacht aufquellen lassen, am nächsten Morgen verfahren wie oben beschrieben. Ein extra Topf ist nicht erforderlich. Wenn Ihr Projekt fertig ist und Sie in absehbarer Zeit keinen Leim benötigen: Topf offen stehen und eintrocknen lassen! Ein Deckel fördert nur die Schimmelbildung! Wenn Sie Glück haben, trocknet der Leim ein bevor sich Schimmel gebildet hat und er ist mit Wasser wieder regenerierbar. Wenn Sie Pech haben, bildet sich Schimmel, dann den Rest wegwerfen.
Zusätzliche Bemerkungen:
Statt eines Wasserglases können alle möglichen anderen Gefäße genommen werden: Keramik, Email, Aluminium oder jeden anderen hitzebeständigen Topf, der nicht aus Eisen ist. Eisen färbt den Leim schwarz und macht ihn unbrauchbar! Bei einem normalen Wasserglas achten Sie darauf, es nicht zu sehr zu erhitzen, es könnte platzen. Nehmen Sie ein hitzebeständiges Laborglas, wenn Sie eines zur Verfügung haben.
Nehmen Sie beim Verleimen mit Zulagen immer eine Trennschicht aus Papier. Wenn Sie das versäumen, kann es Ihnen passieren, daß die Zulage mit verleimt wird. Die verbliebenen Papierreste nach dem Entfernen der Zulage können leicht nachgewässert und mit einem alten Stechbeitel abgezogen werden.
Welche Geräte sind für das Erwärmen von Leim, Zulagen und Holz geeignet? Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Früher gab es in den Tischlereien Leimöfen, die 2 Quadratmeter groß waren und von den Spänen geheizt wurden, die in der Werkstatt anfielen. Darauf hatten sowohl alle Werkstücke als auch der Leimtopf seinen Platz. Je nachdem, wie oft Sie an eine solche Sache herangehen wollen, gibt es verschiedene teure oder billige Wege. Der einfachste Weg ist eine alte Herdplatte, die vielleicht sonst nur herumsteht. Jedoch Vorsicht: Selbst in der Stellung auf "1" kann die Platte so heiß sein, daß aufgelegtes Holz ankohlt oder verkohlt. Brandgefahr! Das Wasserbad bei diesen Platten ist jedoch kein Problem. Dann gibt es noch Warmhalteplatten aus dem Restaurantbereich, die ich selbst noch nicht ausprobiert habe, aber einige Anwender schwören darauf. Am besten sind Heizplatten, die für moderne Furnieranlagen benützt werden und in jeder gewünschten Größe beim Hersteller bezogen werden können. Sie erlauben eine feine Regulierung der Temperatur und können sogar selbst als Zulage verwendet werden. Diese sind allerdings teuer. Wählen Sie bei einem Kauf die Heizmöglichkeit groß genug, so daß nicht nur der Leimtopf, sondern auch Zulagen und eventuell Teile des Werkstückes darauf Platz haben! Übrigens: Alle Ratschläge hier ohne Gewähr! Der Anwender ist selbst dafür verantwortlich, was er tut!
 
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