Tischkreissäge ausrichten

drahtbändigerin

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Hallo liebe Holzwerker,

ich wende mich mit einer Frage an euch, zu der ich nach eigenen Recherchen noch keine Antwort im Netz gefunden habe.

Vor kurzem habe ich mir eine Tischkreissäge zugelegt (eine Scheppach TS 310) und bin gerade am Zusammenbau.
Soweit hat alles recht gut funktioniert, einen Probeschnitt bereits gemacht. Doch winkelig ist sie noch nicht.

Das Sägeblatt ist schief und der Parallelanschlag weist hinten ca. 2-3mm weg von einer gedachten Sägeblattlinie, anstatt parallel zu liegen.

Ich habe mal zwei Bilder angefügt, die das Manko verdeutlichen.

Meine Frage an euch: wie kann man hier am besten vorgehen? Ist es sinnvoll den Motorkasten zu lösen und gerade auszurichten? (der war werkseitig bereits montiert)
Oder sollte ich lediglich den Parallelanschlag zum Sägeblatt hin optimieren? (zB. am hinteren Stift mit einem Blech unterfüttern)


Mit freundlichen Grüßen,

Anna
 

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WinfriedM

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Würde erstmal gucken, ob du das Sägeblatt gegenüber dem Tisch vernünftig ausgerichtet bekommst. Erst dann den Parallelanschlag justieren.

Weil du bei dem Tisch aber keine Führungsnuten hast, ist die Parallelität zwischen Sägeblatt und Tisch gar nicht so wichtig. Wichtig ist schlussendlich, dass Sägeblatt und Parallelanschlag parallel sind und das die Führungsschiene deines Queranschlages ebenso parallel zum Sägeblatt läuft.
 

Hainling

ww-eiche
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Beim zweiten Kritikpunkt musst du darauf achten, dass sich der Parallelanschlag nach der Justage immer noch hinter dem Sägeblatt öffnet. Das verhindert ein Klemmen von Werkstücken und damit einen Rückschlag. 2 bis 3mm sind zuviel, aber einige Zehntel müsse weiterhin Spiel sein. Das steigert die Sicherheit ein Stück weit. Also übertreibe es nicht mit der Justierung des Parallelanschlages. Er heißt zwar Parallelanschlag, aber es ist ein Risiko, wenn er wirklich exakt parallel steht. Wie gesagt kann sich das Werkstück dann leichter an den aufsteigenden Zähnen verhaken. Auf die Schnittgüte wirkt sich eine minimale Schiefstellung unwesentlich oder sogar vorteilhaft aus.

MfG Hainling
 

drahtbändigerin

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Vielen Dank für eure Hinweise, dass sich der Parallelanschlag nach hinten leicht öffnen sollte, habe ich über dieses tolle Forum herauslesen können. Mir erschien die Abweichung aber auch etwas zu groß.
Wenn das Sägeblatt gerade liegen würde, so könnte das auch in etwa hinkommen.

Wie kann ich das Sägeblatt gegenüber dem Tisch ausrichten? Reicht es über den Motorkasten im Ganzen? Dh. die Schrauben für dessen Befestigung lösen, das Teil gerade rücken und wieder festziehen. Oder muss ich dafür "tiefer in die Materie"?

viele Grüße,
Anna
 

WinfriedM

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...ist bei jeder Maschine anders. Vielleicht hast du ein paar Bilder von unten, dann könnte man Vermutungen äußern.
 

drahtbändigerin

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Hallo Winfried,

habe gerade noch ein paar weitere Bilder gemacht.

bei den Ersten beiden sind die Schrauben, über die der Motorblock mit der Tischplatte verbunden sind, markiert.
Die letzten beiden zeigen den unteren Tisch von vorn und von der Seite.
 

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WinfriedM

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Sieht so aus, als könntest du einfach die Tischplatte gegenüber dem Rest neu justieren. Notfalls die Löcher des Unterbaus etwas vergrößern oder Langlöcher reinfeilen.

Ich denke, du wirst da keine weitere "offizielle" Justagemöglichkeit finden.
 

drahtbändigerin

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Gestern habe ich mich nochmal dran gesetzt. Eher kam ich nicht dazu.

Über die Winkeleinstellung konnten wir das Sägeblatt parallel zum Tisch ausrichten. Diese ist an dem Gerät über zwei Stellschrauben vorne und hinten einzustellen. Das ist etwas unglücklich gemacht. Denn jedesmal wenn ich den Winkel verstelle, müsst ich nochmal neu justieren - und brauche einen zweiten Mann dafür.

Außerdem musste ich feststellen, dass somit die Skalen, für den Winkel als auch für den Parallelanschlag für die Katz sind.

Bei den gestrigen Probeschnitten sind die Schnitte wellig geworden. Ich hoffe aber, das lag nur an einem unsauberen Vorschub meinerseits und nicht an der Säge.

Fazit: Es gibt hier und da noch ein paar kleine Unzulänglichkeiten, die ich bei einer Scheppach Säge ehrlich gesagt nicht erwartet hätte. Aber wir werden uns schon noch aneinander gewöhnen.

viele Grüße,
Anna
 

WinfriedM

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Autsch! Jedes mal, wenn du einen anderen Schnittwinkel des Sägeblattes einstellst, muss neu zu zweit justiert werden? Mit so einer Maschine kann man doch gar nicht sinnvoll arbeiten.

Die ganze Konstruktion wirkt auf mich so, dass du damit im Innenausbau mal etwas auf +-1mm sägen kannst. Möbel damit herzustellen, dafür ist die nicht gedacht. Aber was hast du eigentlich vor damit?
 

drahtbändigerin

ww-pappel
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Hallo,

nach einiger Zeit wieder eine Rückmeldung von mir, da in der Zwischenzeit 1000 andere Kleinigkeiten getan werden mussten :emoji_slight_smile:

Die Tischkreissäge habe ich am Ende doch noch mal selbst ausjustiert. Die Justage zu Zweit war z.T. eher ein undefiniertes "Geruckel" und viel zu umständlich.
Das Sägeblatt habe ich, wie zu Beginn geschrieben, über die Tischverschraubung des Sägenkastens parallel ausrichten können. Nun kann ich auch die 90° nach der Schrägstellung wieder ohne großen Umstand erreichen. Am Gehrungsanschlag habe ich eine kleine Änderung vorgenommen, so dass dieser jetzt auch besser einzustellen ist.

Das Einzige, was mir noch immer nicht ganz gefällt, ist der Parallelanschlag.
Ich denke, auch hier werde ich mir eine eigene Lösung basteln über ein oder zwei Schienen, die ich vorn und hinten an der Tischaußenkante befestigen werde.

Sie wird zum Einen im Innenausbau eingesetzt (in naher Zukunft). Zum Anderen habe ich aber schon vor, Möbel zu bauen.
 
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