Suche spezielles Ventil

Keilzink

ww-robinie
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Hallo!
Ich habe mal wieder ein Problem etwas abseits vom Holz. An unserem neuen Kaminofen (mit dem ich ansonsten sehr zufrieden bin) hängt eine kleine "Automatik", die fogende Aufgabe erfüllen soll: Wenn man neues Holz aufgelegt hat, zieht man an einem Hebel und eine kleine Vakuum-Dose wird gespannt - dh der Kolben wird gegen eine Feder ans andere Ende der Dose bewegt, es entsteht ein Unterdruck in der Dose. Durch eine justierbare Öffnung strömt nun wieder Luft ein, und innerhalb einer bestimmten Zeit bewegt sich der Kolben wieder zur anderen Seite, die Feder entspannt sich. Das hat den Sinn, dass nach dem Holzauflegen der gezogene Hebel die Luftzufuhr öffnet und die Automatik diese dann langsam wieder schliesst, wenn das Holz gut angebrannt ist. Nennt sich "Aduro-Tronic".
Eigentlich ganz gut und brauchbar, nur dass das Teil bei mir nicht funktioniert hat. Der Hersteller will mir jetzt ein Ersatzteil schicken, das ich dann einbauen kann. Ich habe also das alte Teil ausgebaut und nachgeschaut, weshalb das nicht funktioniert. Ich habe auch zwei Schwachstellen gefunden, die ich beim Ersatzteil gleich mal beheben kann. Aber das größte Problem ist, dass das justierbare "Ventil", das da eingebaut ist, der größte Murks von allem ist. Ich denke mal, dass das ganze System gut funktionieren kann, wenn man hier was besseres einbaut.
So, nach dieser langen Rede: Ich suche ein kleines, wertiges Ventil, an dem ich über eine Kalibrierschraube sehr fein die Öffnung einstellen kann. Von der Größe her kann das ruhig 10 bis 15 mm Einbauweite haben. Tiefe ist kein Problem, Platz gernug da.
Wo und unter welchem Suchbegriff kann ich so was finden? Geht da vielleicht was aus dem Vergaserbereich? Temperatur und Hitze spielen übrigens keine Rolle, der Ofen wird an der Stelle, wo diese Automatik sitzt gerade mal handwarm. Weiss da vielleicht jemand was?
Danke fürs Lesen:
Andreas
 
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Keilzink

ww-robinie
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Danke, ich bin fündig geworden. Im Bereich Pneumatik gab es einiges, was erst mal so aussah, als ob es gehen könnte. Aber da wird mit so hohen Drücken gearbeitet, dass ich Bedenken hatte, ob ich bei meiner Anwendung dann noch eine Auflösung bekommen würde, die ausreichend wäre. Soll heissen: Wenn ich zwischen einem Ablauf von 5 Minuten und einem von 10 Minuten das Einstellrad nur um ein Haarbreit verstellen muß, ist das auch nicht komfortabel und zielführend. Aber auf dem Umweg über die Pneumatik bin ich zur Aquaristik gekommen: Dort werden sog Feinnadelventile eingesetzt, um winzige Mengen an Gasen mit geringem Druck ins Wasser zu leiten.
Unter "Drosselventil" finde ich nichts kleines, erst wenn ich es mit "Modellbau" kombiniere kommt da was hoch. Aber bei den wenigen Angeboten, ich ich da kommen finde ich zuwenig über den einstellbaren Durchlass. Deshalb bin ich wieder bei der Aquaristik gelandet. Bei den Feinnadelventilen besteht die Möglichkeit, dass ich eine einigermaßen gute Auflösung bekomme, also hab ich eines bestellt.
Ich melde dann hier, ob das was geworden ist.

Nochmals vielen Dank, Grüße auf die schöne Insel (und an die Katzen):
Andreas
 

Macchia

ww-robinie
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ich bin fündig geworden
super! Internet machts möglich..

ich hab mich aber die ganze Zeit gefragt, warum da quasi über Zeit gesteuert wird.
Denn einmal kommt das Feuer schneller in Gang mal langsamer.
Feuchtegehalt, Unterdruckverhältnisse etc.
Wäre es nicht logischer das über Bimetall o.ä. zu steuern?
Hatte 7 Jahre einen offenen Kamin und mit der stundenlangen Flammenmeditation:emoji_sleeping: kamen mir damals schon
die unsinnigsten Gedanken mit Kaminoptimierungen, Hitzereflektoren und Drosselklappen.
Jetzt haben wir nur einen normalen Holzofen (der selten an ist).
Irgendwie Schade, bin aber trotzdem froh, ist schon viel Arbeit mit dem Holz.
Nicht umsonst sagt man, Holz wärmt einen 3mal, beim fällen, beim transportieren und beim verschüren...:emoji_slight_smile:

Viel Erfolg, hoffentlich funzt das neue, bessere Ventil.
 

Keilzink

ww-robinie
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... ja, ich hab da auch lange rumgemacht. Aber wenn du mit Temperaturunterschieden (Bimetall) arbeitest, brauchst du Strom und einen Stellmotor. Ich wollte eine mechanische Lösung und da bleiben dann nur noch Uhrwerk mit Feder und Hemmung oder der Weg über Pneumatik, wie ihn der Hersteller geht. Geeignete Federmotoren werden heute nicht mehr hergestellt, einen selber zu bauen fände ich schon sehr ambitioniert.
Und Zeit ist schon der richtige Weg: Die Druckverhältnisse (Zug) sind innerhalb gewisser Toleranzen (Wetter) immer zumindest ähnlich. Der Feuchtegehalt des Holzes ist auch konstant, ich weiss ja, wie weit mein Holz runtergetrocknet ist, das aus einem bestimmten Jahr stammt. Aber natürlich muss ich noch regulieren können, innerhalb gewisser Grenzen - dann klappt es. Der Hersteller geht davon aus, dass man sein Gerät zwischen 2 und 20 Minuten einstellen kann, aber mit dem primitiv-Ventil, das er verwendet, ist das Kaffeesatzleserei. Ich werde jetzt mal das Nadelventil einbauen, und, wenn es groß genug auflöst, eine Stellkulisse hinter die Stellschraube basteln. Mal sehen, ob und wie das klappt.

Was den Kamin und die Reflexion der Wärmestrahlung angeht: Ich hab mal geholfen, ein altes Bauernhaus in der Toskana auszubauen. Abends haben wir dann den alten Kamin angeworfen, aber den Raum haben wir damit nicht warm bekommen, da konnten wir Holz reinschmeissen, wie wir wollten. Einer hat dann gesagt, wundert mich nicht, da geht doch die ganze Hitze senkrecht nach oben zum Abzug raus. Einem anderen ist dann eingefallen, dass diese Kamine hinten doch immer mit schweren gusseisernen Platten bestückt gewessen seinen. Und so war auch an unserem Kamin gewesen, da sah man noch eingemauerte Krampen in der Rückwand. Also haben wir uns am nächsten Tag beim Schrotthändler im Ort eine Stahlplatte besorgt und in den Kamin gestellt. Das Ergebnis war umwerfend, ich hätte das nicht für möglich gehalten: Am Abend sind wir im Tshirt beim Essen gesessen, mit der halben Menge Holz.

Andreas
 

Keilzink

ww-robinie
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... das dürfte dann die sog. Tertiärluft-Automatik sein? Die wird temperatur-abhängig gesteuert und braucht nur einen kleinen Verfahrensweg. Sorgt natürlich für eine sehr gute Verbrennung.
Bei mir geht es um eine Primärluft-Automatik. Die muss Zeitgesteuert werden, ich denke nicht, dass man die dabei auftretenden geringen Temperatur-Unterschiede über ein Bimetall nutzen kann - höchstens eben zum Schalten eines Relais. Dabei geht es um Verfahrenwege von fast 50 mm, und es muss ein relativ großer Schieber bewegt werden. Das kann ein Bimetall sicher nicht direkt leisten.
 

Macchia

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"Herzstück der Automatik bleibt die bewährte und patentierte Bimetallsteuerung"

Mann, ich hätte mal weniger Bier vor meinem Kamin trinken und stattdessen zum Patentamt gehen sollen.:emoji_confounded: :emoji_upside_down: :emoji_wink:


dass diese Kamine hinten doch immer mit schweren gusseisernen Platten bestückt gewessen seinen
ja, ich hab dann noch doppelreihig Schamottesteine dahinter gesetzt und
eine 2. Stahlplatte oben schräg.
Sind trotzdem 12 Ster Eiche durch den Kamin in einem kurzen, korsischen Winter...

Die Korsen achten meist darauf, dass das Holz nicht zu trocken ist (6-8 Monate nach dem fällen)
So halten die Scheite ziemlich lange durch.
Allerdings riechen die meisten Häuser auch wie eine Schinkenräucherei...
 
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