Türrahmen für Kassette fräsen. Verzweiflung

Tomfan

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Ich habe Urlaub und wollte mir nun meinen Traum erfüllen: Ein kleiner Schrank mit Tür und darin zwei eingelegte Kassetten. Sieht wunderschön aus.

Also ich geh in's youTube, da fräst einer die beiden Längsfriese, drei Querfriese. Der steckt die zusammen und das sieht aus als wären die fünf Teile zusammen gewachsen. Und das ganze Dauert 3 Minuten.

Mit diesem Vorwissen gehe ich in meine Werkstatt, richte das Holz ab und dann beginnt das Drama.

Es hat schon mal drei Stunden gedauert, bis ich die richtige Komination der zwei Fräser (ein Nut und ein Profilfräser), die richtige Dicke der Zwischenringe herausgefunden habe. Und schließlich hat das alles auch noch zur Dicke des Holzes gepaßt, das heißt es blieb auch an den Rändern noch genügend Holz übrig.

Aber das nächste Problem hat mich dann in die Verzweiflung getrieben. Entweder habe ich zu wenig "in die Tiefe" gefräßt oder zuviel. Egal was ich tat, die Teile haben nie zusammen gepaßt oder es klaffte immer irgendwo eine riesen Lücke.

Jetzt geh ich mich erst Mal betrinken :mad:

Aber ich gebe nicht auf, denn deshalb bin ich hier. Einer von euch liebe Leser kennt da bestimmt einige Tricks - oder?
 

rorob

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Für diese Verbindung gibt es spezielle Konterprofilfräser. So wie du es schilderst, bin ich mir nicht sicher, ob du mit solchen Fräsern gearbeitet hast...

Gruß
Robert
 

Tomfan

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Für diese Verbindung gibt es spezielle Konterprofilfräser. So wie du es schilderst, bin ich mir nicht sicher, ob du mit solchen Fräsern gearbeitet hast...
Doch, die passenden Fräser habe ich. Sogar mit Anleitung in der eine Menge verschiedener Einsatzmöglichkeiten gezeigt sind. An den technischen Voraussetzungen scheint es daher nicht zu liegen.
 

rorob

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Du hast einen Frästisch mit Anschlag, und versuchst, durch Verstellen des Anschlags die richtige Frästiefe zu erreichen.

Ich kenne folgenden Trick (Video von Gary Rogowski):
Man nähert sich schrittweise an, die letzten Annäherungen hat Gary nicht mehr durch Verstellen des Anschlags realisiert, sondern dadurch, dass er Banknoten, zuerst einfach, dann auch gefaltet, zwischen Anschlag und Werkstück anbrachte, ein joke von ihm: wenn die 10 Dollar-Note nicht reicht, dann mit einer 100 Dollar Note versuchen.
Andere Möglichkeit wären Spielkarten.

Vielleicht hilft dir das weiter.

Gruß
Robert
 

Tomfan

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Du hast einen Frästisch mit Anschlag, und versuchst, durch Verstellen des Anschlags die richtige Frästiefe zu erreichen.
Ich kenne folgenden Trick .....
Oh nein, die Idee hatte ich auch schon, aber wieder aufgegeben, denn das, so dachte ich mir, dauert ja ewig, denn für jeden Versuch muss ich jedesmal alle Fräser usw. drehen. Gibt es denn da keinen "Killer-Trick"?
 

Tomfan

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Anscheinend gibt es Konterprofil-Fräser, die eine Anlaufring haben. Wenn ich das richtig interpretiere, dann sorgt so ein Anlaufring genau für die richtige Tiefe beim Fräsen. Ist das richtig?
 

Sägenbremser

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Habe jetzt keine Ahnung von den
Oberfräsentischen, aber in der Tischfräse
wird bei Konterprofilen nach dem Einrichten
auf den Falz/Nutfräser an der Tiefe eigentlich
nichts mehr beim Fräsgang verstellt. Nur das
Fräserpaket wird umgeschichtet. Kann mir vor-
stellen das es bei einer Oberfräse auch nicht so
anders funktionieren wird. Die Konterprofilmasse
sind ja vom Werkzeughersteller vorgegeben und
sonst würde so ein recht kostspieliges Werkzeug
für mich auch keinen Sinn ergeben.

Gruss Harald
 

magmog

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Guude,

etwas OT, aber:
Um auch im deutschen Neuschreib Maße (Längen, div. Einheiten...) von Masse (Menge, Gewicht) unterscheiden zu können, wird weiterhin das "ß" verwendet.
 

Tomfan

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Jetzt habe ich selber rausbekommen, wie ich die Fräs-Tiefe ziemlich einfach einstellen kann ohne jedes Mal erst ein Gegenstück zu fräsen und damit auch die Fräser drehen zu müssen.

Ich fräse einfach in ein Stück Probe-Holz mit einer Tiefe nach bestem Wissen. Anschließend schneide ich davon 5-10mm ab und halte dieses Teilstück gegen das restliche eben gefräste (Profil an Profil). Da fallen dann sofort kleinste Toleranzen auf. Anschließend verstelle ich den Fräser je nach Bedarf ein paar Zehntel. Spätestens nach dem dritten Versuch hat das jetzt geklappt. Und das erfordert nicht jedes Mal den Wechsel der Fräser.
 

Tomfan

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Langsam komme ich voran, aber nun die nächste Frage.

Wenn ich die Stirnseite der Querfriese für meine Schranktür fräse, dann neigen die dazu, dass sie in den Fräser gezogen werden. Anlaufring habe ich keinen und die Teile sind recht klein und daher schlecht mit den Händen festzuhalten

Meine Frage:
Gibt es da eine geschickte Vorrichtung mit der ich das verhindern kann?

Schöne Grüße
 

Tomfan

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Ich habe einen Frästisch der natürlich links und rechts vom Fräser einen Anschlag hat. Da aber der Fräser ziemlich groß ist, so etwa 10 cm Durchmesser, muss ich "eine lange Strecke" zwischen den Anschlägen überwinden. D.h. die Öffnung zwischen den Anschlägen ist ziemlich groß. Und das Teil , das ich fräsen will hat nur eine Breite von ca 4 cm. Die Öffnung zwischen den Anschlägen habe ich schon minimal gehalten.

Den Schiebetisch in dem Link habe ich mir angesehen. Aber das ist natürlich ein Profigerät, welches ich nicht habe
 

Sägenbremser

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Hallo Tom
da hilft nur einen Anschlag einzuarbeiten.
Ein stabiles Aluprofil wird es richten, aber
beim Querprofilieren ist ein Schiebetisch
auf Dauer schon eine etwas praktikablere
Lösung auf dem Oberfrästisch.

Gruss Harald
 

Tomfan

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Schön so viel zu lesen.

Also: Ich habe eine richtig massive Tischfräse von Scheppach. Zwar kein Profigerät, aber daran liegt es wohl nicht. Daran ist auch ein Schiebetisch mit Queranschlag und Klemmvorrichtung, der prinzipiell genau für meine "Stirnfräsung" geeignet ist. ABER: Der Anschlag ist für Teile ab 1 Meter Länge wohl bestens geeignet. Mein Teil ist aber nur 30 x 4 cm.

@rorob:
Ich habe ein Tischfräse. :emoji_slight_smile:
Ich glaube der Hinweis mit dem Vorsatzbrett ist gut. Irgendwann mal habe ich das schon verwendet. Ich werde das gleich mal probieren.

@Sägenbremser:
Du schreibst: "...da hilft nur einen Anschlag einzuarbeiten." Wie soll dieser Anschlag aussehen?
 

rorob

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Ich hatte mal die TFE von Scheppach, das ist ein Aufsatzgerät für die HM2-Kombi. Mit dieser Fräse, bestückt mit Konterprofilmessern, habe ich Zimmertüren gefertigt.

Übrigens gibt es für diese Fräse eine Schltz- und Zapfeneinrichtung, kanns du auch gut für Konterprofile verwenden. Vergiss nicht, ein Splitterholz mitlaufen zu lassen, und immer erst die Querfräsungen durchführen.

Gruß
Robert
 
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