Toleranzen beim Messen in Verbindung mit Holz...

patrick*ka

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Wie genau "muss" man denn mit Holz arbeiten bzw. wie genau müssen die Messinstumente / Messwerkzeuge Eurer Meinung nach sein? Gibt es unterschiede zwischen "in der Werkstatt" und auf "Montag"? Feedback aller Art gerne gesehen und vorab dafür bedankt ... :emoji_wink:
 

Ecki84

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Im Großen und Ganzen sagt man, dass die Tolleranz im Tischlerhandwerk bei 1mm liegt. Wenn man aber bestimmte Teile zusammenfügt kommt es in der Oberfläche schonmal aufs Zehntel an.
 

Airborne

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Die Werkzeuge sollten schon SEHR genau sein, ich ärgere mich wenn ich etwas genau messe und später trotzdem nochmal nacharbeiten muss um das Mass zu halten. Wie genau man es später nimmt ist eine andere Sache. Mir hilft es aber grundsätzlich alles recht genau zu vermessen.

Gruß
Torsten
 

derdad

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Hallo!
In unserer heutigen Zeit arbeiten die Holzbearbeitungsmaschinen auf 0,1mm. Wenn ich ein Stück aushoble dann will ich es auch auf 0,1mm genau haben. Wenn ich auf unserer kombinierten Felder etwas zuschneide hab ich nur eine 1mm Skala. Da bemühe ich mich dann zumindest auf 0,5mm zu arbeiten. Bei versch. Konstruktionen und Fugen sind auch 0,1mm schon manchmal zu ungenau. Wenn ich einen Fußboden verlege, genügt es die Dielen auf 2mm genau abzuschneiden. Und in dieser Tonart geht es weiter. Es kommt immer auf die jeweilige Arbeit an.
lg
gerhard
 

1981_Holzwurm

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Je genauer, desto besser.
Mir wären Zehntel lieber als mm. Man kann für den entsprechenden Zweck ja selbst auf/ abrunden, wie man es will.
 

Mister G

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Wie genau "muss" man denn mit Holz arbeiten bzw. wie genau müssen die Messinstumente / Messwerkzeuge Eurer Meinung nach sein?

Ich weiß ja nicht, worauf Du genau hinaus willst - bei CNC-Fräsungen in MDF o.ä. mag 1/10 ja noch im Bereich des machbaren sein. Aber beim Werkstoff "Holz" gehört eine so hohe Genauigkeit meist eher in den Bereich der Wunschvorstellung. Ich hab mich schon mal zu einer ähnlichen Fragestellung bei Oberfräsen ausgelassen. Vielleicht dient es Dir ja:

Ein Profil, eine Nut oder einen Falz in Holz mit einer gemessenen 1/10 Genauigkeit zu fräsen ist utopisch. Das gibt schon allein der Werkstoff nicht her - bei der Verwendung handgeführter Maschinen erst recht nicht. Passungen werden im Holzbereich nicht in 1/10 gemessen sondern im Zweifel mit etwas Untermaß gefräst und dann am Werkstück (oder besser noch an einem Musterstück) ausprobiert. Wenn die Verbindung zu stramm sitzt wird eben nochmal nachgefräst. Und genau dafür ist die Feineinstellung mit 1/10-Skala sehr angenehm. Dabei ist es aber egal ob dieses Nachstellen von Null aus geschieht oder von irgend einem anderen Wert. Zu 4,3 mm ein Zehntel hinzuzuaddieren (bzw. den Drehknopf einen Strich weiter zu drehen) schafft wohl jeder ohne mathematische Verrenkungen.

In der Metalltechnik wird ganz anders gearbeitet. Dadurch fällt es besonders "Metallern" oft schwer, sich in den Werkstoff Holz hineinzufinden und werkstoffgerecht damit umzugehen. Groß sind dann die Augen, wenn man ein Kantholz schön quadratisch auf 80 x 80 mm ausgehobelt hat, und wenn man am nächsten Wochenende weiterarbeiten will ist der Querschnitt nur noch 79,5 x 79 mm. Da ist ein Zehntel gar nix. :emoji_slight_smile:
 

kobalt

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Sollte man denn nicht einen Unterschied machen zwischen
"Wie genau muss ich messen" und
"Wie genau soll mein Messinstrument sein"?

Ich teile die Meinung, dass ein Messinstrument so genau sein sollte wie irgend möglich. Diese Genauigkeit in jedem Fall zu benötigen oder zu benutzen ist dann wieder etwas ganz anderes.
Was ich meine ist: beim Fräsen einer Nut mit 4mm Tiefe strebe ich auch exakt 4mm an. Ob ich das schaffe oder nicht, spielt für das Messen keine Rolle. Hinterher möchte ich wissen, ob die Nut 3,85 oder 4,22mm hat.
Beim Aufmass für das Verlegen von Netzwerkkabeln messe ich grob die Raummaße aus, dann wird addiert und ein Zuschlag gegeben. Da kommts auf 50cm nicht an. Trotzdem werfe ich kein Lasso in den Raum und schätze die Länge, sondern nehme einen Zollstock oder Laser.
 

1981_Holzwurm

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Da stimme ich mit Kobalt genau überein.
Man muss schon unterscheiden zwischen der Genauigkeit der Messinstrumente und der für die derzeitige Arbeit benötigten Genauigkeit.

Deswegen würde ich eben auch sagen, dass ein Messinstrument mir lieber auch 1/10 mm anzeigt.:emoji_wink:
 

WinfriedM

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Wenn man nur +-0.5mm genau arbeiten kann, dann macht ein Messmittel, was +0.5mm anzeigt, schon im schlimmsten Fall +1mm. Von daher ist es gut, wenn Messmittel wesentlich genauer sind, als meine Toleranzen, die ich sowieso noch reinbekomme.

Es gibt auch einen Unterschied zwischen absoluter Genauigkeit und Wiederholgenauigkeit. Ein Zollstock, der 1mm länger ist, macht oft nichts, wenn ich alles damit messe. Ein Zollstock, der ausgeschlagene Gelenke hat und mal 1mm mehr, mal 1mm weniger misst, führt zur Katastrophe.

Weil sich Fehler aufaddieren muss man auch durchaus wesentlich genauer als +-1mm arbeiten, damit zum Schluß das Endprodukt bei Toleranz +-1mm liegt. Und Zinken mit 1mm Spiel kann keiner gebrauchen, da muss man schon an 1/10mm ran. Ebenso bei Holzbausteinen (Spielzeug). Sind die nicht sehr genau gefertigt, kann man keine vernünftigen Türme bauen.
 

raftinthomas

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ein messwerkzeug muss doch auch der arbeit angepasst sein. was nutzt das präzsionsinstrument, dass auf drei hundertstel misst und mit dem ich entsprechend vorsichtig umgehen muss, wenn ich mit der kettensäge bohlen ablänge...
so genau wie möglich ist auch unsinn. ich hab ne mikrometerschraube in der werkstatt- für holzarbeiten habe ich die noch nie gebraucht...
 

kobalt

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Ziel war aber offensichtlich, ein Messgerät für alle Zwecke zu entwickeln. Sofern das überhaupt möglich ist, muss es also so genau wie möglich sein.
 

raftinthomas

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es kann kein messgerät für alle zwecke geben, genau das wollte ich damit beschreiben.
es gibt auch kein auto für alle zwecke und keine säge für alle zwecke.
 

Airborne

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Ziel war aber offensichtlich, ein Messgerät für alle Zwecke zu entwickeln. Sofern das überhaupt möglich ist, muss es also so genau wie möglich sein.

toll was man da alles rein interpretieren kann :confused: Vielleicht will der Mann sich nur eine Schieblehre kaufen und fragt sich ob es eine mit Uhr sein muss oder die einfache reicht??

Gruß
Torsten
 

patrick*ka

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Abgefahren was hier schon wieder diskutiert wird - danke :emoji_slight_smile: Ein Messgerät für alle Zwecke gibbet nicht und wird es nicht geben - das war auch nicht die Absicht der Frage. Ein Messgerät zu entwickeln das vielleicht zwei oder drei Messgeräte die man so im Alltag benutzt auf eines, das gut bedienbar, robust und zuverlässig ist zu reduzieren, ist eher das Ziel das wir verfolgen. Im Endeffekt ging es aber wirklich darum, wie genau ihr denn gerne messt. So wie ich das jetzt sehe, werden wohl schon die Zehntel angezeigt werden und das Abrunden ist dann die Sache des Benutzers. Danke nochmal für den netten Input :emoji_slight_smile: Viele Grüße
 

kobalt

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Vielleicht will der Mann sich nur eine Schieblehre kaufen und fragt sich ob es eine mit Uhr sein muss oder die einfache reicht??
Ganz so frei war meine Interpretation nicht, aber etwas Spekulation war dabei, das gebe ich zu. Liegt daran, dass ich auch die anderen Posts von patrick*ka gelesen habe :emoji_wink:
 
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