Tischentwurf

Joka1977

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Hallo

Ich habe vor einen Tisch zu bauen, bis jetzt habe ich immer nur kurzzeitige Sachen gebaut, aber ich hab jetzt ein besonders schönes Brett und will mal etzwas langlebigeres fertigen.
Hier ein Entwurf, der Einzelteile ...die Pfeile, geben die Maserrichtung an.

1680_3636333032323264.jpg


Hinweis:
dieTischplatte soll aus mehreren Stäben längsgeleimt werden (durchgehend)
zu den Tischbeinen ...2 Bretter auf Gehrung miteinander verleimt.

Wie verbinde ich die Einzelteile (Platte, Unterbau und Beine), ohne große Arbeit und ohne, daß die Gefahr des Verziehens/reißens besteht?

Tips, Kritik usw sind herzlichst willkommen :emoji_wink:
 

gleiter

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EIN Brett für einen ganzen Tisch? Muss das Brett recht groß oder der Tisch recht klein sein, wie auch immer... :emoji_grin:

Beine hast Du ja schon auf Gehrung, verleimen.

Rahmen verleimen, ev. Dübeln oder Nuten / Federn, ist empfehlenswert.

Beine mit Rahmen verbinden, innen oder aussen, wie belieben. Leimen ev. mit Dübeln oder Schrauben zum Sichern oder Torbandschrauben durch alles durch damit es auch wieder lösbar bleibt, wie belieben. Es gibt auch einen eigenen Beschlag für die Verbindung Bein/Zarge. Wenn die Beine aussen auf der Zarge sitzen, brauchst Du die Zarge auch nicht auf Gehrung arbeiten, ist ja eh' verdeckt.

Platte reicht eigentlich stumpf geleimt, ich arbeite immer eine durchgehende blinde Feder ein (und bleibe natürlich innerhalb der Hirnkante).

Verbindung Unterbau / Platte flexibel ausführen, sonst kanns reissen. Traditionell an der Unterseite der Platte je Eck zwei L - förmige Klötzchen angeschraubt, im Rahmen ist eine entsprechende Nut innen ausgearbeitet, Platte drauf, Klötzchen mit der Nase in die Nut drehen, aber nicht bis zum Anschlag, muss ja Platz zum Arbeiten bleiben!, Schraube anziehen, fertig.

Geht ruck zuck, ist einfach zu machen.

Komplizierter geht es auch, dann hast Du in der Unterseite der Platte zwei Gratnutleisten eingearbeitet, die verhindern ein Werfen der Platte sehr gut. Gut geplant dient diese Leiste dann auch gleich als Anschlag innerhalb der Zarge, und Du sparst Dir die Klötzchengeschichte. Da darf der Überhang allerdings nicht all zu groß sein, ist halt auch abhängig davon wie gut das Brett wirklich ist und in welcher Lamellenbreite Du arbeitest.

Sauber ausgehobelt ist natürlich die Voraussetzung.

Gruß, André.
 

Joka1977

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Das Brett ist groß und der Tisch wird klein :emoji_wink: ...soll so eine Art Dankeschön/Geschenk werden.

Habe bis jetzt mit einem Festool Verleimfräser Die Bretter für Platten gefräst ...wenns auch einfacher (stumpf) geht ist mir das sehr recht (die platte hat aber nur eine Stärke von 12-14mm ...reicht das stumpfe Verleimen wirklich?).

Die Tischbeine werden außen an die Zarge gesetzt.

Aber gibt es zufällig ein Bild von der Klötzchengeschichte? ...ich kann mir das gerade nur schwer vorstellen.

Danke ...sagt Martin
 

gleiter

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12 - 14 ist schon recht dünn für die Platte, sollte stumpf aber auch gehen, all zu großer Belastung dürfte das Tischchen ja nicht ausgesetzt sein.

Aber nimm doch den 4er Scheibennutfräser, fahr die Seiten ab, schneide Federn aus einer entsprechenden Sperrholzplatte und verleime alles miteinander.

Bild vom Klötzchen habe ich keines auf die Schnelle, eine Skizze sollte hoffentlich Klarheit schaffen.

Gruß, André.
 

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Joka1977

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Kann man die Stirnseite der Leimplatte eigentlich mit einer aufgesetzten (angeleimten) Leiste verdecken?
 

gleiter

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Kann man die Stirnseite der Leimplatte eigentlich mit einer aufgesetzten (angeleimten) Leiste verdecken?

Man kann. Die Gefahr des Reissens ist allerdings sehr stark gegeben, de facto sperrst Du das Hirnholz und verhinderst sein Arbeiten. Würde ich nicht machen.

Alternative 1 - de facto nicht machbar: Stirnseitig eine Gratleiste einschieben. Die Platte kann arbeiten ohne gesperrt zu sein, allerdings wird das nie bündig, je nach Arbeiten des Holzes steht die Leiste vor oder springt rück. Nicht machbar weil die Platte nicht dick genug ist.

Alternative 2: Du stellst eine Dreischichtplatte her, dann geht ein Rundumanleimer auf Gehrung schon.

Gruß, André.
 

yoghurt

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Hallo Joka, hallo André,
hier noch mal ein Arbeitsblatt (ja sorry, stammt tatsächlich aus dem Unterricht - ich werde die Lösung der Aufgaben aber nicht kontrollieren) zum Thema Nutklotz.

Gruß

Heiko
 

gleiter

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Stimmt, die Schräge hatte ich vergessen. Wobei, der Klotz muß gar nicht umständlich bearbeitet sein, es reicht genauso gut die Nut entsprechend tiefer zu setzen.

Und ich weiß jetzt nicht wie stark dein Brett ist, und wie breit die Lamellen sein sollen. Aber letztens erst habe ich eine 42er Bohle in 60 mm breite Streifen aufgetrennt und dann hochkant über die Tischkreissäge geführt, danach die beiden Streifen durch den Dicktenhobel gejagt um Endstärke 10 mm zu bekommen. Da ist ordentlich abgetragen worden.

Ich denke mal dass aus einer 42er Bohle auch drei Stücke raus kommen, runtergehobelt auf 4 mm kommst Du in Dreischichtbauweise auch wieder auf 12 mm Gesamtstärke. Bei der Stärke ist ein Abrichten nicht wirklich nötig, danke ich mal.

Und die Aufgaben im Beispiel habe ich lösen können, auch wenn ich keine Tischlerausbildung habe... :emoji_grin: "Nutklotz" ist eine Erweiterung meines Sprachschatzes, danke schön.

Gruß, André.

P.S.: Verschnitt ist immer dabei, und wenn die eigenen Kapazitäten die Forderungen übersteigen - es findet sich immer ein freundlicher Tischler ums Eck der für ein kleines Geld Schnitte auf die Schnelle ausführt oder gach mal was durch den Hobel jagt.
 

Joka1977

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für 3 Schichten reicht das Material bei weitem nicht. ...der gesammte Tisch (Bestelltisch für ein Futonbett) sol aus 3,1m x40cm x14mm gefertigt werden.
Und der Kern (ca 10cm breit) kann ich aufgund der Optik nicht verarbeiten.

P.S. hab den Bogen auch lösen können :emoji_wink:
Was habe ich gewonnen?
 

yoghurt

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Hallo Joka,
Du darfst - nach Rücksprache bei der Schulleitung - an einer Stunde meines Unterrichts teilnehmen! Wir behandlen gerade genau Dein Thema....:emoji_grin:

Gruß

Heiko
 

gleiter

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für 3 Schichten reicht das Material bei weitem nicht. ...der gesammte Tisch (Bestelltisch für ein Futonbett) sol aus 3,1m x40cm x14mm gefertigt werden.
Und der Kern (ca 10cm breit) kann ich aufgund der Optik nicht verarbeiten.

P.S. hab den Bogen auch lösen können :emoji_wink:
Was habe ich gewonnen?

Teile des Kerns würde ich als Mittel- und Unterlage für die Platte nehmen, zum Bleistift.
 

gleiter

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Sag mal, Martin, weil Du schreibst Beistelltisch zu einem Futonbett, hast Du auch schon über einen ganz anderen Ansatz nachgedacht?

Weil Belastung ist ja eher marginal verglichen mit einem echten Tisch, da kannst doch der Kreativität freien Lauf lassen.

Ad hoc fällt mir da was ein, siehe Skizze. Die ist wirklich nur ein Scribble, da passen keine Proportionen, sind auch viele Gehrungsschnitte drinnen, dafür ist ganz japankonform kein Hirnholz sichtbar.

Nur mal so als Anregung, ich mag solche Spielereien gerne leiden.

Gruß, André.
 

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Joka1977

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@Gleiter

Juten Morgen :emoji_wink:

Hmmm ...an eine "Gehrungstischplatte" habe ich auch gedacht, der komplette Tisch in der Art ist auch eine Überlegung wert.
Aber in die Stirnseite soll noch eine Schublade ...irgendwie finde ich die klassische Form (Tsichplatte überlappt das Gestell) besser ...da wirkt der Unterbau kleiner und die Schublade kann größer (breiter) gestaltet werden.
Ich bin nicht an die Japanformen gebunden, weil das Futon mit Rattan natur/dunkel verkleidet ist. ...und so viele EInzelteile mit unterschiedlichen Winkeln zu fertigen traue ich mir nicht zu.
Aber die Stirnholzseite der Platte ist wirklich ein wunder Punkt :emoji_frowning2:

Das Holz ist übrigens Ami Kirsche geriegelt/geflammt ...der Kern ist gegenüber dem restlichen Holz sehr dunkel, teilweise gerissen und hat auch eine andere Dichte. das würde ich ungern verbauen. ...aber für die Nutenklötze würde es passen :emoji_wink:

So hatte ich es mir vorgestellt ...bis auf die Maße ...die werden bei der Entstehung so geändert, daß die Proportionen stimmen (Höhe Tisch ca 25-30cm)

1680_3931636663666364.jpg
 

andama

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Ist zwar schon einige Tage her, hier siehst Du wie die Nutklötzchen die Tischplatte halten und gleichzeitig ein Arbeiten des Holzes ermöglichen.
 

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Joka1977

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Hallo nochmal

Ich bin jetzt dabei die Tischplatte zu fügen.
Federn sind aus Resten angefertigt und die Stäbe sind gehobelt.

An dem Amikirsche Brett ist ein sehr heller Rand zur Rinde hin ...kann man diesen in die Platte einarbeiten (stumpf zwischen zwei Stäbe leimen) ...er ist nur 2cm breit und die Tischplatte wird 13mm stark. Die Platte sollte aber auch nicht reißen/werfen ...die restlichen Stäbe sind aus gleichertigem (gleichdichtem) Holz.

Ich hab es mal provisorisch zusammengelegt und der Kontrast würde ganz gut aussehen.
 
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