Vollholzumrandung an Spanplatte anbringen

khkb

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Moin alle miteinander,

ich habe ein hübsches Reststückchen 500x600x40 mm dicker, beschichteter Spanplatte (wahrscheinlich von einer Küchenarbeitsplatte) für sehr schmales Geld beim örtlichen Baumarkt abgreifen können. Daraus soll ein kleiner Tisch für eine vergleichbar günstig bei mir eingetrudelte INCA ADH werden (mit der ich Euch wahrscheinlich demnächst auch noch belämmern werde :emoji_frowning2: ).

Um dieses Stück ein wenig optisch aufzuhübschen und um so etwas zu üben bzw. überhaupt erst einmal zu lernen, möchte ich ihm eine Vollholzumrandung (Fi/Ta wird's tun) verpassen. Die soll zwischen 5 und 10 mm stark werden und das Ganze soll dann ungefähr so aussehen, wie das Brett, das auf diesem Bild der Frommia-Maschine zur Verdeutlichung dessen, was die Maschine kann, zu sehen ist (FROMMIA 660).

Das Brett hat drei strukturell verschiedene Seiten: a. Die Oberflächenbeschichtung (sehr glatt) ist um die eine Seite herum bis 10 mm UNTER das Brett geführt, b. gegenüber von dieser Seite sitzt eine beigefarbene Abdeckung (ebenfalls sehr glatt), die aussieht und sich anfühlt, als sei ein etwas dickeres Stück Papier gewesen, c. die beiden restlichen Seiten sind die nackte, sehr sauber gesägte, aber natürlich immer noch raue Spanplatte.

Meine Fragen dazu:

Mit welchem Klebematerial kann ich auf allen diesen Materialien Holz am besten befestigen - evtl. Epoxy? Oder sollte ich auf den zwei unterschiedlich beschichteten Seiten 3,2 mm absägen (meine Sägeblattstärke auf der TKS) und alles fein säuberlich mit Weißleim verleimen?

Ich würde ja wirklich gerne mit der Gehrung an den Ecken arbeiten - ja ich weiß, die MÜSSEN zwingend 45° sein, evtl. noch ein, zwei Zehntel mehr (richtig?) und ich MUSS sehr genau arbeiten. Wäre es darüber hinaus vielleicht hilfreich, wenn ich in jede Seite noch zwei Schrauben versenken würde - sozusagen als Sicherheit, falls die Klebung/Leimung nicht so recht halten will?

Ihr seht mich in der Tat ein wenig hilf- und ratlos :confused:
 

uli2003

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Weissleim ist das Mittel der Wahl.

Ob du nun zwei, drei oder vierseitig Anleimer anbringst, sei von deinem Geschmack abhängig.
Ich würde die Papierkante abschneiden.

Grüße
Uli
 

faroer

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Nee. Diese Seite must du besäumen, die Beschichtung also abnehmen.
Nimm die Leisten etwas höher als die Platte. Den Überstand nimmst du am Ende mit einem Bündigfräser ab.
Und dicker dürfen die Leisten auch sein, dann kannst du diese mit Holzdübel befestigen. Das ist zwar etwas frickelig die Löcher präzise zu setzen (baue dir eine Schablone), aber dann lässt sich die leiste einfacher präzise anleimen und hält auch mal unsanfteren Umgang spielend aus.
Beste Grüße
Jürgen
 

khkb

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Moin Jürgen,

alte Gewohnheiten sterben zuletzt! :emoji_open_mouth: So habe ich halt meine Holzwerkerkarriere begonnen: Holz wird mit fetten Schrauben, ggfs. plus Eisenplatten und -winkeln verbunden. Dank Dir für den Hinweis auf Dübel. Dass Holz mit Holz sehr wohl und letztlich auch eleganter mit Holz verbunden wird, braucht wohl noch ein wenig Zeit, bis es auch in meinem Hirn als ERSTER Gedanke sich festgesetzt hat ...
 

fahe

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Die soll zwischen 5 und 10 mm stark werden und das Ganze soll dann ungefähr so aussehen, wie das Brett...

Die Oberflächenbeschichtung (sehr glatt) ist um die eine Seite herum bis 10 mm UNTER das Brett geführt

Moin,
ich frag mich eben, auf welcher Seite der Tastatur der Knoten im Kopf ist...:emoji_wink:

Ich verstehe, dass der Umleimer ungefähr so aussehen soll:

attachment.php


Dann stellt sich doch die Leimfrage gar nicht, bzw. wird natürlich zweifelsfrei mit Weißleim beantwortet, oder? Also Umleimer fälzen, Platte dito. Umleimer mit Überstand auf beiden Seiten... Bündigfräser... fertsch.

By the way: Die Winkel müssen nicht genau 45 Grad sein, wichtig ist allen, dass sie zusammen 90 Grad ergeben. Einen kleinen TKS-Anschlag dafür zu bauen, lohnt sich meiner Meinung nach immer.

LG,
Falk
 

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khkb

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Moin Falk,

wow und cool :cool: kann ich da nur sagen! Noch 'ne neue Idee. Ich hatte ursprünglich nur im Kopf, den Umleimer ganz stumpf an die Platte zu bringen, also ohne weitere ausgefuchste Fälzungen. Aber das macht natürlich noch viel mehr her. Wird aber vermutlich kniffliger an den Gehrungen?

Egal: Vielen Dank für den Input und die zusätzliche Idee. Ihr seid wirklich Klasse hier, Leute. Muss mal wieder gesagt werden :emoji_grin:
 

fahe

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Vielen Dank für den Input und die zusätzliche Idee.

...ehrlich gesagt, hatte ich DEINE Idee ja so verstanden..:emoji_wink:

Wird aber vermutlich kniffliger an den Gehrungen?

Nöh, Gehrung ist Gehrung. Mit TKS-Anschlag meinte ich etwas in der Art. Muss ja nicht ganz so schick sein, wie der von Guido gezeigte. Hauptsache der rechte Winkel stimmt, dann klappt's auch mit den Gehrungen.

Andere Variante: Wenn's nicht so superschön sein muss, schneide ich Gehrungen schon mal schnell auf der Kappsäge - ohne die (etwa) 45-Grad-Einstellung zu ändern. Also einmal von links, einmal von rechts, dann heben sich die Winkelfehler auch auf. Nachteil: Man hat die Ausrißseite einmal oben, einmal unten. Aber wenn Du Die Leisten eh etwas stärker machst und mit 'nem Bündigfräser mit Anlaufring egalisierst, ist selbst das egal.

LG,
Falk
 

khkb

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Moin Falk,

okay, wenn ich meine Altendorf erst einmal habe, dann baue ich mir auch so einen Anschlag :emoji_wink:

Aber das mit der Kappsäge scheint mir eine gute Idee. Die Gehrungen, die ich bisher damit geschnitten habe, sind sehr gut geworden, wenn ich denn sorgfältig genug eingestellt und nachgemessen habe. Und bei der Stärke der Umleimer wäre auch der Einsatz meiner Gehrungslade in Erwägung zu ziehen und ein wenig händisches Arbeiten. Vielleicht kommt ja sogar meine Neuerwerbung, eine Elektra Beckum BAS 315 zu Ehren, jetzt, wo alle Ersatzteile eingebaut und justiert sind. Eine Bandsäge ist wirklich was Feines. :emoji_slight_smile:
 

derdad

Moderator
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Einen schönen Abend!
Bei einer Verleimung von Massivholz auf eine Spanplattenkante mit Weissleim braucht man keine zusätzliche Befestigung. Stumpf verleimen genügt allemal.

lg
gerhard
 

khkb

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Moin Gerhard,

dank Dir für den Hinweis. Ich würde den wahrscheinlivh auch gerne befolgen, hätte ich jetzt 10 Stück von den Dingern zu machen. Aber wie ich in einem vorigen Posting schon sagte: Ich will auch ein wenig üben. Und da es erst mal nur EIN Tischen werden soll, will ich den Mehraufwand gerne auf mich nehmen

Jetzt bin ich nur noch am Grübeln, wie solide 7x7 Kanthölzer daran möglichst stabil (und vielleicht auch ein bischen adrett) angebracht werden könnten. Ich hatte hier irgendwas mit Dübeln und einer Art Schürzenbrett im Sinn. Schließlich sollen rund 35 kg darauf standsicher untergebracht werden...
 

faroer

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Ich glaube auch, dass stumpf verleimen ausreichen würde. Theoretisch.
Ich habe genau das Spiel vor wenigen Wochen an einem Pflanztisch durch. Habe die Platte aus 30 mm Multiplex (Fahrzeugbauplatte bzw. Siebdruckplatte) gemacht, und wollte den Rand umsäumen mit Massivholz. Hatte das Gestell aus Douglasie gebaut, also auch die Umsäumung aus Douglasie.
Hatte dafür Leisten geschnitten von 35 x 35 mm, etwas höher als die Platte also.
Habe dann mir eine Schablone aus Sperrholz angefertigt mit 17er Löcher darin für die Kopierhülse meiner Oberfräse. Damit konnte ich sehr einfach auf beiden Seiten exakte Dübellöcher mit der Oberfräse setzen. Ob man diese Dübel für die Stabilität braucht, egal. Der große Vorteil war für mich, dass ich die Leisten ohne Aufwand sehr exakt positionieren konnte. Dank dieser Dübel konnte ich die Verleimung pressen mit einfachen Spanngurten (habe keine so großen Zwingen), und durch die Dübel blieben die Leisten millimetergenau an Ort und Stelle.
Anschließend habe ich die überstehenden Leisten dann mit dem Bündigfräser angeglichen. Da mein Fräser keine 35 mm Frästiefe hatte musste ich das auf zwei Durchgänge machen, was zu meiner großen Freude völlig problemlos und sehr sauber geklappt hatte. Noch zwei Züge mit dem Schleifpapier drüber, ölen, und fertig ist die robuste Platte für den Pflanztisch.

Muss aber auch sagen, als ich jetzt diese Idee von der gefalzten Leiste gelesen hatte, da hatte es mir schon in den Fingern gejuckt. Ich glaube, das wäre auch ein gangbarer Weg.

Wie auch immer, hab viel Spaß bei Deinem Projekt.
Beste Grüße
Jürgen
 

raziausdud

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Hallo,

Jetzt bin ich nur noch am Grübeln, wie solide 7x7 Kanthölzer daran möglichst stabil (und vielleicht auch ein bischen adrett) angebracht werden könnten.

Wenn Du bewusst die Befestigungsart zeigen willst: du könntest dunkle Dübel nehmen, die man dann an der Oberfläche sieht. Vorgehenweise könnte dann so sein: die etwas überbreiten Kanthölzer in der gewünsten Poition festzwingen, durch die Leiste hindurchbohren, Dübel einleimen, zuletzt Überstande entfernen.

Herzliche Grüße
Rainer
 

fahe

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Moin Falk,

okay, wenn ich meine Altendorf erst einmal habe, dann baue ich mir auch so einen Anschlag :emoji_wink:

Aber das mit der Kappsäge scheint mir eine gute Idee. Die Gehrungen, die ich bisher damit geschnitten habe, sind sehr gut geworden, wenn ich denn sorgfältig genug eingestellt und nachgemessen habe. Und bei der Stärke der Umleimer wäre auch der Einsatz meiner Gehrungslade in Erwägung zu ziehen und ein wenig händisches Arbeiten. Vielleicht kommt ja sogar meine Neuerwerbung, eine Elektra Beckum BAS 315 zu Ehren, jetzt, wo alle Ersatzteile eingebaut und justiert sind. Eine Bandsäge ist wirklich was Feines. :emoji_slight_smile:
Wenn Du eine Altendorf hast, brauchst Du keine solchen Anschläge.
LG,
Falk
 
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