Umsatzsteuer, Kleinunternehmer, Regelbesteuerung

Hobbeus

ww-birnbaum
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Hallo ich habe da eine Frage bezüglich der Besteuerung.

Macht es rein vom Gewinn einen Unterschied ob ich ein Kleinunternehmer (umsatzsteuerbefreit) bin mit EÜR oder ob ich Umsatzsteuer ausweise (auch als EÜR)

Genauer gefragt, mache ich weniger Gewinn mit der Ausweisung von Umsatzsteuer?

Gruß
 

yoghurt

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Hallo Hobbeus,
einerseits andererseits....
Als Kleinunternehmer bist Du für Endkunden billiger, weil sie keine 19% Steuer zahlen müssen. Das ist Dein Wettbewerbsvorteil.
Für andere Firmen, die sich die Mehrwertsteuer zurückholen ist es egal, ob Du die Steuer aufschlägst oder nicht.
Du sparst natürlich im Einkauf die Mehrwertsteuer, wenn Du sie von Deinen Kunden erhebst. Das ist insbesondere dann für Dich von Vorteil, wenn Du Dir Werkzeug anschaffst - das ist dann sozusagen 19% billiger.

Um Deine Frage präzise zu beantworten: Wenn es Dir gelingt Deine Nettopreise zzgl. der Mehrwertsteuer durchzudrücken, dann bleibt die Mwst. neutral. Musst Du Deinen Bruttopreis aber mindern, weil Du sonst keine Aufträge mehr hast, machst Du logischer weise weniger Gewinn.
 

Hobbeus

ww-birnbaum
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Ich habe das an einem Beispiel jetzt mal berechnet.
Ohne USt-Erhebung:
Einnahmen 100€ Ausgaben 50€ Gewinn->50€ mit 22% versteuert bleiben 39€

Mit USt.
Einnahme netto 84€ Ausgaben netto 42€ Gewinn 42€ mit 22% versteuert bleiben 32,76€.

9,24€ weniger gegenüber ohne USt.

Ich müsste also 18% im Folgejahr mehr erwirtschaften.
17.500€+18% macht 20650€ um auf den gleichen Gewinn zu kommen?

Sehe ich das richtig?

wenn man also keine größeren ausgaben an maschinen hat, eben nur material zur weiterverarbeitung sollte man lieber bei der kleinunternehmerregelung bleiben?

gruß
 

yoghurt

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Hallo Hobbeus,
kommt wiederum darauf an, ob Du von Deinen Erlösen leben willst/musst. Denn von <17500€ kannst Du als Selbständiger nicht existieren. Insbesondere, weil sich die 17500€ auf den Umsatz beziehen.

Mein Beispiel wäre eher:

Ohne USt-Erhebung:
Nettopreis=Bruttopreis 100€ Ausgaben Material (brutto=netto 50€) Gewinn: 50 € versteuert mit.....

Mit USt-Erhebung:
Nettopreis 100€ Bruttopreis 119€ Ausgaben Material brutto 50 (netto 42,02) Gewinn: 57,98 Überweisung ans Finanzamt: 11,02€

Wenn Du dann noch bedenkst, dass Du die USt für Deine Energiekosten, Miete der Werkstatt... sparst....
 

Hobbeus

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Ich will ja meine Produkte nicht teurer machen...
Miete energiekosten, etc habe ich nicht.
Sollte ich also lieber bei 17.500€ Umsatz die Hacke rausmachen und nächstes Jahr wieder loslegen?

Gruß
 

WinfriedM

ww-robinie
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Kommt auch drauf an, an wen du verkaufst. Verkaufst du an Endkunden, bleibt dein ganzer erzeugter Mehrwert steuerfrei, wo andere Unternehmen 19% abführen. Ein klarer Vorteil. Verkaufst du an eine Firma, die Vorsteuerabzug machen kann, dann kann sie den Anteil Steuern nicht abziehen, den du im Einkauf geleistet hast. Das ist besonders dann ungünstig, wenn du relativ viel zugekauft hast und du relativ wenig Mehrwert selber geschaffen hast.

Wenn es dir wirklich darum geht, direkt für Endkunden was zu produzieren und du keine Investitionen vor hast, dann dürfte die Kleinunternehmerregelung sehr vorteilhaft sein.
 

Hobbeus

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Verkaufe zu 99% an privat.
Ich muss doch egal an wen ich verkaufe dann 19% Abdrücken oder sehr ich das falsch?
 

flo20xe

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Es ist doch immer wieder schön zu sehen, dass man ein Gewerbe offensichtlich auch ohne ein Mindestmaß an kaufmännischen Grundkenntnissen betreiben kann! :eek:

Die Frage ist halt nur, wie lange? :confused:
 

Hobbeus

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Es ist doch immer wieder schön zu sehen, dass man ein Gewerbe offensichtlich auch ohne ein Mindestmaß an kaufmännischen Grundkenntnissen betreiben kann! :eek:

Die Frage ist halt nur, wie lange? :confused:

dafür informiert man sich! dein post ist total unnötig!
genau dafür gibt es rechtsformen, die einem den bürokram erleichtern, bzw. es gibt steuerberater die auch zur hilfe gezogen werden können!

aber zum glück gibt es ja solche wie dich die nie pleite gehen würden! danket dem herrn!
 

yoghurt

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Hallo,
auch auf die Gefahr, dass hier wieder eine endlose Off-Topic-Diskussion losbricht:

Ich finde es völlig in Ordnung, dass Hobbeus hier fragt. Außerdem scheint er nur nebenher selbständig zu sein. Warum sind hier viele der Meinung, man müsse gleich "richtig" in die vollen gehen? Warum keine Selbständigkeit aus der Garage starten, am Feierabend und als Kleinunternehmer? Nicht jeder braucht eine Werkstatt, ein Firmenfahrzeug unsoweiterundsofort!
 

Stick69

ww-esche
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Hi,

gut gebrüllt, Löwe.

Zumal solche Aussagen in der Regel ohne Kenntnis der Situation des Betreffenden gemacht werden.

so long

Stick
 
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