Tischfräse mit Trapezzinkenverleimfräser einstellen

Trolli

ww-kastanie
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Hallo!

Bei den ersten Versuchen mit der Tischfräse Trapezzinken für Massivholzplatten einzufräsen hatte ich folgende Probleme:

1.) An einlauf der Teiles war auf ca 8cm länge die nut zu tief gefräst. Anschließend der rest gerade wie er sein soll. Neben einer zu hohen einstellung de Abnehmenden Anschlages, tippe ich auf eine fehlerhafte Einstellung des Vorschubapparates ( zu weit hinten/ Sturz [Anpresswinkel] zu groß).
Liege ich mit meinen Gedanken richtig oder gibt es noch andere Punkte zu beachten.

2.) Das größere Problem. Die einzelnen Lamellen hatten einen Höhenversatz von ca. 0,2 -0,3mm. Wo liegt der Fehler?

Freue mich auf eure Antworten.

Danke!!!
 

netsupervisor

Gäste
Hallo,

Frage vorweg, wie viele Trapezzinken hat der Fräser, arbeitest du mit einem Univ.-Profilmesserkopf oder mit einem Verleimfräser, aus Vollprofil?

Die Probleme klingen für mich nicht neu, da war ich auch schon mal bzw. bei ersterem Problem. Du musst den linken Anschlag nach vorne setzen, weil der Trapezverleimfräser immer ca. 2mm mehr wegnimmt, als die momentane Lamellenbreite.
Das bedarf schon einiges an Einstellarbeit, bis das ganze passt. Hast du deinen Vorschub entsprechend schief gestellt, dass er das Werkstück an den nach dem Fräser folgenden Anschlag seitwärts hindrückt?
Ansonsten tippe ich mal, dass ein Anschlag wirklich zu tief eingestellt ist. Beim Einschieben des Werkstücks muss man übrigens IMMER das Werkstück so gegen den einlaufenden Anschlag drücken, dass kein Spalt mehr vorhanden ist. Denn der Vorschub neigt dazu, das Werkstück in den Fräskorb hineinzudrück, weil er ja leicht schief gestellt ist. Wenn das Werkstück dann den zweiten Anschlag erreicht hat, kann man es beruhigt loslassen.

Zweiteres Problem ergibt sich eigentlich nur, wenn du beim Wenden des Fräsers irgendwie die korrekte Höheneinstellung verlierst. Ansonsten kann ich mir kaum da was vorstellen.
Vielleicht war beim ersten Fräsvorgang der Fräser nicht ganz festgezogen, aber 2/10 wären schon da fast aufgefallen, weil sich der Fräser dann leer auf der Spindel durchdreht. Wenns ein Profilmesserkopf ist, könnte der eventuell nicht ganz symetrisch sein, seis durch Abnutzung oder sowas.

Hast du einen Tischeinlegering drin, oder ist da ein großer Spalt? Weil das kann auch oft Probleme erzeugen. Wenn ja, auf jeden Fall mit Tischeinlegering arbeiten, falls der Fräser das zulässt.

Hoffe, ich konnte dir helfen.
Gruß
Manuel
 

raftinthomas

ww-robinie
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höhenversatz von zwei zehntel bedeutet ein zehntel aus der mitte raus oder unterschiedlich dicke hölzer.
imho mit normalen maschinen ohne unendliche einstellarbeit auch nicht besser hin zu bekommen. die fläche muss ja eh noch mal geschliffen werden. um die leimreste weg zu bekommen.
 

Trolli

ww-kastanie
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Danke für die schnelle Antworten!

Die Probleme sind gelöst.
zu 1.) Vorschub weiter in Richtung des rechten Anschlages verschoben und
Anstellwinkel (Anpressdruck) deutlich verringert. Danach leichte Spitzfuge
welche durch Anpassen des linken Anschlages korrigiert werden konnte.

zu 2.) Fehler war definitiv falsche Höheneinstellung des Fräsers.
 

Norbert

ww-robinie
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Hallo Trapez- (Kronenfugen-) Fräser,

diese Art Vollholz zu verbinden wende ich schon 15 Jahre an.

Meine Vorgehensweise ist die Folgende:

1. Alle Kantel/Lamellen sind auf gleiche Dicke und dazu rechtwinkligen Frässeiten hergerichtet.
2. Kantel nebeneinanderlegen und nach fachgerechten und optischen Aspekten sortieren.
3. Lage kennzeichnen und Kantel in gleichbleibender Reihenfolge aufeinanderlegen (bei mir: hintere Kantel zuunterst).
4. Höheneinstellung des Fräsers mit der Meßuhr (Hebor) = 1/2 Kantelstärke + 1/2 Fräserbreite, wobei die Meßuhr auf die obere Schneidenkante aufgesetzt wird. Bei zu hohem Fräser wegen dicker Kanteln beidseitig 10 oder 20 mm dicke Distanzringe unterlegen, um den Meßbereich (bei meiner Uhr 50 mm) zu erweitern.
5. Beide Anschläge so einstellen, daß sie exakt fluchten.
6. Anschlagtiefe folgendermaßen einstellen: Stahllineal mit der schmalen Kante so auf den abnehmenden Anschlag halten, daß das freie Ende des Lineals am Fräser in eine tiefe Trapeznut ragt. Fräser von Hand drehen und Anschlagtiefe so einstellen, daß das Messer das Lineal gerade berührt, ohne es vom abnehmenden Anschlag abzuheben.
7. Anschlagbacken so dicht wie möglich an den Fräser stellen.
8. Probestück von genau gleicher Dicke wie die Kanteln/Lamellen etwa 10-12 cm weit anfräsen.
9. Die Hälfte des angefrästen Teils absägen, umdrehen und an die verbliebene Fräsung halten. Wenn der Abschnitt (der jetzt den Fräser repräsentiert) zu hoch (zu niedrig) ist, den Fräser um die halbe Differenz niedriger (höher) stellen. Achtung: bei Verwendung einer Meßuhr an der Frässpindel, die neue Position immer von unten anfahren, um den toten Gang herauszunehmen, d.h. ggf. den Fräser weiter nach unten drehen und dann bis zum neuen Wert hochdrehen.
10. Wenn die Probefräsung zufriedenstellend ist, den Vorschubapparat einschwenken, seine Höhe einstellen und mit etwa 5° - 10° gegen den Anschlag arretieren.
11. Kantel zuführen und solange gegen den Aufgabeanschlag drücken, bis der Abnahmeanschlag die Führung übernimmt.
12. Nach Fräsung der ersten beiden Seiten ist ein Paßversuch angesagt, um ggf. noch kleiner Korrekturenvornehmen zu können.
13. Alle Kantel bis auf den ersten und letzten durchlaufen die Fräse zweimal. Dazu nach dem ersten Fräsgang den Kantel abnehmen, um die Längsachse drehen und die
zweite Seite anfräsen.
14. Zum Beleimen spanne ich alle Kantel (auch unterschiedlicher Breiten) so zusammen, daß eine gerippte Oberfäche entsteht, die mit einer kleinen Farbrolle mit Leim versehen werden kann.

Gruß

Norbert
 

hey

Gäste
hey

es kann viell. sein das deine beiden anschlagsbacken unterschiedlich eingestellt waren . oder sie waren vom fräskopf zu weit weg
 
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