Thekenbau

Broetchenbacke

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Servus,

ich bin gerade am Bau einer Theke. Deren Verbindungen habe ich mit Frässchablone, lammellos und mit der TS 55 erstellt. Den Hinterschnitt habe ich mir nicht zugetraut. Ich hatte Angst, ich spanne das System und die Platte bäumt sich auf. Das Ergebnis war ein Mini Spalt auf der Oberfläche von ca 0,2mm.

Sehr ärgerlich, daher die Frage, wie erstellt ihr eure Arbeitsplatten? Wieviel Grad werden "frei" geschnitten?

klein_Wohzimmer Thekenbau15.JPG

klein_Wohzimmer Thekenbau17.JPG
 

Mitglied 59145

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Hallo,

ich weiss nicht was du meinst mit hinterschneiden... die Winkel der Schnittfläche sollten 90 Grad sein!

Bei Buchenleimholz und Hks ist es schwierig einen so exakten Schnitt zu schaffen.
Mal abgesehen das eine Gehrung in den Dimensionen in Massivholz doch eher suboptimal ist.
Entweder es zieht irgendwann die Unterkonstruktion krumm, die Leimfuge geht auf, es reisst irgendwo anders oder du hast Glück!

Gruss
Ben
 

Hamburger Jung

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Die meisten hier werden wohl für das Arbeiten bezahlt und nicht für das Denken.:emoji_wink:

Denk mal drüber nach, denn wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es hinaus.:emoji_slight_smile:
 

Mitglied 59145

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...habe mich doch extra zurückgenommen und alles fachlich korrekt beantwortet!!:cool:

Gruss
Ben
 

Broetchenbacke

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@ Hamburger Jung, was haben deine Postings mit dem Thema des Thread zu tun?

@Ben, ja ich meinte die 90 Grad des Schnittes. Von normalen Küchenarbeitsplatten kenne ich den "Hinterschnitt" oder wie auch immer das in Fachkreisen genannt wird.

Dort wurde die Platte so geschnitten, dass sie theoretisch (soweit ich das verstanden habe) nur im oberen Sichtbereich zusammenstößt.

Dies habe ich mich nicht getraut auf das Buche Leinholz umzusetzen, da ich bedenken einer "Wölbung" hatte.
 

heiko-rech

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Hallo,
Dies habe ich mich nicht getraut auf das Buche Leinholz umzusetzen, da ich bedenken einer "Wölbung" hatte.
Während du dir über solche Geringfügigkeiten Gedanken gemacht hast, ist die Problematik einer so großen Gehrung vollkommen untergegangen. Wenn die Gehrung sich erst mal öffnet, werden die 0,2mm nicht mehr auffallen.

Dein Problem wird sich daher von ganz alleine lösen.

Gruß

Heiko
 

Broetchenbacke

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Was meinst du mit "öffnet"? Wie kann es dazu kommen und was kann man dagegen unternehmen?

Die Platten sind 70cm breit. Die Gehrung wird mit 4 Spann-Elementen gehalten und besitzt 6 Lamellos.
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Holz arbeitet in der breite(tangential) am meisten! Also tangential ist bei einer Platte halt meistens in der breite.

Wenn ich 45 Grad anschneide und die Platte wird breiter oder schmaler, dann sind 45 Grad halt nicht mehr 45 Grad!

Also passiert irgendwas, ist halt immer wieder spannend was das sein wird!!

Das mit dem "Hinterschneiden" kenne ich auch nicht oder besser hab es noch nicht gemacht!

Edit: Dagegen machen kann man nix, ausser Spanplatte nehmen oder Gehrung weglassen! Naja, manchmal hat man auch Glück--jedoch selten mit Buche.

Gruss
Ben
 

Broetchenbacke

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Hallo,

Holz arbeitet in der breite(tangential) am meisten! Also tangential ist bei einer Platte halt meistens in der breite.

Wenn ich 45 Grad anschneide und die Platte wird breiter oder schmaler, dann sind 45 Grad halt nicht mehr 45 Grad!

Also passiert irgendwas, ist halt immer wieder spannend was das sein wird!!

Das mit dem "Hinterschneiden" kenne ich auch nicht oder besser hab es noch nicht gemacht!

Edit: Dagegen machen kann man nix, ausser Spanplatte nehmen oder Gehrung weglassen! Naja, manchmal hat man auch Glück--jedoch selten mit Buche.

Gruss
Ben

Vielen Dank für die Erklärung.
 

Besserwisser

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Ok, Milchbubi,

mal was zum nachdenken oder mitschreiben:
Im anderen Thread hast du mehr oder weniger die These aufgestellt, manche würden fürs Denken bezahlt, so wie du, und andere fürs stumpfe Arbeiten mit den Händen, und die hätrten auch nicht zu denken. Und daher käme der Unterschied in der Bezahlung. Damit hast du, bewusst oder nicht, einigen hier metaphermässig in die Fresse gehauen. Und, so sehen das wohl die meisten Profis hier, gezeigt, wie wenig Ahnung du vom Alltag des Tischlers hast.

So, nun hast du einen fachlichen Faux-pas allererster Güte hingelegt ohne es zu bemerken, weil dein Augenmerk auf der Niggelichkeit einer hinterschnittenen Fuge lag.
da trifft dich einfach etwas Häme, da musste mit leben.

-Bei solchen Verbinungen wird eigentlich nix hinterschnitten, sondern einfach präzise gearbeitet. HKS reicht.
-Eine Plattenverbindung auf Gehrung in einer solchen Breite, erst recht bei Buche, ist fachlich so falsch wie es nur falsch geht. Überlege mal, was dein 90°Winkel macht, wenn die 700mm-Bretter jeweils 3mm schwinden. Nur in der Breite!
Du kannst da Lamellos (überflüssiger Blödsinn) und Spannschrauben reinballern, bis kein Platz mehr ist. Das Holz ist stärker.



"Man wird immer dann für seine Gedanken bezahlt, wenn diese auch etwas wert sind.
Als Monteur spielt es keine Rolle was (=ob, meine Anmerkung) du denkst, als Software Entwickler aber schon."
 

Broetchenbacke

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@Besserwisser, schläft es sich gut mit Tarzan Heft unterm Kopfkissen? Hast du Thread weiter verfolgt? Hast du eigentlich gelesen was ich tatsächlich geschrieben habe oder nur überflogen und interpretiert?

Aber zurück zum Thema:
Die Theke wurde bis jetzt nur an einer Seite mit dem Unterbau verschraubt und hat recht großen Überstand. Nach euren Hinweisen überlege ich jetzt die 2te Seite "schwimmend" zu lassen.

Was schätzt ihr, wie groß wird die Winkeländerung der 2ten Seite ausfallen? Mehr als 3 Grad?
 

Besserwisser

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Ja, hab ich. Vielleicht bin ich auch zu doof oder du nicht in der Lage dich auszudrücken.

Rechne dir deine Winkeländeung doch selbst aus. 6% Holfeuchteänderung, Buche, Breite 700mm. Ist nicht schwer.
 

Holz-Christian

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Was schätzt ihr, wie groß wird die Winkeländerung der 2ten Seite ausfallen? Mehr als 3 Grad?

Hallo, das kann man nicht schätzen, es hängt von folgenden Faktoren ab:
-Relative Holzfeuchte der Leimholzplatte zum Zeitpunkt des Zuschnitts.
-Klima, überwiegendes Temperaturniveau und überwiegende rel. Luftfeuchte im Raum in dem die Theke steht.

Meiner bescheidenen Erfahrung nach sind solche industriell gefertigte Leimholzplatten meist extrem runtergetrocknet.
Ich hab schon mal unter 5% rel. Holzfeuchte gemessen.
In einer sporadisch geheizten Kellerbar ( wo die Theke vielleicht hinkommt) wird sich die rel. Holzfeuchte auf 10-12% einpendeln u.U. noch mehr.
Die von Besserwisser kalkulierten 6% Holzfeuchteänderung sind also durchaus realistisch.

Du kannst ja die 2te Seite der Theke auf Räder stellen, dann kann sie mit der Platte mitfahren..:emoji_grin::emoji_wink:

Mist, schon wieder gedacht.....Dafür werd ich ja gar nicht bezahlt....:emoji_wink:

Gruss Christian.
 

Holz-Christian

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Wie würde man es denn dann richtig machen?
Stumpf auf 90° wäre ja auch Blödsinn.

Wieso?
Man kann als Flächensicherung Lamellos reinfräsen(Schlitze etwas länger fräsen) und mit AP Verbindern zusammenziehen..
Leimen darf man eine solche Verbindung natürlich nicht.
Man muss natürlich damit leben das sich Versatzkanten ergeben.
Ausserdem sollte man die Befestigungsschrauben durch den Unterbau grosszügig vorbohren, damit die Platte ggf. Arbeiten kann.
Auch ist es sinnvoll die Platte zumindest ein paar Tage vor dem Zuschnitt aklimatisieren zu lassen.

Aber es ändert sich nicht der Winkel der Verbindung, das ist das Hauptproblem einer solch breiten Gehrungsverbindung.

Gruss Christian.
 

Besserwisser

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Genau so isses.

Ganz genau müsste man eigentlich sogar sagen: Gar nicht, da muss man sich halt ne andere Konstruktion ausdenken. Die ach so geschmähten Plattenwerkstoffe haben ja, auch wenn mancher das nicht sehen will, durchaus ihre Existenzberechtigung.
 

michaelhild

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Genau so isses.

Ganz genau müsste man eigentlich sogar sagen: Gar nicht, da muss man sich halt ne andere Konstruktion ausdenken. Die ach so geschmähten Plattenwerkstoffe haben ja, auch wenn mancher das nicht sehen will, durchaus ihre Existenzberechtigung.

Wobei es ja schon Arbeitsplatten gab, da wurde an Plattenzeug noch nicht gedacht.
 

holzbock52

ww-ahorn
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Wobei es ja schon Arbeitsplatten gab, da wurde an Plattenzeug noch nicht gedacht.
Ich vermute mal, dass damals kaum jemand solch lange Gehrungen angeschnitten hat.
Ich bin mir ziemlich sicher , dass damals kein Kunde die 90° nachgemessen hat.
Ich bin mir ziemlich sicher , dass damals kein Kunde sich über eine 1mm offene Fuge echauffiert hat.
Die "ach so geschmähten Plattenwerkstoffe" haben schon an vielen Stellen erhebliche Vorteile gegenüber dem Massivholz...

Gruß Reinhard
 

michaelhild

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Das Jahrzehnt ist doch völlig egal und auch ob sich ein Kunde in diesem Jahrzehnt beschwer hätte oder nicht. Ich wollte NUR wissen, wie man bei einer Massivholz Arbeitsplatte so eine Ecke richtig macht. Das ist alles!
 

bello

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Wenn man so in die 1940er zurück denkt, war damals wohl noch eine Küchenarbeitsplatte über eine oder mehrere Ecken völlig unbekannt.
Damals stand der Herd als Solitär, dazu Küchenbuffet, Spültisch oft ausziehbar mit zwei Emailleschüsseln. Also auch ein völlig anderes Bild. Tische/Arbeitsflächen waren meist mit Linoleum beschichtet
Küchenarbeitsplatten sind mir erst seit den Siebzigern bekannt. Meiner Erinnerung nach kam dann später erst die Echt/Massivholzarbeitsplatte als Marketingelement dazu.
 

tract

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Wenn man so in die 1940er zurück denkt, war damals wohl noch eine Küchenarbeitsplatte über eine oder mehrere Ecken völlig unbekannt.

zu der Zeit kam die Bauweise in den USA auf den Markt

1947 American Gas Association Mixing Corner Kitchen - Mid century kitchen design - 1940s Design Inspiration
1945 Kitchen Design - Mid century vintage kitchens of the 1940s
1946 AGA kitchen laundry combination - Vintage mid century 1940s kitchens

Hier gibt's auch einen Artikel darüber (so ab ~ der Mitte der Seite)
The Life And Times Of The Modern Kitchen: A Long Form Read | BuildDirect Blog: Life at Home
 

Holz-Christian

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Hier noch ne schnelle Skizze wie man so ein massives Arbeitsplatteneck ohne Lamellos und AP Verbinder fachgerecht verbinden könnte.
Verbindungsschwalben nur im mittleren Bereich einsetzen.
Leimen wenn dann auch nur im mittleren Bereich.

Natürlich muss man mit Versatzkanten rechnen wenn das Holz arbeitet.
Aber ist nun mal Holz! :emoji_wink:

Gruss Christian.

[
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t-v

ww-pappel
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Könnte man nicht auch den zweiten Teil 'quer' anfügen, so dass die Richtung der Fasern bei beiden Teilen gleich ist?
 
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