Tipp für guten Holzleim gesucht

WoodyAlan

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Hi zusammen,

ich bin auf der Suche nach gutem Holzleim.
Aktuell nutze ich den Ponal Express und bin damit relativ zufrieden, aber vielleicht gibts ja doch bessere Alternativen?

In vielen Videos für DIY Projekte werden PU Leime verwendet, die mittleriweile wohl nicht mehr so einfach zu bekommen sind (abgesehen von amazonien oder der Bucht). Beim Gefahrenpotential bin ich mir uneins, ob das stark übertrieben ist oder doch lieber Finger weg?

Zudem stelle ich mir die Frage, ob so ein Kleber für exakte Verleimungen nicht doch ungeeignet ist, da ich bisher der Meinung war,dass PU quillt?!

Mir sind an sich folgende Kriterien wichtig:
- sehr guter Halt
- gute und einfache Verarbeitbarkeit
- möglichst schnelle Trocknung (es sei denn Punkt eins leidet signifikant darunter)


Habt ihr da ein paar Tipps für mich?!

viele Grüße
Markus

PS: Ideal wär natürlich, wenn der Leim so wenig wie möglich Chemie enthält, aber da wird man wohl oder übel Kompromisse eingehen müssen, denke ich. PU Leime stellen da ja genau das Negativbeispiel dar...
 

yoghurt

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Hallo,
der Tischler verarbeitet standardmäßig Weißleim, ob nu Express oder normalen. PU nimmt man eigentlich nur, wenn durch das quellvermögen Fügen gefüllt werden müssen oder die hohe Wasserfestigkeit (D4) gefordert ist.

Wenn Du es gerne ohne Chemie willst, dann solltest Du mal Fischleim probieren. Der bindet zwar deutlich langsamer ab als Weißleim und ist nicht wasserfest, sonst aber gut zu verarbeiten. Dabei erreicht er feste Leimfugen, die sich hinter Weißleimfugen nicht verstecken brauchen.

Ansonsten gibt. Es natürlich noch viele andere chemische oder natürliche Leime. Die sind aber mehr oder weniger eher exotische Spezialisten und finden als Furnierleim oder im Bootsbau Verwendung.

Wenn ich Deine Frage lese, dann würde ich bei Weißleim bleiben.
 

WinfriedM

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Würde auch bei Weißleim bleiben, wo es keine zwingenden Gründe dagegen gibt. In den meisten Fällen ist der das Mittel der Wahl.

Wenn du viel verbrauchst, kannst du natürlich kostenoptimieren. Ponal ist relativ teuer, Soudal ist z.B. wesentlich günstiger.
 

WoodyAlan

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Danke für eure schnellen Antworten!

also doch beim Bewährtem bleiben.

bzgl. dem Soudal -> Für meine Anforderungen hätte ich jetzt den 20D genommen, oder? der kostet nur ein drittel vom Ponal (gemessen am Baumarkt um die Ecke).

Gruß Markus
 

WinfriedM

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Der 20D entspricht dem Standard Ponal und reicht für die meisten Verleimungen im Innenbereich aus (D2-Leim). Der 30D ist die (eingeschränkt) wasserfeste Variante (D3-Leim). Grundsätzlich kann man auch alles mit D3 machen, allerdings führt der bei manchen hellen Hölzern zu Verfärbungen, weil er recht basisch ist.
 

Holz-Fritze

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Ich nehme immer Bindulin D3 Propellerleim. Ich bin einfach der Meinung man soll sich einmal auf einen Leim festlegen und mit der Erfahrung dann immer den gleichen nehmen.

Der preis spielt doch nur untergordnet eine Rolle, wie lange hält den ein Liter? Bei mir ziemlich lange.
 

roline

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guten morgen,

hat jemand (langzeit-)erfahrungen mit dem weißleim von leimwerk?
den gibt es auch in der D4-variante.
und in größeren gebinden ist er recht preiswert.

schöne grüße
michael
 

WoodyAlan

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Ich hab jetzt mal den 20d genommen und teste. Wasserfest ist bei meinen Anwendungen sehr untergeordnet bis gar nicht notwendig.
Da ich aber sehr viel Leim nutze und eigentlich immer noch zusätzlich verleime, egal ob gedübelt oder verschraubt wird, ist das auf Dauer schon eine Preisfrage....das Geld wächst ja leider auf bäumen
Und 14€ für die Flasche ponal ist schon ne Ansage.
Leider außer online bestellen keine Alternative da und meist geht er am Samstag Nachmittag aus
 

Besserwisser

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Ich schreib das immer mal wieder:
Weißleim, D2 oder D3, ist ja nicht gerade ein High-Tec Produkt, sondern ziemlicher Basic, sowas kann zielich jede Klitsche zusammenrühren, da brauchsts keine dolle Forschungsabteilung für.
warum Ponal da solche Preise durchsetzen kann muss man wohl in erster Linie die Marketingfuzzis fragen. Mein Leim (gewerblich) kostet ca. 30% davon. Und ich bin sicher, dass da das selbe drin ist wie beim Premiumprodukt. was bitte soll denn da bei einem solchen Feld-wald- und Wiesenleim anders sein? Den gibt es schon seit vieeeelen jahrzehnten.
 

WinfriedM

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Ponal hat lediglich die Marktmacht und ist in den Regalen der Baumärkte. Weil Baumärkte aber unter starkem Preisdruck sind, würde es mich nicht wundern, wenn die bald Weißleim-Eigenmarken anbieten. Qualitätsunterschiede zwischen den Anbietern sind mir auch noch nicht aufgefallen. Weshalb ich auch nicht nachvollziehen kann, warum so einige immer auf dieses teure Titebond schwören. Bis auf die schöne und funktionale Flasche kann ich dem Zeug nichts an Mehrwert abgewinnen.
 

Mitglied 30872

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Und wenn denn die bessere Hälfte ihr erstes Silber findet :eek:, dann findet man in diesen Haarfärbesets prima Leimflaschen in ähnlicher Form, für punktgenaues Leimen.
 

WoodyAlan

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Die laborflasche und auch haarfärbe Flaschen sind ein super Tipp!!! Danke danke!!
Ich hab mir zum soudal 20D auch mal zum testen den 45D PU Kleber mitbestellt.
Reicht da eine A2P3 halbmaske mit doppelfilter?!

Gruß Markus
 

ministry

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dann hab ich auch noch einen kleinen Tipp:

das Befüllen der Flasche geht am besten mit einem einfachen Plastiktrichter.
Aber Vorsicht, das ist sehr Kippelgefährdet :mad::rolleyes::eek::emoji_stuck_out_tongue::emoji_grin::emoji_grin:
 

Mitglied 30872

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dann hab ich auch noch einen kleinen Tipp:

das Befüllen der Flasche geht am besten mit einem einfachen Plastiktrichter.
Aber Vorsicht, das ist sehr Kippelgefährdet :mad::rolleyes::eek::emoji_stuck_out_tongue::emoji_grin::emoji_grin:

Danke für den Tipp, aber tatsächlich befülle ich die kleine Haarfärbeflasche aus dem 5-kg-Leimbehälter ohne Trichter. Muss man halt 'n bißchen langsam machen.
 

yoghurt

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Die laborflasche und auch haarfärbe Flaschen sind ein super Tipp!!! Danke danke!!
Ich hab mir zum soudal 20D auch mal zum testen den 45D PU Kleber mitbestellt.
Reicht da eine A2P3 halbmaske mit doppelfilter?!

Gruß Markus

Hallo,
man mag mich eines Besseren belehren, aber nach meiner Kenntnis ist bei PU-Leim der Hautkontakt das Problem. Eine Atemschutzmaske benötigt man nicht.
 

WoodyAlan

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Ich hab das so interpretiert dass da ähnlich wie beim pu Schaum giftige Dämpfe entstehen und deshalb ne Maske notwendig wär.
Handschuhe tragen hab ich so oder so vorausgesetzt .
Wer mal bauschaum an den behaarten Armen oder an die Finger bekommen hat macht das nie wieder ojne
 

WoodyAlan

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Bzgl Trichter: da meine kleinen Trichter jedesmal auf mysteriöse Weise Füße bekommen, Kauf ich da keine mehr
Eine zum Trichter gerolltes Stück Papier erfüllt meistens den gleichen zweck
 

Holz-Fritze

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Hallo,
man mag mich eines Besseren belehren, aber nach meiner Kenntnis ist bei PU-Leim der Hautkontakt das Problem. Eine Atemschutzmaske benötigt man nicht.

Eben bei den geringen Mengen Isocyanat ist keine Atemschutz-Maske nötig. Man sollte halt nicht ewig daran schnüffeln.
 

WinfriedM

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Ich hab noch keinen Handwerker bei PU-Leim mit Maske rumlaufen sehen, aber es ist schon richtig, dass bei Verarbeitung auch Dämpfe in die Luft übergehen. Ordentlich lüften ist angeraten.

Was aber bei PU immer angeraten ist: Handschuhe tragen, weil man das Zeug nur schwer von den Fingern bekommt. Ich trage Nitril-Einweghandschuhe.
 

Michael Thon

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Hallo zusammen!
Ich weiß selbst -als gelernter Schreiner-, dass die Verwendung von Epoxidharzklebstoffen unter Schreinern (Tischlern) und Zimmerleuten nicht sonderlich bekannt ist.
Einerseits ist das Mischen der zwei Komponenten Harz und Härter lästig, aber andererseits erhält man ein sehr universell einsetzbares Material!
Dazu zählen die unterschiedlich schnellen bzw. langsamen Härter, die bezüglich der Umgebungstemperatur oder der Größe der zu verarbeitenden Materialien ausgewählt werden. So sind bspw. Topfzeiten zwischen wenigen Minuten (bei 100g) und 48 Stunden (bei 500g Mischung) möglich.
Man erhält einen absolut wasserfesten und strukturell hoch- und auch dynamisch dauerbelastbaren Klebstoff.
Leimdurchschlag macht sich mittels der späteren Beschichtung mit dem gleichen Material überhaupt nicht bemerkbar.
Mittels pulvriger Zusatzstoffe kann das Harz-/Härtergemisch zu einer Klebe- oder hochfüllenden Spachtel-Paste angemischt werden, die sogar an Senkrechten hält.
So können Holzbauteile / Massivhölzer aber auch verrottete oder morsche Balken fugenfüllend verleimt und auch bspw. Löcher in Holz verfüllt werden. So wird eine annähernd gleich hohe Belastbarkeit wie bei neuem Holz erzielt.

Anders als bei Dispersionsleimen, bei denen Wasser als Verdünnung dient bewirkt die Lösemittelfreiheit des Materials eine annähernde Schrumpffreiheit:
kein Aufschüsseln oder Verzug bei Furnieren oder Massivholz, nur geringe Abzeichnung von Fugen oder Leimstößen.
Nach Härtung und Anschliff des Materials kann dieses auch mittels Klar- (um UV-Stabilität zu erhalten) oder Farblacken überschichtet werden.
Weiters können auch Glas- (wenn klare [Holz-] Optik gewünscht), Carbon- (wenn strukturelle Festigkeit oder die schwarze Carbon-Optik gewünscht ist) oder ("Bio") Flachsfasern mit diesem durchtränkt werden, um weitere oder extreme Festigkeiten (ohne massive Gewichtszunahme) zu erreichen.
Verarbeiter sind "normale" Schreiner oder Bootsbauer andere bauen Fahrräder und Holz-Skateboards aus diesen Materialien.

Gruß
Michael
 

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Georg L.

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Bei Heidelberg
Ich weiß selbst -als gelernter Schreiner-, dass die Verwendung von Epoxidharzklebstoffen unter Schreinern (Tischlern) und Zimmerleuten nicht sonderlich bekannt ist.
Einerseits ist das Mischen der zwei Komponenten Harz und Härter lästig, aber andererseits erhält man ein sehr universell einsetzbares Material!
Dazu zählen die unterschiedlich schnellen bzw. langsamen Härter, die bezüglich der Umgebungstemperatur oder der Größe der zu verarbeitenden Materialien ausgewählt werden. So sind bspw. Topfzeiten zwischen wenigen Minuten (bei 100g) und 48 Stunden (bei 500g Mischung) möglich.
Das ist ja alles richtig, aber für gewöhnliche Verleimungen reicht der normale Weißleim. Der ist gebrauchsfertig, einfach in der Anwendung und billig, so dass der bei bestimmt 90% aller Anwendungen erste Wahl ist. PU oder Epoxy-Kleber würde ich nur für Spezialfälle verwenden, dbei denen Weißleim nicht anwendbar ist.
 
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