verzogene Tischplatte - Toleranzrahmen?

hexer82

ww-pappel
Registriert
1. August 2011
Beiträge
3
Hallo zusammen,

wir sind auf der Suche nach Hilfe bei einem (u.E.) Schadensfall bei unserem Tisch: Zwei Wochen nach Lieferung ist uns aufgefallen, dass die Tischplatte (90 cm Kante) sich außen um 5 mm nach unten gebogen hat. Da genau an der Seite der Tisch augezogen wird und eine Flügelplatte zur Verlängerung ausgefahren werden kann, ist dieser Unterschied besonders störend.

Das Möbelgeschäft hat gesagt, bis zu 10 mm sei bei Wildbuche völlig normal. Das sei kein Schadensfall und damit kein Reklamationsgrund.

Wir vermuten, dass wir ohne ein Gutachten da nicht weiterkommen. Bevor wir sowas aber in Auftrag geben, wollten wir versuchen abzuklären, ob wir überhaupt ne Chance haben.
Für eine fachliche Einschätzung hier nochmal die Daten:
5 mm verzogen auf 90 cm Länge. Wildbuche, durchgehende verleimte Lamellen. 2 cm Dicke. Wenn es nochmehr Infos bedarf, bitte melden.

Vielen Dank für die fachlichen Einschätzungen.

Liebe Grüße, Vanessa & Daniel

PS: Fall wir hier völlig falsch sind, entschuldigt bitte.
 

Eurippon

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2004
Beiträge
1.835
Ort
Eppelborn
Völlig falsch hier, wir haben von Holz nämlich keine Ahnung...:emoji_grin:

Mal ernsthaft: Das ist Auslegungssache. Mich stört schon mal der Begriff "Wildbuche". Das ist eine Modeerscheinung und gibt es nicht. Gehen wir mal davon aus dass es sich um Kernbuche handelt, also "normale" gedämpfte Rotbuche wo man den dunklen und dekorativen Teil verwendet hat.
Buche an sich steht schon nicht toll, d.h. neigt zum Verziehen. Wenn man sich jetzt noch die Verleimerei und Konstruktion der Industrie zu Gemüte führt wird da vermutlich was falsch gemacht worden sein. Es gibt HANDWERKLICHE Regeln wie man Holz in der Breite zu verleimen hat.
Die Möbelindustrie versteckt sich da aber hinter einem anderen Deckmantel, d.h. sie unterliegt nicht zwingend der Handwerkszunft.
Wäre der Tisch beim Schreiner hergestellt worden gäbe es sicherlich mehr Ansatzpunkte eine Nachbesserung zu verlangen, da er u.a. von seinem Ruf lebt. Dem industriellen Hersteller ist das ziemlich Wurscht.

Wenn ihr mal ein Foto einstellt können wir mal sehen wie und ob man da noch was retten kann.
 

hexer82

ww-pappel
Registriert
1. August 2011
Beiträge
3
Vielen Dank für die schnelle Reaktion.

Bild1 zeigt den Unterschied an der Tischkante. Bild2 den Abstand in der Mitte der Tischplatte.

Verstanden hab ich, dass sowohl das Holz als auch die Fertigung einen Anteil am Verzug haben können. Sind 5mm eine bei einer topp-Fertigung (der Tisch hat 1250 Euro gekostet) nur auf das "Arbeiten" des Holzes zurückzuführen oder kann man davon ausgehen, dass hier ein Fertigungsfehler vorliegt.

Die zentrale Frage ist nämlich, ob hier ein Sachschaden vorliegt (dann können wir den Tisch zurückgeben bzw. vom Kaufvertrag zurücktreten) oder das im Rahmen des Vertretbaren liegt, weil es eben Holz ist, und das ja bekanntlich arbeitet.
Dabei ist egal, ob es industriell gefertigt oder vom Schreiner um die Ecke gemacht ist. Juristisch ist uns der Fall klar. Es geht sozusagen um den Tischlerfachverstand.

Ja, es ist Kernbuche.
 

Anhänge

  • bild1.jpg
    bild1.jpg
    453 KB · Aufrufe: 87
  • bild2.jpg
    bild2.jpg
    434,8 KB · Aufrufe: 73

Mitglied Hummel123

Gäste
Falsch, zurücktreten vom Kaufvertrag kannst Du erst, wenn der dritte Versuch der Nachbesserung fehlgeschlagen ist, Siehe BGB, Einseitiger Handelskauf & Rücktritt.
 

Fass

ww-kastanie
Registriert
13. Juli 2011
Beiträge
27
Ort
Wetter/Ruhr
Meiner Meinung nach liegt ein Verarbeitungsfehler vor, eine Tischplatte darf sich nicht nach so kurzer Zeit dermaßen verziehen( auch nach längerer Zeit nicht).
Ein Umtausch ist hier Angemessen,da man für diesen Preis eine Einwandfreie Ware erwarten darf.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Ich finde das weit weg vom Akzeptablen. Wenn ein Tisch so konstruiert ist, dass 2 Platten so aufeinandertreffen, dann muss man dafür sorgen, dass da niemals 5 mm Unterschied entstehen können. Eine Norm, die da harte Fakten schafft, wird es aber wohl nicht geben.

Es ist zu vermuten, dass das Holz nicht trocken genug verarbeitet wurde. Oder wurde vielleicht nur einseitig lackiert? Ist eure Luftfeuchte im normalen Bereich (50-65%)?
 

hexer82

ww-pappel
Registriert
1. August 2011
Beiträge
3
Danke für die Hinweise.

Bei Nachlieferung reicht schon der 2. Versuch. Den haben wir mit dem Tisch, weil der erste bei der Anlieferung an einer Kante zerkratzt war.
Wie gesagt, rechtlich ist die Sache abgeklärt.

Wir haben zwar kein Hygrometer, aber ich halte die Luftverhältnisse für normal. In der Wohnung gab es (zumindest in den letzten 10 Jahren) noch keine Schimmelprobleme. Wir lüften relativ viel. Nach Aussage des Möbellieferanten sei der Schaden durch die aktuelle hohe Luftfeutigkeit passiert ...

Ob die Tischplatte von unten gar nicht behandelt ist, kann ich nicht sagen. Zumindest scheint sie nicht wie oben lackiert zu sein.

Weiß jemand, wo man ggf. einen Gutachter bekommt? Handwerkskammer?
Und wie viel kostet ggf. ein Gutachten?

Danke nochmals.
 
Oben Unten