Unklarheit zu Dictum nr.4

Marmeladov

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Hallo leute!
Ich habe mir meinen ersten Hobel geholt, Dictum nr. 4. Er macht einen hochwertigen Eindruck, aber ich habe ein paar Probleme mit ihm die ich nicht 100 prozent einschätzen kann:

-Macken: fast jedes mal wenn ich ihn an einer Fichtenlatte teste, bekommt die schneide deutliche macken. Können diese von den Aststellen im Holz kommen ? Ich habe sowas eigentlich nicht für möglich gehalten aber sonst fällt mir nix ein.

-Parallelität: wie wichtig ist es dass die Schneide parallel ist zum Spanbrecher und dem Hobelmaul? Denn die schneide kann nicht gleichzeitig parallel sein zum Maul und der Sohle.
Ich hoffe ihr könnt euch darunter was vorstellen.
Ich gebe gerne extra infos bei Bedarf .
Gruẞ
 

rafikus

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Können diese von den Aststellen im Holz kommen ?
Ja. Diese Aststellen sind schon sehr hart und fies zu hobeln. Wenn das Holz richtig trocken ist, dann kann das Eisen schon Schaden an den Stellen nehmen.

-Parallelität: wie wichtig ist es dass die Schneide parallel ist zum Spanbrecher und dem Hobelmaul?
Die Vorderkante des Spanbrechers sollte schon parallel zur Schneide eingestellt sein. Man geht auch davon aus, dass die Schneide parallel zum Hobelmaul steht, damit dieses bei Bedarf richtig eng eingestellt werden kann.
Denn die schneide kann nicht gleichzeitig parallel sein zum Maul und der Sohle.
Du meinst, bei deinem Hobel kannst du das nicht erreichen? Wenn der Hobel nicht komplett schief gefräst und geschliffen wurde, dann sollte eine Korrektur über die Position des Frosches möglich sein.
 

Marmeladov

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Danke für die schnelle antwort:emoji_slight_smile: heisst das, dass ich diese latte überhaupt nicht hobeln kann? es ist nämlich übersäht mit ästen ! und mit dem frosch hab ich mich nur wenig befasst ich werde es nach der arbeit weiterführen.
 

Paulisch

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Hallo, Klaro kannst und musst du solche Latten hobeln können.
Ich finde das originale Eisen auch sehr weich (SK4) und habe gegen HSS getauscht.
 

rafikus

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Es soll helfen die Äste leicht anzufeuchten und dann kann man mit ziehendem Schnitt in gleichmäßiger Bewegung hobeln.
Also nicht mit vollem Karacho, frontal gegen den Ast hobeln, sondern eher langsam mit schräg gestelltem Hobel arbeiten.
 

Marmeladov

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ja ich habe mir auch sorgen gemacht bezüglich der härte aber hss hätte extra gekostet xD danke für die antwort!
 

Ankece

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Hallo,
ich habe von Dictum den Nr. 5, auch mit SK 4 Eisen. Das ist der Hobel, den ich am häufigsten benutze und der sogar auf der Stoßlade für Hirnholz eingesetzt wird.

Voraussetzung ist natürlich, dass das Eisen richtig scharf ist. Wie @rafikus schon geschrieben hat, den Hobel schräg führen, damit du einen ziehenden Schnitt erhälst.
Bei schwierigen Stellen führe ich den Hobel auch schon mal mit 45°.

Außerdem sollte er nur mit sehr geringer Spanabnahme eingestellt sein. Den Frosch habe ich mir einmal eingestellt und verstelle da zwischendurch nichts mehr.

Die Parallelität zum Hobelmaul verstellst du ja mit dem Lateralhebel hinter dem Eisen.
Bevor ich ans "gute" Holz gehe, teste ich die gleichmäßige Spanabnahme an einem Stück Restholz.
 

pedder

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Ficht ist eines der ekligeren Hölzer für den Handhobel, weil sehr weiches Längsholz immer wieder auf die steinharten Äste trifft.

Rund um die Äste wechselt zudem der Faserverlauf.

Zum Hobeln üben würde ich anderes Holz empfehlen.
 

Stefan_B_Z

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... Denn die schneide kann nicht gleichzeitig parallel sein zum Maul und der Sohle. ...
Doch, kann sie. Wenn es nicht so ist, dann steht der Frosch schief. Aber das wurde ja schon geschrieben.

Ich habe eine Dictum Kurzrauhbank No. 6 mit Japaneisen, welche von der Mechanik her baugleich mit Deinem No. 4 sein dürfte. Die Einstellprozedur musste ich mir auch erst erarbeiten und kam erst dann zum Erfolg, als ich die Einstellung des Frosches samt unbeabsichtigter Schiefstellung desselben kapiert hatte. Einmal komplett auseinander und dann wieder zusammenbauen ist nicht nur gut fürs Säubern, sondern auch fürs Verständnis der Möglichkeiten und Fehler.

Ergänzend habe ich mir dann noch ein Detail bei Veritas abgeguckt (Bild oben): Das Eisen wird unmittelbar beim Hobelmaul seitlich durch zwei kleine Madenschrauben geführt. Die müssen nicht festgezogen werden, sondern nur ganz leicht am Eisen anliegen. Dadurch verhindern sie, das sich das Eisen bei der Einstellung seitlich verschiebt. Die seitliche Neigungseinstellung ist dadurch erheblich einfacher. Habe das beim Dictum Hobel (Bild unten) nachgerüstet, indem ich zwei Bohrungen gesetzt, M4-Gewinde reingeschnitten, und zwei M4-Madenschrauben eingedreht habe. Das Eisen macht eine saubere seitliche Kippbewegung, wobei die Madenschrauben quasi als Drehachse dienen. Funktioniert prima, und die Schneide lässt sich sehr gut parallel zur Hobelsohle ausrichten. Kann ich zur Nachahmung empfehlen.

Dictum Hobel Madenschrauben 2.jpg

Gruß,
Stefan
 
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