Stumpfe Winkel verbinden

montarbo

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Hallo
ich beschäftige mich schon länger mit der Holzbearbeitung, angefangen beim Innenausbau des Dachbodens baue ich seit einiger Zeit Lautsprecher.

Bei einem meiner nächsten Projekte muss ich mehrere stumpfe Winkel verleimen und verschrauben, ähnlich wie bei der Konstruktion im Anhang.
Wie Realisiert man sowas als Profi?

Da die Lautsprecher für den mobilen Einsatz gedacht sind, und nicht gerade zimperlich behandelt werden, ist eine stabile Lösung einer optisch schönen vorzuziehen. Außerdem wird später eh alles mit einem dicken Strukturlack überzogen.

Bisher habe ich innen eine entsprechend zugeschnittene Leiste eingesetzt, aber mich würde interessieren wie so etwas von Profis gelöst wird
 

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carsten

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Hallo

passend auf Gehrung schneiden. Mit den langen Seiten nach oben auf eine saubere ebene Unterlage legen zueinander ausrichten kanten dicht an dicht und quer mit ein paar Streifen Tesa fixieren. Kein Tesa Pack ( das braune) sondern transparent. 50 mm breit Ein Streifen längs über die Fuge. Alles gut andrücken und ein Teil über die Kante der Auflagefläche schieben, vorsichtig abklappen und im abgeklappten Zsuatnd noch mal das Tea festreiben, vorsicht nicht zu doll damit man das an der Kante nicht durchreibt und es reißt.
Im zusammengeklappten Zustand umdrehen, aufklappen, Leimfläche sauber machen, Leim angeben, zusammenklappen und mit weiteren Streifen Tesa außen über die freien Enden Spannen, Winkel kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren. Leim trocknen lassen.
 

GertG

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Oh, ein Hörnchen. :emoji_slight_smile:


Ich benutze bei solchen Sachen immer den Konstruktionsklebstoff von Ponal.
Der ist durch seine Konsistenz und seine geringe Expansion beim Abbinden spaltfüllend.

Ansonsten mache ich das wie Carsten.
 

Holz-Christian

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Hallo zusammen!

Naja, das löst aber nicht das eigentliche Problem der Stabilität.
Eine stumpf zusammengepappte Plattenkante ist nicht wirklich stabil, egal mit welchem Leim oder Kleber.
Ich mach sowas folgendermaßen:
Lamellos in die Kanten einfräsen, ordentlich Leimen (auch die Lamelloplättchen und Nuten) und über die Aussenkante mit Laminatspannern zusammenziehen. Laminatspanner sind Spanngurte mit Einhängblechen, gibts billig im Baumarkt.
Über die Rückseite (Hohlseite) ziehe ich ein paar Klebstreifen zur winkelsicherung.

Gruß vom Waldler!:emoji_slight_smile:
 

Irubis

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Eine stumpf zusammengepappte Plattenkante ist nicht wirklich stabil, egal mit welchem Leim oder Kleber.

Stimmt, besonders wenn es eine wirklich belastbare Verbindung sein soll.


Lamellos in die Kanten einfräsen, ordentlich Leimen (auch die Lamelloplättchen und Nuten) und über die Aussenkante mit Laminatspannern zusammenziehen. Laminatspanner sind Spanngurte mit Einhängblechen, gibts billig im Baumarkt.
Über die Rückseite (Hohlseite) ziehe ich ein paar Klebstreifen zur winkelsicherung.


Auch eine Möglichkeit, m.E. nach aber nur die zweitbeste. Wenn man es "draufhat" sollte man eine Zinkenverbindung machen. Sie sieht gut aus und ist absolut stabil.

Gruss


Iru
 

Holz-Christian

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Stimmt, besonders wenn es eine wirklich belastbare Verbindung sein soll.





Auch eine Möglichkeit, m.E. nach aber nur die zweitbeste. Wenn man es "draufhat" sollte man eine Zinkenverbindung machen. Sie sieht gut aus und ist absolut stabil.

Gruss


Iru

:emoji_grin: Wahnsinn, was die Sachsen alles "draufhaben".
Die zinken sogar Multiplex mit geschätzten 175° zusammen.:eek:
Respekt!:emoji_wink:
 

Unregistriert

Gäste
Man kann natürlich auch, statt des zum Leimen angebrachten Tesafilms, einen Weißblechstreifen auf die auf Gehrung geschnittenen Einzelteile aufkleben oder aufschrauben und danach die Konstruktion in Form biegen und verleimen.
Wird doch, wenn ich das richtig einschätze, sowieso noch mit Filz bespannt.



Für den Sachsen und den Lamello-Fan noch eine Steigerung:
Ein von der Faser entsprechend gewachsenen Baumstumpf suchen und die Box nach guter alter Steinmetzart aushöhlen. :emoji_wink:
 

Irubis

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:emoji_grin: Wahnsinn, was die Sachsen alles "draufhaben".
Die zinken sogar Multiplex mit geschätzten 175° zusammen.:eek:
Respekt!:emoji_wink:

Na ja, ein bisschen Übung und sehr gutes Werkzeug (Scheer Zinkenfräse) gehört schon dazu. Man darf vor allem keine Zulage vergessen, denn beim Fräsen der Zinken neigt die erste Furnierschicht des Multiplex dazu, in der Gänze auszureißen. Obwohl 175 Grad schon heftig sind, ich mache es normalerweise bis maximal 135 Grad, 175 wären aber auch unproblematisch möglich.
Wenn ich mal wieder genügend Zeit habe, mache ich ein Muster und stelle das Foto rein. Sieht ganz apart aus. :cool:


Ein von der Faser entsprechend gewachsenen Baumstumpf suchen und die Box nach guter alter Steinmetzart aushöhlen

Das geht mit dem entsprechenden Werkzeug auch, man muss nur das entsprechende Stück Holz finden. Ich liebäugele schon länger mit diesem Gerät:
Trogfräse

Gruss

Iru
 

Holz-Christian

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Hallo
ich beschäftige mich schon länger mit der Holzbearbeitung, angefangen beim Innenausbau des Dachbodens baue ich seit einiger Zeit Lautsprecher.

Bei einem meiner nächsten Projekte muss ich mehrere stumpfe Winkel verleimen und verschrauben, ähnlich wie bei der Konstruktion im Anhang.
Wie Realisiert man sowas als Profi?

Da die Lautsprecher für den mobilen Einsatz gedacht sind, und nicht gerade zimperlich behandelt werden, ist eine stabile Lösung einer optisch schönen vorzuziehen. Außerdem wird später eh alles mit einem dicken Strukturlack überzogen.

Bisher habe ich innen eine entsprechend zugeschnittene Leiste eingesetzt, aber mich würde interessieren wie so etwas von Profis gelöst wird

An dieser Stelle muß ich "Undertaker" zitieren:
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Das er stumpfe verleimungen beherrscht, hat Montarbo bereits mit dem Foto bewiesen.
Es geht darum, eine gewisse Stabilität ohne die entsprechend zugeschnittene Leiste zu erreichen.
Über die sinnlosen Beiträge des Sachsen kann man nur lachen!
Über den Beitrag von Unregistriert ebenfalls:
"Weißblechstreifen, weil alles mit Filz bespannt wird". Komisch, ich habe Strukturlack gelesen.......
Stabil bekommt man die Verleimung ohne entsprechende zugeschnittene Leiste oder "Weißblechstreifen"halt nur mit Lamello, Domino, Dübel.....

Der "Lamello Fan"
 

raftinthomas

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ich versteh die stabilitätsprobleme nicht. stumpf auf gehrung verleimt hält bombig und gibt immer neben dem leim nach, zumindest bei span+mdf.
bei dreichschicht wie auf dem foto sollte die faserreichtung gedreht werden, dann ist das eine breitenverleimung.
den ganzen lamello- und federkram kann man sich dann schenken.
 
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