Zinnintarsien
Hallo David,
Dein Vorhaben ist kein Problem, sondern eine Herausforderung. Vom Ausgiessen rate ich ab. Das Holz muss sehr trocken sein,
sonst spritzt das Material beim Eingiessen. Zum anderen, sollte der ganze Einguss in einem Arbeitsgang erfolgen, da sich die Ansatzstellen nicht verbinden (Zusammenfliessen). Ein Abschleifen ist nicht ratsam, da das Zinn, die Oberflaeche verschmiert und aus den Poren kaum zu entfernen ist. Aus gesundheitlichen Gruenden, auf keinen Fall bleihaltige Legierungen verwenden.
Eine Loesung, welche ich auch selbst ausfuehrtte, ist das Einlegen von Zinn/Zinlegierungsstreifen. Da wohl kaum Zinnblech in der
von dir gewuenschten/benoetigten Breite erhaeltlich ist, sind die Einlegestreifen selbst zu giessen. Eine selbst gefertigte Form aus Aluminium, oder Messing ist dazu notwendig. Das ganze vereinfacht sich falls du einen Goldschmied kennst, welcher ueber eine Walzmaschine, verfuegt. Auf einer solchen Maschine, kan aus einem vorgegossenem Zinnteil ein genau kalibrierter Streifen gewalzt werden. Dies ist eine rationelle Weise um Zinneinlegestreifen herzustellen.
Die eingefraessten Nuten, sollen sich zum Nutengrund hin leicht konisch erweitern. ca 2° genuegen. In diese Nuten werden nun die
Zinnstreifen eingehaemmert. Das ueberstehende Zinn muss mit einer scharfen Ziehklinge auf gleiche Hoehe wie das Holz, gebracht werden.
Das Holz muss vor dem Einlegen der Zinnstreifen, geschliffen, gewaessert, nochmals geschliffen sein, so dass nach dem Abziehen mit der Ziehklinge die Oberflaeche fertig ist zum Aufbringen des Lackes, usw.
Dein Vorhaben ist durchfuehrbar, doch setzt dies Geduld und Ausdauer voraus. Ich bin gerne bereit dir weitere diesbezuegliche Fragen zu beantworten.
mfg
Ottmar