Umbau Garagendach / Frage an die Zimmermänner

derdünnbrettboh

ww-pappel
Registriert
8. Februar 2014
Beiträge
6
Hallo zusammen
Nachdem ich hier schon eine ganze Weile nur mitlese habe ich heute mal eine Frage.
Ich will meine Doppelgarage zu einer großen umbauen. Ausgangslage sind 2 kleine Garagen (jede ca 2,5m breit) unter einem Sparrendach wobei die Dachneigung nur ca 5 Grad beträgt. Der Firstbalken liegt auf der Trennwand auf. Diese soll jedoch raus. Somit muss ich den Firstbalken abfangen. Die lichte Innenweite beträgt am Ende 5m. Die Sparren sind 10x10 cm, Sparrenabstand ca 60cm. Auf der Traufeseite liegen die Sparren auf einem Holzbalken (Pfetten?) 11x11 cm.
Jetzt will ich auf beiden Seiten der Sparren Holzbohlen auf die Pfetten aufsetzen, mit den Sparren verschrauben und in der Mitte mittels eines stehenden Balkenstückes den Firstbalken stützen. kann das so funktionieren und welche Maße sollten die Bohlen haben?
Ich hoffe mich verständlich gemacht zu haben und hänge mal noch eine Skizze an.
Viele Grüße
Heiko
 

Anhänge

  • img001.jpg
    img001.jpg
    1,5 MB · Aufrufe: 151

McBride

ww-robinie
Registriert
23. Oktober 2011
Beiträge
805
Ort
Sachsenland
Bei 5m Spannweite bräuchtest du schon Bohlen größer 20cm, und das funktioniert nicht weil deine Sparren nur 10cm hoch sind.
Wie lang ist die Garage? Kann man nicht einfach einen großen Balken unter die alte Firstpfette legen?
 

derdünnbrettboh

ww-pappel
Registriert
8. Februar 2014
Beiträge
6
Die Länge der Garage beträgt auch 5m. Ein neuer Firstbalken könnte auch gehen. wie groß sollte der denn sein? Ich brauche aber auch noch Befestigungsmöglichkeiten für ein Sektionaltor 3m. Ich dachte da kämen mir solche Querbohlen recht entgegen.
 

McBride

ww-robinie
Registriert
23. Oktober 2011
Beiträge
805
Ort
Sachsenland
Ein Balken 12/24 würde da reichen, damit hättest du gleiche Durchgangshöhe wie im Bereich der Fußpfette. Die neue Firstpfette verschraubst du einfach von unten mit langen Spax 8x320.

Deine Querbohlen gängen auch, die müsstest du aber Unterkante Fußpfette ansetzen, quasi 11x11 ausklinken,
dann oben am Sparren verschrauben und an der Fußpfette einen Balkenschuh.
Davon 3-4 Stück etwa 6/24 im Dach verteilt reichen, nicht beidseitig an jedem Sparren.
 

derdünnbrettboh

ww-pappel
Registriert
8. Februar 2014
Beiträge
6
Ich wollte die Bohlen beidseitig machen um dann im Zwischenraum den stehenden Balken zu befestigen der die Firstpfette halten soll. Wenn ich dich recht verstehe hast du die 24 cm Höhe angegeben um die Firstpfette direkt aufzulegen ? Dann währe ich aber schon bei 35 cm Bohlenhöhe wenn ich sie an der Unterkante der Traufenpfette ansetze.Die Idee mit dem Balkenschuh gefällt mir aber. An jedem Sparren wollte ich es nicht machen, ich dachte schon an jeden 2.
 

tract

ww-robinie
Registriert
25. Oktober 2010
Beiträge
1.770
als ich damals mit meinem Vater die Doppelgarage gebaut habe, war der Plan vom Architekten auch erst mit Zwischenpfeilern (?), wir haben das dann vom Betrieb der die Dachteile geliefert hat um'basteln' lassen (die hatten dafür entsprechendes Fachpersonal).
Die Pfeiler wurden durch ein 30x30cm Holz ersetzt.
Allerdings ist es ein schräges Dach, kein First. Dachschräge müßte ich schauen, aber auch recht flach (ich wollte das so einseitig schräg, da einerseits besser zum Haus passend, andererseits Höhe für eine Hebebühne).
Breite pro Seite ~ 2,80m, Garagenlänge müßte auch 5m sein. Die Sparrenmaße: 14x7,5cm
(besseres Bild habe ich gerade nicht - halt noch analog und irgendwann mal gescannt)
Vielleicht hilft es ein wenig zur Orientierung.
 

Anhänge

  • dach.jpg
    dach.jpg
    23 KB · Aufrufe: 132

falco

ww-robinie
Registriert
2. Februar 2014
Beiträge
3.136
Ort
Norddeutschland
Wird nicht funktionieren.

Problematisch ist nicht die Firstpfette, sondern die Balken, die die Firstpfette tragen müssen, da hinten eine Wand ist, also vor allem der vordere und mittlere Balken. Der mittlere geht auch, vorne mit dem Sektionaltor ein Ding der Unmöglichkeit. Hier ist entweder ein Stahlbetonbalken angesagt (5m lichte Weite als Privatmann nicht zu machen) oder ein Stahlträger, der gleichzeitig meine bevorzugte Wahl wäre.
 

derdünnbrettboh

ww-pappel
Registriert
8. Februar 2014
Beiträge
6
Wird nicht funktionieren.

Problematisch ist nicht die Firstpfette, sondern die Balken, die die Firstpfette tragen müssen, da hinten eine Wand ist, also vor allem der vordere und mittlere Balken. Der mittlere geht auch, vorne mit dem Sektionaltor ein Ding der Unmöglichkeit. Hier ist entweder ein Stahlbetonbalken angesagt (5m lichte Weite als Privatmann nicht zu machen) oder ein Stahlträger, der gleichzeitig meine bevorzugte Wahl wäre.

Also der Firstbalken liegt vorn und hinten auf Mauerwerk auf. Vorn im Torbereich sind 2 Stahlträger über der gesamten Breite als Sturz eingemauert.
 

Fiamingu

ww-robinie
Registriert
24. August 2012
Beiträge
8.515
Alter
58
Ort
Ghisonaccia, Korsika, Frankreich
Lasse dir das von einem Statiker
berechnen. Geh zum Zimmermann vor Ort.
Der kann, sofern er die Zulassung hat, auch
deine Statik berechnen. Ein Forum ist nicht
optimal für dein Bauvorhaben.
 

Fiamingu

ww-robinie
Registriert
24. August 2012
Beiträge
8.515
Alter
58
Ort
Ghisonaccia, Korsika, Frankreich
Wissen wir denn überhaupt welche Holzsorte
verwendet wird? Ein Profi wird sich hüten
in einem Forum relevante Aussagen
zu deinem Bauvorhaben zu geben. Zu
gross ist das Risiko und ein Forum ist nicht
die richtige Quelle. Vielleicht ist ein Zimmermann
im Forum der in der Nähe ist. Dazu solltest du
deinen Wohnort preis geben. Dann kann dir
vielleicht geholfen werden. Also haben
wir schon viele "vielleichts".
 

McBride

ww-robinie
Registriert
23. Oktober 2011
Beiträge
805
Ort
Sachsenland
Ich wollte die Bohlen beidseitig machen um dann im Zwischenraum den stehenden Balken zu befestigen der die Firstpfette halten soll. Wenn ich dich recht verstehe hast du die 24 cm Höhe angegeben um die Firstpfette direkt aufzulegen ? Dann währe ich aber schon bei 35 cm Bohlenhöhe wenn ich sie an der Unterkante der Traufenpfette ansetze.Die Idee mit dem Balkenschuh gefällt mir aber. An jedem Sparren wollte ich es nicht machen, ich dachte schon an jeden 2.


Das Mit der 35cm Bohlenhöhe hab ich nicht verstanden.
Aber nochmal: Du hast 2 Möglichkeiten das Dach abzufangen, zum ersten mit einem großem Balken, der liegt einfach unter der alten Firstpfette
direkt darunter und die werden auch verschraubt. Ich erhöhe mal auf 12/28, schließlich hängt das ganze Dach drauf.
Du benötigst 2 gescheite Auflager in den Giebelwänden und müsstest natürlich prüfen ob nicht grad dar Garagentorsturz drunter liegt, bzw ob er das trägt.
Eisenträger kannst du natürlich auch einbauen, da müsstest du die passende Dimension erfragen, hab ich keine Ahnung.
Nachteil der ganzen Sache, großer schwerer Balken/Eisenträger, den hebt man nicht so einfach hin und her, und du hast nix zum Befestigen fürs Rolltor.

Zum zweiten fängst du das Dach mit 3 Zangenpaaren ab, ähnlich wie deine untere Zeichnung.
Aber für 5m Spannweite kann man schon 24cm Höhe ansetzen, ich sag mal 6/24er Bohlen, die legst du gleich mit der Unterkante Fußpfette.
Obendrauf funktioniert nicht, da müsstest du zu weit runterschneiden wegen der Dachneigung/Dachfläche.
Ist das Dach offen, oder noch verschalt und Pappe drauf?
Jedenfalls solltest du ein Bohlenpaar mittig im Dach anordnen, die beiden anderen jeweils 2 Sparrenpfelder weiter, sofern das mit der Sparrenteilung aufgeht.
 

derdünnbrettboh

ww-pappel
Registriert
8. Februar 2014
Beiträge
6
Zum zweiten fängst du das Dach mit 3 Zangenpaaren ab, ähnlich wie deine untere Zeichnung.
Aber für 5m Spannweite kann man schon 24cm Höhe ansetzen, ich sag mal 6/24er Bohlen, die legst du gleich mit der Unterkante Fußpfette.
Obendrauf funktioniert nicht, da müsstest du zu weit runterschneiden wegen der Dachneigung/Dachfläche.
Ist das Dach offen, oder noch verschalt und Pappe drauf?
Jedenfalls solltest du ein Bohlenpaar mittig im Dach anordnen, die beiden anderen jeweils 2 Sparrenpfelder weiter, sofern das mit der Sparrenteilung aufgeht.

Vielen Dank
So habe ich mir das auch gedacht, und so werde ich es auch machen, Auf dem Dach ist noch Schalung und Pappe aber das muss sowieso runter. Von Daher ist auch die Einbringung der Bohlen kein Problem.
Gibt es etwas was gegen OSB-Platten als Dachschalung sprechen würde? Bei so alten Dachsparren ist bestimmt kein Verlass darauf daß sie genau fluchten, und OSB-Platten werden doch mit Nut und Feder verschraubt. kann es da zu Problemen bei der Verlegung kommen?
 

veter

ww-esche
Registriert
13. April 2010
Beiträge
407
Ort
Ulmia
Hallo Dünnbrettbohrer,

12/24 reichen für die Aufdopplung der Firstpfette vollkommen aus wie McBride einleitend geschrieben hatte, die Erhöhung auf 12/28 erscheint nicht notwendig zu sein, allerdings vorausgesetzt, dass die vorhandene Firstpfette 11/11, wohl von 12/12 abgeschrumpft, SCHUBFEST mit der Aufdopplung 12/24 verbunden wird, profan: die beiden müssen derart fest miteinander verschraubt werden, sodass keinerlei Verschiebungen in der Berühungsfuge auftreten können; Verschraubung von oben: Dach abdecken im Firstbereich. Falls keine schubfeste Verbindung möglich ist, gilt das Dritte-Potenz-Gesetz hinsichtlich der Gebrauchstauglichkeit nicht, vgl. DIN1052 und nachfolgende Eurocode 3.

Lange Rede kurzer Sinn, die Idee, die unter dem 11/11 Balken stehende Mauer einzureissen und durch eine Aufdopplung des 11/11 zu ersetzen (auch wenn der 12/24 unten hängt, ist es eine Aufdopplung) , funktioniert leider nicht; nein, sie ist sogar äußerst gefährlich, warum?

1. Die Firstpfette 11/11 hat bisher auf ihrer gesamten Länge auf der darunter stehenden Mauer aufgelegen und ca. 50% der gesamten Dachlast (Schnee, Wind, Eigenlast) zuverlässig ins Fundament abgeleitet.

2. Entfernt man nun diese 5m lange Mauer, muss die Firstpfette und ihre neue Aufdopplung die Lasten über die beiden Auflager a) der hinteren Stirnwand und b) der mittels Stahlunterzug, IPB ?, gestützten vorderen Mauer über dem Sektionaltor abtragen.

3. Man muss hier kein Statiker sein, insbesondere kein Zimmermann mit "Statikzulassung", was ist denn das?, um die Unmöglichkeit dieser baulichen Veränderung zu begreifen. Die Abstützung der Firstpfette über den vorhandenen stähleren Unterzug über dem Sektionaltor, der ja wohl bisher nur die Aufgabe hatte, das darüber befindliche niedrige Mauerwerk zu tragen, wird mit Sicherheit nicht in der Lage sein, plötzlich 50/2% der gesamten Dachlasten aufzunehmen.

Ja, Dünnbrettbohrer, die Zangenlösung ist aus meiner Sicht in der Tat die einzige wirtschaftliche und technisch mögliche Lösung. Allerdings sollte man das dazu im Sparrenverbund notwendige Fachwerk schon einmal durchrechnen, Ich gehe davon aus, dass jedes Sparrenpaar mittels Zange und Firstpfettenabstützung verstärkt werden muss, einseitige Zangen dürften genügen.

OSB ist kein Problem, wenn OSB 4. Sieht vielleicht von unten billig aus?

-- veter
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Meint Ihr mit der Zangenlösung eine Art Zugbalken welches aus dem Dach dann ein Sparrendach macht.

Bei der geringen Neigung entstehen da aber gewaltige Zugkräfte.

Ich bin auch der Meinung da muss ein Statiker ran.
 

veter

ww-esche
Registriert
13. April 2010
Beiträge
407
Ort
Ulmia
Meint Ihr mit der Zangenlösung eine Art Zugbalken welches aus dem Dach dann ein Sparrendach macht.

Bei der geringen Neigung entstehen da aber gewaltige Zugkräfte.

Ich bin auch der Meinung da muss ein Statiker ran.

Vollkommen richtig, Holz-Fritze, die Zugkräfte sind bei der geringen Dachneigung schon gewaltig (habe keine Lust das jetzt nachzurechnen). Da wird aber jeder Statiker wohl ablehnen!

Daumenrechnung: Die Zangen müssen bei ca. 10° Dachneigung ungefähr das fünfache der Dachlast, geschätzter Auslegungswert 250kN, aufnehmen :emoji_grin:

-- veter
 

derdünnbrettboh

ww-pappel
Registriert
8. Februar 2014
Beiträge
6
also eine "reine Zangenlösung oder Zugbalken der aus dem Dach ein Sparrendach macht" geht freilich nicht. Dazu muss man kein Statiker sein, dafür ist die Neigung freilich viel zu gering.
Eine bloße Aufdoppelung der Firstpfette kommt für mich auch nicht in Frage.
Auf die Zangen soll natürlich eine Firstpfettenabstützung damit die auftretenden Kräfte von der Firstpfette über die Zangen auf die Fußpfetten und damit auf die Außenmauern abgeleitet werden. Deshalb wollte ich die Zangen auch beidseitig des Sparrens setzen damit ich eine bessere Auflage für die Firstabstützung habe.Damit dürften die auftretenden Zugkräfte schon um ein vielfaches geringer sein.
 
Oben Unten