Suche Holz mit guten Gleiteigenschaften

outdoorfreak

ww-buche
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Hallo,

kann mir jemand von euch sagen, welches Holz gute Gleiteigenschaften hat?

Es gibt da ja bestimmt Unterschiede, es gibt Hölzer wie z.B Eiche mit einer raueren Oberfläche und es gibt Hölzer mit einer glatteren Oberfläche. Mir hat mal jemand erzählt, das hat damit zu tun, je kurzfaseriger ein Holz ist, je glatter die Oberfläche und umgekehrt.

Stimmt das?

Dann gibt es Hölzer, wie z.B Pockholz, das so ölhaltig ist, das es selbstschmierend ist. Allerdings kommt das von weit weg, ich arbeite nur mit Holz, was auch hier wächst.

Oder wird das Holz noch gleitfähiger, wenn man Wachs draufschmiert?

Kann mir da jemand ein Tipp geben, was ich nehmen kann oder machen kann?

Wenn jemand wissen will, was ich machen will: Ich will Gleitlager aus Holz bauen.
 

outdoorfreak

ww-buche
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Danke Mark,

das ist ein guter Tipp. Ich hab grad im Internet gelesen Kerzenwachs könnte man nehmen.

Aber Seife ist natürlich auch gut. Werd ich mal ausprobieren.

Liebe Grüsse

Tobi
 

Georg L.

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Der Klassiker ist doch ein paar Sriche mit einem Kerzenstumpen darauf und schon läuft es wie geschmiert. Das Allheilmittel bei störrischen Schubladen.
 

Komihaxu

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Die Anwendung wäre natürlich interessant gewesen, um überhaupt was sinnvolles sagen zu können.
Bei einem Hobel oder Schubladenführungen sind die Tipps korrekt.
Aber das muss ja lange nicht für jede Anwendung geeignet sein.
 

Friederich

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Wenn jemand wissen will, was ich machen will: Ich will Gleitlager aus Holz bauen.
Hallo Tobi, von den einheimischen Hölzern dürfte Hainbuche =Weißbuche hierfür am besten geegnet sein. Extrem hart. Wird auch für Hobelsohlen verwendet.
Ansonsten fällt mir Ahorn und Birne ein. Auch sehr hart und feinporig, so daß man eine sehr glatte Oberfläche erzielen kann.
Und klar: Wachsen bringt auf jeden Fall etwas.
Gruß
Friederich
 

outdoorfreak

ww-buche
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Also ich komm grad aus der Werkstatt und hab ein paar Sachen ausprobiert. Ich hab Seife in einige Löcher geschmiert und in andere Kerzenwachs. Und dann hab ich die Rundstäbe auch noch damit eingeschmiert.

Und es lies sich sogar noch schwerer drehen wie vorher, als es nicht geschmiert war. Also der Tipp mit der Seife und dem Kerzenwachs war wohl nichts.

Bei Metall nimmt man glaube ich so ein Teflonspray, aber ich weiss nicht, ob das auch bei Holz gleitet.

@Friederich

Ja, das hab ich auch schon öfters gehört, das Hainbuche sehr hart sein soll.

Ich arbeite grad hier mit Robinienholz, meinst du, damit kriegt man auch sehr glatte Oberflächen hin?
 

zehlaus

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Also ich komm grad aus der Werkstatt und hab ein paar Sachen ausprobiert. Ich hab Seife in einige Löcher geschmiert und in andere Kerzenwachs. Und dann hab ich die Rundstäbe auch noch damit eingeschmiert.

Und es lies sich sogar noch schwerer drehen wie vorher, als es nicht geschmiert war. Also der Tipp mit der Seife und dem Kerzenwachs war wohl nichts.

Du hast wahrscheinlich erst einmal z.B. zu viel Wachs hereingeschmiert. Den Effekt hat man auch bei Kugellagern wenn diese frisch mit Fett gefüllt werden, wie auch bei Gleitlagern. Die Lagerstellen müssen sich in der Regel erst etwas einlaufen und die Oberflächen verdichten. Bei Seife kann der enthaltene Wasseranteil zunächst zu einer raueren Oberfläche führen.

Zu der Lagerfrage kommt noch hinzu, das es wichtig ist die richtigen "Werkstoffpaarungen" zu wählen, ansonsten hast Du den Flitzebogen-Feuer-mach-Verkohlungsbeweis.

Auch wenn Du es nicht verwenden willst, so ist Pockholz schon das klassische Lagermaterial, auch in Bezug auf die Härte.
 

andama

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Kann nur bestätigen, dass Kernseife bei Schubladenführungen eines alten Schrankes die Gleiteigenschaften verbesserte. Die Führungen hatte ich erneuert, da sie aus weichem Holz und total ausgearbeitet waren. Nach dem Beiderseitigem Einleimen von Hartholz läuft die Schublade nun einwandfrei.
 

Friederich

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Ja, das hab ich auch schon öfters gehört, das Hainbuche sehr hart sein soll.

Ich arbeite grad hier mit Robinienholz, meinst du, damit kriegt man auch sehr glatte Oberflächen hin?
Robinie ist extrem hart, hat aber große Poren. Von daher bestimmt nicht so glatt zu bekommen wie bspw. Ahorn.
Kann jetzt aber schlecht einschätzen, was für deinen Verwendungszweck wichtiger ist: Die Härte und Abriebsfestigkeit, oder die Glätte.
Traditionell hat man für Zahnräder, z.B. bei Mühlen. Hainbuche oder Esche eingesetzt, Wobei Esche auch eher gröbere Poren hat. Was aber wohl keine große Rolle gespielt hat, da beim Zahnrad die Reibung ja längs zur Faser angreift.
Wundert mich, daß Wachsen bei dir keine Besserung gebracht hat. Bei hakeligen Schubladen bringt das schon was
Gruß
Friederich
 

Fiamingu

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Mit einem Stûck Seife in die Schubladenführungen
zu reiben hat damals schon funktioniert. Heute
drücke ich noch Schrauben in ein Stück Seife
und Wunder, die Schraube flutscht ins Holz.
 

Sägenbremser

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ist eine schon eine etwas seltene Frage, aber in der
Stellmacherei wurde als Gleitmittelträger schon immer
Rüster und Hainbuche eingesetzt. Das Rohholz müsstest
du aber vor der Weiterverarbeitung in Rohöl, Paraffin oder
über lange Zeit in Staucherfett einlegen/lagern. Ein wenig
Wärme kann dabei auch sehr hilfreich sein, was da schon
anfängt zu reissen kannst du gleich ausmustern. Heute gibt
es aber solch eine breite Auswahl an Kunststoffen mit im Werk-
stoff eingelagerten Gleitmitteln, das mir die Verwendung von
Holzwerkstoffen doch sehr traditionell erscheint.

Gruss Harald
 

outdoorfreak

ww-buche
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Hallo,

nochmal danke an alle für die Tipps.

Du hast wahrscheinlich erst einmal z.B. zu viel Wachs hereingeschmiert. Den Effekt hat man auch bei Kugellagern wenn diese frisch mit Fett gefüllt werden, wie auch bei Gleitlagern.

Das könnte es natürlich auch gewesen sein. Hab mir jetzt eine Dose Waxilit Gleitmittelpaste bestellt. Mal sehn, wie es damit flutscht. Hoffe man kann es auch fürs Holz verwenden und nicht nur für die Holzbearbeitungsmaschinen.

Und ja natürlich wäre Pockholz das geeignetste Holz. Allerdings kommt es von weit weg, von Süd-und Mittelamerika. Und ich bin absolut gegen die Abholzung des Regenwaldes.

Ich werd´s mal mit Hainbuche probieren.

Traditionell hat man für Zahnräder, z.B. bei Mühlen. Hainbuche oder Esche eingesetzt, Wobei Esche auch eher gröbere Poren hat. Was aber wohl keine große Rolle gespielt hat, da beim Zahnrad die Reibung ja längs zur Faser angreift.

Ich baue auch Zahnräder aus Holz. Ich hab sie auch aus Robinienholz gebaut. Aber meinst du, dass Hainbuche doch besser dafür geeignet ist?

ist eine schon eine etwas seltene Frage, aber in der
Stellmacherei wurde als Gleitmittelträger schon immer
Rüster und Hainbuche eingesetzt.

Ich bin grad auch dabei hier eine Stellmacherei aufzumachen. Ein sehr schöner Beruf, wie ich finde. Leider gibt es das nicht mehr als Lehrberuf. Deshalb bringe ich mir grad vieles selber bei.

Schöne Grüsse noch an alle
 

WinfriedM

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Holz bekomt man durch ein Kugellager wunderbar gleitfähig :emoji_wink:

Ohne genaue Beschreibung, was du konkret vor hast, kann man kaum was Sinnvolles zu sagen. Das wäre genauso, als würdest du fragen: "Wie bekommt man Holz dünner?"

Komihaxu hatte in #5 auch schon darauf hingewiesen.
 

Friederich

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Ich baue auch Zahnräder aus Holz. Ich hab sie auch aus Robinienholz gebaut. Aber meinst du, dass Hainbuche doch besser dafür geeignet ist?
Ich kanns echt nicht beurteilen. Hainbuche hat halt feinere Poren, was sich positiv auswirken dürfte.

Was bei der ganzen Sache vielleicht noch zu berücksichtigen ist, und schonmal kurz angesprochen wurde, ist die "Materialpaarung". Meines Wissens soll der Verschleiß stärker sein, wenn zwei gleichharte Materialien aufeinander reiben, als wenn sie unterschiedliche Härten haben. Ohne daß ich das jetzt wirklich verstehe.:emoji_slight_smile:
Bei Plattenspielerteller-Lagern wird dieses Thema auch immer wieder diskutiert.
Gruß
Friederich
 
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