Verständnisfrage Kopierhülsen / Kopierringe

grisumat

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Ich möchte mir die ein oder andere Schablone und Vorrichtung für meine Oberfräse machen und habe eine grundsätzliche Verständnis Frage zu Kopierringen:

Bei vielen Anleitungen von Guido Henn wird eine 17er Kopierhülse verwendet. Bei meiner Fräse war eine 30er im Lieferumfang enthalten. Was ist der Vorteil einer 17er Hülse? Bei einer 30er Hülse kann doch genau so einen 12 mm Fräser nutzen oder nicht?
Ich muss doch nur darauf achten, dass die jeweilige Schablone auf die entsprechende Kopierhülsen-Fräser-Kombination abgestimmt ist.

Ich möchte mir z.B. einen Fräszirkel aus Multiplex bauen, bei dem die Fräse mit Kopierhülse einfach in ein entsprechendes Loch im Fräszirkel aufgesetzt wird. Hier hätte eine 17er Hülse ja schon den Nachteil, dass 17 mm kein Standard Maß für Bohrer ist. Geht eine 30er Hülse hier nicht genau so?

Der einzige Vorteil einer kleinen Kopierhülse, der mir plausibel scheint, ist das Abtasten von Schablonen mit engen Konturen. Also ganz grob, dass ich mit einer 30er Hülse keine Zinken mit einem Abstand von weniger als 30 mm Fräsen kann.
 

michaelhild

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Das siehst Du völlig richtig.
Bis auf bei dem von Dir genannten Grund ist die Größe der Kopierhülse recht egal, beim Kopierfräsen muss halt nur der verwendeten Kombination Rechnung getragen werden.
 

RainerQ

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Moin,

die gleiche Frage habe ich mir auch schon oft gestellt. Und bin auf die gleiche Antwort gekommen. Die Konsequenz für mich lautet: wenn beim Schablonenbau Platz ist, nehme ich 10er/20er/30er usw. Hülsen. Zum Bau verwende ich die passenden (und bei den meisten wohl vorhandenen) Forstner. Die häufig mitgelieferte 17 mm-Hülse habe ich noch nie eingesetzt.

Ich bin aber gespannt, was die Fachleute hier im Forum dazu sagen.

Gruß Rainer
 

rafikus

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Ich nehme an, die 17er wird meistens dazu getan aus der Annahme heraus, dass mit der Oberfräse grüßtenteils mit Fräsern von 6..12mm gearbeitet wird. Und weil viele Fräsersets auch noch einen 16 Nutfräser haben geht man eben bis zu diesem Maß, da er gerade noch durch die Hülse passt.
20mm wäre zwar ein schönes, rundes Maß, aber da wird es schon bei den kleinen Fräsern unhandlich.

Rafikus
 

Spyderco

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Ich habe mir aus diesem Grund einen 17er Forstner-Bohrer gekauft.
Der Preis war erträglich und jetzt ist der 17 er Kopierring relativ oft im Einsatz.

NG Spyderco
 

blueball

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Ich habe mir aus diesem Grund einen 17er Forstner-Bohrer gekauft.
Der Preis war erträglich und jetzt ist der 17 er Kopierring relativ oft im Einsatz.

NG Spyderco

Hab ich auch genauso gemacht. 17,20,30,35 und 40. Bis auf den 40iger keine Forstner sondern Beschlagbohrer für OF.
 

Guido

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Hallo grisumat,

warum ich oft die 17er Kopierhülse einsetze ist ganz einfach zu beantworten (Vorsicht Ironie!!!):

Sie ist von allen Hülsen die mit Abstand schönste Hülse! Der "ungerade" Durchmesser von 17 mm hebt sie aus der Masse der "normalen" Hülsen mit ihren langweiligen "geraden" Durchmessern, für die es auch noch an jeder Straßenecke einen passenden Bohrer zu kaufen gibt heraus. Denn wenn man sich erst mal einen 17er Bohrer passend zu seiner 17er Hülse gekauft hat, entwickelt sich eine hoch emotionale Beziehung zwischen Anwender und Kopierhülse. Ja man könnte fast sagen eine Beziehung fürs Leben.

So jetzt aber mal Spaß beiseite.

Bei der Anwendung Zirkelbrett, die du gerne machen möchtest, schreibe ich in meinem Buch auf Seite 92 im Bildtext folgendes:

"Bohren Sie mit dem Bohrständer in eine 150 mm breite und 9 mm dicke Multiplexplatte ein Durchgangsloch, das genau dem Durchmesser ihrer Kopierhülse entspricht."

Im Bild ist zwar eine 17er Kopierhülse zu sehen (irgendeine musste ich ja nehmen), aber selbstverständlich kann man da auch jede andere Kopierhülsengröße einsetzen, deshalb gibt es ja auch keinen Hinweis auf eine bestimmte Größe.

Wenn ich aber in meinen Bauplänen explizit auf einen Kopierhülsendurchmesser hinweise, dann hat das natürlich seinen Grund.

Wenn man beispielsweise eine Lochreihenschablone im Raster von 32 mm bauen möchte, dann wäre deine 30er Kopierhülse eher ungeeignet, denn der Zwischenraum von einem Loch zum nächsten wäre einfach zu schmal und könnte wegbrechen. Eine 20er würde hingegen wieder gut funktionieren. Das Gleiche gilt übrigens für sehr viele Zinken- und Schwalbenschwanzschablonen und hier gibt es richtig sonderbare Durchmesser mit ganz „krummen Maßen“.

Übrigens ein 16er Nutfräser passt nicht in eine 17er Hülse, das absolute Maximum sind 14 mm und das ist schon kritisch!

Also lange Rede kurzer Sinn: Nimm für die Zirkelplatte die Hülse, zu der du auch einen passenden Forstnerbohrer hast und gut ist. Die Funktion wird dadurch in keinster Weise beeinträchtigt.

Viel Erfolg und schöne Grüße

Guido
 

rafikus

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@Guido: nach dem ersten Absatz deiner Erklärung hättest Du ruhig aufhören können.
Ich fand die Antwort absolut überzeugend und ausreichend. :emoji_grin:

Übrigens ein 16er Nutfräser passt nicht in eine 17er Hülse, das absolute Maximum sind 14 mm und das ist schon kritisch!
Mist, wollte ich nicht 14mm schreiben?

Rafikus
 

4runner

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@rafikus

der 16-er wird beim erstenmal recht schwer gehen . . .
 

FredT

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Schade eigentlich, daß es die Forensoftware nicht zuläßt, zu danken oder ein Gefallen auszusprechen.
Es sei daher hier in verbaler Form getan! :emoji_wink:
 

grisumat

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Ja, danke auch von meiner Seite aus! Für die fachliche fundierten Antworten und vor allem für die Würdigung von Anmut und Liebreiz einer 17er Hülse :emoji_wink:
 

MichaeE50

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Hallo,
Meine Frage bezieht sich auf die Triton TRA 001.
Gibt es Kopierhülsen bzw. Adapterringe mit Kopierhülsen von Fremdanbietern
die in die TRA passen. Ich habe bei Sauter nur das Set gefunden.
Gruß Michael
 

ok.58

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Ich habe mir aus diesem Grund einen 17er Forstner-Bohrer gekauft.
Der Preis war erträglich und jetzt ist der 17 er Kopierring relativ oft im Einsatz.

Man sagt ja:"Es gibt keine blöden Fragen sondern nur blöde Antworten".
Also muss ich mir jetzt keine Gedangen machen, wenn ich frage, worin besteht die Verbindung zwischen dem 17'er Forstnerbohrer und dem 17'er Kopierring??. Irgendwie fehlt mir da jetzt der Zusammenhang :emoji_open_mouth: :confused:
 

FredT

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Ganz einfach: daß er für den Kopierring jetzt überall Löcher mit dem Forstnerbohrer fertigen kann... die gehen dann so eine Art Symbiose ein... Un d sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage (Wie auch alle anderen gleichdurchmessrigen Paare...)

Grüße
Fred
 

tupilak

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@Guido: nach dem ersten Absatz deiner Erklärung hättest Du ruhig aufhören können.
Ich fand die Antwort absolut überzeugend und ausreichend. :emoji_grin:
Rafikus

Finde ich auch. :emoji_grin:

Der Fragenhintergrund liegt wahrscheinlich auch darin, das heutzutage viele Lämmer
blind einem Hammel folgen. Leider oft auch in die falsche Richtung.
Geradezu erfrischend, das ab und an doch noch hinterfragt wird. :emoji_slight_smile:

Angenehmen Feiertag noch,
ich nutze die Zeit, um zu ergründen, wie die Menschheit bis heute
ohne U-tjub und "Sozial"media überleben konnte.
 

MichaeE50

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Moin Gonzaga,
Danke Dir für den link. Diese Adapterplatte hatte ich auch schon gesehen.
Nur ich weiß nicht wie groß die Adapterplatte der Triton ist.
Kann mir jemand, der diese Triton Adapterplatte in der TRA 001 benutz,
die Außenmaße mitteilen?
Oh ha, ich habe gerade gelesen, das diese Platte für die TRA 001 passen soll.
Ja wer lesen kann ist besser dran.
Auf alle Fälle sind die Trend Kopierhülsen kürzer wie die orginal Triton oder irre ich mich?
Trend 6 mm und Triton 20 mm?
Gruß Michael
 

Gonzaga

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Zu den Größen der Kopierhülsen kann ich dir nichts sagen. Ich nutze meine Triton ausschliesslich im Frästisch. Da brauch ich keine Kopierhülsen.

Was ich allerdings weiß, das die Triton Hülsen Zoll Maße haben. Alleine diese Tatsache würde mich, sollte ich dochmal welche benötigen, vom kauf der original Triton Kopierhülsen abhalten.
 

MichaeE50

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Hallo Gonzaga,
Das war eigentlich auch der Grund meiner Frage. Deine Fräse ist fest im Tisch montiert,
kannst Du damit dann alle Fräsarbeiten machen oder hast Du noch eine zweite Fräse in Gebrauch.
Ich habe in vielen Videos gesehen, das viele Holzwerker eine Fräse im Tisch haben und eine Zweite für Handbearbeitungen.
Gruß Michael
 

Gonzaga

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Ich habe noch eine 2 Fräse für den Handgebrauch.
Man kann zwar vieles mit einem Frästisch machen aber längst nicht alles. Die 2 Fräse nutze ich vor allem zur Kantenbearbeitung bei grösseren werkstücken und zum einlassen von Beschlägen.
 
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