Thonet Vienna Sessel aufarbeiten

welaloba

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Wäre mal gut zu hören, welches Ergebnis du anstrebst.
Mit jeder Reihe Fotos wird der Zustand deutlicher / schlechter.
Mit dem genannten Produkt erreichst du sicher nicht, dass die Lackoberfläche wieder schön gleichmäßig schwarz wird.
Ansonsten war alles gesagt zu Vorgehensweisen / Behandlungsmethoden.
 

derdad

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Nach den letzten Fotos kann ich nur sagen:"alten Lack runter und neue Oberfläche aufbauen". Alles andere ist da in meinen Augen Murks. Diese Sessel sind keine historisch wertvollen Stücke, die möglichst im Original erhalten werden sollten sondern industrielle Massenware aus den 1990ern.
Und wenn du eine schöne Oberfläche haben möchtest brauchst du dazu eine Möglichkeit Lacke zu spritzen. Aber nicht mit der Sprühdose.
LG
 

madorf86

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Hallo zusammen,

kurze Frage an die Experten. Mittlerweile habe ich alle Produkte besorgt. Mir wurde zum Einfärben des Schnellschleifgrund die Spiritusbeize (Pulver) von Clou verkauft. Kann ich damit direkt den Clou 300 färben oder soll ich das Pulver vorher in Spiritus auflösen?

Vielen Dank vorab für eure Unterstützung!
 

welaloba

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Keine Ahnung, ob das funktioniert mit der Pulverbeize. Ich würde wahrscheinlich eher Nitroverdünnung nehmen und es damit versuchen.
wo ist denn der empfehlende Experte zu Hause?
 

Holzsinn

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Wenn jemand in einen meiner Kurse mit solchen Stühlen käme, würde ich ihm davon abraten, die gesamte Oberfläche runterzunehmen, sondern nur partiell den Lack auszubessern. Alles andere ist einfach zu viel Arbeit und bringt meiner Erfahrung nach auch kein besseres Ergebnis, da man ohne ohne die Möglichkeit, mit Absaugung zu spritzen, kaum wieder eine so feine Oberfläche hinbekommt.
Ich empfehle in so einem Fall, alles fein anzuschleifen (Körnung 320), die betroffenen Bereiche etwas mehr. Dann würde ich die hellen Flecken einfärben - wenn das mit Schnellschliffgrund und Spiritusbeize funktioniert, umso besser. Anschließend würde ich probieren, die jetzt gebeizten "Löcher" aufzufüllen, z.b. mit ein paar Tröpfchen Ballenmattierung auf Nitrobasis (Clou) Auch der kann man die Spiritusbeize zu setzen. Danach über Nacht trocknen lassen. Sind alle Fehlstellen eingefärbt und keine großen Unterschiede mehr zwischen beschädigten und unbeschädigten Lackbereichen zu erkennen, würde ich mit stärker verdünnter Ballenmattierung (optimales Mischungsverhältnis testen) die gesamten Lackflächen wieder auf Hochglanz bringen.

Melanie
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madorf86

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Hallo zusammen.
ich habe die Fehlstellen am ersten Stuhl mit gefärbten Schnellschleifgrund gepinselt und warte jetzt aufs Austrocknen. Momentan sieht der Stuhl demnach ziemlich fleckig aus, da die Beize deutlich schwärzer als der z.T. „ausgetrocknete“ Originallack ist. Habt ihr eine Idee wie ich den „Grauschleier“ etwas auffrischen kann? Dachte schonmal daran über den gesamten Stuhl mit leicht gefärbter Ballenmattierung am Ende drüber zu gehen?! Was denkt ihr?

Viele Grüße,
Mathias
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Holzsinn

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Genauo würde ich es machen, der Grauschleier ist ja durchs Schleifen entstanden und wird beim Polieren verschwinden. Ich würde allerdings die Ballenmattierung nur zu Anfang leicht einfärben, die letzte Schicht sollte tansparent sein, sonst färbt sie evtl. ab.
Melanie
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madorf86

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Ich hab’s an der Lehne jetzt probiert... der Farbunterschied bleibt sichtbar... Habt ihr eine Idee wie ich das in den Griff bekommen kann? Nochmal abschleifen und alles von vorne? Oder ggfs. mit Aceton an die Farbkleckse ran?
Anbei zwei Fotos von der Situation:emoji_slight_smile:

Vielen Dank für eure Tipps.

Mathias
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Holzsinn

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Dann könntest du alles mit dem gefärbten Schnellschliffgrund behandeln, ich würde aber nicht pinseln, sondern rollen, und vorher alles nochmal mit Schleifvlies anschleifen und gründlich entstauben.

Melanie
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Holzsinn

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Bin ich mir auch unsicher, aber pinseln wird vermutlich nicht gleichmäßig.
Kann es sein, dass die ausgebesserten Stellen dunkler sind als der übrige Lack? dass der eher dunkelgrau ist? Das könnte evtl. der Grund sein, wieso die retuschierten Stellen so auffallen.

Melanie
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derdad

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Das graue ist die typische Farbe wenn schwarzer Lack fein angeschliffen wird. Sobald ein Überzug drauf kommt ( z.B. Klarlack) ist es wieder schwarz. Damit die ausgebesserten Stellen zum alten Lack passen muss aber alles nochmals schwarz lackiert werden. Denn auch schwarz ist nicht gleich schwarz. Es gibt viele verschiedene Schattierungen davon. Und auch die Ausbesserungn sollten vorsichtig mit ganz feinem Schleifpapier der "Höhe" der Umgebung angepasst werden. Klingt zwar komisch, aber solche "Flecken" heben sich ansonsten immer sichtbar ab, da am Übergang von altem Lack zur Ausbesserungsstelle immer eine zusätliche Lackschicht entsteht. Bei Schellackausbesserungen wird ja die neue Stelle mit der alten Umgebung glattpoliert. Bei diesem Lack ist das nicht. Eine gespritzte Oberfläche, wie bei diesem Sessel, wird man mit nur partieller Korrektur nicht wirklich schön retuschieren können.
Das ist meine Erfahrung aus der Sesselrestaurierung.
LG Gerhard
 

maitre

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Da kann ich dem Beitrag von Gerhard nur voll zustimmen und deckt sich mit meinen beruflichen Erfahrungen.
Trotzdem gutes Gelingen.

Gruß Kai
 

madorf86

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Danke für eure Einschätzungen!

Ich habe mittlerweile den Sessel mit Aceton komplett auf Ausgangszustand bringen können. Das macht mich schonmal relativ glücklich:emoji_wink:
So langsam kann ich mich auch damit anfreunden die Gebrauchsspuren/Geschichte der Stühle sichtbar zu lassen... einen Versuch möchte ich allerdings nicht unversucht lassen:
mit leicht gefärbter Ballenmattierung und sehr feinem Pinsel die schadhaften Lackflächen millimeter genau „füllen“. Anschließend mit gefärbter BM den gesamten Stuhl farblich auffrischen. Zu guter letzt eine transparente Schicht Ballenmattierung. In Kombination mit neuen Filzgleitern und Neubezug der Polster erhoffe ich mich damit ein gutes Ergebnis.

Habt ihr Einwände oder bessere Ideen? :emoji_wink:

Beste Grüße aus München,
Mathias
 

Holzsinn

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Wer sagt hier immer so schön: "Versuch macht kluch"?
Ich würd´s so probieren. Dass das Retuschieren/Erneuern von schwarz glänzenden "modernen" Lackoberflächen zu den eher schwierigen Themen bei der Oberflächenbehandlung gehört, ist bestimmt allen klar geworden. Aber ich finde gut, wie vorsichtig du das Projekt angehst!

Melanie
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