Tischkonstruktion

Nersgatt

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Hallo Zusammen,

das das hier mein erstes Posting ist, eine kurze Vorstellung. Ich bin Jens, 33 Jahre aus dem Nordwesten der Republik.
Ich würde mich als durchschnittlich handwerklich begabt bezeichnen.

Meine Frau hat einen Esstisch "bestellt". Da ich sowas noch nicht gemacht haben, würde ich gern mal nach Meinungen zu meiner geplanten Konstruktion fragen.
Ich habe den Tisch mit Sketchup mal gezeichnet, wie ich ihn mir vorstelle. Hier findet ihr einige Bilder, sowie die Sketchup-Datei:
https://www.dropbox.com/sh/712o0t6vjci7we8/3rkR5bVEtn

Der Tisch soll 2 x 1 Meter groß werden, damit 6 Leute daran Platz finden.

Ich möchte die Rahmenbretter mit Zapfen an den Tischbeinen anleimen. Vielleicht noch jeweils eine Schraube durch das Tischbein in die Stirnseite der Bretter, um sie zu sichern (zumal ich auch nicht so lange Zwingen habe).

Dazu kommt in der Mitte noch ein Brett, welches ich mit den beiden langen Rahmenbrettern verschrauben würde.
Als Tischplatte einzelne Bohlen, die ich von oben am Rahmen verschrauben würde. Untereinander würde ich die Bohlen nicht verbinden (oder sollte ich das tun?). Und hier sind meine Bedenken. Wenn die Bohlen arbeiten (breiter werden), verzieht sich dann der komplette Tisch?

Für die Schrauben würde ich jeweils ein 8 mm-Loch bohren, worin der Schraubenkopf verschwindet und dann einfach einen Dübel in das Loch leimen, damit man ihn nicht mehr sieht.

Vielleicht noch kurz, was mir so Werkzeug zur Verfügung steht:
Handkreissäge, Kappsäge, Stichsäge, Bohrer, Akkuschrauber, Stecheisen. Ein bisschen machen mir auch die Nuten in den Tischbeinen Sorgen. Ich hab Angst, dass ich die nicht ansehnlich hinbekomme. Sollte ich mir dafür vielleicht noch eine Oberfräse zulegen?
Außerdem hat mein Schwiegervater eine Tischkreissäge und eine Dicktenhobelmaschine. Da könnte ich evtl. auch Sachen machen lassen, wenn ich mit meiner Ausstattung nicht weiter komme.

Als Material wollte ich eigentlich Fichte/Tanne nehmen. Hab aber Sorgen, dass das zu weich ist. Sollte ich doch lieber z.B. Eiche verwenden?

Und eine abschließende Frage: Ich hab noch Eichenstämme mit ca. 1 Meter Durchmesser liegen. Die haben wir im letzten Winter gefällt. Wenn ich mir die aufsägen lasse, wie lange muss ich dann die Bohlen noch trocknen lassen, bis ich sie z.B. für den Tisch verwenden könnte?

Vielen Dank!
Jens
 

Michl3007

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Eichenstämme

Hallo, die Stämme kannst du erst in ca. 6-8 Jahren für den Tisch verwenden!!! Pro cm ca. 1 Jahr.
Fichte würde ich nicht wählen, wäre mir zu weich!
Gruß Michl
 

rorob

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Und eine abschließende Frage: Ich hab noch Eichenstämme mit ca. 1 Meter Durchmesser liegen. Die haben wir im letzten Winter gefällt. Wenn ich mir die aufsägen lasse, wie lange muss ich dann die Bohlen noch trocknen lassen, bis ich sie z.B. für den Tisch verwenden könnte?

Frag mal (d)einen Sägewerksbetreiber, ob er eine Trockenkammer hat.

Gruß
Robert
 

Gast aus Belgien

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Ich will jetzt wirklich ins Detail gehen (anders schreibe ich morgen früh noch), würde Dir aber empfehlen erst einmal die Suchfunktion (SuFu) zu benützen. Themen über wie man einen Tisch baut, was man beachten muss dass sich die Tischplatte (auch besteht sie nur aus einzelnen Bohlen) nicht verzieht. Wie man Tischbeine und Zargen verbindet und vor allem dass ein Tisch schon ein ziehmlich anspruchvolles Projekt ist, finden sich hier wirklich zuhauf.
 

Nersgatt

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Hallo,

ich bedanke mich erst mal für die ersten Antworten.
Ich habe mir den Tipp, sie Suchfunktion zu nutzen, zu Herzen genommen und in den letzen Tagen erst mal recherchiert. Ich hab Videos geschaut, gelesen und überlegt.

Das Resultat ist, dass ich meinen Tisch nochmal virtuell umkonstruiert habe (gut, eigentlich hab ich ihn sogar 3x wieder über den Haufen geworfen).
Hier sind die geänderten Bilder: https://www.dropbox.com/sh/sgtn5n41cgvd92k/CJD8WVgWLl

Folgende Änderungen habe ich gemacht:
Die Tischplatte soll nicht aus einzelnen Bohlen gemacht werden, sondern ich werde mir dafür eine Platte aus Leimholz besorgen. Die Bohlenoptik möchte ich mit den (rein dekorativen) Nuten erreichen. Ich denke, diese Art ist erstmal einfacher für mich.

Den Überstand der Platte habe ich auf 3 cm gekürzt, außerdem die Zargen geändert, damit man genug Platz für die Beine hat.

Dazu werde ich geschraubte Gratleisten machen. Die beiden äußeren mit der Zarge verleimen und daran die Tischplatte festschrauben. Die Tischplatte wird nicht mit der mittleren Zarge verschraubt, sondern liegt dort nur auf.

Insgesamt habe ich 4 Gratleisten vorgesehen, die jeweils an 5 Stellen mit der Platte verschraubt werden. Die Langlöcher in den Gratleisten sind 30 mm lang.
Als Material werde ich Fichte/Tanne nehmen. Ja, ich weiß, dass das weich ist und schnell Riefen haben wird. Aber dies ist mein erster Tisch. Da möchte ich nicht gleich das teuerste Material verwenden. Wenn der Tisch dann in 3 Jahren unansehnlich wird, hab ich halt was gelernt.
Vielleicht bau ich dann einen Tisch aus anderem Material.

Folgende Fragen hab ich noch: Der Tisch wird 1000x2000 mm groß. Die Platte soll ca. 30-40 mm dick werden, je nachdem was der Baumarkt so hergibt.
Reichen da die 4 Gratleisten, oder muss ich mehr einplanen? Ich hab die Gratleisten 40x40 dick geplant. Reicht das, oder müssen die Dicker sein. Gibt es da Richtwerte? Ich hab nichts gefunden.
Sind die Langlöcher mit 30 mm lang genug? Wenn ich von 1% ausgehe, dann würde die ganze Platte ja bei 1000 mm Breite max. 10 mm arbeiten. Ich müsste also mehr als genug Spiel haben, oder?

Eine Oberfräse wird definitiv angeschafft. Ich denke, eine POF 1200 oder etwas in die Richtung wird es werden. Und dann erst mal an Resten üben.

Gibt es sonst noch Anmerkungen zu meinen Überlegungen?

Vielen Dank,
Jens
 

v8yunkie

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Tischplatte

Hallo Jens,
was für eine Tischplatte aus dem Baumarkt soll das denn sein?? Doch nicht so ein keilgezinkter Flickerl-Teppich aus Buche oder Eiche?? Wie soll da eine Bohlen-Optik zustande kommen?

Und eine Leimholzplatte mit durchgehenden Lamellen wirst Du im Baumarkt nur aus Fichte oder Kiefer bekommen... oder wollstest Du das? Für anderes Holz mußt Du in den Fachhandel... aber mach dich auf einen ordentlichen Preis gefaßt, bei der Stärke. Und rechne Dir mal das Gewicht aus.... das wiegt ordentliche was.

Gruß,
Thomas
 

McBride

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Es gibt im Baumarkt Massivholz Arbeitsplatten Eiche, bei uns in den Maßen 60x220cm, Stärke 27mm.
Davon bräuchtest du 2 Stück und müsstest diese zurechtschneiden und 1x verleimen.
Kosten beide zusammen etwa 120 Eu, dann hast du natürlich Mindestqualität und nur Flicken.
Schau dir das einfach mal an im nächsten Bauhaus, und mach dir selbst ein Bild.
In 40mm Stärke und guter Quali wirst du wohl echt den Preisschock bekommen.
 

Gast aus Belgien

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Erst mal freue ich mich dass Du den Tip mit der SuFu gefolgt bist und so auch ein bisschen Einsicht bekommen hast (leider eine der wenigen Ausnahmen).
Aber jetzt können wir ans Eingemachte, denn jetzt stehen noch ein paar Fragen offen :emoji_slight_smile:
Ist der Hobel Deines Schwiegervaters auch eine Abrichte?
Dann würde nämlich die Möglichkeit bestehen dass Du Dir das Leimholz auch selber machen könntest. Ist natürlich schon eine Extra-Arbeit, aber dann musst Du Dir das hässliche Baumarkt-Leimholz nicht reinziehen, wärst etwas billiger als für A-Ware und könntest Dir die Tischplatte nach Deinen "Wünschen" zusammensetzen.
Dies natürlich nur unter der Voraussetzung dass Du Dir dies auch zutrauen würdest, eventuel in Zusammenarbeit mit Deinem Schwiegervater (meisstens haben Besitzer einer TKS und eines Hobels doch wenigstens ein bisschen Ahnung von der Materie).
 

Pendejo

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Es gibt im Baumarkt Massivholz Arbeitsplatten Eiche, bei uns in den Maßen 60x220cm, Stärke 27mm.
Davon bräuchtest du 2 Stück und müsstest diese zurechtschneiden und 1x verleimen.
Kosten beide zusammen etwa 120 Eu, dann hast du natürlich Mindestqualität und nur Flicken.
Schau dir das einfach mal an im nächsten Bauhaus, und mach dir selbst ein Bild.
In 40mm Stärke und guter Quali wirst du wohl echt den Preisschock bekommen.

Wieso 2 nehmen? Reicht nicht einfach eine Platte? Bei der Unterkonstruktion reicht das doch völlig aus. Ausser man will das für die Optik?

Das Ding mit dem Selbermachen ist so eine Sache. Wenn es einem Spass macht ein tolles Projekt. Allerdings doch als Laie sehr zeitaufwändig. Aber allem Anschein nach scheinst du ja wirklich die Motivation zu haben. Also falls das selbermachen für dich in Frage kommt, wie das Harald vorschlägt, findet sich auch dazu viel im Forum oder du fragst ganz konkret hier nach...:emoji_slight_smile:
 

Nersgatt

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Ist der Hobel Deines Schwiegervaters auch eine Abrichte?
Dann würde nämlich die Möglichkeit bestehen dass Du Dir das Leimholz auch selber machen könntest. Ist natürlich schon eine Extra-Arbeit, aber dann musst Du Dir das hässliche Baumarkt-Leimholz nicht reinziehen,

Nein, eine Abrichte ist das nicht. Ich muss erst mal schauen, was der Baumarkt so an Holz überhaupt anbietet. Das Landleben hat leider den Nachteil, dass der nächste Baumarkt 30 km entfernt ist. Da fährt man nicht mal eben vorbei um zu gucken, was die im Angebot haben. Der Baustoffhändler hier im Ort hat sowas leider gar nicht. Dort bekäme ich nur OSB-Platten, Rauspund und sowas in der Art.
Und den nächsten richtigen Holzhandel, den ich auftun konnte, wäre erst in rund 60 km Entfernung.
Aber wie gesagt, es wird mein erster Tisch, bei dem sicherlich Fehler machen werde. Ich gehe sogar fest davon aus, Fehler zu machen. Ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und wenn das Holz dann nicht so schön ist und nicht so teuer war, dann tut es auch nicht so weh ihn in wenigen Jahren durch den Schornstein zu schicken. Dann war es halt nur hässliches Baumarktleimholz. Ich habe an diesen Tisch nicht den Anspruch ihn meiner Tochter zu vererben. Darüber kann ich dann beim übernächsten Tisch nachdenken. :emoji_slight_smile:

wärst etwas billiger als für A-Ware und könntest Dir die Tischplatte nach Deinen "Wünschen" zusammensetzen.
Dies natürlich nur unter der Voraussetzung dass Du Dir dies auch zutrauen würdest, eventuel in Zusammenarbeit mit Deinem Schwiegervater (meisstens haben Besitzer einer TKS und eines Hobels doch wenigstens ein bisschen Ahnung von der Materie).

Mein Schwiegervater hat mal Tischler gelernt und kann sowas sicherlich auch. Er hat z.B. unsere Kellertreppe gebaut und vor der Leistung ziehe ich definitiv den Hut. Die hätte man auch im Wohnraum einbauen können, die muss man nicht im Keller verstecken.
Aber trotzdem möchte ich so viel wie möglich selbst machen.

Dass ihr gar nicht auf meine Fragen bezüglich der Gratleiste eingegangen seit (Dimensionen der Leiste, Anzahl und Anzahl Verschraubungen) lässt mich vermuten, dass das so passt?

@Pendejo: McBride hat von 2 Platten gesprochen, weil der Tisch 100 cm breit werden soll, er aber von nur 60 cm breiter Ware im Baumarkt ausgeht. Daher müsste ich 2 Platten verleimen um auf die gewünschte Breite zu kommen. Das würde ich mir auch zutrauen.

Gruß,
Jens
 

heiko-rech

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Hallo Jens,

ich würde dir zu einer fertigen Platte vom Holzhändler raten. Durchgehende Lamellen und breit genug, dass du nicht verleimen musst. Denn so einfach wie es klingt ist es nicht eine so große Platte zu verleimen. Das Zusammenfügen zweier Platten könntest du nach dieser Methode machen, sofern eine passende Säge vorhanden ist.

https://www.youtube.com/watch?v=zysi9088_5M

Dann ein paar Flachdübel rein und Verleimen. Wobei dann eventuell das nächste Problem auftaucht: Hast du genügend Zwingen dafür?

Darüber hinaus ist die Qualität der Platten vom Holzhändler meist auch besser, als die im Baumarkt. Und eine Platte aus Nadelholz, auch in der Größe ist garnicht mal so teuer.

Gruß

Heiko
 

McBride

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Hallo Jens,
schau dir das Video von Heiko an, bei 4:20 siehst du die komplette Platte,
das wäre quasi die Nonplusultra- Tischplatte, durchgehende, breite, astfreie Bretter.

Und dann schau mal nach "keilgezinkt Eiche" Google Bildersuche.
Das wäre Baumarktqualität und die bietet dir aneindergestückelte, farblich unterschiedliche Eichestäbe , Breite etwa 2,5cm.
Angesichts des Preises und des geringen Arbeitsaufwandes ist es halt trotzdem eine Option.

Und wie schon richtiggestellt wurde: 2 Platten werden benötigt wegen der geforderten Breite von 1,00 m.
Das Größte was unser Baumarkt zu bieten hat an Leimholz sind diese Arbeitsplatten, halt 60 breit.
Eigentlich bräuchtest du an der Verleimkante garnix machen, sind doch abgerichtet.
Schau dir alle Preise und Qualitäten an, auch vom Holzhandel und entscheide, danach sehen wir weiter:emoji_slight_smile:
Gruß
 

Holz-Fritze

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Hier mal eine Idee für die Verbindung der Zarge an die Tischbeine:
 

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TheWoodTinkerer

ww-eiche
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... Reichen da die 4 Gratleisten, oder muss ich mehr einplanen? Ich hab die Gratleisten 40x40 dick geplant. Reicht das, oder müssen die Dicker sein. ...

Hallo Jens,

Erst einmal finde ich es gut, wieviel du zwischen Post #1 und Post #6 selber in Erfahrung gebracht hast!

Bei Gratleisten ist weniger die Breite als die Höhe wichtig da die Materialstärke in der Höhe die Biegefestigkeit der Gratleiste bestimmt. Falls du den Tisch aus FI/TA machst, kannst du natürlich auch Gratleisten aus einem festeren Holz fertigen (Buche, Eiche, ...). Da die Gratleisten auch später nicht sichtbar sind und deine Ansprüche an den Tisch eher funktioneller Natur sind, könntest du die Gratleisten auch aus Multiplex herstellen (20x60 o.s.ä.).

Weiterhin gutes Gelingen
 

Holz-Fritze

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guude Fritze,

und wie lange hält Deiner Meinung nach das Vorholz?

Also mein Terassentisch aus Eiche ist so konstruiert, der hält jetzt schon sechs Jahre und steht dabei nur draußen.

Ich habe das Vorholz jetzt vielleicht ein wenig dünn eingezeichnet.

Aber warum soll das nicht halten, bitte wenn Du das etwas erläutern kannst. Ich lerne gerne dazu.

Vielleicht wäre es so besser:
 

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