Hallo Andre,
vorweg: ich bin nicht der oberste Restaurator hier.... Aber wenn Du keine perfekte Antiquität haben willst, sondern lediglich den Tisch herrichten willst, würde ich:
1. Das Furnier vorsichtig von Hand und mit einem Schleifklotz schleifen. Mit Körnung P80 beginnen, dann P120 und P180. Vorsichtig schleifen, Augen auf und nicht durch das Furnier schleifen... Wenn Schleifen schlecht geht, weil Dir der alte Lack das Schleifpapier verstopft, dann nutze ein Ziehklinge...
2. Das Furnier sieht so aus, als ob es gebeizt sei. Wenn Du wieder diesen Ton haben willst, dann musst Du nach dem Schleifen den Tisch einmal anfeuchten und dann, wenn er wieder trocken ist die Fasern mit P240 glätten (ganz dünn schleifen). Dann neu beizen. Voraussetzung dafür ist, dass Du den alten Lack und die alte Beize komplett entfernt hast.
3. Die Furniermacken... ich kann jetzt die Größe der Macken und deinen Anspruch an Perfektion nicht genau einschätzen....
Kleine Macken würde ich nach dem Beizen und Grundieren mit farblich passendem Wachs verkitten. Für Große Macken hat Ottmar (Edelres) mal ein Verfahren vorgeschlagen
ZITAT)
Ein
nliches Furnier fand ich an
nlichen alten Möbelteilen, bei Sperrmuellabfuhr oder oertlichen Moebelsammelstellen. Falls neues Furnier eingesetzt werden muss, klebe ich das neuer Fuernier etwas groesser als benoetigt mit einem Gummipapierleim auf eine Glasplatte oder sonst glatte Flaeche. Wichtig ist der richtige Leim den gibst im Papierwarenhandel damit verklebte Papierstuecke lassen sich ohne Schaeden zu hinterlassen wieder loesen, die Leimreste lassen sich durch abrubbeln restlos entfernen. das Furnier laesst sich leicht von der Glas usw Unterlage abloesen. (unterschieben eines schmalen Messer)
An der am besten Maserungsmaesig passenden Seite, das neue Furnier auf die Staerke des zu ersetzenden Furniers schleifen. Den Duennschliff auslaufend auf eine Breite von ca. 3 cm verteilen, da fällt der Uebergang weniger auf.
Jenachdem wie die Farbe passt ist das neue Furnier zu behandeln. Ist es zu dunkel, bleiche ich das unbehandelte Furnier mit Wasserstoffperoxyd(*). Das nun zu helle Furnier beize ich mit Arti Wasserbeizen. Ich finde die richtige Farbe durch Probebeizen auf Abfallstuecken des gleichen Furniers.
Dabei ist zu beachten der Farbton muss etwas heller sein, durch den Lack wird er dann etwas dunkler.
Wichtig Wasserstoffperoxyd ist ätzend Schutzbrille und Schutzhandschuhe während der Benutzung tragen.
Hab ich den richtigen Farbton gefunden trage ich Schnellschleifgrund auf und schleife diesen nach dem Trocknen mit 320er Papier. Ich trage evtl nochmals Schnellschleifgrund auf, so dass das Aussehen des neuen Furniers in etwa der Glaette des Originals entspricht. Das Moebel war vermutlich Original mit einem Nitrolack lackiert oder mattiert. Ich spuehe nun Nitrolack entsprechendem Glanzgrad des Originals auf. Ist das Stueck ann
ernd gut ausgefallen, loese ich dieses vom Untergrund mittels eines flachen Messers und rubble den Gummikleber von der Rueckseite ab.
Nun passe ich das neue Furnierstueck so ein dass es links und rechts passt und oberhalb auf dem alten Furnier uebersteht. Mit Kreppabdeckband fixier ich das neue Stueck unten und an den Seiten, so dass es sich nicht verruecken laesst. Nun druecke ich das neue Furnier mittels eines gerade ausgerichtetem Stahllineal oder Winkel fest auf das Moebel auf und schneide mit einer Industrie Rasierklinge oder
nlich scharfem Messer mit wiederholten leichten Schnitten, das neue Furnier und das darunter liegende Furnier durch. Nun nehme ich das neue Furnier wieder ab und entferne das durch ueberfluessige Furnier sehr vorsichtig mittels eines scharfen Stecheisen. Nun halte ich das neue Furnier gegen das Alte und gleiche evtl Staerkeunterschiede durch Abschleifen des neuen Furniers oder falls zu duenn geschliffen durch Aufkleben von Papier mit Weissleim aus.
Stimmt alles klebe ich das neue Furnier auf. Da es sich schlecht anpressen laesst, trage ich auf das Moebel und auf das Furnier Weissleim auf und lasse diesen Antrocknen. Nun ueberpruefe ich ob der Leim gleichmaessig aufgetragen wurde, an Mangelstellen trage ich mehr Leim auf.
Nun hefte ich das Furnier genau passend mit Kreppband an. Mit einem auf Leinen eingestelltem und für einige Zeit vorgeheiztem Buegeleisen presse ich vorsichtig an der Ansatzstelle an, schnell genug hin und herfahren. Das Furnier decke ich beim Anbuegeln mit braunem Packpapier ab. Ich uerpruefe nun die Passgenauigkeit und buegle nun den Rest von Furnier auf.
Falls notwendig Schleife ich die Stossstelle nass mit 400er Schleifpapier, die zu schleifende Stelle bespruehe ich mit Testbenzin und wische dann mit Papierhandtuechern ab.
(Die Originalquelle von Ottmars Zitat habe ich nicht, denn ich habe diesen Beitrag als .doc auf meinem Rechner)
Nach dem Beizen kannst Du lackieren. Dazu gehst Du am Besten in ein MALERFACHGESCHÄFT (das bedeutet in KEINEN Baumarkt!) und lässt Dir einen guten Lack und eine gute Rolle verkaufen.
By the way: Mir persönlich gefällt der Tisch sehr gut! Er ist sicherlich keine hochwertige Antiquität, aber eben ein wirklich charmanter alter Tisch! Die Arbeit lohnt sich!
Gruß
Heiko
PS: Ich kann leider nicht sagen, um welche Holzart es sich handelt... aber das hier ist ein Forum und es wird sicher weitere Antworten geben!