"Verwittertes" Holz als Deko für die Wohnung

[woodkid]

Hallo zusammen

bevor ich gleich mit meinem eigentlichen Anliegen anfange, noch ein paar Worte zu mir:
Ich bin 26 und komme eher aus der IT- und Elektronik-"Ecke". Mit Holz und Holzarbeiten kenne ich mich so gut wie gar nicht aus, aber trotzdem hält mich das nicht davon ab, hier und da mal kleinere Sachen zu basteln (zumindest versuche ich es gerne mal )
Bin da eher der learning-by-doing Typ...

Bei meinem aktuellen Vorhaben fehlt mir aber definitiv das Fachwissen und die Erfahrung. Für gewöhnlich finde ich über google/wiki die benötigten Informationen, aber mein Fall ist dann vielleicht(?) doch etwas zu außergewöhnlich.
So bin ich hier im Forum gelandet und hoffe, dass ich den ein oder anderen Tipp mitnehmen kann :rolleyes:


Also worum gehts?
Ich wollte in meinem Schlafzimmer einen schönen Ast bzw. kleinen Stamm (Umfang: ~20cm) als Gardinenstange benutzen. (... soweit so unspektakulär...)
Vorgestellt habe ich mir da einen bereits abgestorbenen Stamm, der schön viele Verwitterungsspuren aufweist. Also bereits ohne Rinde, mit vielen Macken, Löchern und alten Spuren/Gängen von Insekten.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie ich so ein Teil am besten bearbeite, damit es für den Einsatz in den 4-Wänden geeignet ist.
Über google habe ich Infos gefunden, dass eventuelle Schädlinge im Holz eher nicht auf Holzmödel übergehen würden, aber trotzdem will ich die natürlich nicht in der Wohnung rumkrabbeln haben.

In einem Beitrag hier aus dem Forum von 2005 wurde mal empfohlen, den Ast/Stamm in einen schwarzen Sack und dann in die Sonne zu stellen. Die Idee gefällt mir schon sehr gut (würde dann bis nächstes Jahr warten, wenn die Sonne wieder etwas mehr Kraft hat), aber reicht das wirklich um alle Viecher zu vertreiben?

Gibt natürlich noch die unterschiedlichen Holzschutzmittel (mit vorbeugender / bekämpfender Wirkung). Aber welches würde sich hier anbieten? (Habe hier leider absolut keine Ahnung/Erfahrung)
Ich möchte den natürlichen look auf jeden Fall beibehalten (Also eher keine zusätzlichen Farben)

Eine abschließende Lackschicht (Dickschichtlasur(?)) könnte ich mir auch noch gut vorstellen...
Nur weiß ich überhaupt nicht, was wirklich möglich ist, was sinnvoll ist und was man wie kombinieren kann.

Jetzt bin ich mal gespannt, was euch dazu einfällt
Wie würdet ihr da dran gehen? Was würdet ihr alles mit dem Stamm machen?

(Wenn ich einen Kandidaten gefunden habe, werde ich auch ein paar Bilder einfügen)

 

[carsten]

Hallo

bio und oder funghizide Holzschutzmittel würde ich nicht im Innenraum einsetzen.
In der eher geringen Stärke die ich mir bei einer Gardinenestange vorstelle ist die Wahrscheinlichkeit von Insekten eher gering.
Ein Öl oder Wachs könnte ich mir eher vorstellen.

 

[lesepirat]

Je nachdem wie gross/lang das Teil ist, ab in den Backofen. Da geht jegliches Eiweiß hop. Dann Klarlack aus der Dose drübergesprüht, fertig. Mehr Natur gibts mit Öl, wie Carsten schon sagte.

 

[Fiamingu]

Du kannst das Teil auch bei minus
20° in die Gefriertruhe packen und
einmal gut durchkristalisieren lassen.
Da überlebt eigentlich nur das Bärchentier.

 

[fpaulus]

Auch ein längerer Sauna-Gang macht dem Getier den Garaus. Wichtig ist halt, dass das Holz komplett durchwärmt wird und möglichst 50 Grad Kerntemperatur erreicht. Sollte aber bei einem Ast ja kein Problem sein, du musst halt nur nen Saunebetreiber finden

 

[arnekuehl]

Den Ast in einem dichtem Sack mit Isopropanol (mehrfachalkohol aus der Apotheke) für einige Tage/Wochen dicht lagern. Da überlebt nichts in dem Holz. Danach den Ast einfach auf < 12% Holzfeuchte trocknen, dann kommt auch nichts mehr wieder.

Hier findest du weitere Informationen: https://www.youtube.com/channel/UCQxjyDrWTixePHMwkpRIr3g

 

[woodkid]

Danke für die Antworten.

Habe heute gleich einen schönen toten Stamm gefunden.
Ist mit ca. 22cm Umfang etwas dicker als ich geplant hatte, aber es ist noch im Rahmen.

Mit dem Backofen habe ich auch schon mal gelesen und eine Gefriertruhe mit sehr geringen Temperaturen könnte ich mir auch gut vorstellen.
Nur dafür ist der Stamm dann leider doch ein ganzes Stück zu groß (oder mein Backofen/Gefriertruhe zu klein ). Ich muss zwar noch ein Stück absägen, aber weniger als 1,8 Meter sollen es nicht werden.

Mit Holzstamm in der Sauna würde ich auf jeden Fall auffallen^^ nur wahrscheinlich auch gleich rausfliegen
Ich hab in meiner Wohnung einen Kaminofen, da könnte ich den Stamm höchstens mal neben stellen. Müsste zwar auf die Temperaturen Acht geben, aber solange er keinen direkten Kontakt zum Ofen hat sollte das eigentlich kein Problem sein(?)

Ansonsten werde ich es mit dem Isopropanol und dem "Treibhaus unter schwarzer Folie" versuchen (Danke für den Link )
Ob dann für den Abschluss Öl, Wachs oder Lack besser ist bzw. besser aussieht muss ich mal gucken. In dem youtube Kanal wird da ja glaube ich auch drauf eingegangen.
Könnte mir nur jetzt vorstellen, dass der Lack das ganze etwas besser "zusammen hält", damit da nachträglich keine porösen Splitter o.ä. abbröseln.


Hab noch schnell ein paar Bilder gemacht:

 

[arnekuehl]

Wenn du das Ganze hinterher gut versiegeln willst, könntest du auch mal über Epoxidharz nachdenken.

 

[Mitglied 59145]

Hallo,

ich würde den unter Beobachtung einfach mal in die wohnung stellen, dann sieht man anhand von Sägemehl odr Pilzen die wachsen recht zügig ob da ein Befall ist.

Wenn man nichts sieht sollte das in Ordnung sein und trocknen wird er von selbst....

Ich meine einfach nur Mut und Beobachtung reicht in 95% der Fälle, sollte doch was auftreten wird der Stamm verheizt und ein neuer gesucht. Ist ja nur Holz und kein Giftmüll.

Edit: Reinigen würde ich ihn schon, z.B. mit Wurzelbürste!

Gruss
Ben