Stuhlgeflecht erneuern, Problem Rückenlehne

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Hallo zusammen,
ich bin absoluter Neuling auf dem Gebiet des Flechtens. Ich arbeite gerne handwerklich/künstlerisch und möchte mich am Flechten eines Stuhlgeflechts probieren. das alte geflecht muss ich entfernen, da es beschädigt ist. Beim Sitz habe ich keine Probleme. Bei der Rückenlehne jedoch schon. Bei dieser ist die Rückseite der Bohrlöcher nämlich nicht zu sehen. Es sieht aus, als würde ein Rahmen beflochten worden sein und dieser wurde dann wohl in den Stuhl eingeleimt. Kann mir jemand etwas dazu sagen? Wie ist die Rückenlehne aufgebaut? Und wie bekomme ich den Rahmen da raus um ihn neu zu beflechten :emoji_slight_smile:?
 

Blackfleet

ww-pappel
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Selbiges Problem habe ich auch.
Die Rückenlehne ist geflochten, aber die Bohrlöcher sind nicht durchgängig.
Bei genauerem betrachten habe ich gesehen dass das Geflecht scheinbar mit einem Holzsplint oder Dübel fixiert ist.
Ich vermute das eine Geflechtmatte mittels Dübel und nem Flechtstreifen fixiert wurde und anschließend ein zusätzlicher Streifen über die Löcher fixiert wurde, damit diese verdeckt sind.
Ein Rat von jemanden der sich damit auskennt, wäre hier sehr hilfreich.
 

Crafty3608

ww-pappel
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ich wärme diesen Thread nochmal auf, da ich nun ebenfalls einen Stuhl habe bei dem das Geflecht der Rückenlehne erneuert werden soll. Durchgängige Bohrlöcher sind auch hier nicht zu finden.

Wäre es denn sinnvoll wenn ich statt der gesteckten Flechttechnik, eine umlaufende Nut Fräse auf Höhe der Löcher/Vertiefungen fräse und diese dann nutze um fertiges Flechtmaterial einzusetzen?
@derdad was hältst du als Profi von solch einer Lösung? Grober Pfusch oder durchaus eine Alternative?

viele Grüße
Vincent
 

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derdad

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Einen schönen Abend!
Sieht nach einem Sessel des Historismus aus. Landläufig auch Altdeutsch oder Gründerzeit genannt. Die Geflechtfläche dürfte da bei max 30x30cm liegen. Eher 25cm. Das Geflecht ist dadurch nicht allzu großer Belastung ausgesetzt. Dies erwähne ich deshalb, weil durch die Nut (5mm breit 7-8mm tief) der Rahmen natürlich geschwächt wird. Es ist ja auf der Rückseite schon eine Nut vorhanden, die die Geflechtfäden aufnehmen. Diese Nut ist verdeckt. Entweder wurde sie ausgekittet und drüberfurniert, oder sie ist mit kleinen Leisten abgedeckt. (Kannst du ein Foto von der Rückseite machen?). Der Rahmen fürs Geflecht wird bei Gründerzeitsesseln noch durch die seitlichen Holme der Rückenlehne und meist durch Quersprossen verstärkt. Die Stabilität müsste also gewährleistet sein und deinem Vorhaben steht technisch nichts im Weg.
Ich erwähne dies deshalb so ausführlich, da z.B bei Bugholzlehnen (Thonet &Co) zwischen Nut hinten und neu gefräster Nut manchmal nur wenige mm Material stehen bleiben, und durch die Löcher eine Sollbruchstelle entsteht, die das Ganze schwächt. Für deinen Fall uninteressant, Vincent, aber evtl für andere Mitleser.
Also rein technisch ist die Nut für Fertiggeflecht sicher eine Alternative. Die Wertminderung des Sessels und "kunsthistorische Ansicht" lasse ich mal aussen vor. Das muss jeder für sich entscheiden.
LG Gerhard
 

Crafty3608

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Hallo Gerhard, danke für die schnelle und ausführliche Antwort! Du liegst mit deiner Annahme komplett richtig, es gibt seitlich und quer Verstärkungen und die Fläche ist auch insgesamt relativ klein. Schön dass schon mal technisch nichts im Weg steht, das mit der Wertminderung ist aber ein berechtigter Einwand. Ich habe noch ein paar zusätzliche Bilder angehängt
 

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