verzogene Schranktür richten

Danielsson1976

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Guten Tag,

kann mir jemand einen Tip geben, wie man die im Bild gezeigte Schranktür ("in sich nach vorne gebogen/ verzogen") so richten kann, dass sie wieder bündig mit dem Schrankrahmen ist und sich schließen lässt?

Vielen Dank!
 

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Holzsinn

ww-robinie
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Hallo,
ehrlich gesagt, das lässt sich nicht vollständig gerade richten. Die Tür ist verzogen, da das Konstruktionsholz der Füllung vermutlich sogenannte "liegende" Jahre hat, d.h. das Verziehen liegt an der Holzauswahl dessen, der das Teil vor ca 100 Jahren gebaut hat. Vermutlich ist die Tür auch nur einseitig, nämlich aussen, furniert, was das Verziehen ziemlich fördert.
Man könnte versuchen, auf das untere Fries von innen eine Hartholzleiste aufzuschrauben. Allerdings geht das nur, wenn unten in der Tür kein Anschlag ist oder man ihn ausspart.
Vielleicht zieht das die untere Biegung etwas gerade.
Evtl ist es auch noch möglich, das obere Türband etwas nach aussen zu versetzen. Auch das könnte den Schiefstand etwas ausgleichen.
Viel Erfolg!

Melanie
 

gleiter

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Grüße Dich!

Ist das Türblatt wirklich verzogen? Hattest Du es ausgehängt und auf einer absolut planen Fläche aufgelegt gehabt?

Falls nein - versuch doch mal das einfachste Gegenmittel: Bierfilze o.ä. unter einen Schrankfuss um den Schrank selbst zur Tür hin zu "drehen". Meistens ist's das nämlich auch - ein nicht ganz optimaler Untergrund.

Falls die Tür tatsächlich in sich verzogen ist gäbe es da noch die Technik des Überspannens. Ist ein wenig heikel, erfordert Einiges an Wissen und Fingerspitzengefühl. Funktioniert auch nicht immer - vor Allem wenn die klimatischen Bedingungen suboptimal sind.

Ich würde erst mal genau schauen ob sich's nicht mit simplen Unterpackeln lösen läßt - ist schnell gemacht.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Friederich

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oder noch einfacher: Von einer zweiten Person die betreffende Schrankecke anheben lassen und beobachten was passiert.
 

Mitglied 30872

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Die Tür ist einschlagend. Wenn die Fugenmaße gleichmäßig sind, kannst Du Dir die Keileunterlegerei oder Anheberei sparen.
Wenn ich es auf dem Bild richtig sehe, ist der Rahmen der Tür aus massivem Maserholz (ggf. Nußbaum) gefertigt. Das wird m. E. ohne besonderen Aufwand nicht zu korrigieren sein.
Wende Dich mal per PN an den Foristen welaloba. Wenn, dann wird er Dir helfen können.
 

welaloba

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@Túrin
Die Tür ist natürlich aus Massivholz, aber eher Nadelholz - Blindholz (ziemlich üblich) mit 0,5 mm Mahagoni - Furnier.
Einzige Frage an Danielsson1976: bitte ein Foto der Rückseite der Tür, um zu sehen ob das eine Rahmentür ist - wie gewöhnlich. Und meine Erfahrung ist, dass so verzogene Rüren meist nicht zu richten sind. Es gibt Zeitgenossen, die versuchen dann, den unteren Rahmenschenkel zu schlitzen (vielmals) um dann zu überspannen usw.
Alles Quatsch. Mein einziger Versuch wäre, ob was geht mit anderen Positionen bei den Zappfenbändern - erst mal oben ein bisschen nach aussen setzen. Ansonsten möchte ich wissen, ob der untere Rahmenschenkel wirklich so gebogen ist, wie das Foto vermittelt.
Gruß Werner
 

dertischlertt

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Guten Tag,
@welaloba, mich würde interessieren ob Sie schon versucht haben das Rahmenstück zu überspannen und von der Rückseite mit einem Gegenfurnier zu spannen?
Ich habe auch schon mit einem "Spannbeschlag" gute Erfahrung gemacht allerdings bei Spanplatte, da ist der Widerstand natürlich nicht so groß aber ist der Versuch sinnlos?

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uli2003

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Hat hier schon einmal jemand das Überspannen ausprobiert? Falls nichts bricht, ist die Tür vielleicht so lange gerade, bis man beim Kunden die Haustür zugezogen hat.

Ein Spannbeschlag von innen diagonal über die Tür sieht bestimmt auch prickelnd aus..

Grüße
Uli
 

dertischlertt

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alles klar, Uli hast nicht probiert und vom Spannbeschlag weiß er auch nix. Aber es gibt doch sicher Kollegen die nicht nur wie Uli und ich mutmaßen sondern das schon mal versucht haben.
Tatsächlich sieht ein Spannbeschlag von hinten ( senkrecht im aufrechten Holz) Sch... aus aber in Anbetracht der eingeschränkten Möglichkeiten Frist der Teufel Fliegen oder sieht die verzogene Für wirklich gut aus?! PS: erst überlegen....

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Mitglied 59145

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Ich würde tippen das sich das von selbst etwas legt. Tür offen stehen lassen und abwarten. Wahrscheinlich noch ein paar Klötze gegen den windschiefen Srand drunter packen und dann gehts bestimmt bald wieder. Muss ja irgendwo her kommen.

Habt ihr das Möbel gerade aus dem Keller oder der Garage geholt?

Das mit dem überspannen habe ich mit nahezu nicht existentem Erfolg probiert, auch mehrmals. Ich bilde mir ein tatsächlich in einem von ca. 10Fällen eine minimalste Verbesserung erreicht zu haben!:emoji_wink: Kurzfristig sieht das oft gut aus, hält aber leider nicht lange an.....

Das mit der Garage/Keller ist meine Vermutung, ist ja nicht plötzlich da so eine Krümmung.

Edit: Natürlich erst überlegen......:rolleyes:
Edit2: Alles hat eine Ursache! Kennt man die nicht, tut man meist gut nichts zu tun......:emoji_grin:
Edit3: Ist bestimmt feucht und dann aussen getrocknet, Tür auf und abwarten....
Gruss
Ben
 

uli2003

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Sicher hab ich das probiert. Mit erwartetem Erfolg - nämlich wenn, dann nur kurzzeitige Änderung.
Holz ist kein Metall. Wenn man Holz dauerhaft verformen möchte, dann geht das nur mit wenigen Hölzern und entsprechender Vorbehandlung gut.
Oder mit sehr viel Zeit.

Auch habe ich schon öfters Spannbeschläge verbaut. Diese dürften bei einer windschiefen Tür aber nur diagonal eingesetzt ausreichende Wirkung zeigen. Mal abgesehen von der meist sehr windigen Konstruktion derselben.

Grüße
Uli
 

welaloba

ww-robinie
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Hallo, off topic eigentlich, aber ich berichte das Folgende trotzdem:
Wir hatten mal einen "antiken" Schrägklappensekretär aus Nadelholz in der Werkstatt.
Die Schrägklappe in Rahmen - Füllung - Bauweise war verzogen, so dass die rechte obere Ecke aus dem Gehäuse rausragte. Alle Versuche mit nass machen und überspannen liefen ins Leere, wie hier schon beschrieben. Nach langem Überlegen wurde die Klappe aus altem Holz neu gebaut, alles wunderbar, schließt, liegt an usw. Drei Wochen später aber stand die (neue) Klappe an der selben Stelle aus dem Gehäuse raus. Fatal und unerklärlich aber wahr. Das Möbel wurde dann verkauft mit der Auflage, die Klappe offen zu lassen.
Gruß Werner
 

Friederich

ww-robinie
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Noch eine Anekdote: Wir haben mal den Rahmen eine verzogenen Schranktür mit der Ryoba-Säge komplett in der Dicke aufgetrennt und wieder zu zusammengeleimt. So wie Schulbrot.
Der Vorschlag kam von einem Mitarbeiter, der das in seiner ehemaligen Restaurationswerkstatt kennengelernt hatte.
 

dkwoodworm

ww-fichte
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Hallo,
natürlich ein Stilbruch, aber man könnte vielleicht - wenn man beim Schließen etwas Nachhilfe in Kauf nimmt - auch das mittige Schloss ersetzen durch ein Dreh-oder Schubstangenschloss.

Gruß

Dieter
 

dertischlertt

ww-pappel
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@ Friedrich, das finde ich interessant. War Euer Versuch denn erfolgreich?
@ Uli, Holz in Form zu bringen und zu halten geht sehr einfach wenn man es schichtweise aufeinander leimt. Daher hatte ich die Idee mit einer Lage Furnier auf der Zugseite diese Spannung aufrecht zu erhalten. Kann natürlich sein, daß das dann nicht funktioniert. Gerade wenn das Element als solches flügelt hilft das "verbiegen" des aufrechten Rahmen wohl nicht.

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Sägenbremser

ww-robinie
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Bin jetzt wirklich nicht der Möbelaufarbeiter,
aber bevor ich vor über 40 Jahren Tischler
geworden bin, hatten wir das das fast jede
Woche in unserer kleinen Aufarbeitungsbude.

Das wichtigste hat Ben schon angeführt - gib
dem Möbel etwas Zeit sich in der neuen Welt
neu zu akklimatisieren. Danach waren schon
die hälfte der Problemfälle wieder gut in Form.

Leider sind nicht alle Möbel mit über 100 Jahren
auf dem Buckel wirklich sachgerecht aufgebaut,
im gezeigten Fall dürfte das untere Querstück der
Übeltäter sein. Da hilft zuweilen nur noch eine
tiefe Ausnutung mit einem starken Einleimer in
der Form weiter. Wir haben das auf der Abrichte
etwas überspannt und den Einleimer eingeschlagen.

Am Abend des folgenden Tages wurde das Möbelteil
frühestens wieder ausgespannt. Hat nicht wirklich
immer funktioniert, aber doch schon meistens Erfolg
gehabt.

Jetzt noch einmal ein kurzes Wort an unseren Freund
mit dem Tapatalkequipment. Bevor du hier so vollmundig
in die Offensive preschen möchtest, schau dir bitte doch
einmal einige Beiträge der Mitglieder an. So manches doch
harsche Wortspiel würde es danach nicht mehr brauchen.

Gruss Harald
 

gleiter

ww-robinie
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Selbereiner habe ich die definitv verzogene Tür eines Biedermeierschrankes via Überspannens wieder gerade bekommen. Peu-à-peu über drei Wochen um ein Brechen der Verbindungen zu vermeiden, verbunden mit einer Neuaufstellung des Schrankes an einem weniger exponierten Standort. Hält bis heute.

Unlängst erst der Fall, dass zwei frisch gebaute Massivtüren in Kernbuche nach dem Fertigstellen falsch gelagert wurden - auf der Baustelle dann das böse Erwachen. Den Diagonalverzug über gute drei cm haben wir mit einmaligem Überspannen über drei Tage wieder gerichtet bekommen. Hält bis heute.

Nicht verhehlen möchte ich, dass es auch genug Versuche des Richtens gegeben hat welche nicht gehalten haben, da reicht dann schon eine einzelne zum Schüsseln neigende Bohle um ein ganzes Türblatt zu ruinieren.

Nach wie vor wäre es sehr interessant - falls der TE wieder mal rein schaut - zu erfahren ob's in diesem speziellen Fall nicht doch ein simples Unterpackeln eines Beines auch schon gewesen wäre.

Und ja, mitunter staunt mensch schon sehr welch teils wirklich minderwertige Ware in alten Möbeln verbaut wurde, nebst mitunter sehr "origineller" Verarbeitung...

Je nun.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Marsu65

ww-esche
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OT
Andre schrieb:
Und ja, mitunter staunt mensch schon sehr welch teils wirklich minderwertige Ware in alten Möbeln verbaut wurde, nebst mitunter sehr "origineller" Verarbeitung...
Damals gab es ja auch noch kein Forum und Laien wie Hobbyisten konnte keine Profis
um Rat fragen, dann musste man eben 'kreativ' werden :emoji_wink:

Gruß Marsu
 

Friederich

ww-robinie
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@ Friedrich, das finde ich interessant. War Euer Versuch denn erfolgreich?
Darüber kann ich leider keine verlässliche Auskunft geben. Es ist sehr lange her und ich war danach nicht mehr lange in der Werkstatt.
Soweit ich erinnere, wars direkt nach dem Verleimen in Ordnung.
 
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