mfhi

ww-kastanie
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Hallo,

ich habe ein Sideboard aus Teak, welches aus den 1970er Jahren stammt. Ich möchte es nun neu ölen. Auf der Oberfläche sind leichte Farbunterschiede und Wasserflecken.

Ich möchte es vor dem Ölen mit einem Lösungsmittel und Stahlwolle 000 abwaschen und so die Wasserflecken abzumildern.

1. Frage - Was nehme ich?

- Aceton
- Nitro-Verdünnung
- Brennspiritus

Oder gibt es noch was anderes, bzw. besseres?

2. Frage - Welches Öl?

Ich hatte bisher das Teak-Öl von Clou, damit habe ich aber keine guten Erfolge erzielen können. Jetzt habe ich das Öl von Poliboy und find es besser.

- Welche Öle verarbeitet Ihr?


Danke und einen schönen Sonntag
mfhi
 

carsten

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Hallo

70er Jahre da würde ich erst mal vermuten die Oberfläche ist lackiert, wenn nicht nachträglich schon mal die Oberfläche Gründlich überarbeitet wurde.
Da wird es mit den meisten Ölen "Probleme" geben, da diese auf der lackierten Oberfläche nur unzureichend trocken. Poliboy kenne ich vom Namen in erster Linie von Pflegeprodukten. Das würde evtl erklären weshalb es damit zu einem besseren Ergebnis führt.
Zuerst sollte also mal geklärt werden ob die Oberfläche jetzt lackiert ist.
 

mfhi

ww-kastanie
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Danke für die Antwort.

Wie kann ich testen, ob das Teak geölt oder lackiert ist?
Wenn ich es mit Lösungsmitteln abwasche, wasche ich doch den alten Lack (falls es lackiert war) mit runter? Oder liege ich da falsch?

Das Produkt von Ploiboy ist ein richtiges Teak-Öl und keine normale Oberflächenauffrichung.


Viele Dank und viele Grüße
mfhi
 

WinfriedM

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Bist du wirklich sicher, dass das Poliboy ein härtendes Öl ist? Hast du eine genaue Produktbezeichnung oder ein Technisches Merkblatt dazu?

Wenn dem so ist und du einen lackierten Schrank ölen willst, muss zuerst der ganze Lack runter. Und zwar sehr gründlich. Wenn du lediglich den Lack auffrischen willst, helfen auch die Pflegeöle oder Möbelpolituren. Das hält allerdings nur für ein paar Monate und muss dann aufgefrischt werden. Die Öle in diesen Produkten bleiben flüssig, härten also nicht aus.

Ist überhaupt Lack drauf? Das ist nicht so einfach zu beantworten. Manchmal ist das leicht zu erkennen (z.B. glänzende Schicht auf dem Holz), aber mitunter selbst für den Fachmann schwer zu erkennen. Teste mal, ob ein Wassertropfen einzieht und das Holz leicht quilt. Stell aber ein Schapsglas drüber, damit es nicht zu schnell verdunstet. Bei intakter Lackoberfläche sollte nichts einziehen.
 

mfhi

ww-kastanie
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Danke für die Antwort.

Wasser zieht ein.

Hier sind die Inhaltsstoffe des Öls:
Leinöl, Weißöl in medizinischer Qualität, organische Lösemittel (chlor- und aromatenfrei), ältherische Öle, Farbstoffe

Da ich das Möbelstück sowieso mit Stahlwolle 000 und einem Lösungsmillel gründlich abziehen / abwaschen möchte, ist danach doch bestimmt nicht mehr viele vom Lack vorhanden.
Ich meine mich aber zu erinnern, dass die Möbel aus Dänemark eher geölt sind und die in Deutschland in den 1960-70er Jahren hergestellten Teak-Möbel lackiert waren. Da mein Sideboar aus Dänemark kommt, gehe ich von einer geölten Oberfläche aus.

Was würdet Ihr zum abwaschen nehmen, wenn es sich um ein geöltes Möbel handelt, auf dem nun Wasserränder und leichte Farbunterschied drauf sind?

- Aceton?
- Nitro-Verdünnung?
- Brennspiritus?


Danke an alle und viele Grüße
 

fritz-rs

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Teak Möbel aus den 70ern kenne ich normalerweise nur geölt, weil Teak immer etwas schwierig zu lackieren war.
Lediglich beanspruchte Flächen wurden oft mit DD-Lack beschichtet und geschliffen. DD-Lack vertrug sich mit Holzinhaltsstoffen recht gut.
Üblich waren damals auch Polyesterbeschichtungen. Dann mußte bei inhaltsstoffreichen Hölzern, wie Teak, Palisander u.a. aber zuerst eine DD-Grundierung erfolgen.

Gruß Fritz
 

mfhi

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Ich gehe jetzt mal davon aus, dass mein Möbelstück geölt ist.

Sind denn meine Arbeitsschritte korrekt?

1. Mit Lösungsmitteln und Stahlwolle 000 gründlich abwaschen / abziehen
2. Im Anschluss und nachdem das Möbel anständig getrocknet ist mit Teak-Öl ölen

Welches Lösungsmittel (meine eigentliche Frage) soll ich nehmen?

- Aceton
- Nitro-Verdünnung
- Brennspiritus


Danke an Alle
mfhi
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Ich kann Dir dazu wenig sagen.
Ich versuche in solch einem Fall alle möglichen Lösungsmittel, weiß aber auch, daß nicht wieder alles hinzubiegen ist.
Wenn man zu lange gewartet hat und Holzteile sind im Fensterbereich durch UV-Einwirkung ausgeblichen, bekommst Du die alte Farbe nicht wieder wie neu. Das geht dann nur, wenn das Furnier so dick ist, daß man auf eine Schicht tiefer zugreifen kann.

Gruß Fritz
 

welaloba

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Hallo. wenn du gescheit ölen willst, muss das Furnier völlig fleckenfrei sein, sonst siehts nachher noch genau so aus. Ähnlich gehts uns beim Lackieren.
Ob noch lack drauf ist, siehst du beim komplett Anfeuchten mit Wasser.
Sehe gerade, dass Fritz noch mal geschrieben hat, dem stimme ich zu. Will sagen, wenn das Furnier dick genug ist, kann man versuchen, die Flecke und die ausgeblichenen Stellen rauszuschleifen. Aber Erfolgsgarantie gibts da einfach nicht.
Was ich auch schon mal praktiziert habe, ist Lösemittelbeize von Zweihorn. Ganz feine Düse an einer Minijet und im Quasiairbrushverfahren retuschieren. Bei Wasserflecken geht das allerdings nicht.
Viel Glück.
Werner
 

mfhi

ww-kastanie
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Danke für alle Antworten, aber was soll ich denn nun zum abwaschen nehmen?

-Nitro
-Aceton
-Brennspiritus


Danke und viele Grüße
 

WinfriedM

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Die Frage ist, was willst du mit dem Lösemittel erreichen? Den Flecken im Holz sind Lösemittel ziemlich egal. Und wenn es darum geht, irgendwelche Belege, Polituren, Wachse, Lacke oder Öle herunterzuwaschen, kommt es drauf an, was da gerade drauf ist. Wenn du das nicht weißt, bleibt nur, herumzuprobieren. Ich würd mal mit kleinen Proben testen, was Wirkung zeigt. Waschbenzin würd ich noch zur Liste mit hinzunehmen und damit erstmal beginnen. Das löst dir Wachse und Öle herunter, insofern die nicht gehärtet sind.
 

welaloba

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Nochmal ich: Wenn sich Wachsschichten als unlösbar herausstellen wegen hohem Paraffinanteil, empfehle ich statt Schleifen erstmal eine feine Ziehklinge. Habe beim Schleifen hier und da festgestellt, dass Wachs dann weich wird und tiefer einsackt. Ergebnis: Wachs bleibt trotz Schleifen. Muss aber nicht sein. Um das zu vermeiden, kann es hier und da hilfreich sein, erst die Ziehklinge zu verwenden.
(off Topic:emoji_slight_smile: Hatte beim letzten Projekt (Kirschfurnier 1930er Jahre) nach dem Abbeizen aller Lack- und Wachs(??)-Schichten einen Fettfleck, der erst nach 24 Stunden sichtbar geworden war. Hätte ich gleich mit Lackieren begonnen, hätte ich ein Problem gehabt. Den Fleck habe ich dann noch mal 12 Stunden gelöst (mit Abbeizpaste), dann wars gut.
Werner
 

mfhi

ww-kastanie
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Vielen Dank für alle Antworten und Tipps. Es freut mich sehr!

Wahrscheinlich werde ich keine Ziehklinge benötigen (schreibe ich hier in meiner laienhaften Unwissenheit). Die Oberfläche fühlt sich nicht so an, als wäre da Wachs drauf.

Ich werde nun einfach mal probieren wie ich mit den verschiedenen Lösungsmitteln zurechtkomme und was für mein Projekt das beste ist, werde mich im Anschluss melden.

Die Flecken werde ich versuchen etwas abzuschleifen, aber mit wachsamen Augen, da ich die Furnierstärke nicht kenne.


Danke
mfhi
 
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