Ungeziefer mit Vakuumsack erledigen

kbluemel

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Hallo Zusammen,

ich stelle mir die Frage ob es möglich ist, Ungeziefer oder Holzwurm in einem Brett
mit Hilfe eines Vakuumsacks den Garaus zu machen. So ganz ohne Sauerstoff wollen die Tierchen ja auch nicht existieren. Motten in Kleidungsstücken wären vielleicht ebenfalls eine Anwendung. Google konnte mir diesbezüglich leider keine Informationen geben.

Gruß Klaus
 

SteffenH

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Daran habe ich auch schon mal gedacht. Ich habe zwar auch keine näheren Informationen dazu gefunden, denke aber, dass es keine wirkungsvolle Methode ist. Zum einen wird es kaum möglich sein, dem Holz durch und durch die Luft zu entziehen, zum anderen dürfte der Sauerstoffbedarf der Würmchen minimalst sein. Beides liefe dann auf eine jahrelange Vakuumierung hinaus.
 

Georg L.

ww-robinie
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Ich habe da so meine Bedenken, denn Insektenlarven können eine ganze Weile ohne Luft auskommen. Dazu kommt noch, dass im Vakuumsack ein relativ schwaches Vakuum herrscht, so dass es vielleicht Probleme gibt, die teilweise mit Holzmehl verstopften Fraßgänge wirklich luftleer zu bekommen. Sicher wenn du dein Werkstück eine Woche im Vakuumsack lässt ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass die lieben Tierchen ihren Geist aufgegeben haben, aber wetten würde ich darauf nicht. Solch kleines Viehzeug ist unheimlich zäh.
Bei Kleidung sehe ich da weit weniger Probleme, da dort die Tierchen an der Oberfläche sitzen.
 

SteffenH

ww-robinie
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Bei kleinen Teilen ist die Sauna-Methode fast hundertprozentig erfolgreich. Bei Kleidung könnte eine Nacht in der Tiefkühltruhe ebenfalls tödlich sein. Alles einfacher als Vakuum. Ganz kleine Teile kann man in die Mikrowelle geben, danach ist auch alles tot, was da drin gelebt hat.
 

Mathis

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Hallo, eine der wenigen wirklich funktionierenden Bekämpfungsmethoden, die das Holz nicht in Form von Rissen oder Verzug durch extreme Kälte, Hitze oder Feuchtigkeitsschwankungen beschädigt, ist die CO2-Methode.

Dabei wird CO2 in einen Plastiksack eingeleitet, der das zu behandelnde Stück komplett einhüllt, das Holz (meist sinds antike Möbelstücke) muss ca. 14 Tage darin bleiben und durch eine große Gasflasche ein kontinuierlicher ganz leichter Überdruck aufrecht erhalten werden. Insofern gehts auch mit dem Vakuumsack, nur andersrum.

Die Methode funktioniert, wird von Profis angewendet und ist absolut unbedenklich.

Die Methoden mit Einfrieren oder Sauna funktionieren nicht zuverlässig, können das Holz sehr schädigen und sind eher so Hausfrauentipps, die aber immer wieder gern weitergereicht werden.
 

SteffenH

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Die Methoden mit Einfrieren oder Sauna funktionieren nicht zuverlässig, können das Holz sehr schädigen und sind eher so Hausfrauentipps, die aber immer wieder gern weitergereicht werden.

Zumindest die Hitzekammer-Methode ist definitiv kein Hausfrauentipp, sondern wird professionell angeboten mit Erfolgsgarantie. Dabei wird natürlich auf ein für das Möbel gesundes Feuchtegleichgewicht geachtet.
 

Mathis

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Zumindest die Hitzekammer-Methode ist definitiv kein Hausfrauentipp, sondern wird professionell angeboten mit Erfolgsgarantie. Dabei wird natürlich auf ein für das Möbel gesundes Feuchtegleichgewicht geachtet.

Hi Steffen, da du in deinem Beitrag #4 von der Sauna-Methode sprichst, habe ich diese als untauglich bezeichnet:
Bei kleinen Teilen ist die Sauna-Methode fast hundertprozentig erfolgreich.

Die Thermo-Lignum-Methode ist ein aufwendig prozessgesteuertes Verfahren, das mit der Sauna-Methode kaum was gemein hat außer der Wärmeanwendung.
 

grisumat

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Dabei wird CO2 in einen Plastiksack eingeleitet, der das zu behandelnde Stück komplett einhüllt, das Holz (meist sinds antike Möbelstücke) muss ca. 14 Tage darin bleiben und durch eine große Gasflasche ein kontinuierlicher ganz leichter Überdruck aufrecht erhalten werden. Insofern gehts auch mit dem Vakuumsack, nur andersrum.

"CO2 rein" und "luft raus" halte ich für überhaupt nicht vergleichbar.

Erstens weil ich mit der CO2 Methode auch ohne überdruck CO2 in die Wurmlöcher oder aber auch an andere schwer zugänglich stellen diffundiert, ich aber mit einem Vakuumsack kein "richtiges Vakuum" erzeugen werden kann und die Luft nicht zuverlässig aus den unzugänglichen stellen herausbekommen werden.

Zweitens weil CO2 in hohen Konzentrationen giftig ist. Damit ist das Wirkprinzip nicht die Sauerstoffverdrängung sondern das "Vergiften" durch CO2. (CO2 ist für den Menschen in konzentrationen um die 5 -10 % giftig, dann ist immer noch genug Sauerstoff in der Luft enthalten. Klinishce Daten über die CO2-Vergiftungen bei Holzwürmern liegen mir allerdings auch nicht vor :emoji_wink:)
 

IngoS

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Hallo,

noch nicht genannt wurde hier die Methode mit Isopropanol.
Greift das Holz nicht an, ist geruchslos (im Gegensatz zu z.B. Spiritus) und die Tierchen sterben sozusagen an Alkoholvergiftung.
Das Teil mit Isopropanol einstreichen, in Folie Wickeln, dass das Zeug nicht so schnell verfliegt und fertig. Wir haben schon eine eingebaute Treppe auf diese Weise schädlingsfrei bekommen.

Gruß

Ingo
 

janisholz

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Hat jemand schon einmal probiert, die Holzwurmlöcher mit Epoxidharz aus einer Spritze zu füllen? Das zieht doch gut ins Holz ein, füllt und stabilisiert das Holz.
An einem Hobel will ich das ausprobieren. Bei einem Schrank evtl. zu aufwändig.
Oder schließen sich die Tierchen in den Löchern so ein, dass man mut Epoxidharz nicht drankommt?
 

SteffenH

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Oder schließen sich die Tierchen in den Löchern so ein, dass man mut Epoxidharz nicht drankommt?

Man sollte bedenken, dass es sich bei den sichtbaren Löchern um die Ausfluglöcher der fertig entwickelten Insekten handelt. Das heißt, diese Löcher entstehen, nachdem die Larve sich jahrelang durch das Holz gefressen hat. Ob diese Löcher offen oder geschlossen sind, interessiert die noch aktiven Larven relativ wenig.
 
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