Suche nach einem vernüftigen Meßschieber

scheibue

ww-kirsche
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Guten Morgen Woodworker.

Nun bin ich auf der Suche nach einem vernüftigen Meßschieber.
Mir stellt stellt sich folgende Fragen:

a) Sollte es lieber ein digitaler Meßschieber sein oder ein analoges Modell?
b) Welches Modell wäre besonders hervorzuheben.

Ich habe schon den Anspruch, recht genau messen und arbeiten zu wollen.
Kann ich für (sagen wir mal) 50 Euro ein gutes Messwerkzeug erhalten?

Freue mich auf Eure Antworten sowie Vorschläge. Danke vorab.
 

gepi

ww-esche
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Ich habe schon den Anspruch, recht genau messen und arbeiten zu wollen.
Kann ich für (sagen wir mal) 50 Euro ein gutes Messwerkzeug erhalten?

Hallo,

als erstes stellt sich die Frage, wofür man eine Schieblehre benutzen will. Sollte es rein um Anwendungen mit Holz gehen, so würde ich (als Laie) sagen, das auch eine qualitativ gute, aber einfache Ausführung reicht. Was nützt einem die genaueste Messung, wenn durch Umwelteinflüsse sich das zu messende Objekt jederzeit ändert, beispielsweise aufgrung von Luftfeuchtigkeit und Temperatur quillt oder schwindet. Hier kommen dann in relativ kurzer Zeit schon mehrer zehntel zusammen, sodass jede genaue Messung schnell hinfällig wird.
 

scheibue

ww-kirsche
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Hallo Gerhard, hallo Manfred.

Ich möchte die Schieblehre in der Holzbearbeitung und für den allgemeinen "Hausgebrauch" einsetzen.

Bei der digitalen Schieblehre könnte ich es mir sehr einfach machen. Anhalten und einfach dumpf (ohne großartige Konzentration) ablesen.

Folgende Nachteile fallen wir jetzt spontan zum digitalen Meßschieber ein:
- Batteriewechesel (vielleicht einmal im Jahr).
- Ist die Elektronik mal hin (z.B. nach einem vesehntlichen Sturz), dann muss ein neuer Meßschieber her.

Also wäre ein normaler Meßschieber von guter Qualität die bessere Wahl. Oder was meint Ihr?
 

Uwe4711

ww-nussbaum
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Kontrukionsfehler bei Digitalschiebern

Ich habe Anfang dieses Jahres einige Monate lang nach einem digitalen Meßschieber gesucht - ich wollte u.a. Relativmessungen machen, d.h. Abweichungen von einem Sollwert bestimmen. Für so etwas bieten sich digitale Meßschieber ja an.

Aber offensichtlich hat kein digitaler Meßschieber einen Schalter, der auch tatsächlich die Batterie abschaltet. Sicher, alle weisen einen Schalter auf - aber der schaltet nur das Display ein und aus.

Kein Wunder, daß die Batterie gerade dann alle ist, wenn man das Gerät aus der Schublade holt.

Ich habe jetzt eine Uhrenschieblehre und bin damit vollauf zufrieden.
 

ARON

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Moin,

habe mir neulich erst bei Conrad drei digitale Meßschieber gekauft. Stück kostet 10 €. Da interessiert mich kein Batteriewechsel mehr. Für Holz absolut ausreichen.

Einer wird abgeschnitten und kommt an die Ständerbohrmaschine. Bei dem Preis kann man einen auch in die Bohrerkiste werfen.

Mit abnehmendem Augenlicht finde ich einen billigen digitalen Meßschieber sehr sinnvoll - nicht immer erst die Brille aufsetzen. :emoji_slight_smile:
 

robert hickman

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Servus,

wie wärs denn damit? 411 210 2 Wiha Fiberglas verstärkte Messschieber Uhrablesung / Messwerkzeuge / Onlineshop / Wiha.com / Hochwertige Schraubenzieher und Schraubendreher. Premium Werkzeuge für Profis.

Hab mir den auf der LIGNA zum Messepreis gekauft und bin damit bestens zufrieden. Ich habe auch so einen digitalen Meßschieber. Bei dem muss man aber immer die Batterie herausnehmen, wenn man mal einige Zeit nicht damit arbeitet. Ich würde ich mir kein Digitalgerät mehr kaufen.

Gruß
Robert
 

fritz-rs

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Ich bin erstaunt über die Genauigkeit der billigen, digitalen Meßschieber.
Als Aldi mal zu viele eingekauft hatte und sie zuletzt mit 6€ auszeichnete, habe ich heftig zugeschlagen.
Die Analogen liegen immer noch griffbereit in der Werkstatt. Aber sie werden nur noch selten benutzt. Es sei denn, daß die 150er digitalen nicht reichen und der analoge 250er zum Einsatz kommt.
Batterien müssen tatsächlich etwa 2* im Jahr gewechselt werden. Aber das sind beim Chinesen Pfennigartikel.
Vor den Digitalen war der Uhrenmeßschieber von Mitutoyio ein Versuch, der sich bei mir aber nicht durchsetzen konnte.
Die Ungenauigkeiten beim Messen sind jedenfalls größer, als die Meßungenauigkeit.
An der Drehbank messe ich, wenn es sehr genau sein muß, ohnehin mit den Bügelmeßschrauben.
Auch da ist die digitale, hier aber mechanisch, die meistgebrauchte.

Gruß Fritz
 

annajo

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Hi,

ein rein mechanischer Meßschieber, wie ihn Robert oder Manfred erwähnt haben, reicht für das Massen im Holzumfeld, aber auch zum gelegendlichen Messen im Metallumfeld reicht völlig aus.

Diese sogenannten digitalen Messschieber, wobei nur die Anzeige digital ist, die Messstrecke ist immer noch analog, gaukeln nur eine Genauigkeit auf zwei Stellen hinter dem Komma vor. Die zweite Stelle hinter dem Komma kann man getrost vergessen (100stel kann das Ding nicht), selbst bei der ersten Stelle hinter dem Komma (10tel) wäre ich misstrauisch.

Dann sollte man den Umweltaspekt bitte nicht außer Acht lassen: Bei der Herstellung dieses digitalen Messschiebers inklusive seiner Batterie wird in China (oder sonst wo in Asien) für mehr Geld Umwelt zerstört und belastet, als hier der Kunde bezahhlt (6 oder 10 €).

Ein sogenennter digitaler Messschieber ist einfach Unsinn. Bitte nicht kaufen.
Wenn sie nicht gekauft werden, werden sie nicht mehr angeboten.
Wenn sie nicht angeboten werden, werden nicht mehr produziert.
Und das schont einfach unsere Umwelt.
(dies gilt nicht nur für digitale Messschieber, sondern auch für anderen elektronischen Schrott, den keiner braucht)


Glückauf,
Edwin
 

Puzziteddu

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Also ich habe seit 4 Wochen einen Digitalen. Genauigkeit 1/100 mm. Habe ich (Marke) günstig bekommen für 30 CHF (25 €)
Seit dem arbeite ich nur noch mit dem.

Vorteile:
Die Ablesbarkeit ist einfach Klasse. Kein ins Licht halten und drehen und angestrengt gucken mehr.
Ausserdem scheint er mir sehr genau. Denn die Messergebnisse sind wiederholbar!
Und wie schon oben erwähnt, kann man Differenzstrecken messen.

Nachteile:
Batteriewechel (also Umweltaspekt wie oben erwähnt) irgendwann nötig. (Eine Ersatzbatterie ist dabei und liegt im Kistchen parat. )
Manchmal komme ich auf die Umrechnungstaste für Zoll. Das nervt.

Der Mechnische liegt seit dem unbenutzt im Schrank. Werde ihn wohl einer anderen Aufgabe zuführen...
 

michaelhild

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Ich bin von den digitalen geheilt, zum einen wegen der Tatsache der Batterie und bei den die wir in der Firma hatten, gabs Probleme mit dem Abtaster. Hat man den Meßschieber zu schnell verstellt, kam die Elektronik nicht mehr mit und hat unsinn angezeigt, unbrauchbar!

Ich nutzte zwei althergebrachte Analoge, die funktionieren immer und sind genauso genau wie die digitalen. Wenn man es mit dem Ablesen des Nonius einnmal drauf hat, geht das auch schnell und sicher.
 

Uwe4711

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Betrug als Methode

Ein gravierendes Problem bei vielen elektronischen Meßgeräten ist tatsächlich die Genauigkeit. Viele Hersteller sind da völlig skrupellos. Ich entsinne mich da eines sehr teuren Voltmeters in unserem Betrieb, das hatte sage und schreibe eine sechsstellige Anzeige. Die interne Referenz hatte aber eine Toleranz von 10 hoch -4, ehrlicherweise hätte die Anzeige also höchstens drei Stellen haben dürfen.

Aber die Werkstatt schwor auf das Ding.
 

Puzziteddu

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Also ich stimme Euch nicht zu. Finde die Genauigkeit sehr gut. Habe ein Markenprodukt (kein Aldi) auf 1/100 mm theoretisch genau.

Die Messergebnisse sind wiederholbar. Das deutet schon darauf hin.
Ich werde es heute nochmal verifizieren mit einem Test auf verschiedenen Längen: Auf Null stellen und dann Differenz messen. Es müsste ja das gleiche Ergebnis kommen:rolleyes:

Melde mich nochmals später mit Testergebnissen :emoji_wink:
 

WinfriedM

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Interessant, wie hier die Meinungen auseinandergehen. Ich arbeite seit 10 Jahren nur noch mit den digitalen Schieblehren. Ich finde das einfach sehr komfortabel, das Ergebnis sofort digital ablesen zu können. Auch der Relativmodus ist praktisch, den selbst die 6 Euro Aldi-Dinger haben.

Batteriewechsel: Ich verstehe nicht das Problem, einmal im Jahr für 20 Cent Batterien zu wechseln. Meist halten die sogar wesentlich länger.

Problem Schnellverstellung: Bei meinem Schieber muss man schon extrem schnell schieben, damit der ein Stück Weg vergisst. Ich hab mir angewöhnt, nicht zu schnell zu schieben und auch immer mal wieder die Nullung zu kontrollieren. Jedes Gerät braucht halt auch etwas Einfühlungsvermögen :emoji_wink:

Gutes Gerät: Früher gab es nur die Hochwertigen für 200-500 DM. Dann kamen die Billigst-China-Dinger und die sind mittlerweile so gut, dass man für 6-15 Euro was Brauchbares bekommt. Ein wenig Glück braucht es da allerdings noch, weil die Qualität stark streut. Ich arbeite mit einem Billig-Aldi Teil seit 7 Jahren. Leider scheint es nur Super-Billig oder Super-Teuer zu geben. Irgendwas mit verlässlicher Qualität für 50 Euro hätte ich auch gerne, scheint man aber nur schwer zu bekommen. Mitunter wird aber das, was es bei Aldi/Lidl für 10 Euro gibt, woanders für 20-50 Euro verkauft.

Abnutzung: Wenn man oft misst, nutzen die Billig-Digitalteile sich irgendwann zu stark ab. Dann hat man zu viel Spiel, den man auch nicht nachstellen kann, weil der Schieber dann woanders klemmt.

Genauigkeit: Auch bei den Billigen - die ich ausprobiert habe - erstaunlich gut.
 

magmog

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guude,

ich habe noch keinen nicht fuzenden elektronischen messchieber erlebt. probleme macht ihnen allerdings feuchtigkeit.
hervorragend ist die nullstellbarkeit an beliebiger stelle.
den umstellknopf zoll-cm kann man mit einem scharfen messer etwas einebnen, dann stell man nicht immer versehentlich um.
wobei die umstellbarkeit auch ein tolles feature darstellt.

die ach so umweltbewegten mögen bitte auch auf taschenrechner, radio, fernsehen, computer etc verzichten. diese gerätschaften können alle durch rein menschlichen energieeinsatz und 100 %-ig recyclingfähig ersetzt werden.
 

elidor

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Ich habe für die Drehbank eine teure Etalon und für allgemeine Arbeiten eine billige.
Die Messergebnisse sind fast gleich, da du immer mit der gleichen messt und dazu passend arbeitest. Die Verarbeitung ist nicht gleich - Kanten und Spitzen. Für Holz nehme ich die teure nur ungern aus der Schatulle wegen des Staubes. Achte beim Kauf auf das Rad zur Daumenverstellung, eimal gewohnt möchte ich nicht mehr missen. Habe eine dritte mit dünner Flex auf 7cm für die Hemdtasche abgeschnitten - auch Super. Meine Empfehlung: Billige mit Rad plus Ersatzbatterie ausser du willst Kugellagerpassungen drehen.
 

scheibue

ww-kirsche
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Hallo.

Ein Dank an alle, die sich zu meinen Fragen geäußert haben.
Wie ich sehe, gehen die Meinungen - wie in bei anderen Themen ebenfalls - weit auseinander.
Ob ich schlauer bin, mmh?

Meine Tendenz geht zum analogen mit oder ohne Messuhr.

Könnt Ihr mir ein Modell oder einen Hersteller nennen, die ein gutes Preis-/ Leistungsverhältnis haben?

Danke mal wieder.
 
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