Treppe Rotbuche lackiert schleifen und ölen

Besinger

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Liebe Forumsmitglieder,

ich habe mir oben genanntes Projekt zum 'Zeitvertreib' an das Bein gebunden. Nach einigen Stunden schleifen mit Exzenter und Delta geht es sehr schleppend voran und ich frage mich wie tief ich wirklich schleifen muss, um hinterher (geplant 3 Schleifgänge 40, 80 und 120) ein ansprechende Ergebnis mit dem Fussbodenhartöl von Kreidezeit (geplant 2 x Grundieröl, 2 x Fussbodenhartöl) an belasteten Stellen bzw. 2x grundieren und 1x Hartöl an restlichen Flächen) zu bekommen. Der vorher verwendete Klarlack ist sehr tief eingedrungen. Muss ich schleifen bis keinerlei Reste des verwendenden Klarlackes in den Poren des Holzes mehr sichtbar sind und die rötliche Färbung des Holzes vollständig zum Vorschein kommt oder geht auch weniger?

Vielen Dank und beste Grüsse

Andreas aus HH
 

Besserwisser

ww-robinie
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Alles runter, restlos. Zur Kontrolle kanst du die Stufe danach mit Wasser benetzen (zB mit einem Schwmm), dann siehst du sofort, ob noch Reste da sind.
Mein Tip: Erster Durchgang mit ner Lackfräse.
 

Besinger

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Besten Dank für den schnellen Tip. Für die Lackfräse ist es schon zu spät. Bin schon tief im Holz. Nur der Lack ist noch tiefer eingezogen...
 

carsten

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Hallo

das Lack tiefer ins Holz eindringt würde ich bei Buche eigentlich nicht erwarten.
Könnte es sein das die Treppe zusätzlich vorher gebeizt wurde. Beize dringt eher ins Holz ein.
Mach mal eine weniger gut sichtbare Stelle feucht und wisch mit einem sauberen saugfähigem weißen Tuch darüber, wenn es abfärbt ist das sicher Beize im Spiel.
Einen zweiten Versuch könnte man mit Alkohol / Spiritus machen falls eine Beize auf dieser Basis verwendet wurde.
Aber wie gesagt an eher unauffälliger Stelle. Es könnte durch sie Anlösen des Farbstoffes zu Fleckenbildung kommen.
Der Sprung von 40 direkt auf 80 wäre mir zu groß.
 

Besinger

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Hallo Carsten,
besten Dank für Deinen Hinweis! Ich glaube, Du hast Recht da ist wohl Beize im Spiel gewesen, daher der auch unnatürlich gelbe Farbton. Das bedeutet dann einfach tiefer schleifen fürchte ich? Welche Abstufung die Schleifmittel betreffend würdest Du empfehlen?

Vielen Dank für Deine Hilfe!

Andreas
 

Standöl

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Hallo Andreas,
Rotbuche muss überhaupt nicht rot bzw. rötlich sein, sondern ist ein helles Holz, welches erst durch Dämpfen einen rötlichen Farbton bekommt. Bilder der geschliffenen Stellen wären hilfreich. Ich denke Du bist schon aauf dem rohen Holz. Kontrolle durch das Anfeuchten ist sinnvoll, auch ob Du überall sauber geschliffen ist. Grundieren halte ich nicht für sinnvoll (mit was auch immer), verdünnen ebenso wenig. Abgesehen dass Buche nicht wenig saugend ist (Hinweis im TM von Kreidezeit Fussbödenöl ist nicht richtig) würde ich grundsätzlich direkt nur mit dem entsprechenden Öl arbeiten.
Gruß
Wolfgang
 

Mitglied 30872

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Hallo Andreas,

vielleicht kannst Du die Stufen runter nehmen und in einer Tischlerei (oder selbst?) durch den Dickenhobel schicken?
 

Besinger

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Hallo Andreas,
Rotbuche muss überhaupt nicht rot bzw. rötlich sein, sondern ist ein helles Holz, welches erst durch Dämpfen einen rötlichen Farbton bekommt. Bilder der geschliffenen Stellen wären hilfreich. Ich denke Du bist schon aauf dem rohen Holz. Kontrolle durch das Anfeuchten ist sinnvoll, auch ob Du überall sauber geschliffen ist. Grundieren halte ich nicht für sinnvoll (mit was auch immer), verdünnen ebenso wenig. Abgesehen dass Buche nicht wenig saugend ist (Hinweis im TM von Kreidezeit Fussbödenöl ist nicht richtig) würde ich grundsätzlich direkt nur mit dem entsprechenden Öl arbeiten.
Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang besten Dank für Deine Antwort! Ich habe Dir zwei Fotos hochgeladen. Hier sieht man die rötliche Note des Holzes hoffe ich ganz gut. Links aussen auf der Stufe sieht man noch einen gelblichen Schimmer vom Klarlack, den man auf dem zweiten Foto in Anteilen noch vollständig erkennen kann.
Ok, ich habe das Grundiert auf Anraten des Händlers schon besorgt, Du würdest es also gar nicht nutzen. Wieviel Aufträge des Fussbodenöls würdest Du ohne Grundierung dann empfehlen?

Beste Grüße und herzlichen Dank,

Andreas
 

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Standöl

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Hallo Andreas,
ja die gelblichen Lackreste müssen natürlich noch weg und dann die Fläche sauber mit Korn 120 geschliffen sein. Anfeuchten als Kontrolle war ja schon erwähnt worden. Ich kenne das Kreidezeit Fussbodenhartöl nicht aus eigener Anwendung, aber drei Aufträge werden schon notwendig sein. Auf jeden Fall bis zur Sättigung mit entspechender Zwischentrocknung und jeweiligem sauberen Abnehmen des Überstandes. Dann kann eigentlich nichts schiefgehen.
Viel Erfolg.
Wolfgang
 

WinfriedM

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Bei Buche ist es so: Der rötliche Anteil, den man bei frisch geschliffen sieht, verschwindet leider durch UV-Licht, womit die Buche dann über die Jahre immer mehr ins gelbliche geht. Das kann den Effekt erklären, warum es unter dem Lack erstmal recht gelblich aussieht.

Das Fußbodenhartöl von Kreidezeit ist recht dünnflüssig, da brauchts keine Grundierung. Siehe auch hier im Merkblatt, wo von keiner Grundierung gesprochen wird:
http://www.kreidezeit.de/Produktinformationen/PDFs_Datenblaetter/Fußbodenhartoel.pdf

Der einzige Grund für eine Grundierung wäre für mich, Geld zu sparen, insofern die Grundierung billiger ist.
 

Besinger

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Bei Buche ist es so: Der rötliche Anteil, den man bei frisch geschliffen sieht, verschwindet leider durch UV-Licht, womit die Buche dann über die Jahre immer mehr ins gelbliche geht. Das kann den Effekt erklären, warum es unter dem Lack erstmal recht gelblich aussieht.

Das Fußbodenhartöl von Kreidezeit ist recht dünnflüssig, da brauchts keine Grundierung. Siehe auch hier im Merkblatt, wo von keiner Grundierung gesprochen wird:
http://www.kreidezeit.de/Produktinformationen/PDFs_Datenblaetter/Fußbodenhartoel.pdf

Der einzige Grund für eine Grundierung wäre für mich, Geld zu sparen, insofern die Grundierung billiger ist.

Ah, verstehe. Denkst Du , das farblich Unterschiede nach dem Ölen sichtbar sind falls ich verschieden tief geschliffen habe, also rötliche nicht UV veränderte sowie Bezirke mit noch leicht UV veränderter gelbstichiger Färbung behandele. Ich habe ein Foto angehängt, hier sieht man nach Wässerung gut die Stellen, auf denen der Lack noch nicht entfernt ist die anderen Stellen wirken nach dem Wässern nicht unterschiedlich, egal wie tief ich ich ins Holz geschliffen habe, also ob noch gelbstichig vor dem Wässern oder nicht.

Was das Öl anbetrifft habe ich schon investiert und das Öl steht bereit. Hier könnte ich mir vorstellen das Grundieröl für die weniger beanspruchten Partien wie Geländerstäbe und Stufenunterseiten zu benutzen und das Hartöl für die beanspruchten Flächen oder gibt das wieder Farbunterschiede.. ?

Besten Dank für Deine Hilfe!
 

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frankundfrei

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Schleifaufbau verbessern

Mir scheint Dein Schleifaufbau noch nicht fein genug abgestuft zu sein. Zumindest zeigt Dein letztes Foto im oberen Bereich, dass schon Wasser Schleifspuren anfeuern. Hier noch mal den Rat von Carsten bedenken: Der Sprung von 40 auf 80 war ihm zu groß. Ich würde auf alle Fälle noch den Zwischenschliff von 120er auf 180er machen und nachölen.

Die unterschiedliche Anfeuerung von der Buche muss nicht am entfernten Lack liegen. Buche wird mit dem Öl von Kreidezeit recht stark anfeuern und das mit Sicherheit auch sehr unruhig und kontrastreich. Das liegt mehr an der Buche als an dem Öl.

Du kannst dem mit Weißpigment entgegen wirken - allerdings braucht es ein wenig Geschick in der Abmischung. Es könnte sonst ein leichter Schleier von dem Weißpigment auf der Oberfläche verbleiben.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

WinfriedM

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Ich habe ein Foto angehängt, hier sieht man nach Wässerung gut die Stellen, auf denen der Lack noch nicht entfernt ist

Ich weiß gerade nicht, welche Stellen du meinst. Kannst du die mal im Bild markieren?

Grundsätzlich gilt: Vom Bild und der Anfeuerung wird es ähnlich aussehen, wie nass gemacht, nur ein klein wenig gelblicher durch das Öl. Test mit Wasser ist mitunter ungünstig, du kannst auch Terpentinersatz oder was Ähnliches nehmen.

Das Grundieröl kannst du als Erstbehandlung fürs weniger beanspruchte Bereiche verwenden. Die Anfeuerung beider Öle dürfte ähnlich sein.
 

Mitglied 30872

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...Du kannst dem mit Weißpigment entgegen wirken - allerdings braucht es ein wenig Geschick in der Abmischung. Es könnte sonst ein leichter Schleier von dem Weißpigment auf der Oberfläche verbleiben...

Ich würde auf solch strapazierten Oberflächen kein pigmentieres Öl einsetzen, da die Pigmente nicht ins Holz einziehen und sich dann schnell ablaufen. Du erhältst dann dunkle Laufspuren, die Stufenränder bleiben hell.
 

frankundfrei

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die Mischung machts

Eben: Mit ein wenig Geschick. Zuviel ist zuviel und macht Ärger. Aber fein geriebene Pigmente ziehen in die Holzfaser ein, bzw. bleiben fest in den Poren sitzen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Besinger

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Vielen Dank nocheinmal an alle für die hilfreichen Tips. Die Treppe ist jetzt fertig. Schliffaufbau 40-(60)-80-120-180-240. 2x Kreidezeitgrundieröl, 2 x Fussbodenhartöl. Für einen Holzanfänger bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Viel gelernt habe ich in jedem Fall!
Nochmal vielen Dank an das Forum!
Nur vielleicht noch eine kleine Frage: hätte eine Bearbeitung mit einem Polierpad an irgendeiner Stelle des Arbeitsablaufes Sinn gemacht?


Scusi Winfried, hatte Nachtdienst und hatte offenbar Konzentrationsstörungen.
 
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