Hallo Nils
wenn du unbedingt die vorhandenen Fitschenbänder verwenden
möchtest, benötigst du ein Fitscheneisen in genau der passenden
Stärke. Es sollte noch scharf sein, das Nachsetzen/Schärfen von
solchem Werkzeug ist nicht ganz einfach zu beschreiben, wird dir
heute auch kein Schärfdienst mehr machen wollen.
Du brauchst das genaue Achsmass der Fitsche, incl. der Falzluft.
Daraus kannst du ein ausgefälztes Führungsholz herstellen. Der
Fitschenlappen muss genau senkrecht ins Rahmenholz eingestemmt
werden, dazu benötigst du eine Führungshilfe.
Den Fensterflügel in dem fertigen Blendrahmen fixieren, Bandenden
sauber anreissen, Flügel raus nehmen und die ausgefälzte Leiste
mit Zwingen fixieren. mit den äuseren Spitzen des Eisens die End-
punkte markieren. Jetzt kannst du 2-3mm Bohrungen unter der
Standbohrmaschine einbringen, hilft dir als Führung ungemein, der
alte Tischler hat das natürlich nicht gemacht, das hätte viel zuviel
Zeit gekostet. Aber natürlich hatte man dazu eine Fitschenstemm-
Maschine in der Werkstatt, da brauchte man auch keine anderen
Hilfsmittel mehr. Das Einstemmen selber solltest du an einem
Probestück austesten, Eisen immer schön an der Anschlagleiste
anhalten und mit beherztem Hammerschlag das Holz rausholen. Da
geht so schnell nichts kaputt. Ein Stück Seife als Gleithilfe ist aber
nicht ganz überflüssig.
Zur Montage - dazu mußt du dir ein Stück Aluwinkel besorgen und die
Fitschenlöcher genau anreissen, das braucht es um nach dem Blend-
rahmeneinbau die Fitschenunterteile verstiften/verschrauben zu können.
Ist ganz wichtig, da ansonsten die Flügel gerne verspannen, das bekommt
man freihändig meistens nicht richtig hin, wird aber immer wieder versucht.
Wenn ich jetzt so über mein Geschriebenes blicke, hört sich das alles viel
komplizierter an, als es wirklich in der Ausführung ist. Versuch es mal und
berichte uns bitte davon.
Liebe Grüsse, Harald